Aufziehkanülen, Spixe durch Pflegedienst zu stellen?

animal

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Ambulanter pflegedienst
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Wie ist es bei euch im pflegedienst mit aufziehkanülen oder Spixe zum aufziehen von nacl zb?
Hatte letztens den Fall dass bei einer Klienten täglich der perianalabszess gespült wurde mit nacl.
Deshalb haben wir täglich eine 10 ml spritze und eine aufziehkanüle zum aufziehen des nacl gebraucht. Ich weiss noch besser wären die Spixe die man in die nacl Flasche rein stecken kann und für längere Zeit verwendet werden können wegen bakterienfilter.

Aber der Hausarzt hat nur wenig 10 ml spritzen und aufziehkanülen mitgeschickt.

Kann der Pflegedienst vom Klienten verlangen solche Dinge selbst in der Apotheke zu kaufen?

Mich würde interessieren wie es bei euch im pflegedienst läuft.
 
Wer kann sich das denn leisten?
 
Ein 100 er pack aufziehkanülen hab ich im Internet für 5 Euro gefunden, einen Spixe für 50 ct.

Meine Chefin meinte letztens dass soll die klientin bzw deren Angehörigen in der Apotheke selbst kaufen,als ich meinte im Lager wären keine aufziehkanülen und Spixe.

Ein paar Tage später hat eine Kollegin sie auch darauf hingewiesen, dass im Lager keine aufziehkanülen und Spixe mehr da wären. Dann hat sie es rausgesucht und bestellt und sich beklagt Wie teuer dass jetzt doch sei...

Hab mich natürlich geärgert,wieso sie bei meiner Kollegin eine Bestellung macht und mich abwimmeln und sagt die klientin bzw deren Angehörige sollen es selbst kaufen....
 
Würde ich nicht so ernst nehmen.

Auf dem Falschen Fuß erwischt, resigniert und doch nachgeben etc.
Soweit ich weiß ist es in der Tat so das der Verschreibende Arzt auch das Material verordnen muß. Bzw. der Klient es kaufen muß. Bin mir aber nicht sicher. Ich glaube aber Material und Behandlungspflege werden einzeln abgerechnet.

Wie sieht es aus, könnte man nicht als Pflegedienst auch per 1:1 Preis weitergabe sowas als Service anbieten? Immerhin in Massen bestellt wird es ja auch günstiger.
 
Ich habe nur in der Ausbildung mal im ambulanten Pflegedienst gearbeitet. Da war es so, dass ALLE Materialien vom Pat. gestellt werden mussten. Wir hatten auch gar kein Materiallager, nur einen Handschuhschrank. Da waren die normalen Einmalhandschuhe und Taschenfläschchen Händedesinfektionsmittel drin. Das waren die einzigen Materialien, die vom Pflegedienst besorgt wurden. Alles andere war Sache der Pat. oder Angehörigen.
 
Ja die meisten Materialien verschreibt der Arzt. Nur gibt es immer wieder Dinge,die die Kasse nicht bezahlt wie zb wundspüllösungen, sterile pinzetten,aufziehkanülen,Spixe.

Im Endeffekt kann auch fast alles von den Klienten selbst besorgt werden. Meist schreibe ich den Klienten einen Zettel,was sie genau besorgen sollen.

Ich werde nochmal abklären, ob wir jetzt aufziehkanülen und Spixe gar nicht mehr stellen oder doch. Habe im Lager auch immer noch keine aufziehkanülen gesehen.
Entweder es wurde nur eine geringe Menge beim letzten mal bestellt und es ist schon wieder aufgebraucht oder es wurde dann doch nichts bestellt.

Ich finde es sollte klare Regelungen geben,was gestellt wird und was nicht. Und nicht dass zu einem Mitarbeiter so geredet wird und beim anderen Mitarbeiter wieder anders.
 
Off Topic und zum Nachdenken: bitte gängige Begriffe, Schreibweise und Orthografie beachten! Nicht jedem sind die hausspezifischen Begriffe geläufig!
Was sind zum Beispiel "Spixe"? - meist Du Spikes???
 
Kann es sein, dass die Ärzte sich weigern diese Dinge zu verordnen weil sie befürchten, dass das ihr Budget belastet?
Es gibt durchaus viele Gerüchte was Kassen zahlen oder nicht.
Ich weiß leider nicht mehr genau wo das steht, aber Hilfsmittel gehen zu Lasten der GKV. Der Arzt muss diese nach dem Wirtschaftlichkeitsgebot verordnen. Und Hilfsmittel gehen nicht auf das Budget der Ärzte!
Die Materialien für PEG und Kathterversorgung werden doch auch verordnet und bezahlt. Habe ich jedenfalls im privaten Umfeld so erlebt!
 
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Off Topic und zum Nachdenken: bitte gängige Begriffe, Schreibweise und Orthografie beachten! Nicht jedem sind die hausspezifischen Begriffe geläufig!
Was sind zum Beispiel "Spixe"? - meist Du Spikes???

Entschuldigt die falsche Schreibweise. (spixe)
Richtige Schreibweise ist Spikes, stimmt.
Kann es sein, dass die Ärzte sich weigern diese Dinge zu verordnen weil sie befürchten, dass das ihr Budget belastet?
Es gibt durchaus viele Gerüchte was Kassen zahlen oder nicht.
Ich weiß leider nicht mehr genau wo das steht, aber Hilfsmittel gehen zu Lasten der GKV. Der Arzt muss diese nach dem Wirtschaftlichkeitsgebot verordnen. Und Hilfsmittel gehen nicht auf das Budget der Ärzte!
Die Materialien für PEG und Kathterversorgung werden doch auch verordnet und bezahlt. Habe ich jedenfalls im privaten Umfeld so erlebt!

Ja Verbandsmaterial für peg Vw und auch sfk vw wird von den Ärzten meist alles rezeptiert.

Aber soweit ich weiss haben Hausärzte ein begrenztes Budget. (Höhe wäre interessant zu wissen)

Gut,dass Hilfsmittel nicht in das Budget der Ärzte gehen.
 
Nachdem hier alle nur Vermutungen anstellen: Du musst einfach den jeweiligen für euch gültigen Rahmenvertrag ("Vertrag gemäß §§ 132, 132 a Abs. 2 SGB V") lesen. Da steht drin, was der Pflegedienst bezahlen muss. In aller Regel müssen alle nicht verordnungsfähigen Hilfsmittel (Spikes, Aufziehkanülen haben keine Hilfsmittelnummer, nur eine Abrechnungspositionsnummer, sind also nicht verordnungsfähig) vom Pflegedienst übernommen werden, und sind mit dessen Vergütung abgedeckt. Zum Beispiel aus dem Vertrag des Landesverbands freie ambulante Krankenpflege NRW mit den Ersatzkassen: "Der Leistungserbringer stellt seinen Pflegekräften für die häusliche Krankenpflege die erforderlichen Arbeitsmittel bereit [...]. Ausgenommen hiervon sind verordnungsfähige Arzneien, Verband-, Heil- und Hilfsmittel, die mit der Ersatzkasse abgerechnet werden.".

In diesem Fall wäre das Verlangen von Geld vom Patient schlicht Betrug. Der Pflegedienst kann nicht pauschal Geld von den Krankenkassen für die Hilfmittel nehmen, und dann den Patient bezahlen lassen.
 
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