Falsche Handlungen von Kollegen

Liru

Newbie
Registriert
04.11.2008
Beiträge
6
Beruf
Medizinische Fachangestellte, Pflegeassistentin
Akt. Einsatzbereich
gesch. psychiatrische Einrichtung
Hallo,

ich bin neu hier und arbeite auf einer geschlossenen psychiatrischen Station. Wir sind eine (Geronto)-psychiatrische Einrichtung.
Ich selbst habe zwar auch keine psychiatrische Fachausbildung, habe jedoch 13 Jahre in einer Praxis mit Abhängigen und psychisch Kranken Patienten gearbeitet.
Nun mein Problem. Einige meiner Kollegen sind gelernte Altenpfleger und sind im Umgang mit einigen Krankheitsbildern deutlich überfordert. Wenn man ihnen Ratschläge gibt, nehmen sie es einem noch übel. Nur kann jemand der 30 Jahre in der Altenpflege war, z. B. einen Borderliner nicht richtig einschätzen und auch nicht richtig mit ihm umgehen. Neulich habe ich mal wieder eine Kollegin erwischt, wie sie einem Bewohner nach aggressiven Ausbrüchen und anschießendem Blutbad die Hand streichelte und den "armen" Jungen tröstete. Solche Sachen gehen aber teilweise übel nach hinten los und blau Augen usw. der Pfleger sind die Folge.
Nun habe ich einfach mal einen Info-Ordner für neue Mitarbeiter angelegt. Dort findet man einige Krankheitsbilder, dessen Umgang und was man in bestimmten Situation beachten sollte.
Was haltet ihr davon und könnt ihr mir noch einige Ratschläge geben? Oder gibt es evtl. sogar eine eine Hp, wo ähnliche Sachen stehen?
 
Begegne ihnen auf der Emotionsebene. Niemand macht etwas um einen anderen zu verärgern. Streicheln kann ein Ausdruck fehlender Distanz, Unsicherheit, Mitleid, Anerkennung heischen, verbünden usw. sein. Frag doch mal, warum sie dies tun? Erst dann kannst du anfangen Lösungsangebote zu unterbreiten. Verhaltensweisen kann man sich nicht anlesen, man muss sie erproben in der Realität. Ergo: Nutzt das Papier eher wenig.

Elisabeth
 
Hi Liru.

Du bist eine erfahrene Schwester, aber die "Neuen" fühlen sich vielleicht etwas angegriffen, wenn man an ihnen Kritik äußert. Ich kenne das Problem, weil ich glaub zu wissen, dass du das auf keinen Fall böse meinst.
Ich würde es auf die Linie versuchen in dem ich Fragen würde wie Elisabeth, Warum sie das machte. Denn somit vermittelt man der Kollegin nicht gleich von Anfang an, dass man denkt, sie machen etwas falsch.
Leider ist derjenige der es gut meint oft derjenige der alles abkriegt. Dein Ordner ist ne tolle Idee. Hoffentlich wird er angenommen. Viel Glück

Liebe Grüße
 
Hallo Liru,
was mir zu Deiner Schilderung noch eingefallen ist:
Wie ist denn Deine Position im Team? Ich lese, dass Du "nur" Pflegeassistentin bist (und fachmedizinische Angestellte -> ist das sowas wie Arzthelferin?), Kollegen von Dir jedoch gelernte Altenpfleger. Könnte es sein, dass das auch Probleme bringt?
Ich möchte jetzt damit nicht sagen, dass Du weniger qualifiziert wärst, es war nur ein Gedanke ob das Kollegen von Dir denken könnten...
 
Was ich damit meine ist, dass die Kollegen mit großer Sicherheit toll im Umgang mit älteren Menschen sind. Ich habe Kollegen die waren 30 Jahr im Altenheim. Doch dieser Umgang ist in der Psychiatrie leider fehl am Platz und nicht wie im Altenheim umzusetzten. Pflegeasstistentin bin ich dort, weil es Arzthelferin in diesem Bereich nicht gibt und irgendeine Berufsbezeichnung muss ich dort haben. Ich wurde aufgrund meines vorhandenen Wissens von einer Kollegin gefragt ob ich so etwas machen kann. Dieser Ordner steht auch nicht im Stationszimmer oder so. Bei Interesse gabe ich ihn raus. Es beinhaltet einfach nur einige Krankheitsbilder und der Umgang mit diesen.
 

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