Inklusionskraft als Krankenschwester

M!aren

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07.03.2010
Beiträge
322
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Für ein Kindergartenkind mit Hickmannkatheter und Colostoma wird eine Inklusionskraft gesucht.
Ich habe Interesse an der Stelle, möchte aber als examinierte Pflegekraft bezahlt werden.
Hat jemand hier Erfahrungen in dieser Richtung ?
Besteht die Chance als solche angestellt zu werden, was muss ich beachten 1?
Und wie kann ich mir meine Arbeit dann konkret vorstellen ?

Ich freue mich über alle Tipps !
Danke
 
Meiner Erfahrung nach werden Inklusionskräfte grottenschlecht bezahlt. Argumentiert wird häufig mit der Kostenübernahme der Krankenkasse, die nicht mehr Gehalt zulassen. Du musst klären, was passiert wenn das Kind im Krankenhaus ist oder was ist mit den langen Ferien? Was passiert, wenn der AZ des Kindes so ist, dass es nur eine stundenweise oder gar keine Betreuung mehrbraucht? Wie ist das Gehalts- und arbeitszeittechnisch geregelt!

was genau deine Aufgabe ist, musst du mit dem Arbeitgeber klären. Begleitest du das Kind bereits von der Haustür an und auch den Weg zur Kita. Ich stand zweimal kurz davor ein beatmetes Kind in der Schule zu betreuen. Sie wollten eine erfahrene Intensivpflegekraft, das war ich! Sogar fachweitergebildet. Für eine 50% Stelle wollte man mir 850€ brutto zahlen. Ok, war 2014, aber das war auch damals schon indiskutabel. Habe das Vorstellungsgespräch abgebrochen und bin nach Hause gegangen.....
 
Ich vermute mal das die grottenschlechte Bezahlung für Inklusionskräfte , darauf basiert, dass der geringe Zeitfaktor (Kindergarten dauert in der Regel 4 Std. [von 8.00 Uhr bis 12.00Uhr] und der geringe pflegerische Aufwand [Behandlungspflege] da hinein gerechnet wird.

Da würde ich hauptberuflich meine Arbeitsstelle, im Spätdienst nachgehen [3 Patienten in der Beatmungs - WG betreuen] und Vormittags das Kindergartenkind betreuen.
 
Ich vermute mal das die grottenschlechte Bezahlung für Inklusionskräfte , darauf basiert, dass der geringe Zeitfaktor (Kindergarten dauert in der Regel 4 Std. [von 8.00 Uhr bis 12.00Uhr] und der geringe pflegerische Aufwand [Behandlungspflege] da hinein gerechnet wird.

Da würde ich hauptberuflich meine Arbeitsstelle, im Spätdienst nachgehen [3 Patienten in der Beatmungs - WG betreuen] und Vormittags das Kindergartenkind betreuen.
Nein, es ging um eine halbe Stelle, 20 h/ Woche! In dem Fall sogar etwas mehr, weil man einen Teil der Ferien rausarbeiten musste! Dass ich mich als Inklusionskraft nicht dem Stress ähnlich dem auf der Intensivstation aussetze ist klar, aber ich bin die Stunden auf der Arbeit und möchte die anständig bezahlt haben.
Wenn du ein Schulkind in die Schule begleitest hast du nicht nur 4, sondern meist 7 Stunden.
Fazit: der Stundenlohn war grottenschlecht....
 
Falls hier mal wieder jemand reinliest...
Ich habe die Stelle bekommen, 5 Stunden am Tag, 5 Tage die Woche.
Ich werde genauso bezahlt wie vorher in der häuslichen Pflege.
Im Vergleich zur Arbeit auf Station oder in der ambulanten Pflege richtig nett... ich habe auch zu tun aber ganz anders.
Allerdings ist es wohl die große Ausnahme dass so eine umfängliche Pflege genehmigt wird.

Meine Aufgabe ist
- die Infusionspumpe ständig dem Kind hinterher zu tragen, aufzupassen, dass sich die (kurze) Leitung nicht verheddert oder es zu einer Okklusion kommt
- bei Alarm der Ernährungspumpe zu handeln
-wenn die Nahrung durchgelaufen ist, hochsteril "abzustöpseln"
- regelmäßig Stomabeutel leeren, Toilettengang
- auf 4 Minimahlzeiten bzw Trinkeinheiten zu achten
- darauf zu achten dass die Kleine sonst nichts isst oder trinkt
- das Kind versorgen wenn der Stomabeutel abgeht
- bei Notfällen wie Darmverschluß, wenn der Hickman versehentlich gezogen wird usw reagieren
- Beobachtungen auf AZ Verschlechterung, Verhalten des Kindes, Beschaffenheit des Stuhlganges usw mit den Eltern besprechen
- das Kind unterstützen in der Gruppe gut mithalten zu können
 
Hallo M!aren,

Schön, das du dich wieder Rückmeldung gibst.
Deine Tätigkeit habe ich vor 23 Jahren noch unter der Bezeichnung „Medizinisch-pflegerische Schulbetreuung“ für ein damals 8-jähriges beatmetes Kind mit hohem Querschnitt kennen gelernt.
Auch damals wurde die Pflege-Fachkraft regulär nach „häuslicher Pflege„ bezahlt.

Allerdings kann ich nachvollziehen, das die Stellenbeschreibung als „Inklusionskraft“ für Verwirrung gesorgt hat.
Da ich durch mein eigenes Kind auch mit „regulären“ Inklusionskräften in den Schulen zu tun hatte ( also ohne medizinischen Anteil) und dort meist recht wenig gezahlt wird.

Ich freue mich, das dir die Stelle gefällt und hoffe, dass du die Stelle lange genug behalten kannst.
Denn wie du schon festgestellt hast sind die „Genehmigungsbehörden“ spätestens beim Schulwechsel wieder im Boot und können dann zum Problem werden. Ich drücke die die Daumen, dass es bei dir störungsfrei weiter geht.

LG Einer
 

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