Mundwasser- immer angezeigt?

Elisabeth Dinse

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02.08.10 Zähne: Nicht Mundwasser für Dauergebrauch geeignet
Schwerin (ddp) . Für viele Menschen Gehört der Griff zum Mundwasser Wie selbstverständlich zur täglichen Zahnhygiene. Ein solches Produkt sollte doch nicht dauerhaft verwendet werden. « Dadurch zerstört der Mensch seine Natürliche Mundflora » , sagt Zahnarzt Peter Bührens aus Schwerin. Denn im Mundraum leben Hunderte von Bakterienarten , deren Hauptaufgabe es ist, Krankheitserreger abzuwehren . Regelmäßig verwendete Mundspülungen zerstörten auch diese « guten » Bakterien . « Vor allem aggressive Keime vermehren sich verstärkt » , mahnt Bührens Dann . Das bloße Zähneputzen reiche als Reinigungsmaßnahme vollkommen aus .
...
Zähne: Mundwasser nicht für Dauergebrauch geeignet | NetDoktor.de

Vielleicht sollte unter diesem Aspekt mal die Unart, dass jede Mundpflege mit nem Mundwasser kombiniert wird, hinterfragt werden.
Allein das Pflegeproblem als Planungsgrundlage zu nehmen, reicht also nicht. Man muss sich schon die Mühe machen, die Ursachen zu recherchieren. Erst dann kann ein sinnvoller Einsatz von Pflegemitteln erfolgen.

Elisabeth
 
Von meinem Zahnarzt habe ich mal erfahren dass manche Mundwässer auch zu Verfärbungen der Zähne führen können, was vllt nicht so schlimm ist wie ein Abtöten der Mundflora, aber auch ein unschöner Nebeneffekt.
 
Kommt Mundwasser wirklich immer zum Einsatz?

Ich kenne es eigentlich nicht so, dass es Standardmässig eingesetzt wird.

Bei beatmeten Patienten benutzen wir Aqua dest, aber ohne Mundwasser und ansonsten einfach nur Wasser aus der Leitung.
 
Ich hab noch nie bei einem Patienten Mundwasser angewendet, vor allem weils sowas bei uns auf Station nicht gibt und es gibt kaum Patienten die das von sich dabei haben :)
Und bei dem Klientel das wir haben sind es meistens präfinale bei denen Mundpflege gemacht werden muss und da macht man mundpflege auch schonmal mit Saft oder Cola.

Wobei unsere Chemopatienten Dequaliniumchlorid 0,01 % zur Mukositisprophylaxe bekommen, aber das ist wieder was anderes
 
Ich kenn's jetzt auch mehr mit Tees oder mit irgendwas, was der Pt. kennt und mag. Mundwasser (außer selbst mitgebrachtes) hab ich noch nie benutzt....
 
hm kommt drauf an, was wir da für einen Patienten vor uns haben *kopfkratz*:gruebel:

ich habe eine beatmete Klientin, die mehrfach täglich die Befeuchtung und Erfrischung des Mundraumes mit einem in Mundwasser getränkten Watteträger wünscht. Im allgemeinen würde ich auch eher zu Wasser pur oder Aqua dest greifen.

Ist der Artikel denn wissenschaftlich fundiert? Gibts da noch Hintergrundinfos dazu? Das wäre hilfreich :)


Danke für den Gedankenanstoß, für mich war das bisher keine bedenkenswerte Frage, aber die Ansicht ist sicher nicht haltlos
 
Elisabeth danke :) werd mal stöbern gehen.

Mundpflege ist leider nach meiner Erfahrung etwas, was häufig sehr nachlässig betrieben wird... wenn ich morgens meine Klientin übernehme, möchte ich manchmal weinen bei der Borke, die auf den Zähnen klebt >.<

Tee hab ich selbst ehrlich gestanden noch nie benutzt.. fänd ich bei mir selbst schon irgendwie gruselig *tüdelü* :verwirrt:
 
Ich hab mich auch erst ins Thema eingearbeitet, als ich das Thema unterrichtet habe. war sehr spannend. Eigentlich schade, dass es so wenig Beachtung findet in der Ausbildung.

Elisabeth
 
AUSBILDUNG?! :down: :weissnix:

ganz ehrlich - in meiner Ausbildung kam das Thema im ersten Lehrjahr auf, als wir uns gegenseitig waschen sollten. Das wars... wie wichtig Mundpflege für das Thema Ernährung, Atmung, Wohlbefinden usw. ist, das habe ich persönlich in der Praxis erlebt. Von der Schule kam nur das obligatorische. Sonst nix... Auch das Thema Zähne war irgendwie untergegangen.

Bei meiner Klientin bin ich mittlerweile soweit, dass ich mich über unterschiedliche Zahnseiden (die mit den Raupenpuschels) informiere, weil sie unter ihren Brücken massiven Kieferknochenrückgang zeigt... entsprechend finden wir dort tw. dicke Entzündungen und immer wieder Borken :(

Mundpflege besteht eben nicht nur aus "2x tgl. Zähneputzen".


Eigentlich selbstverständlich, aber wir sehen ja, was immer wieder draus wird *schnüff* wenn ich zurückblicke muss ich sagen - ich hab mich auch erst seit ambulant intensiv mehr damit beschäftigt...

die Seiten sind sehr informativ.. ich geb die mal an die Kollegen weiter :) freu mich immer über Input
 
Hab noch niemals Mundwasser benutzt - weder bei mir, noch bei meinen Pat :-)

Wasser, Hexoral (oÄ), selten mal bepanthenlösung.
Sonst "kenn" ich nichts...
 
Bepanthenlösung gab's bei uns mal zum Nuckeln (auf Watteträger) für die Frühchen beim Sondieren. Hat das mal jemand probiert? *würg*
 
Hab ich, fands nicht eklig - benutze es aber trotzdem nicht, weil ichs überflüssig finde.
Aber meine Kollegen schwören darauf :-)


Btw, ich hab vieles "probiert" wo immer gesgat wird: das ist unangenehm für den Pat. ZB erzählen immer soviele "Mit Handschuhen" waschen ist ein scheußliches Gefühl und streichen einem dann mit dem handschuh durchs Gesicht ^^ Was soll daran schlimm sein?
Fresubin? schmeckt - ist aber kein Rumpsteak
Einmalzahnbürsten? OK
Billig1xrasierer? erträglich.

und und und...
 
Geschmäcker sind halt verschieden - letztens hatte ich einen Vater, der Konakion genießbar fand *schauder*

Also nehmen wir das Mundpflegemittelchen, das der Patient sich wünscht - oder wovon die Verwandten sagen, daß er es mal mochte. Bei komatösen Kindern darf das dann auch mal Nutella sein, und für mich bitte kein Bepanthen (oder Konakion). Danke.
 
Hexoral ist für mich eine medizinische Mundspüllösung... ich glaub es geht hier um die üblichen Verdächtigen wie Od*l und List*rine :trinken:
 
Mundwasser nehmen wir auch nicht, nur Tee oder Wasser. Der Tee wird morgens und falls nötig nachmittags frisch aufgebrüht und steht dann abgedeckt im Zimmer. Da man bei jedem benässen des Tupfers mit dem Tee einen neuen Tupfer nimmt, denke ich nicht, dass er in maximal 24 Stunden so verkeimt, dass es gesundheitsgefährdend wird.
Alternativ sage ich meinen Schülern aber auch, dass sie auch andere Flüssigkeiten verwenden können, wenn der Patient Wasser oder Tee ablehnt.
Im Unterricht spreche ich selbstverständlich auch über Zahnpflege, Zahnseide und Interdentalbürsten.
 
, denke ich nicht, dass er in maximal 24 Stunden so verkeimt, dass es gesundheitsgefährdend wird.
Tee ist bei uns obsolet wegen Verunreinigungen in den Teesorten. Tee ist ein Naturprodukt und dadurch lassen sich Verunreinigungen nicht vermeiden. Allerdings spreche ich von Intensivpatienten und Patienten mit Chemotherapie. Wobei Tee bei uns im gesamten Haus nicht benutzt wird.
 
Das Problem leigt in der "Aufbewahrung" des gekochten Tees. Gehen wir mal davon aus, dass du den tee tatsächlich brühst udn net mit Hilfe des Heißwasserspenders am Kaffeeautomaten aufgießt. Dann dürfte der Tee primär keimfrei bis keimarm sein.
Die Umgebung im KH ist nie keimarm. Du kannst also selbst bei einer Abdeckung nie sicher sein, ob du da nicht doch Keime einträgst. Ich glaube kaum, dass du die Tupfer steril aus der Packung entnimmst und die Klemme jedesmal gwechselt wird.

Tee- in welcher Form auch immer aufbewahrt- ist einem Mehrdosisbehälter ohne Konservierungsstoffe gleichzusetzen. Und da ist ja bekanntnlich anch Gebrauch jeder Rest zu verwerfen. Ergo: Zu jeder Nutzung müsstest du den Tee neu kochen.

Elisabeth
 
Tee- in welcher Form auch immer aufbewahrt- ist einem Mehrdosisbehälter ohne Konservierungsstoffe gleichzusetzen. Und da ist ja bekanntnlich anch Gebrauch jeder Rest zu verwerfen. Ergo: Zu jeder Nutzung müsstest du den Tee neu kochen.

Elisabeth
Mein Gott, hier geht es um Mundpflege, nicht um intraarterielle Anwendung :-/

Mal überlegt wie verkeimt ein Otto-normal-Mund ist?

Die Verunreinigung durch "Anflugkeime" ist völlig irrelevant...

Man kanns auch übertreiben. Und ja, ich weiß, es geht um kranke menschen! Wir müssen doch auch nicht verallgemeinern und direkt die Leukozytopenie-Pat (als Bsp) mit rein nehmen...
 

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