Hautpflege bei Decubitusgefahr?

antjezobel

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11.08.2009
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Hallo!

Ich bin Schwester in der ambulanten Altenpflege.
Leider ist es so, dass wir in alter Manie sofort, wenn wir eine leichte Rötung an einem gefährdeten Hautbereich feststellen, in den Schlecker rennen und einen Topf Wundschutzsalbe von AS holen.
Wenn de Patient kann, freut er sich, dass wir so günstige Pflegemittel ran schaffen und man kennt ja auch die weiße Paste die bei Babypos gut hilft.

Ich habe erkannt, dass da nichts Gutes raus kommt. Die Haut wird davon
"rubbellig" und man kann sie garnicht mehr beurteilen.

Was kann man nehmen, wenn nur eine leichte Rötung zu sehen ist?
Der Patient muss das Mittel aber auch bezahlen können und da haben unsere Leute meist kein großes Budget .
 
Hallo,

was ist denn die Ursache für die Rötung?

mary
 
Und wie entfernst du denn das preiswerte Mittelchen wieder? Und wie oft?

Elisabeth
 
Zinkpasten trocknen die Haut doch eigentlich nur mehr aus und das Entfernen der "Rubbelchen" mit Öl und Kompresse z.B. führt nur zu weiteren Hautirritationen - wenn ich da so richtig lieg. :gruebel:
Wir cremen bei leichter Rötung mit Panthenol um die Haut geschmeidig und intakt zu halten (nicht um sie "abzudichten") , aber das Einzige was wirklich hilft ist lagern und trockenhalten..... :daumen:
 
Manchmal willst du aber gerade das die Haut trocken ist, z.B. beim Intertrigo. Dabei musste dann aber aufpassen, dass du nicht eine Paste verwendest- das wäre wieder zuviel des Guten.

Warum Panthenol? Was bewirkt dies bei Rötung?

Womit sich die Frage wiederholt: wie ist die Rötung begründet?

Pflege ist net einfach. *fg*

Elisabeth
 
Nein, Pflege ist nicht einfach - wär auch langweilig dann ;)

Warum Panthenol -->
um die Haut geschmeidig und intakt zu halten
(ich gehe jetzt von einem Deku 1° aus)

In anderen Worten:
Panthenol (Dexpanthenol) erhöht das Feuchthaltevermögen der Haut -> somit pflegend und bessere Elastizität; trägt außerdem zur Hautregeneration bei da es Neubildung von Hautzellen unterstützt; außerdem juckreizlindernd und entzündunghemmend --> u.a. dadurch sollte sich die Rötung rückläufig zeigen.

Ja? :mrgreen:
 
Bedeutet im Umkehrschluss, die Rötung entsteht weil:
- zuwenig Feuchthaltefaktoren in der Haut sind- ergo die Haut in dem Bereich trocken und schuppig ist
- die Zelleneubildung in der entprechenden Epidermisschicht gestört ist- ergo die Haut einer zellteilungsschädigenden Situation ausgesetzt wurde
- wirkt antiphlogistisch- Histamin im Hautbereich abbauen hilft- erho dort eine entsprechende Konzentration vorlag
- wirkt antiflamatorisch- ergo die Haut ist entzündet

Was ist denn nun die Ursache der Rötung? Dann kann man beurteilen, ob Panthenol angezeigt ist oder ob zinkhaltige Präparate günstiger sind.

Und noch ein Problem:

Dexpanthenol= umgangssprachlich Panthenol

Pharmakodynamische Eigenschaften von Dexpanthenol
...
Dexpanthenol ist das alkoholische Analogon der Pantothensäure und besitzt aufgrund der intermediären Umwandlung die gleiche biologische Wirksamkeit wie die Pantothensäure. Sie ist an die rechtsdrehende D-Konfiguration gebunden. Pantothensäure sowie deren Salze sind wasserlösliche
Vitamine, welche als Coenzym A an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt sind.
Experimentell konnte in vitro eine Fibroblastenproliferation nachgewiesen werden, die in vivo zu einer Verbesserung der Festigkeit der Aponeurose führte.
Bei Ratten unter Pantothensäure-Mangel konnte durch Gabe von Dexpanthenol eine trophische Wirkung auf die Haut beobachtet
werden.
Dexpanthenol kann bei äußerlicher Anwendung einen erhöhten Pantothensäurebedarf der geschädigten Haut bzw. Schleimhaut
ausgleichen.
Fachinfoservice

Ich kann hier leider die von dir beschriebenen Wirkungen nicht herleiten. Hast du einen besseren Link?

Elisabeth
 
Lauter Mutmaßungen - lasst sie doch erstmal antworten worum es geht, bevor ihr hier diskutiert :)
 
Ich bin mit der Überschrift des abgetrennten Threads nicht einverstanden. Bis dato ist nicht geklärt, ob es sich hier überhaupt um einen Dekubitus handelt. Nicht jede Rötung ist gleich ein Dekubitus.

Vorschlag: Hautpflege bei Rötung

Elisabeth
 
Wobei man bei einer "leichten Rötung" ja wohl kaum an einen Dek. 1° denkt. Sonst würd man ja Dec1° schreiben ;)

(Wusste nicht, dass der Thread irgendwo abgetrennt wurde...)
 
Kann ja sein, war den Tag über arbeiten :))
(Sorry für OT...)
 
Eine Rötung kann man von einem Dekubitus I° ja unterscheiden (Stichworte: Genese, Fingertest, Prädilektionsstellen, usw.)

Und jaaaa, Hautpflege ist EIN Element der Dekubitusprophylaxe, aber eben auch nur eines. Und welche Maßnahmen (!!!!!!) und Hautpflegepräparate (...) geeignet sind, stellt die Pflegefachkraft noch gleich wie fest?
Richtig.


Und ich warte jetzt auf die zu erwartenden Verfechter gewisser *Hautpflegemittel, traditionell zur Dekubitusprophylaxe verwendet* ....
 
Nein, der Thread hier ist neu, Elisabeth. Zeigt aber, dass ich nicht die einzige dumme bin, die gelernt hat das Eincremen einen Dekubitus verhindert :D
 
Paula, bei weiiiiiiiiiiiiitem bist Du nicht die einzige, wie dieser und manch andere Threads sowie unser aller Alltagserfahrung zeigen.


These: Wir cremen einfach gerne ein, um das Gefühl zu haben, wenigstens etwas getan zu haben. Während dieses Vorgangs überlegen wir, wie wir die Ursachen und die begünstigenden Faktoren angehen können? Also cremen als eine Art Mantra?
 
Nein, der Thread hier ist neu, Elisabeth. Zeigt aber, dass ich nicht die einzige dumme bin, die gelernt hat das Eincremen einen Dekubitus verhindert :D

*ggg* So traditionelle Handlungen sind nicht raus zu bekommen. *ggg*

Ich schein mich tatsächlich geirrt zu haben. Die Titel sind sich aber auch sehr ähnlich. Ich hatte mich schon gewundert- wir hatten doch bereits erklärt: Rötung ist nicht gleich Rötung.

@Sr. Persephone- wie verhindert Salben und Cremen eiigentlich Druck/ Zeit?
Wenn du berist eine durch Druckeinwirkung entstandene Rötung hast ist das Eincremen sogar kontraindiziert, da es meist mit Druck/ Massage erfolgt. Und du willst ja in die ohnehin erweiterten oberflächlichen Gefäße nicht noch mehr Blut holen.

Cremen und salben gehört eindeutig und ausschließlich in die Hautpflege und ist dort eine Prävention gegen diverse Hautschäden.

Warum wir in zwei Prophylaxen (Deku und Pneumo) so permanent auf salben und cremen bestehen obwohl eine Wirkung auf die Ursachen nicht vorhanden ist?

These: Wir cremen einfach gerne ein, um das Gefühl zu haben, wenigstens etwas getan zu haben. Während dieses Vorgangs überlegen wir, wie wir die Ursachen und die begünstigenden Faktoren angehen können? Also cremen als eine Art Mantra?

Du wirst mir sicher recht geben, wenn ich feststelle, dass ein Mantra denkbar ungeeignet ist Druck und Zeit zu minimieren.

Und jetzt warte ich auf die Antwort auf: was hat die Rötung verursacht? können Sekrete beteiligt sein, wie Urin u.ä.? was sagt der Fingerdrucktest?
Denn Maniac hat recht: wir drehen uns im Kreise ohne Differtenialdiagnose.

Wobei ich für mich feststelle: wir betreiben gerade eine Ferndiagnose. Sollte ja eigentlich nicht sein- vielleicht deswegen die schnellen Mutmaßungen und allgemeinen Tipps?

Elisabeth
 
hei leute,
dass cremen gehört vllt dazu, ist aber nicht dass A und O in erster linie zählt dür mich dass Lagern und Mobilisieren.
Bei Inkotinentenpatienten zählt auch das trockene hautmilieu aber letztendlich hatte je Pflegekraft doch ihre eigenen Mittelchen und Cremchen die sie für gt findet^^

grüße
 
Jetzt verwirrt ich mich restlos. Um was geht es hier jetzt? Um einen beginnenden Dekubitus (entstehend duch Einwirkung Druck über längere Zeit) oder um ein Intertrigo/ eine Windeldermatitis (entstanden durch ein länger einwirkendes feuchtes Milieu * Einwirkung von Sekreten /Exkrementen)?

Könnten wir bitte beides voneinander trennen? Weil die Maßnahmen sich gravierend unterscheiden, wie die Ursachen es schon vorgeben.

Elisabeth
 
(...) letztendlich hatte je Pflegekraft doch ihre eigenen Mittelchen und Cremchen die sie für gt findet^^

.... und genau das ist falsch und das wollten wir hier doch eigentlich diskutieren?


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@Sr. Persephone- wie verhindert Salben und Cremen eiigentlich Druck/ Zeit?
Wenn du berist eine durch Druckeinwirkung entstandene Rötung hast ist das Eincremen sogar kontraindiziert, da es meist mit Druck/ Massage erfolgt. Und du willst ja in die ohnehin erweiterten oberflächlichen Gefäße nicht noch mehr Blut holen.

Cremen und salben gehört eindeutig und ausschließlich in die Hautpflege und ist dort eine Prävention gegen diverse Hautschäden.

Warum wir in zwei Prophylaxen (Deku und Pneumo) so permanent auf salben und cremen bestehen obwohl eine Wirkung auf die Ursachen nicht vorhanden ist?Du wirst mir sicher recht geben, wenn ich feststelle, dass ein Mantra denkbar ungeeignet ist Druck und Zeit zu minimieren.


Elisabeth
Elisabeth, ich dachte mein Sarkasmus wäre deutlicher aus meinem Posting getrieft... dem scheint ja nicht so zu sein :knockin: - tut mir leid :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Sr.P: sicherlich ist das falsch aber da bringt auch alles diskutieren nichts,selbst irgendwelche standarts bringen da nichts weil dann kommen die "alten" schwestern und sagen : früher haben wir das so und so gemacht und mit der und der Creme und ich fand dass gut also mach ichs so.. also daher ....gibt es meiner Meinung nach nix zu diskutieren

grüße
 

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