Infusionstherapie - Lösungsarten

Lichtenberg

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Pflegeschüler Gesundheits- und Krankenpflege
Hallo,

ich habe heute eine Hausarbeit zum Thema Infusionen bekommen. Es handelt sich hierbei u.a. um eine Tabelle, in der die 3 Lösungsarten

Hyperton
Isoton
Hypoton

aufgeführt sind.

Da wir dieses Thema bis jetzt theoretisch noch nie behandelt haben, sondern wir es uns ersteinmal selbst erarbeiten sollen, bin ich an diesem Punkt zum Thema Infusionen hängen geblieben. Habe zwar zu den 3 Begrifflichkeiten sowohl im Buch als auch übers Netz Definitionen gefunden, allerdings sind die mir selbst so unverständlich, dass ich sie nicht übernommen habe.

Meine Frage an Euch wäre, ob jemand verständliche Definitionen und Präperatbeispiele zu den entsprechenden Lösungsarten hat???

Vielen Dank!
 
wir hatten das thema bis jetzt auch noch nicht, aber habs mir erarbeitet :besserwisser: um die begriffe hyper-/hypo-/isoton zu verstehen, muss man erstmal wissen, was osmose bzw. osmotischer druck bedeutet.
osmose stellt einen konzentrationsausgleich über eine semipermeable (für bestimmte stoffe durchlässige) membran dar. der osmotische druck entsteht dadurch, dass bestimmte stoffe nicht durch die membran hindurchtreten können, also kein konzentrationsausgleich hierdurch möglich ist. in diesem fall wird der ausgleich dadurch erreicht, dass flüssigkeit durch die membran tritt.

isoton - bedeutet, dass die lösung den gleichen gehalt an stoffen hat, der nicht durch die membran diffundieren kann, ergo ist kein konzentrationsausgleich zwischen inter- und extrazellulärem raum nötig.
bsp.: nacl 0,9%, ringer ....

hyperton - bedeutet, dass in der lösung mehr stoffe enthält, die nicht durch die membran treten können. um einen konzentrationsausgleich zu erzielen ist es also nötig, dass flüssigkeit aus den zellen in die umgebung diffundiert, die zellen verlieren also an flüssigkeit.

hypoton - bedeutet, dass in der lösung weniger stoffe enthalten sind, es tritt also flüssigkeit aus der umgebung in die zellen.

zum thema osmoe gibts hier einen netten link, ist zum selbst durcharbeiten und sehr leicht verständlich.

wie gesagt, ich habe mir alles selbst erarbeitet, also wärs nicht schlecht, wenn ein fachkundiger das geschriebene bestätigen oder widerlegen könnte :mrgreen:
 
Wirst es schon richtig gemeint haben, aber auf Infusionen bezogen etwas komisch beschrieben :)

Also eine hypertone Lösung (Voluven, HES...) hat halt mehr "große" Teilchen in Sich und zieht somit Wasser zwecks Konzentrationsausgleichs an. Ergo das Gewebe wird ausgeschwemmt weil das Wasser in die Gefäße geht.

Bei einer hypotonen Lösung (ausser destilliertem Aqua kenn ich grad keine) ist es dann andersrum.

Isoton sind die Standart Infusionslösungen, wie Jonosteril, Ringer, NaCl...
 
naja habs mir halt so zusammengeschustert :wink1: was sind denn die indikationen für hyper-/hypotone infusionslösungen? werden ja soweit ich weiß nicht allzu häufig verwendet oder ?
 
hypotone Lösungen: Glucose 5%
 
@Maniac

ist HAES nicht vielmehr eine hyperONKOTISCHE Lösung und keine hyperTONE? hyperton wird HAES bspw. durch den Zusatz von NaCl 7,2%, dann ist es eine hyperton-hyperonkotische Infusion ( small-volume-resuscitation )...

Gruss Cys
 
Tschuldigung, Recht hast du - das Ganze heisst da HyperHAES !
 
funcz schrieb:
naja habs mir halt so zusammengeschustert :wink1: was sind denn die indikationen für hyper-/hypotone infusionslösungen? werden ja soweit ich weiß nicht allzu häufig verwendet oder ?

Eine der wenigen Indikationen der hypertonen ( + hyperonkotischen ) Infusion ( bspw. das von Maniac genannte HyperHAES ) ist der massive Blutungs- / akute Volumenmangelschock, wobei die Gabe wegen der hohen Natriumbelastung auf einmal beschränkt werden sollte.

Auch zum Senken eines akut hohen Hirndrucks wird es immer wieder diskutiert.

Cys