Kleidung

Fearn

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13.04.2009
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Krankenschwester /PA
Mir ist schon öfters aufgefallen, wenn wir in der Klinik Patieten aus dem Altenheim bekommen, daß es etwas dürftig bei manchen mit der Kleidung ist. Gestern ärgerte ich mich sehr, als ich einen Herren von dort bekam, der seine viel zu enge Kleidung 2 mal total naßgeschwitzt hatte, sodaß ich ihn umziehen mußte. Zum einen bekam ich die Kleidung kaum vom Körper, weil die furchtbar eng saß. Zum anderen hatte er nur dicke Winterkleidung dabei mit langen Ärmeln und total dicke Hosen und das bei 35° im Schatten. Das An-und Ausziehen war eine Tortur, als müßte ich eine Wurst von der Pelle befreien. Bei den furchtbar heißen Temperaturen tat es mis leid, dem Herren so dicke mit Fleece gefütterte Jogginghosen anziehen zu müssen. Eine Unterhose zum Wechseln war gar nicht dabei. Wer ist zuständig dafür, daß einem alten Menschen, der im Heim lebt passende Kleidung gekauft wird? Es kann doch nicht sein, daß einem Menschen, nicht mehr übrig bleiben soll, von seiner Rente und Hände Arbeit, als 2 Winterhosen und 1 Pullover?! Der Herr hat sicherlich im Laufe der Zeit zugenommen und das Anziehen war nicht nur ein Kampf, sondern entwürdigend. Ich kann mir vorstellen, daß der Mensch nicht nur nicht alleine einkaufen gehen kann in seinem Rollstuhl, sondern daß ihm auch noch die Mittel fehlen, die ihm von seinem Taschengeld, daß man ihm läßt um sich neu einzukleiden. Es ist war schon oft zum Gruseln mit dem was man als Kleidung für die Menschen aus dem Altenheim bekommt, aber so schlimm war es in den letzten 30 Jahren noch nicht. Was bitte ziehen die den Patienten im Heim an? Und woher nehmen die das Personal für so eine Aktion? Das ist kein normales Anziehen mehr. Soetwas ist Schwerstarbeit! Hat einer mal probiert sich etwas anzuziehen, daß 2 Nummern zu klein ist? Und nun? Mache ich diese Tortur nun die ganze nächste Woche und Er für den Rest seines Lebens ?
Oh Weh!
liebe Grüße Fearn
 
Hi,

ich würde sagen, für die Kleidung sind die Angehörigen verantwortlich, bzw. die Bewohner selbst.

Dir ist bewusst, dass alte Menschen mehr frieren und auch bei 35 Grad "lieber zuviel" anhaben?

Liebe Grüsse
Narde
 
Das erste und schlimmste Ärgerniss... Für den allgemeinen Kleiderschrank sind immernoch die Betreuer/Angehörigen Verantwortlich...
Bei manchen sieht das aber eher Mau aus... Manch Leute haben mehr Sachen von ehemaligen Bewohnern [die die Angehörigen der verstorbenen dem Haus überlassen haben] als eigene Klamotten im Schrank.

Allerdings kann auch ich nicht ganz verstehen das jemand im Hochsommer mit dicker Jogginghose und Winterjacke kommt.
Das entbehrt sich für mich jeglicher Logik... xD
Vergiss aber bitte nicht, das alte Menschen ein anderes Temperaturempfinden haben! Sei es nun aufgrund von ner anderen Erkrankung oder reiner Immobilität ....

Das hier und da mal ein Kleidungsstück zu wenig dabei ist kann ich eher nachvollziehen.
Gerade wenn ein Notfall eintritt, und der Bewohner relativ rasch ins Krankenhaus geht, weis keiner auf Station wie lange und vor allem fehlt oftmals die Zeit, sofort die Sachen zu packen, sowie in Perfektion zu falten und zu beschriften.
Wenn ich nen Notfall habe dann bin ich in erster Linie mit dem Bewohner und den Formalitäten beschäftigt. Einpacken kann eigendlich nur der Pflegehelfer... Mit 18 weiteren Bewohnern im Nacken, für die ein Notfall kein Grund ist auf ne Kleinigkeit kurz zu warten....

Nochmals muss ich leider darauf aufmerksam machen, das die finanziellen und Familiären Verhältnisse nicht in der Macht des Pflegeheimes stehen...
Ich kann so manchen angehörigen so oft bekniehen wie ich will, wenn ich nix aus unserem eigenen Vorrat finde, dann giebts halt nix.
Klingt traurig, ist aber so -_-#



Ich will jetzt nicht schönreden das Bewohner im Hochsommer so bekleidet ins Krankenhaus gehen, aber habe hoffendlich verständniss für die eine oder andere Situation geweckt...

Btw. das gillt aber auch nur für Notfälle... Wenn jemand geplant aufgenommen wird und dann ist so ein Chaos in der Tasche, würd ich mal
ein NETTES schreiben an die PDL ansetzen... :mrgreen:

MfG. der Micha

ps. ja, ein nettes schreiben!
Auf seltsamme Anschuldigungen oder leicht überzogene Formulierungen
kann man da gern verzichten......
 
Liebe Narde!
Und dann sitzen die wärmebdürftigen alten Leute bei 35° alle patschnaßgeschwitzt in Winterkleidung in den Heimen und holen sich beim eine Lungenentzündung bei jedem Luftzug?
Wie interessant und lehrreich.....
Liebe Grüße Fearn
 
Würde es sich lohnen, wenn man seine Freunde und Bekannten aufruft ihre Kleidung, die zu groß oder zu klein geworden ist, in den Altenheimen abzugeben, oder ist soetwas eher unerwünscht?
PS: Ich würde nicht einmal erwarten, daß die Kleidung 1 a gefaltet ist, nur überhaupt etwas Anzuziehen zu haben, wäre sicherlich kein Luxus. Man kann die ja schlecht wie einen Römer in ein Laken hüllen. Wie ist es denn mit dem Verständnis dafür, daß ein Mensch schließlich irgendeine Kleidung benötigt und mit Verständnis für den alten Menschen ? Wer von Euch möchte gerne so irgendwo sitzen müssen? Hoffentlich werde ich niemals alt und werde auf Hilfe angewiesen sein, fällt mir dabei ein. Nein, dafür hab ich leider überhaupt kein Verständnis, bei allem Sinn für Formalitäten, mit denen auch die Klinik überhäuft wird.

Liebe Grüße Fearn
 
Das hilft leider nicht um bereits beschrieben Probleme zu lösen...
Deshalb kannste so manchen Betreuer trotzdem in den Skat drücken und deshalb musses mal trotzdem schnell gehen ....
 
Hallo Fearn,

ich arbeite zwar nicht in einem Altenheim, aber auch ich hatte eine Grossmutter bzw. Grossvater.
Für diese Grossmutter war es auch im Hochsommer bei 35 Grad obsolet folgendes zu tragen:
BH, Unterhemdchen, Korsettchen, Hemdchen, Unterkleid, Pulli/Bluse oder Kleid. Niemals ohne Unterhöschen, Strumpfhose und Miederhöschen auf die Strasse gehen.
Darüber, weil man nicht mit nackten Armen auf die Strasse geht eine Jacke und einen leichten Sommermantel.

Hinzu kommt noch der Gedanke an "gute" Kleidung für den Sonn- und Feiertag.
Nachdem Tod meiner Grossmutter fanden sich im Kleiderschrank noch einige ungetragene Sachen, die sie vor ca. 10 Jahren geschenkt bekommen hat und diese für besondere Tage aufbewahrt hat. Gutes kann man nicht einfach so wegwerfen, auch wenn es nimmer passt.

Meine Grossmutter ist bei klarem Bewusstsein ohne Demenz von dieser Welt gegangen, nur mal so, bevor Fearn noch denkt wir hätten uns nicht ausreichend um sie gekümmert, weil sie so seltsame Kleidungswünsche hatte.

Für meine Grossmutter wäre es ein Ding der Unmöglichkeit gewesen auch nur an einen Stringtanga zu denken.

Also versuche doch einfach mal dich in eine andere Generation hineinzuversetzen, auch wenn es für uns nicht denkbar ist so warm gekleidet zu sein.

Wir haben übrigens in der Klinik eine "Kleiderkammer" für solche Fälle, diese wird von den Hospitessen betreut und versorgt dann auch Menschen mit Kleidung in der passenden Grösse, sofern diese sie dann auch annehmen.

Schönen Tag
Narde
 
und das muß dann 2 Nummern zu eng sein?

Nein, ich denke,- daß Kleidung wie Essen und Trinken zu den Grundbedürfnissen des Menschen gehört.
Dann gebt doch wenigstens etwas von den vielen nötigen Winterklamotten mit, oder wenn die alten Menschen gerne soviel anziehen, dann müßte ja etwas davon vorhanden sein, daß ich denen übereinander anziehen kann, und es müßte die Chance bestehen das überhaupt übereinander gezogen zu bekommen. Das geht bei Kleidung die 2 Nummern zu klein ist, schon alleine praktisch nicht !
Ich denke, daß da ein ganz gewaltiges Defizit besteht, für das keiner verantwortlich sein möchte. Der Personalmangel entschuldigt sicherlich vieles, aber nicht alles! Wenn ich dem folge, wie bitte zieht man denn 3 Lagen von dem viel zu kleinen Zeug übereinander, wenn nicht einmal die eigene Haut hineinpaßt? Liebe Grüße Fearn
 
Hier geht es glaub ich auch nicht so sehr um das Zwiebelschalenprinzip. Ich habe fearn so verstanden, dass der Herr so enge sachen trug, dass er sich nicht selbständig aus diesen befreien konnte und sie deshalb total durchschwitzen musste... was das Entkleiden noch schwieriger machte.

Auch mir sind solche Situationen schon begegnet. Pat. kam ca. 10 Jahre nach der Wende aus der Häuslichkeit wohl das erste mal ins KH. Sie brachte ein Nachthemd mit- sauber gefaltet... mit VEB- Schildchen drin. Wir haben es geschafft, wie auch immer sie da hinein zu bekommen- ausziehen ging nicht mehr... nur noch zerschneiden. Den Angehörigen war das superpeinlich und sie haben umgehend für entsprechende Wäsche gesorgt.

Wir haben uns angewöhnt gehabt, wenn Pat. ohne Wäsche kommt oder Damen nur mit Röcken, dass wir dann auf unsere Berufsbekleidung ausgewichen sind. Wir verfügen über einen Bekleidungspool- also keine personengebundene Kleidung. Damit sind solche Ideen realsierbar.
Angenehmer Nebeneffekt für den Pat.- er wurde öfter mob..

Axo: Bevor hier jemand einen Ekelherpes kriegt, die Pat. haben stets eine Inkontinenzhose getragen und die Kleidung war nie so beschmutzt von innen, wie sie manchmal von außen ist.

Elisabeth
 
Wir lassen uns die Kleidung auch von den Angehörigen "nachbringen", weil auf Intensiv wollen wir garkeine Kleidung von Patienten haben, weil wir keine "Lagermöglichkeiten" haben.

Denk mal bitte auch daran, dass die ältere Generation der Nachkriegsgeneration angehört, für die das alles noch einen ganz anderen Wert hat als für uns, auch wenn es für dich schlimm klingt mit 2 Nummern zu kleiner Kleidung, aber vtl. wächst man ja wieder rein...

Ich werfe defekte Socken einfach weg, ein Unding für meine Grossmutter bzw. Mutter.
 
Fearn, ich kann dich so gut verstehen (dieses Problem ist wohl international :emba:)

Dass alte Menschen mehr frieren, ok. Wenn sie bei 35°C Außentemp. den Wunsch versprüren Unterhemd, Hemd, Pullover, Weste, Jacke, lange Unterhose, Hose und Wollsocken zu tragen, dann bitte, aber wenn man gar keine Möglichkeiten hat, wird es schlimm.
Fearn hat ja geschrieben, dass der Pat. total verschwitzt war, also nehme ich an, dass er nicht gefroren hat (oder eventuell doch gefroren, weil er mit klatschnasser Kleidung in einem klimatisierten Raum sitzt).

Was mich immer ärgert, wenn Bewohner mit nur einer Unterhose und einem Pyjama kommen - am besten bei Makrohämaturie und/oder Blasentamponade, da kann man sich denken, dass die nicht sauber bleibt. Beim Transport zurück ins Heim hat man dann ein Problem. Unterhose vielleicht noch nicht, aber soll man ihn bis auf eine Netzhose nackig heimschicken???
Eine eigene Wäscherei haben bei uns die wenigsten KH.
Hausschuhe wären auch ein Hit.

Ich verstehe es auch, dass es bei einem Notfall schnell gehen muss, aber zumindest die notwendigsten Sachen hat man rasch zusammengepackt. Ich bin wirklich kein Freund von Checklisten, aber manchmal wünsche ich mir schon eine "Was gebe ich den Bewohnern ins KH mit?"-Liste.

Gruß,
Lin
 
Ich verstehe es auch, dass es bei einem Notfall schnell gehen muss, aber zumindest die notwendigsten Sachen hat man rasch zusammengepackt. Ich bin wirklich kein Freund von Checklisten, aber manchmal wünsche ich mir schon eine "Was gebe ich den Bewohnern ins KH mit?"-Liste.
Viele unserer Heime haben für die Bewohner fertige "Krankenhauskoffer" im Schrank stehen. Das kenne ich aus dem Rettungsdienst und auch aus der Klinik.
Kleiner Koffer oder Tasche mit Nacht- und Unterwäsche und Nachthemden oder Schlafanzüge und Hausschuhe und dergleichen.

Würde ich eine gute Sache für alle finden, wenn es mal schnell gehen muss.
 
Dieser Mensch hatte am ganzen Körper Einschnürungen von der engen Kleidung, und der war wegen seiner Durchblutungsstörungen schon Oberschenkelamputiert.
Das ist aber leider kein Einzelfall,- nur der Auslöser, daß einem die Hutschnur langsam hochgeht.
Das machen leider immer nur " Schüler " und ungelernte " Aushilfen" wenn man nachfragt. Bei uns ist es so, daß man als examinierte Kraft zu kontrollieren hat, was rausgeht, oder nicht.....
Die Personaldecke in den Kliniken ist bei uns zumindestens so, daß wir auch alleine oder nur mit einer Schülerin/ Praktikantin arbeiten. Es kann nicht sein, daß der Papierkram und die Verwaltungsaufgaben IMMER wichtiger sind, als einen Notfall in die Klinik einzuweisen. Ich werde wenn ich zum Dienst komme den Sozialarbeiter informieren, damit der passende Kleidung besorgt / falls das nicht schon die Frühdienstkollegin gemacht hat. Nur steht der dann nicht sofort mit Kleidung auf der Station, sondern das wird schon 24 Stunden dauern. Irgendwann muß es doch auch in einem Heim möglich sein einen Anruf für passende Kleidung zu organisieren. Die Menschen werden doch auch im Heim irgendetwas passendes anziehen müssen, wenn Patienten im Rollstuhl durch die Gegend fahren können. In den Kliniken ist meist Waschlotion, Körperlotion, Waschlappen, Einmalzahnbürsten und Handtücher vorhanden. Das fehlt eigentlich selten, aber das wäre das, was wir zb. bei am wenigsten fehlt. Es fehlt an persönlicher Unterwäsche , Nachthemden und Kleidung, oftmals sogar Schuhen.
Weshalb ist den so ein alter Mensch in einem Heim?
Damit er versorgt wird.,-ernährt, gewaschen, angezogen usw. Wenn das nicht einmal ausreichend gewährleistet ist, dann ist der Sinn einer Heimverorgung verfehlt. Er ist nicht dafür in einem Heim, daß besonders viele Menschen Verwaltungsaufgaben zu bewältigen haben und Papiere ausfüllen müssen. Er kann für sich alleine nicht mehr sorgen und begibt sich in ein Heim, damit für ihn in allen Punkten gesorgt wird. SO kann er ganz alleine auch zuhause sitzen, wenn das das Ergebnis ist.
Papiere und Berichte, kann man in der heutigen Zeit auch ganz schnell einmal später faxen. Ein Kleidungsteil, das geht nicht durch die Faxleitung. Als Bericht reicht auch die Kopie des Stammblattes. Wenn das regelrecht geführt ist dann ist daraus alles was man über den Patienten wissen muß zu entnehmen.
Liebe Grüße Fearn
 
Frean das Problem liegt darin, dass Heimbewohner keinen Anspruch auf Kleidergeld etc. haben. Wenn nicht ein passender finanzieller Rahmen vorhanden ist, bekommt ein Heimbewohner nur ein Taschengeld von ca. 80 Euro, scheint aber nicht einheitlich zu sein, der Betrag schwankt je nach Region.

Davon muß aber wirklich alles an persönlichem Bedarf bezahlt werden. Dazu gehören Körperpflegeartikel, Fußpflege, Kosten für Medikamente die von der Kasse nicht übernommen werden. Eine generelle Befreiung von Medikamentenkosten gibt es nicht.

Wenn da keine zahlungskräftigen Angehörigen vorhanden sind wird es ehr eng.
 
Das habe ich als Auslöser vermutet, und deshalb nachgefragt, ob es sich lohnt die Bekannten und Verwandten aufzurufen gut erhaltene getragene Kleidung in den Heimen abzugeben.
Ich befürchte aber, daß wenn man diese dort abgibt keinerlei Organisation da ist, die den Menschen diese Kleidung zukommen lassen würde. Sicherlich werden, sofern Angehörige und Verwandte da sind nicht alle in der Lage sein für Kleidung aufzukommen.
Einige Heimbewohner werden sich auch zeitlebens so wenig um ihre Verwandten gekümmert haben, daß die Motivation auch gleich NULL ist. Ich kann schon nachvollziehen, daß ein Kind, um das sich zb. der Vater zeitlebens nicht gekümmert hat, den es vielleicht niemals gestört hat ob das Kind jemals Kleidung oder Schuhe hatte, in Begeisterung ausbrechen wird, wenn es nun das Elternteil einkleiden soll. Es handelt sich sicherlich nicht immer um "liebende" Väter und Mütter, die im Heim leben. Nur weil der Mensch alt ist, wird daraus nicht plötzlich ein Heiliger.
Sicherlich gibt es auch den Fall in dem das alles vorhanden war und bei dem der alte Mensch dann einfach " vergessen" wurde. Andere haben vielleicht gar keine Angehörigen mehr. Dennoch ist in der Klinik zb. der Sozialarbeiter zuständig, und der besorgt auch Kleidung. Gibt es in den Heimen keinen Sozialarbeiter? Wenn wie in diesem Fall, die gesamte Kleidung zu eng geworden ist, eine komplett neue Kleidergröße fällig wird, dann ist das sicherlich ein Problem, das aber nicht gelöst wird indem man es nicht anfaßt.

Nebenbei taucht bei mir die Frage auf, was wird aus mir, wenn ich einmal in ein Heim müßte? Bleibt dann von dem was ich mir in 40- 50 Jahren erarbeitet habe, nicht einmal etwas übrig für Unterwäsche und ich muß bei meiner Verwandtschaft darum bitten gehen ? Was kostet so ein Heimplatz und was wird für meine " Versorgung" dort für mich ausgegeben, aber vor allem: Was beihaltet die Heimvorsorgung für mich? Werde ich dann gründlich gewaschen, und worin steckt man meinen gewaschenen Körper?
Hilfe! Ich möchte nicht nackt enden!!!

Liebe Grüße Fearn
 
Für uns wird es noch wesentlich kritischer ausschauen, weil immer weniger Gelder zur Verfügung stehen.
Evtl. könnte man Träger von Kleiderkammern etc. auf das Problem aufmerksam machen. Es gibt auch Verbände die ehrenamtlich helfen. Diese Leute könnten z.B. das Organisieren von Kleidung über Kleiderkammern übernehmen.

Aber auch das muß irgendwie angestoßen bzw. organisiert werden. Wer macht das? Evtl. Sozialarbeiter? gibts sowas in den Heimen?
 
Hallo Stormrider,

unsere Kleiderkammer wird von den Hospitessen des Bay. Roten Kreuzes verwaltet, allerdings im Krankenhaus.
Dennoch hat das BRK auch ausserhalb Kleiderkammern, könnte man doch auch in Heime implementieren. Es bekommt natürlich nicht jeder Bekleidung aus der Kleiderkammer des BRK, sondern nur mit entsprechendem Berechtigungsschein.

Die Kleidung selbst kommt teilweise aus unserem hauseigenen Fundbüro (wurde von niemanden innerhalb einer bestimmten Zeit abgeholt) oder auch aus Kleidung die dort abgegeben wird.

Liebe Grüsse
Narde
 
Genauso meinte ich das. Da ich in der ambulanten Pflege arbeite habe ich natürlich keinen Überblick was machbar ist.
 
Aber MACHEN müßte man in jedem Fall etwas. Es ist so traurig, wenn ich darüber nachdenke, wie sich das anfühlen muß für die Menschen, die in einem Altenheim leben müssen und die bei ihren Verwandten nicht bitten mögen. Lg Fearn
 
Das finde ich schon ziemlich erschreckend. Man wohnt ja in einem Altersheim damit man versorgt wird und dann ist nicht mal eines der Grundbedürfnisse gesichert. Wenn man keine Angehörige hat oder die sich nicht kümmern (für mich etwas paradox), hat man also Pech gehabt.
Ich freue mich schon aufs alt sein :cry:.
Viele alte Menschen leg(t)en sehr viel wert auf ein gepflegtes Auftreten und dann haben sie keine Chance mehr dazu, dass muss ihr Selbstwertgefühl ganz schön reduzieren. Traurig.

Gruß,
Lin
 

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