Mechanischer Ileus

kidivawoj

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12.08.2011
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Hallo liebe Leute =)

Und zwar ich habe da eine Frage bezüglich eines mechanischen Ileus... und zwar ist dies ein Krankheitsbild unsere mündlichen Prüfung und unsere Lehrerin hat dies wirklich nicht mit uns besprochen und wir müssen uns jetzt alles selbstständig herauserarbeiten :/

Und zwar bei einem mechanischen Ileus, welcher operativ behandelt wird. worauf muss ich nach der Op achten?

also bezüglich der Nahrungsaufnahme? kann dazu wirklich nichts finden. wann darf ein pat. (kind, bin in der kinderkrankenpflege) wieder essen? und wie sieht der kostaufbau aus? worauf muss ich achten? welche probleme könnte auftreten? werden die pat. erstmal parenteral ernährt?

welche probleme ich mir denken könnte

- schmerzen aufgrund der operation im darmbereich
- appetitlösigkeit aufgrund der op
- blutungen im stuhl aufgrund der darmop
- pot. gefahr eines erhöhten bluntungsverlust aufgrund der darmop
- gewichtsverlust aufgrund der weniger nahrungsaufnahme
- dehydration aufgrund der unzureichenden flüssigkeitsaufnahme

mensch ich finde, dass alles so schwer :/ ich meine, ich hatte es noch nichtmal im realen arbeitsalltag, so dass ich es mir wenigsten vorstellen könnte. wenn ihr mir helfen könnt, wäre ich euch sehr dankbar
 
Bin nicht aus der Kinderkrankenpflege, kann mir aber gut vorstellen, dass die Schwerpunkte bei bzw. nach Ileus die selben sind ;)

Erst mal ist es wichtig, die Darmperistaltik zu überwachen, Rezidive sind bei Ileussen (wie ist doch gleich der korrekte Plural? XD) nicht selten, also macht man (bzw. der Arzt) da medikamentös meistens was (wobei hier wahrscheinlich tatsächlich Unterschiede bestehen zwischen Kinder- und Erwachsenenkrankenpflege).

Du kannst jedoch auch darauf achten, ob der Darm arbeitet oder nicht.

Darmgeräusche abhören ist glaub ich Sache der zentralen Stationen, frag aber lieber noch mal nach ;) Du kannst aber auf jeden Fall den Bauchumfang überwachen, gehen Winde ab oder Stuhlgang?

Oft behalten die Patienten noch ihre Magensonde (bei uns jedenfalls) ein Paar Tage postoperativ -> da kannste schon mal ne Menge zu erzählen in der mündlichen.
Wenn keine MS liegt, auch auf Übelkeit/ Erbrechen überwachen, erbricht der Pat., ruhig die Anlage einer solchen erwägen. Außerdem immer aufmerksam bleiben, Erbrechen muss in dem Fall nicht eine Reaktion auf die Narkose sein, sondern kann auf ein erneutes Hindernis der Magen- Darm- Passage hinweisen. Ist das Erbrochene stuhlig, muss sofort ein Arzt hinzugezogen werden, lieber einmal zu viel Rat geholt als einmal zu wenig.

Den ganzen üblichen postoperativen Kram haste drauf, denk ich mal (Schmerztherapie, Wund- und ggf. Drainagenkontrollen, mögliche Volumenverluste, die ausgeglichen werden müssen und ähnliches), der kommt logischerweise dazu.

Der Kostaufbau selber gestaltet sich sehr unterschiedlich und ist abhängig von Art des Ileus und damit zusammenhängend der OP (wobei ich keine Ahnung hab, was das bei Kindern meistens ist, bei uns am häufigsten sind Bridenileusse mit Behandlung via Adhäsiolyse) sowie dem postoperativem Verlauf.

In der Regel bleibt es jedoch erst einmal bei parenteraler Ernährung.

Ist ein Durchgang des Darmes und ausreichende Peristaltik gesichert, fängt man nach Verträglichkeit mit Wasser an, dann Tee und Brühe, dann Joghurt/ Actimel usw. Da lieber keine konkreten Aussagen treffen, ist sehr unterschiedlich meiner Erfahrung nach, im Endeffekt haben das die Ärzte zu entscheiden!

Ansonsten können wie bei jeder größeren Bauch- OP fiese Komplikationen auftreten, die man nicht sofort sieht: Peritonitis, Empyeme, Sepsis. Also ruhig mal einen Blick auf Temperatur werfen, Allgemeinbefinden beobachten. Laborparameter bewertet ja idR der Doc. Bei Verbandswechseln ein Auge auf die Wunde haben, wirkt sie entzündet? Läuft Sekret aus? Wenn ja, wie sieht dieses aus?

In der Regel gibt es prophylaktisch Antibiosetherapie gratis dazu, da erst mal keine orale Gabe möglich ist, kannst du schön auch erst mal was von Infusionstherapie erzählen und von der Herstellung von i.v. - Antibiose... reicht locker für en paar Minuten Gesprächsstoff ;)

Wenn der Patient auf die Medikamente / Nahrungskarenz anschlägt und viel flüssigen Stuhlgang absetzt, immer ruhig auch den Elektrolyt- und Wasser- Verlust im Hinterkopf behalten, zu niedrige K+- Werte machen Herzrhythmusstörungen, zu wenig Volumen macht Tachykardien und Hypotonien.

Da der Stuhlgang anfangs (nahrungskarenzbedingt) meist sehr flüßig ist, auch auf ausreichende Hygiene und Hautpflege achten, damit es nicht zu Hautläsionen kommt oder zu Harnwegsinfekten aufgrund der Nähe zur Harnröhre.

Mehr fällt mir erst mal auch nicht ein :) Bitte um Korrekturen, die Punkte beruhen nur auf meiner doch recht kurzen Erfahrung ;)
 
Je nach Ursache und Position des mechanischen Ileus wird häufig ein doppelläufiger Anus präter angelegt, zum Anasthomosenschutz. Kostaufbau unterscheidet sich meines Wissens nicht von Erwachsenen - mit dem Einsetzen der Darmtätigkeit (Darmgeräusche, Stuhlabgang, Winde) kann mit dem Kostaufbau begonnen werden, bis dahin parenterale Ernährung, Magensonde. Daher wichtig: Mund- und Nasenpflege. Kontrolle der Einsitchstelle ZVK, Überwachung der Infusionstherapie.

Was man noch berücksichtigen kann: Psychische Problematik des Kindes - Krankheit, Schmerzen, Angst (altersabhängig Ekel, Störung Körperbild) und der Eltern: Angst wegen lebensgefährlicher Situation, Angst vor Folgen, Entstellung, Umgang mit dem AP
 
An deiner Stelle würde ich mal auf Station gehen und die Schwestern und Ärzte dazu interviewen. :)
 
vielen dank für eure antworten :) könnte leider nicht eher zurück schreiben, da ich die erstmal praktische prüfung hatte =)

also ich hatte letztens einen arzt darauf angesprochen, und er meinte, es ist individuell gestaltet je nach befinden des kindes, dass ein kind auch nach der op möglicherweise essen darf, halt anfangs nur mit schonkost... aber das bringt mich auch nicht viel weiter, so manchmal habe ich das gefühl, die ärzte wissen manchmal selber nicht, was sie erzählen. ich weiß irgendwie gar nicht, wenn ich das thema im mündlichen ziehen würde, was ich genau sagen würde. weil ich ja noch nichteinmal weiß, wenn man einen illeus hat ob er durch den anus oder durch den bauch behandelt wird :/ ich meine, ich möchte jetzt nicht blöd klingen, aber ich hatte noch nie einen pat. weder anfangs in der erwachsenen noch in der kinderkrankenpflege mit einem ileus :/
 
weil ich ja noch nichteinmal weiß, wenn man einen illeus hat ob er durch den anus oder durch den bauch behandelt wird
du kennst aber schon den Unterschied zwischen einem mechanischen und einem paralytischen Ileus, oder?
 
Dann schnapp dir eine erfahrene Schwester, wenn die Docs keine ausreichende Auskunft geben können. Noch ist Zeit! Nutze sie!
 
Bruder Internet und Schwester "Pflege Heute" geben für die Grundlagen eines Krankheitsbildes immer recht nützliche Tipps... Befrag doch erst mal die beiden, bevor du dir hier die Schöpfungsgeschichte erklären lässt. Geht schneller, und du hast ne Quellenangabe. Pflegerische Sachen: siehe oben XD
 
Hallo,

ich schreibe Dir mal die gängigsten Risiken bzw. Komplikationen/Probleme nach einer mechanischen Ileus OP auf;

- Falls das Gewebe bereits geschädigt ist, so können durch die mechanische Einwirkung der Operation das Bauchfell oder der Darm einreißen.

- Auch Fisteln (entzündliche Verbindungskanäle) zwischen zwei Strukturen können sich, zum Teil mit gravierenden Auswirkungen, bilden.

- Wundheilungsstörungen treten oft auf.

- Es entstehen häufig auch Verwachsungen von Darmschlingen und anderen Bauchorganen, die ein Risiko für einen erneuten Darmverschluss mit sich bringen.

- Es kann in manchen Fällen zu einem Bauchwand-Narbenbruch kommen.

- Nachblutungen

- chronische Schmerzen

- Narbenbildungen

So, ich hoffe ich konnte Dir damit ein wenig helfen.

Gruss