Lunge auskultieren bei liegender TK!?

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Quallenfuss

Gast
Hallo zusammen,

ich habe letztens auf einer Frühreha-Station mit dem Schwerpunkt "Weaning" hospitiert. Und mich hat Folgendes irritiert:
Die zu weanenden Patienten waren alle tracheotomiert und hatten eine TK liegen und der Pfleger, der für mich während der Hospitation zuständig war, meinte, es gehöre zur Antrittskontrolle, die Lunge beidseitig auszukultieren, wenn ein Patient über eine TK beatmet würde.
Ich kenne das Auskultieren der Lunge "nur" bei Patienten, die einen Tubus liegen haben - mit der Begründung, dass der Tubus sich durch welche Umstände auch immer "lösen" könnte und sich so platzieren könnte, dass nur ein Bronchus und somit nur ein Lungenflügel beatmet werden kann. Der Pfleger nannte ebenfalls das Verrutschen der TK als Grund.
Ich kann mir das bei einer TK schlecht vorstellen, dass auch diese Begründung eine Lungenauskultation rechtfertigen würde. Eine TK ist im Vergleich zu einem Tubus so kurz und dann auch gesichert durch das Halteband bzw durch den ganzen Aufbau an sich.
Wie ist das bei Euch? Kultiert Ihr die Lungen aus bei Patienten mit liegender TK!? Wenn ja, mit welcher Begründung?
Danke für Eure Antworten!:)
 
Es gibt ja durchaus genügend andere gute Gründe für die regelmäßige Auskultation des beatmeten Patienten, als ausschliesslich die mögliche Fehllage: Sekretrasseln, Giemen, Atelektase, Erguß...

Gruß spflegerle
 
Hmm...mir wurde ein Auskultieren der Lunge niemals richtig beigebracht und ich bin auch hin und her gerissen, so etwas deshalb zu machen. Mir stellen sich da die Fragen: was stelle ich mit den gewonnenen Erkenntnissen an? Sekretrasseln, Giemen kann ich auch so hören und darauf pflegerisch reagieren. Atelektase und Erguss - nun ja...das wird ja mitunter auch anders diagnostiziert (RöTx, BGA) und auch von einer anderen Berufsgruppe - ich habe das wie gesagt nicht gelernt, ich habe keinen Schimmer wie sich was anhört bzw wie sich welcher Lungenabschnitt anhöen sollte. Es klingt jetzt vielleicht böse, aber ich unterstelle mal, dass die meisten Kollegen das Auskultieren auch nicht gelernt haben und sich in erster Linie selber beigebracht haben. Und es erweckt bei mir den Anschein, als geschähe das ganz oft aus den Gründen, um sich "wichtig zu fühlen". Ich meine, wenn Auskultieren mit dem Ziel einen Erguß, Atelektasen oder was auch immer zu überprüfen, dann richtig: mit dem richtigen Fachwissen - welche Abschnitte höre ich mir an, welches Lungensegment und kann gezielt die Geräusche unterscheiden und auch so differenziert dokumentieren usw. - nun ja...und das spreche ich den meisten Kollegen ab, weil das so höchstens mal mündlich übergeben wird bzw da dann doch einfach das Fachwissen dafür fehlt. Es mag ein pflegerischer/ärztlicher Überschneidungsbereich sein, nach meinem Empfinden ist er eher im ärztlichen Bereich angesiedelt (aber nicht alleinig vorbethalten)
 
hallo zusammen,
ich arbeite in einer wohngruppe für beatmete und nicht beatmete aber mit liegender tk.
bei mir gehört es einfach zu den vitalparametern,die lunge abzuhören.
ich höre ob alle lungenbereiche gut belüftet werden,ob eine sekretansammlung vorliegt,ob ich zusätzlich inhalieren muss weil deer pat giemt,
ob die tk mit einem sekretpfropf verlegt ist usw...
 
... Eine TK ist im Vergleich zu einem Tubus so kurz und dann auch gesichert durch das Halteband bzw durch den ganzen Aufbau an sich. ...
Sag das nicht. Ich habe schon (ärztl.)Experten gesehen, die den Feststellring gelockert hatten und dann die TK bis zum Anschlag reingeschoben haben. Es gibt nix, was es nicht gibt.

Aber was spricht gegen das Auskultieren? Warum willst du warten, bis du ein Giemen u.ä. von außen hören kannst, wenn es auch anders geht?

Elisabeth