Ich möchte mal meine persönlichen Erfahrungen schildern, denn ich habe mich als Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger beworben, bin älter als die übliche Altersgruppe, die sich zumeist für einen solchen Beruf bewirbt und wurde am selben Tag in den Mülleimer sortiert, an dem ich meine Bewerbung an die Personalabteilung übersandt hatte, obwohl ich mich bemüht habe, ein gut formuliertes Bewerbungsgschreiben auszuarbeiten, aus dem meine Motivation glaubwürdig ersichtlich wird.
Man hat mir nicht einmal die Möglichkeit eingeräumt, mich in einem Vorstellungsgespräch zu äußern, offene Fragen gegebenenfalls abzuklären und mögliche Vorbehalte auszuräumen.
Persönlich habe ich den Eindruck, dass sehr wenige Männer in diesem Beruf arbeiten, weil diejenigen, die sich bewerben, zumeist abgelehnt werden, weil es einfach - zumindest aus der Perspektive der Personalverwaltung - nicht erwünscht ist, dass Männer in diesem Beruf Fuß fassen. Ich denke, dass Männern weniger Sozialkompetenzen und ein unzureichendes Einfühlungsvermögen andichtet werden und denjenigen, die sich bewerben, deshalb überhaupt keine Chance gegeben wird, Erfahrungen zu sammeln.
Das ist jedenfalls mein Eindruck, den ich im Verlauf meiner Bewerbung gewonnen habe.
Es macht mich auch wütend, wenn man mit einer nichtssagenden Floskel aussortiert wird. Ich tendiere deshalb inzwischen eher dazu, das Anschreiben auf den Hinweis zu beschränken, dass man seine Motivation in einem persönlichen Gespräch schildern möchte. Dann hat man wenigstens nicht so viel Zeit mit einer Bewerbung verschwendet, die mit einer in 2 Minuten dahin geschriebenen Floskel entwertet und auf diese Weise zum Ausdruck gebracht wird, dass eine Wertschätzung bezüglich des Aufwandes, den der Bewerbende betreibt, diesem nicht entgegenzubringen ist.