PC-Tastaturen stellen ein sehr hohes Infektionsrisiko dar

Elisabeth Dinse

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Krankenschwester, Fachkrankenschwester A/I, Praxisbegleiter Basale Stimulation
Akt. Einsatzbereich
Intensivüberwachung
Hygiene in Krankenhäusern und Kliniken
14.09.2010Keywi GmbH
PC-Tastaturen stellen ein sehr hohes Infektionsrisiko dar

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Leider werden in Krankenhäusern und Kliniken überwiegend herkömmliche Tastaturen, auch in den hygienisch sensiblen Abteilungen, eingesetzt. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Zum einen gibt es keine rechtliche Vorschrift des Gesetzgebers und zum anderen ist es eine Frage der Investition.

Dies führt zu einem sehr hohen Infektionsrisiko durch Übertragung von Keimen und Bakterien durch die Anwender auf Mitarbeiter, Patienten und Besucher. Sehr sensible Anwendungsbereiche sind hier u.a. „Mehrplatz-Computer“, an denen mehrere Mitarbeiter an einem PC arbeiten. Wenn ein Mitarbeiter unreine Hände hat, überträgt er die Keime zunächst auf die Tastatur und von dort aus werden sie an die Kolleginnen und Kollegen weitergegeben. Diese nehmen sie unbewusst mit zur Visite und verbreiten innerhalb von wenigen Stunden die lästigen „Quälgeister“ im gesamten Gebäudekomplex.
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Weitere kritische Punkte sind z.B. Internetcomputer. Diese sind meist mit normalen Tastaturen ausgestattet. Ist ein „Surfer“ mit Keimen oder Bakterien belastet, dann werden alle folgenden PC-Anwender ebenfalls kontaminiert. Der Begriff Computer-Virus bekommt in diesem Zusammenhang eine neue Bedeutung.

Lt. Medienberichten sind auf einer Computertastatur bis zu 400-mal mehr Keime als auf einer WC-Brille. Da es für den Computer aber keine WC-Ente gibt, hilft nur eins: Die Anschaffung einer Hygienetastatur. Also einer PC-Tastatur, die aufgrund ihrer Bauweise leicht und schnell zu reinigen ist. Die Reinigung einer herkömmlichen Tastatur ist sehr zeitaufwendig und somit kostspielig. Die Reinigung einer Hygienetastatur hingegen dauert nur wenige Sekunden.

Im Vergleich hierzu wurde bei Befragungen des Klinikpersonals festgestellt, dass die Reinigung bei normalen Tastaturen entweder gar nicht, oder nur in unregelmäßigen Abständen durchgeführt wird. In Extremfällen greifen die Anwender oft auch zur Selbsthilfe und bauen mit Brieföffner o.ä. Werkzeug die Tasten der Tastatur einzeln aus, reinigen die Tastatur und die Tasten und montieren sie danach zeitaufwendig wieder zusammen.
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Hygiene in Krankenhäusern und Kliniken -- MEDICA Messe

Elisabeth
 
Genau aus diesem Grund wische ich öfter mal über die Tastatur mit einem Desinfektionsmitteltuch. :besserwisser:
 
deswegen hatten wir damals, als ich noch in Deutschland arbeitete abwischbare Tastaturen fuer den OP besorgt. Das war vor gut 7 Jahren und kosteten glaub ich um die 20 Euro....heut kosten die 13 euro....

usnurse
 
Wer sich so über die unsauberen Tastaturen ärgert,
sollte mal nachdenken,wie denn wohl die Plastikmappen (Optiplan,Kardex)ausschauen.Denn die werden im Gegensatz zur Tastatur niemals gesäubert.Außerdem landen die im Patientenzimmer immer noch auf dem Bett oder da,wo sie eben nicht hingehören.
Nett,daß sich die Pflegenden kümmern und putzen,aber das sollte nicht zu unseren primären Aufgaben gehören.Dafür gibt es immer noch andere Berufsgruppen in Sachen Reinigung.
Schon mal gehört,daß ein Arzt oder eine Physiotherapeutin ihre Tastaturen gesäubert haben??
 
Keine Sorge, ich verfalle nicht dem Putzwahn. :D
 
Wenn ein Mitarbeiter unreine Hände hat, überträgt er die Keime zunächst auf die Tastatur und von dort aus werden sie an die Kolleginnen und Kollegen weitergegeben. Diese nehmen sie unbewusst mit zur Visite und verbreiten innerhalb von wenigen Stunden die lästigen „Quälgeister“ im gesamten Gebäudekomplex.

Das Leben kann so einfach sein. Man muss sich nur die Hände desinfizieren. Der Keim flattert ja net so von ganz alleine auf die Tastatur. Aber das scheint Pflegekraft unter Putzen einzutakten und damit ist es delegierbar. *grmpf*

Schade das das Hygienefilmchen von Nydahl et al kassiert wurde durch die GEMA. Er hatte dummerweise eine passende Musik unterlegt- Fever.
Wer das Filmchen ev. ehedem im Netz noch sehen konnte, wird sich sicher an die nette Szene mit dem tragbaren Telefon auf dem Spritzentablett erinnern. Die Problematik der Keimwanderung ist also net neu.

Wäre doch mal ne sinnvolle Arbeitsaufgabe für Azubis: wie werden Keime verteilt. Und wenn da ein Filmchen rauskommt... aber Achtung: keine Musik benutzen, die bei der GEMA die Registrierkasse aufspringen lässt.

Elisabeth
 

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