Hautdesinfektion vor dem Blutzuckerstix am Finger?

Sr.House

Junior-Mitglied
Registriert
09.07.2007
Beiträge
32
Ich habe in meiner Ausbildung(ok, die liegt schon ein paar Jahre jetzt zurück) gelernt, dass der Finger vor dem Blutzuckerstix sauber sein soll. Dann reinpicksen, ersten Bluttropfen mit Tupfer abwischen, und dann nächsten Tropfen an Teststreifen, fertig!!!

Doch die jetzigen Schüler lernen, dass der Finger vordem Stix erst desinfiziert werden soll(mit Kodan o.ä.)!?!Aber was bringt das denn?Wird damit nicht sogar der Blutzuckerwert verfälscht???

:weissnix:Wäre froh wenn mir jemand weiterhelfen könnte, bin ja auch offen für Neues, doch bisher konnte mir keiner die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme erklären!!!
 
Danke für den Hinweis!!! ;-))

P.S.Ist das auf deinem Userfoto ein kleines Kaninchen???
 
Wir haben das genauso gelernt. Die Desinfektion vorher aber mit Alkoholtupfer. Die schule erklärt es so, der 2. Tropfen könnte ja rein theoretisch Verschmutzungen jeglicher Art um die ESS aufnehmen und so das Ergebnis verfälschen.... Darum Desinfektion und mit dem ersten Tropfen werden noch mgl Verunreinigungen abgewischt und der 2. ist dann zur Messung geeignet...
 
....Die schule erklärt es so, der 2. Tropfen könnte ja rein theoretisch Verschmutzungen jeglicher Art um die ESS aufnehmen und so das Ergebnis verfälschen....
damit schlägt man doch alles, Schule vermittelt rein theoretisch+könnte.
Rein theoretisch könnte
- auch...der Weltuntergang dieses Jahr noch stattfinden....

...mit dem 1.entnommenen Tropfen, den ich sowieso verwerfe nehme ich NICHT theoretische UND unsichtbare Verschmutzungen um die ESS auf?
Hätt's jetzt gedacht.
Sichtbare Verschmutzungen außen vor, klebrige Finger auch.
Soll ich dann besser erst den 3. Tropfen verwenden?

Um das alles objektiv beurteilen zu können, ob es irgendeinen Unterschied macht:
1 Woche lang (?) bei jeder BZ-Messung diese UND jene Methode durchführen,
an 2 Fingern einer Hand. 1x mit Desi, 1x ohne, die Ergebnisse vergleichen, Finger beobachten auf Veränderungen
Variante zusätzlich zur Messung mit dem 2. Tropfen: Messung mit dem 3. Tropfen.

...nur so ein paar Gedankenspielereien....

@Sr.House - Zwergerl :daumen:
 
...1 Woche lang (?) bei jeder BZ-Messung diese UND jene Methode durchführen,
an 2 Fingern einer Hand. 1x mit Desi, 1x ohne, die Ergebnisse vergleichen, Finger beobachten auf Veränderungen
Variante zusätzlich zur Messung mit dem 2. Tropfen: Messung mit dem 3. Tropfen.
...

Da müsste man aber das Einverständnis des Probanden einhoöen und ich bezweifele, dass er da mitmachen wird.

Elisabeth

PS Soweit mir bekannt ist Alkohol ein sehr flüchtiger Stoff.
 
Da müsste man aber das Einverständnis des Probanden einhoöen und ich bezweifele, dass er da mitmachen wird. Elisabeth
PS Soweit mir bekannt ist Alkohol ein sehr flüchtiger Stoff.


...ausgehend von Routinemessungen bei verschiedenen Patienten
...z.B. insulinpflichtiger Diabetiker, mindestens 2x tgl Messung vor Injektion
...z.B. erhält hohe Dosen Cortison, da wird auch mind. 1x ein Tagesprofil verordnet, tgl. bei Diabetikern, da reicht die Tbl.pflicht auch ein latenter Diabetes
...sonstige ärztlichen Verordnungen zur BZ-messung.
Vorher fragen, freilich.

es geht mir eher um einen zeitnah erfassbaren, mit geringem Aufwand umsetzbaren
Vergleich in der Praxis <-> zur rein theoretischen Möglichkeit der Ergebnisverfälschung durch....
Keine wissenschaftliche Studie

...wobei, hei, da fällt mir doch noch was ein
diese 95% Zuverlässigkeit der Ergebnisse beim Stixen.
5% Toleranzbereich, auch 95-Prozent-Vertrauensbereich genannt
den man grundsätzlich berücksichtigen muss, bei grenzwertigen Ergebnissen (ALLES andere außen vor)

Auch wenn die Praxis anders ausschaut,
auch wenn's am Thema etwas vorbeigeht
man sollte es mal gehört/ gelesen haben

EIGENTLICH sind Geräte zur Blutzuckerselbstmessung nicht geeignet bei der
- Diagnosestellung Diabetes
- beim oralen Glukosetoleranztest
---> ich weiß aber auch, das selbst in der 1. Med., der Fachrichtung dafür, genau das gemacht wird.

Man MÜSSTE venös, mit speziellen Blutröhrchen abnehmen,
die einen Zusatz enthalten, entweder mit dem Ziel - enteiweißen ODER Glukolyse hemmen (damit stabile Werte bis 48h)
Ansonsten, mit den normalen Serumröhrchen - pro Std. - Verminderung der Glukosekonzentration bei Raumtemperatur um 6mg/dl, bzw. 0,33mmol/l.

Ich wollt das - echt, schon mal machen, kapillär stixen
während zeitgleich venöses Blut abgenommen wird und auch davon mit Stix den Wert bestimmen,
dann vergleichen, alle 3 Werte 2x venös, 1x kapillär

A-HA da gibt's tatsächlich jmd. der sich die Müh gemacht hat, dies gefunden:
Die Qualitt diagnostischer Proben (Einleitung)


Wer's weiter o.g. nachlesen will
Evidenzbasierte Leitlinien DDG (Deutsche Diabetes Gesellschaft)
Definition, Klassifikation und Diagnostik des Diabetes mellitus

dort werden auch Grenzwerte definiert für verschiedene Proben
(wichtig auch beim stixen - Vollblutglukose oder Plasmaglukose -? WAS bestimmt man mit dem Messgerät)
 
Um das alles objektiv beurteilen zu können, ob es irgendeinen Unterschied macht:
1 Woche lang (?) bei jeder BZ-Messung diese UND jene Methode durchführen,

Wir haben's mal bei mir ausprobiert (allerdings nur einmalig). Ein Ohrläppchen mit, ein Ohrläppchen ohne Desinfektion. Der Unterschied betrug 8mg/dl, die wir nicht wirklich als dramatische Abweichung betrachteten.
 
Naja das ist ganz einfach... Gelernt haben wir es OHNE Desinfektion.
Ich desinfiziere und Wische aber IMMER vorher.

Grund:
Der Patient kann vorher etwas Glucosehaltiges berührt haben, Die Glucose läuft dann auf den Teststreifen mit drauf und verfälscht das Ergebnis.
Anderer Vorteil: Keime kommen nicht in die ausgestanze Stelle.
 
Naja das ist ganz einfach... Gelernt haben wir es OHNE Desinfektion.
Ich desinfiziere und Wische aber IMMER vorher.

Grund:
Der Patient kann vorher etwas Glucosehaltiges berührt haben, Die Glucose läuft dann auf den Teststreifen mit drauf und verfälscht das Ergebnis.
Anderer Vorteil: Keime kommen nicht in die ausgestanze Stelle.

wie lange wartest du denn nach der anwendung des alkoholischen desinfektionsmittels? 30 sek. pro patient? denn sonst könnten ja ethanol oder mögliche andere bestandteile der desinfektion in den zu untersuchenden blutstropfen gelangen. und kannst du ausschließen, dass die einen effekt hätten?

was die keime angeht:

die stelle wir nicht gestanzt, sondern geschnitten. daher sollten sich die eröffneten zellverbände auch sehr schnell wieder schließen. zudem handelt es sich um ein gut durchblutetes areal ohne große empfindlichkeit. ich könnte mir vorstellen, dass nach dem üblichen händesäubern vor der messung dann also auf diesem wege keine nennenswerten komplikationen hinsichtlich möglicher keimbesiedelung aufträten.
 
wie lange wartest du denn nach der anwendung des alkoholischen desinfektionsmittels? 30 sek. pro patient? denn sonst könnten ja ethanol oder mögliche andere bestandteile der desinfektion in den zu untersuchenden blutstropfen gelangen. und kannst du ausschließen, dass die einen effekt hätten?

was die keime angeht:

die stelle wir nicht gestanzt, sondern geschnitten. daher sollten sich die eröffneten zellverbände auch sehr schnell wieder schließen. zudem handelt es sich um ein gut durchblutetes areal ohne große empfindlichkeit. ich könnte mir vorstellen, dass nach dem üblichen händesäubern vor der messung dann also auf diesem wege keine nennenswerten komplikationen hinsichtlich möglicher keimbesiedelung aufträten.
Den ersten Blutstrupfen wischst du ja eh weg. Wie soll dann noch Ethanol in die Wunde gelangen? Das ist bis dahin schon angetrocknet!
 
Das Ethanol gelangt nicht in die Wunde, sondern in den Blutstropfen, der auf Deinem Teststreifen landet. Möglicherweise kann dies die Messwerte beeinflussen.
 
wenn du länger als 30 sekunden wartest, bis du stichst, gebe ich dir - aus reiner intuition - recht.

ansonsten würde ich leider sagen müssen: du nimmst subjektiv wahr, dass das ethanol verdunstet zu sein scheint, kannst es aber nicht wirklich wissen. vor allem nicht, wenn zwei sekunden nach der wischdesinfektion der einstich erfolgt.
aus einem ähnlichen grund sollten auch die hände gewaschen werden, denn man sieht eben nicht, ob nachweisbare zucker anhaften.

was sagst du darüberhinaus zur geschwindigkeit des wundverschlusses etc?





€: ok, hat sich überschnitten & ich scheine übersehen zu haben, dass es um "in die wunde" ging...
 
Natürlich musste die 30 Sekunden abwarten... Dann ist das Risiko sehr sehr gering, dass noch Ethanol in den Tropfen geht.. Und selbst wenn. Lieber ein bissel Ethanol als Glucosereste im Tropfen oder?
 
Weißt Du, was davon mehr Blödsinn mit den Messwerten anstellt? Ich nicht.

(Mein Test weiter vorn bezog sich auf die Desinfektion mit Benzin, da war der Unterschied wie gesagt minimal.)
 
Aha... also wenn meine Bewohnerin jetzt ne Flasche Schnaps trinkt und sich der Ethanol im Blut verteilt verfälscht sich auch der Komplette BZ Wert beim Messen?!
 
Aber hallo - und ob: Normalerweise setzt die Leber Zucker aus ihrem Speicher ins Blut frei. Da Alkohol diesen Prozess hemmt, sinkt der Blutzuckerwert. Schon ab einem Blutalkoholspiegel von 0,45 Promille ist die Zuckerfreisetzung gestört. Je mehr Alkohol ein Diabetiker trinkt, desto stärker und länger ist dieser Stoffwechselprozess gehemmt.

Quelle: Diabetes und Alkohol | NetDoktor.de
 
Natürlich sinkt der Blutzucker, aber der Wert ist beim Messen real.... ist halt ein niedriger Wert, halt der richtige....
 
Ok ich nehme meine Behauptung zurück!

Pflegewiki:


  • Zuerst reinigen (Desinfektionsmittel aufsprühen und mit Tupfer abwischen), dann desinfizieren (Desinfektionsmittel aufsprühen und abtrocknen lassen, hierbei ist die Einwirkungszeit des Desinfektionsmittels zu beachten, meist beträgt diese etwa 30 Sekunden > Reste von Alkohol oder Desinfektionsmitteln können das Messergebnis verfälschen)