Lagerungsschiene bei TEP - wie lange nötig?

Schwester Schnecke

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30.03.2008
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142
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
in Fachweiterbildung Onkologie
Funktion
Mentorin
Hallo alle zusammen!

Ich hätte da mal eine Frage an alle Erfahrenen aus Orthopädie/Chirurgie anhand eines Beispiels aus der Praxis:

Pat. stürzt in der Gyn., wird in die Ortho verlegt, erhält dort eine TEP, wird nach ca. 2 Wochen zurück in die Gyn. verlegt.
Die Schwestern aus der Gyn. lagern das betroffene Bein (re.), wenn Pat. im Bett liegt, in eine Schiene.
Pat. wird aber auch mob.;sitzt oft im Stuhl und geht auch mit Gehwagen über´n Flur.
Ist das Lagern in die Beinschiene bei liegender Pat. trotzdem noch nötig?
Und wie ist es bei Seitenlagerung aufgrund Deku 3°? Geht das überhaupt?


Ich hab´ da echt keine Erfahrung, war noch nie in der Ortho und nur während der Ausbildung auf einer allg. Chir. eingesetzt.
Was ist aktueller Stand der Dinge?

Vielen Dank für die Antworten,
Susanne:nurse:
 
Hallo Susanne!

Bei uns bekommen TEP Patienten nach 3-4 Tagen nur noch in der Nacht die Lagerungsschiene. Tagsüber wird dann mit Sandsäcken gelagert.
Nach 2 Wochen sind Patienten mit einer TEP ja im Normalfall schon in der REHA und dort gibt es meiner Meinung nach auch keine Schiene mehr.
Seitenlagerung ist auch möglich , mit einem dicken Kissen zwischen den Beinen.

LG Petra
 
Kommt mir auch sehr lange vor. Kann aber je nach OP-Methode auch mal ausnahmsweise sein. Ich würde da mal beim zuständigen Chirurgen nachfragen.

Ulrich Fürst
 
Hallo Schwester Schnecke,
Ich gehe mal davon aus, dass die Patientin eine Hüft-Prothese erhalten hat.
Die Lagerungsschiene ist in der Regel nur dafür da, dass keine Aussen bzw. Innenrotation am operierten Bein passiert. Hier ist die Luxationsgefahr in den ersten 6-8 Wochen am größten, da das Kapselband noch verheilen muß.
Eine Luxation bleibt nicht ohne Folgen, denn jedes mal geht etwas von der Inlay der Pfanne oder am Gelenkkopf kaputt und nach dem 2. bis 3. mal(was schnell passieren kann nach der 1. Luxation) muss ein Teil der Prothese erneuert werden, was für die Patientin eine 2. Operation bedeutet.
Wir haben z.B. auf unsere Station keine Lagerungsschiene mehr, wir lagern nur mit Sandsäcken bds.. Bei der Lagerung müsst ihr eigtl. nur darauf aufpassen, dass das operierte Bein gerade liegt (keine Innen u. Aussenrotation). Das gleiche wenn der Pat. aus dem Bettmobilisiert wird müssen die Beine mit dem Körper eine Linie Bilden. Wenn der Pat auf die Seite gelagert wird, muss ein Kissen zwischen die Beine gelegt werden und am besten, nur auf die nicht operierte Seite drehen. Wenn der aussen sitzt soll die Beugung am Hüftgelenk nicht mehr als 90° betragen, hier sind spezielle Sitzerhöhungen notwendig, genauso für die Toilette. Bei zementierten oder nicht zementierten Prothesen muss man auch sich erkundigen wie weit der Pat.am operierten Bein auftreten darf (vollbelastet, teilbelastet..) Aber möglich, dass es von Krankenhaus zu Krankenhaus unterschiedliche Meinungen gibt. Ich würde an deiner Stelle mich bei den Orthopäden erkündigen, denn schließlich haben die ja operiert und kennen den intraoperativen Befund
, denn es gibt in der Orthopädie/Unfallchirurgie sehr viele Standards:) aber kein Bruch ist Identisch mit einem Anderen.
 
Also gehe davon aus das die patientin eine Hüft Tep bekommen hat, bei uns wird die Schiene ab dem 1. postop Tag nur noch zur Nacht verwendet, tagsüber kommt das Bein auf ein Kissen. Schiene für die Nacht wird dann den gesamten KH.Aufenthalt belassen, ca. 10-12 Tage.
 
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Wenn der Pat auf die Seite gelagert wird, muss ein Kissen zwischen die Beine gelegt werden und am besten, nur auf die nicht operierte Seite drehen. .

Hallo zusammen!
BEi uns werden Patienten mit Hüft-TEP überwiegend auf die operierte Seite gedreht. Natürlich mit dem schon genannten Kissen zwischen den Beinen!! Zu dem VErfahren mit der Lagerung: Die Patienten bekommen bei uns volle 5 Tage postOP das Spreizkissen ins Bett. Egal wie mobil der Patient ist.
Greetz
 
Ich kenn das auch nur mit einem Spreizkissen für ca. 5 Tage (kenn das mit ner Schiene nur bei KnieTeps und anderen Knie-Ops).
Bei der Seitenlagerung auf die operierte Seite mit dickem Kissen zwischen den Beinen. Aufstehen nur über die operierte Seite, genauso wie wieder ins Bett einsteigen. Keine Innen-u. Außenrotation, sowie Beugung über 90° - Toilettensitzerhöhung! sehr angebracht.
 
Bei uns wird es so gehandhabt das die Pat. nach Redonzug (spätestens 4. po Tag) die Schiene weg gelassen wird.
Welche TEP hat die Pat? Hüfte? Knie? Bei einer Knie TEP darf sich die Pat auf die Seite legen, bei einer Hüft TEP auch, es muss jedoch ein Kissen zwischen die Beine gelegt werden.
 

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