Kleidung von Krankenschwestern in der ehemaligen DDR

Pcflipper99

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Für eine wissenschaftliche Arbeit, die sich mit dem Gesundheitswesen der DDR beschäftigt, interessiert mich die folgende Frage:
Wann wurde in der DDR die "klassische" Schwesternkleidung (Kleid und weiße Schürze) durch den weißen "Schwesternkittel" ersetzt ?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hast du irgendwann eine Antwort woanders bekommen? Es würde mich auch interessieren.
 
also, so genau kann man das nicht definieren. Es kam darauf an in welchen Regionen man gearbeitet hat. Ich kann mich noch daran erinnern, als ich angefangen habe, 1981, wurde in manchen Krankenhäusern Haube und Schürze abgeschafft, aber im Wismutkrankenhaus in Aue war dies noch ca. 2 Jahre Pflicht.... das waren noch Zeiten:knockin:
 
Habe gerade meine Erinnerung nach weiteren Details durchwühlt: Wir hatten kurzärmlige rosafarbene oder hellblaue Kleider mit Reverskragen, darauf eine weiße Schürze mit großen Taschen, die nicht auftrugen und die Haube, die ich übrigens niemals symmetrisch falten konnte. Das mußte immer meine Chefin machen, die konnte das aus dem FF. Und an was ich mich auch noch gut erinnern kann, waren die Kopfschmerzen von den Haarklemmen...
 
Hoppalla, habe gerade erst gemerkt, wie alt der Thread ist...
 
Habe 1979 ausgelernt und bis zur Wende immer nur Kittel/Kleider getragen. Weiße mit Rundhalsausschnitt wurden im Rücken geschlossen. Hellblau und rosa hatte Kragen und eine Knopfleiste im vorderen Bereich, die unterschiedlich lang sein konnte. Die weißen Kittel waren eher unbeliebt. Der Schnitt der weißen Kittel war gerade. Die farbigen hatten eine leichte Wiener Linie. Die zu den Kleidern dazugehörigen Gürtel wurden in der Regel weggelassen. Man war bemüht, die Teile in der richtigen Größe zu bekommen.

Kleiderlänge... so kuz wie möglich und so lang wie nötig. *fg* Die Vorgabe lautete: eine Handbreit über dem Knie". Wie man die Hand anlegen sollte, vertikal oder horizontal, war net vorgegeben. Und so hast meist als allererstes die Länge angepasst. *ggg* Mit langen, schlanken Beinen sah das sehr fesch aus.

Während der Ausbildung wurde eine Kastenhaube getragen. Entsprechend dem Ausbildungsjahr gab es Streifen, die im Stielstich selbst anzubringen waren.

Nach dem Abschluss gab es die 7-Falten-Haube. Das jüngere Semester hat die Falten schön weit auseinandergezogen, damit sie schön hoch wurde. Gestützt wurde das Gebilde dann durch dünne zwei Holzspieße. Je älter die Schwestern waren um so mehr ließ der Trend zur hohen Haube nach. *fg*
Es gab auf jeder Station Spezis, die die Hauben für alle gefaltet haben. Ging relativ einfach über einen Holzlöffel.

Von Kopfschmerzen kann ich nicht berichten. Für mich war es anfangs sehr ungewohnt, nach einem Klinikswechsel auf die Haube verzichten zu müssen. Haube war so eine Art Statussymbol auf meiner allerersten Arbeitsstelle. Man war stolz endlich von der Kastenhaube als Zeichen für den Azubi wegzukommen.

Elisabeth
 
Als ich Deinen Beitrag jetzt las, habe ich mich gefreut. Du hast das alles sehr anschaulich beschrieben, einiges hatte ich doch glatt vergessen! Ja genau, die Hilfsmittelchen beim Haubefalten! Trotzdem, meine war immer windschief...Die Kopfschmerzen kamen auch vom Hochstecken meiner langen und dicken Haare, die fast nicht unter die Haube paßten. Und wie Du schon sagst: man hat sich über seinen sieben Falten sehr gefreut!
 
Hallo, Elisabeth Dinse,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Leider habe ich sie erst heute gelesen. Eine Frage hätte ich aber noch. Warum waren die weißen, im Rücken geknöpften Kittel, eher unbeliebt? Ich dachte eigentlich immer, dass die DDR-Krankenschwestern gerade diese Kittel favorisiert hätten. Wenn ich mich zurück erinnere, dann wurden doch gerade diese Kittel im Gesundheitswesen als Standardkittel getragen. So liefen doch neben den Krankenschwestern auch Krippenerzieherinnen, Sprechstundenhilfen, Fürsorgerinnen und Laborrantinnen in diesen Kitteln herum. Ich dachte daher immer, dass diese Kittel die Wunschberufsbekleidung der Damen im Gesundheitswesen war.
 

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