Krankenschwester wird durch Arzthelferin im Nachtdienst ersetzt

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*Glücksbärchi*

Gast
Sry, hab jetzt spontan nichts gefunden und hoffe ihr könnt mir helfen.

Folgendes Szenario:
In einer Notaufnahme (1 Schockraum und 11 Behandlungsplätze) wird es nun so gehandhabt, dass statt 2 Krankenschwestern nun des öfteren eine Arzthelferin und eine Krankenschwester den Nachtdienst machen.
Ich weiß ja nicht, aber gibt es da spezielle Regelungen oder Vorschriften zwecks Besetzung in einer NA?

Stell mir das schon sehr kritisch vor, da Arzthelferin keinerlei Kenntnisse der Notfallmedizin hat...

Würde mich über Antworten freuen :)
 
Bei mir am Klinikum gibt es 2 Fachkräfte im Nachtdienst und im Frühdienst bzw. im Spätdienst auch Arzthelferinnen, aber die sitzen meistens eigentlich nur am Tresen.
Stell es mir auch fragwürdig vor :o. Bestimmt Einsparungen?!:gruebel:

Auf den ,,Normal''-Stationen ist es derzeit so geregelt, dass es einen Springer für 6 Stationen gibt, ist aber ein Pilotprojekt und der Springer kann auch eine Arzthelferin sein.
Aber weiß auch nicht ob es da gesetzliche Vorschriften gibt.
 
Ich finde es auch stark fragwürdig, da die besagte Arzthelferin wirklich null Ahnung von Notfallmedizin oder Erste Hilfe hat. Da hört es dann schon beim EKG-Schreiben und Infusionen-Richten auf...

Genau, Personaleinsparungen :verwirrt: Voll schlimm!!
 
Hatten wir schonmal, such mal etwas im Forum.

Kurz und knapp: Außer der persönlichen Eignung spricht da prinzipiell nichts gegen.

Gibt auch Gesundheits- und Krankenpfleger die keine Ahnung von Notfallmedizin haben
 
Danke maniac,

natürlich, es gibt sozusagen immer mal wieder Pfeifen auf jedem Gebiet. Aber ich finde es schon extrem merkwürdig, eine Arzthelferin, die sich weder mit Reanimation noch mit Notfallmedikamenten, etc. auskennt, in einer nicht sehr kleinen ZNA am Patienten arbeiten zu lassen... dazu noch nachts mit nur einer Pflegekraft.

Gut, dann hat sich das geklärt :wink:
 
Auch unter Pflegekräften gibt es solche und solche. Und eine MFA lernt mehr als nur ein nettes Gesicht am Tresen machen. Es muss doch eine Stellenbeschreibung für die Kollegin geben. Dort dürfte drin stehen, welche Aufgaben erfüllt werden müssen. Gibt es hier Defizite, dann muss die PDL schriftlich informiert werden.

Ansonsten- auch du bist nicht als Fachkraft für Notfallmedizin aus der Ausbildung gekommen. Die Spezialisierung erfolgt am Arbeitsplatz. Man kann fast alles andressieren und man kann ganz viel lernen... wenn man denn in eine Umgebung kommt, die einem dazu die Möglichkeiten bietet. Ablehnung und Abgrenzung passt nicht in so eine Umgebung.

Elisabeth
 
Aber trotzdem sollten Unterschiede gemacht werden zwischen den einzelnen Berufen. Ich hoffe, ich versteh dich nicht falsch, Elisabeth Dinse. Aber wenn ich das in meinem Klinikum sehe, dass auf manch einer Station ein Pflegehelfer fast genau das selbe macht wie eine examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, dann frag ich mich schon wieso ich 3 Jahre lerne und Pflegehelfer nur 1 Jahr. Mich nervt das schon manchmal. Das einzige was die nicht machen ist eine Blutentnahme, ansonsten mischen die Pflegehelfer überall mit rum. Sicherlich ist manch eine Fachkraft auch nicht geeignet, aber wie gesagt sollte es trotzdem eine Abgrenzung geben. Und ich finde es daher auch fragwürdig, mit nur einer Fachkraft und einer Arzthelferin im Nachtdienst in der Notaufnahme. Durch manch eine Personaleinsparung werden viele Pflegehelfer oder Arzthelferinnen genommen und keine Examinierten - so habe ich das Gefühl.

Und sicherlich spielt auch die Berufserfahrung eine Rolle.
Der Aufgabenbereich für manch eine nicht-examinierte ist fast genau so groß wie für eine examinierte Pflegekraft!
 
Was hat denn die Gesundheits- und Krankenpflegerin in drei Jahren gelernt? Leider wird das, was das eigentliche Ziel der Ausbildung sein sollte, kaum gelebt. Man definiert sich lieber über das Handwerk. Nur- das Handwerk kann jeder ganz schnell lernen. Für die Dressurleistung braucht es keine drei Jahre. Und wenn die Hilfskraft lesen und schreiben kann, dann kann sie nicht nur Checklisten ausfüllen und Pflegeanamnesen erheben. Der detaillierte Standard oder besser- die stationsüblichen Maßnahmen- können problemlos in die Praxis übertragen werden.

Und wenn ich jetzt das Blutabnehmen sehe. In den Staaten wird das in einem sechswöchigen Kurs dem Helfer beigebracht. Aber warum Geld ausgeben. In Deutschland gibt es die MFAs. Die warten nur drauf, dass sich die Kliniken für sie öffnen. Und wenn es um die Finanzierung geht, dann dürften sie nicht mehr lange mit den Hufen scharren müssen. Die Tür ist schon offen- siehe den Beitrag der TE.

Ergo: wenn die GuK nicht zum Facharbeiter für Krankenpflege verkommen will, dann tut sie gut dran, sich endlich auf ihre eigentliche Aufgabe zu konzentrieren: Pflegediagnostik und -therapie. Und damit ist nicht Füttern, waschen, trocken legen gemeint.

Elisabeth
 
Hallo Glücksbärchi!

Wie hast du dir dein Wissen in der Notfallmedizin angeeignet?

Während deiner Ausbildung wurde dieses Thema sicher besprochen, aber das reicht wahrscheinlich nicht aus, um ohne adäquate Einarbeitung in einer ZNA arbeiten zu können. Das eigentliche Lernen und Erlangen von Fachkompetenz kommt erst nach der Ausbildung. Und auch dann ist eine strukturierte und begleitete Einarbeitung unabdingbar.

Natürlich sind es Kostengründe, warum eure Krankenhaus-Verwaltung so entschieden hat. Aber das machen die nicht, ohne ZDF. Dafür gibt es Pflegemanager, Betriebswirtschaftler, Personalmanager und andere, die Rechnen können. Nur Fachkräfte sind selbst in einer ZNA nicht vonnöten.

Trotz allem muss es Stellen- bzw. Arbeitsplatzbeschreibungen geben, damit jede Fachkraft, MFA und Arzthelferin weiß, was die Aufgaben sind. Und glaub mir, nach einer entsprechenden Einarbeitung, kann eine Arzthelferin auch ein EKG schreiben, beurteilen gehört zur Aufgabe des Arztes.

Zur Anleitung und Einarbeitung gehört auch eine Portion Sozialkompetenz und eine Prise Verständnis und Einfühlungsvermögen.

Gib anderen Berufsgruppen eine Chance!!

Schönen Tag:)
 
Sorry, aber MFAs können EKG schreiben, und auch all die Dinge die man so unter Behandlungspflege zusammenfasst!! Ebenso Erste Hilfe und Reanimation wird in der Ausbildung gelehrt. Was eben nicht zur Ausbildung gehört ist der gesamte pflegerische Bereich. Da ich sowohl MFA als auch Krankenschwester bin, behaupte ich das einfach mal. Wie schon erwähnt sitzen MFAs nicht nur lächelnd in der Gegend rum oder halten dem Dr. die Tür auf.
 
Ich gebe Bettina recht:

MFAs kennen sich in erster Hilfe und Notfallmassnahmen aus.
Je nach dem, wo sie gelernt haben, oft noch besser als Gesundheits- und Krankenpfleger.
Die wenigsten Gesundheits- und Krankenpfleger können allerdings ein EKG schreiben.

Auch das ist richtig:
Die MFAs die ich kenne lächeln nicht und halten niemandem die Tür auf.
Sie sind maulig, und kommandieren den Dr. herum.
 
Pflegediagnostik und -therapie.
Wenn hier jetzt alle Notaufnahme-GuKs mir erzählen können, was dies für sie in der Notaufnahme bedeutet, dann können wir nochmal darüber diskutieren, ob MFAs geeignet sind.

Und um nicht nur den Kostenfaktor anzuführen: mancherorts wird man froh um MFAs sein, weil man gar nicht mehr genug Gesundheits- und Krankenpfleger anwerben kann. Da stellt sich dann die Frage, ob alleine oder lieber mit MFA im Dienst. Schon ist es absolut erfreulich, eine MFA zur Kollegin zu haben.

Die MFAs die ich kenne lächeln nicht und halten niemandem die Tür auf.
Sie sind maulig, und kommandieren den Dr. herum.
...und die Kollegen der Pflege ;) - aber das ist sicherlich nur Zufall oder Du arbeitest bei mir...

Man könnte auch sagen: sie sind sehr selbstbewußt und tragen ihre neue Berufsbezeichnung mit Stolz. Die meisten fühlen sich nicht mehr als Arzthelferin, sondern als Medizinische Fachangestellte.
 
Wenn hier jetzt alle Notaufnahme-GuKs mir erzählen können, was dies für sie in der Notaufnahme bedeutet, dann können wir nochmal darüber diskutieren, ob MFAs geeignet sind. ...
Du bringst das Problem auf den Punkt. *fg*

Der Begriff Arzthelferin dürfte ein Überbleibsel aus der Zeit sein, wo man für unsere Branche die Begriffe Grund- und Behandlungspflege festlegte.

Elisabeth
 
@Elfriede: Gesundheits- und Krankenpfleger können kein EKG schreiben?? War eine der ersten Sachen die ich gelernt habe. Ein EKG anlegen ist ja nun wirklich keine Kunst...
 
*ggg* Eines der ersten Sachen??? Wollen mal hoffen, dass das so nicht stimmt. *fg*

Mal im Ernst. Es hängt davon ab, wann die Ausbildung absolviert wurde. Es gab in Deutschland mal eine Zeit, da hat man versucht Professionelle Pflege voran zu bringen. Für heutige Generationen unvorstellbar- keine Vermittlung von so wertvollen Tätigkeiten wie Blutentnahme, i.v.-Medikamente geben, EKG schreiben u.ä. .
Bloß gut, dass wir uns davon wieder verabschiedet haben... oder vielleicht doch nicht, wenn man bedenkt, dass wir nun in den Gefilden der MFA wildern.

Elisabeth
 
FACHWEITERBILDUNG NOTFALLPFLEGE ... ist eine Grundausbildung?

LG Elisabeth
 
Und in einer Spezialisierung lernt man spezielle Fertigkeiten wie z.B. das EKG-Schreiben.

Elisabeth
 
EKG schreiben = spezielle Fertigkeit?! Naja, sollte eigentlich zum Basisrepertoire jeder Pflegekraft gehören...
 

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