News Neu auf dem Stundenplan: Pflege

Würde mich interessieren wie das rechtlich aussieht und wie das in den Lehrplan integriert werden soll.
Wären meine Kinder auf dieser Schule und dieses Unterfangen nicht zu 100% freiwillig stände ein Schulwechsel an.

Das boys day / girls day Geraffel sehe ich schon kritisch in Anbetracht der Tatsache das die Berufsfreiheit ein hohes Gut ist Art.12 GG und die Schule(als staatliche Institution) sich da imho neutral zu verhalten hat und nicht den Versuch zu unternehmen sollte, die Berufwahl in eine bestimmte Richtung zu lenken.
 
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Zumal sich da die Frage stellt, was dann hinten runter fällt. Wenn ich mir den Stundenplan meines Sohnes so ansehe, gibt es für weitere Fächer und zusätzliche Praktika gar keine Kapazitäten.
 
Würde mich interessieren wie das rechtlich aussieht und wie das in den Lehrplan integriert werden soll.
Wären meine Kinder auf dieser Schule und dieses Unterfangen nicht zu 100% freiwillig stände ein Schulwechsel an.
Also ich hoffe denn doch nicht, daß die Schüler unter Zwang in die Pflege gepresst werden sollen... das hätte ja wohl auch eher den umgekehrten Effekt.
Das boys day / girls day Geraffel sehe ich schon kritisch in Anbetracht der Tatsache das die Berufsfreiheit ein hohes Gut ist Art.12 GG und die Schule(als staatliche Institution) sich da imho neutral zu verhalten hat und nicht den Versuch zu unternehmen sollte, die Berufwahl in eine bestimmte Richtung zu lenken.
Warum, was stört Dich an "boy´s day" oder "girl´s day"?
Da sollen ja letztlich nur Jungs für "typische Frauenberufe" und Mädels für "typische Männerberufe" interessiert werden. Aber soweit ich weiß, kann niemand gezwungen werden.
Grundsätzlich halte ich solche Aktionen für gut, wenn es ohne Zwang ist.
 
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Warum, was stört Dich an "boy´s day" oder "girl´s day"?
Da sollen ja letztlich nur Jungs für "typische Frauenberufe" und Mädels für "typische Männerberufe" interessiert werden.
(1) Da ich dem gesellschaftlichen Liberalismus anhänge lehne ich jede staatliche Agenda die eine so private Entscheidung wie der Berufswahl eingreift ab und "mehr Frauen in Männerberufe" ist nunmal eine Agenda so vermeindlich edel sie auch sein mag.
(2) Die Aktion bring nichts Mädchen und Technik-Berufe: Zu viel des Guten - SPIEGEL ONLINE - Leben und Lernen
(3) Diese Tage sind Ausprägungen des Gender-Mainstreamings den ich aus Gründen der wissenschaftlichen Methodenkritik weitgehend ablehne, was aber nicht am Grundansatz des Gender-Mainstreamings liegt, sondern an der Dominanz der sozialkonstruktivistischens Genderstudies in diesem Bereich (würde zu weit führen wäre aber gerade mit Blick auf Care-Berufe eigentlich ein höchst interessantes Thema)
 
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Interessanter Spiegel-Artikel...
Wenn ich das richtig rauslese, dann bringt wohl so ein eintägiger Schnuppertag nicht allzuviel. Interessant ist aber auch die Aussage "Deutschland gehört zu den Ländern mit dem größten Geschlechtergefälle, wenn es um die Einstellung von Mädchen und Jungen zur Mathematik geht, bemerkt ein aktueller OECD-Bericht."
Das ist für mich doch ein klarer Hinweis, daß es möglich ist, viel mehr zu erreichen und zu fördern, als bisher hierzulande.
Ich bin der Meinung, daß vielen Mädchen technische Berufe von Familie und Umfeld "vergällt" bzw. ausgeredet werden; auch umgekehrt darf man sich ja als Mann durchaus noch dumm anreden lassen, wenn man in der Pflege tätig ist. Die Berufswahl ist also keineswegs "gottgegeben", sondern sehr stark durch gesellschaftliche Zwänge beeinflußt.
Ich persönlich würde es sehr begrüßen, wenn mehr Frauen in technischen Berufen tätig wären, und umgekehrt mehr Männer in sozialen Berufen - hätte nichts gegen mehr Kollegen; in meinem jetzigen Team bin ich der einzige Mann... :roll:
 
Männliche Kollegen würde einigen Stationen sehr gut tun!

Mir fällt vor allem momentan ein Phänomen auf. Das Männer eher im Intensiv Bereich anzutreffen sind oder halt im OP etc. war mir ja schon bekannt. Aber bei uns im Haus haben wir auch eine überdurchschnittliche Männer dichte in der Psychiatrie. Ist das eine Ausnahme oder fällt das anderen auch auf ?
 
Aber bei uns im Haus haben wir auch eine überdurchschnittliche Männer dichte in der Psychiatrie. Ist das eine Ausnahme oder fällt das anderen auch auf ?
Das habe ich früher beim Psychiatrie-Einsatz in meiner Ausbildung auch so wahrgenommen.
 
Ich bin der Meinung, daß vielen Mädchen technische Berufe von Familie und Umfeld "vergällt" bzw. ausgeredet werden; auch umgekehrt darf man sich ja als Mann durchaus noch dumm anreden lassen, wenn man in der Pflege tätig ist. Die Berufswahl ist also keineswegs "gottgegeben", sondern sehr stark durch gesellschaftliche Zwänge beeinflußt.
Genau das ist das Thema der des kontroversesten Diskurses in den Sozialwissenschaften der letzten Jahrzehnte Genderforschung: Schlecht, schlechter, Geschlecht Genetik vs soziale Prägung

Gender-Studien: Heldenhafte Spermien und wachgeküsste Eizellen

Und bei Betrachtung von Studien in richtigen Wissenschaften wie der Evolutionsbiologie und Verhaltensforschung schlägt das Pendel eher in Richtung biologistischer Determination als sozialer Konstruktivismus aus. Genderforschung und Biologie: Der kleine und der große Unterschied - Wissen - Tagesspiegel
 
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richtigen Wissenschaften
Sorry - Blödsinn. :roll:
Die Sozialwissenschaften (z. B. Psychologie, Soziologie) sind genauso "richtige" Wissenschaften, wie die Naturwissenschaften (u. a. Biologie). Sie sind nur einerseits deutlich jünger, zum anderen ist es einfach viel schwieriger, exakte Aussagen zu treffen. Das hängt u. a. mit der Forschungsmethodik zusammen.
Und daß grundsätzlich sowohl biologische Voraussetzungen als auch gesellschaftliche Bedingungen eine Rolle spielen, ist völlig klar - was nun die größere Rolle spielt ist ein großes Streitthema und wird je nachdem unterschiedlich bewertet.
Daß die Biologie angeblich eine größere Rolle als die Soziologie spielt, geht aus Deinem Tagesspiegel-Link auch nicht hervor.
 
Wir gehen nun mal davon aus, dass sich hyperion einfach unglücklich ausgedrückt hat.
 
Wir gehen nun mal davon aus, dass sich hyperion einfach unglücklich ausgedrückt hat.
Ich habe auch nicht den Sowis die Wissenschaftlichkeit abgesprochen(Hab ja selber mal eine studiert) sondern den dekonstruktivistischen Gender Studies ala Judith Buttler die gerade im universitären Bereich eine gewaltige und mir völlig unverständliche Diskursmacht aufgebaut haben. Gut zu sehen am Google-Memo das ja für den Autoren sehr negative Konsequenzen hatte Google’s Ideological Echo Chamber – Wikipedia aber eigentlich ein wohlbegründetes Thesenpapier war.

Nur in diesem Bereich können Scherzartikel wie "Der konzeptuelle Penis als soziales Konstrukt" ist Schuld am Klimawandel publiziert werden ohne das es sonderlich auffällt.
"Penis schuld am Klimawandel": Forscher narren Fachzeitschrift mit Quatsch-Studie - SPIEGEL ONLINE - Wissenschaft

Ansonsten halt ichs mit Jared Diamond
Der dritte Schimpanse – Wikipedia die Biologie war zu erst da und aus deren Notwendigkeiten entwickelten sich die sozialen Systeme.
 
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Ich habe auch nicht den Sowis die Wissenschaftlichkeit abgesprochen
Dann verstehe ich nur nicht, warum Du von "richtigen Wissenschaften" sprichst, was ja automatisch impliziert, es gäbe auch "nicht richtige Wissenschaften"...
Abgesehen davon lehne ich die Gegenseite genauso ab - die nämlich versucht, quasi alles nur über die Biologie zu erklären und den Einfluß gesellschaftlicher Zwänge/Umstände kleinzureden (um nicht zu sagen, zu negieren).
 
Um wieder zum Thema zurückzufinden: Auch wenn im obigen Artikel ausschließlich das Wort "Schüler" verwendet wird, bin ich mir recht sicher, dass Jugendliche beiderlei Geschlechts zu Pflegepraktikanten werden sollen.

Ob dies sinnvoll ist, wird sich zeigen. Wir fordern doch hier im Forum die meisten Bewerber zu Praktika vor Ausbildungsbeginn auf, weil das die beste Möglichkeit ist, einen Beruf kennenzulernen. Ich finde es nicht falsch, wenn die Schule da hinterher ist - die Entscheidung für die berufliche Zukunft muss doch schließlich gefällt werden. Zumindest in einigen Bundesländern sind Schnupperpraktika ohnehin für jeden Schüler verpflichtend. Insofern kann ich mir auch nicht vorstellen, dass es da rechtliche Schwierigkeiten gibt (bzw. dass dies nicht im Vorfeld abgeklärt wurde).

Etwas zwiespältig sehe ich die geplante Sonderstellung. Die Pflege ist nicht der einzige Berufsbereich mit Nachwuchssorgen; gut möglich, dass das Handwerk auf "Gleichberechtigung" pocht.
 
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Naja, aber sie sollen bei den Praktika Berufe ausprobieren, die sie interessieren und die sie von sich aus in Erwägung ziehen. Das Praktikum oder die Praktika dienen der Orientierung. Neigungen und Interessen sollen auf Alltagstauglichkeit geprüft werden.
Ein vorgeschriebener Bereich ohne Wahlmöglichkeiten ist da kontraproduktiv, meiner Meinung nach.

Mein Sohn ist gerade in dem Alter. Es sind an seiner Schule drei Praktika, 2x je ein Tag, einmal 14 Tage am Stück - auf zwei Schuljahre verteilt.
Er schnuppert in drei verschiedene Berufe hinein. Wenn das große Praktikum vorgeschrieben wäre, könnte er sich nicht ausprobieren. Verlorene Zeit.
 

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