Bei uns arbeitet nur eine Arzthelferin in der Rettungsstelle, sie arbeitet aber nicht am Patienten. Sie ist nur dafür da, um Arztbriefe auszudrucken und Untersuchungen wie LZ-EKG, LZ-RR usw. für den nächsten Tag einzugeben.
Sie darf keine Flexülen legen, keine Infusionen anschließen und sie schreibt auch keine EKGs. Sie ist nur dazu da, um dem Arzt "zuzuarbeiten".
Wir haben die Erfahrung gemacht, daß eine Arzthelferin vieles nicht so gut einschätzen kann, wie eine Pflegekraft. Es kam bei uns vor, daß unsere Arzthelferin einen infektiösen Patienten in den Wartebereich gesetzt. Da habe ich mich sehr drüber geärgert. Oder ein Patient mit einer Erkältung wurde einem Patienten mit Bauchschmerzen vorgezogen. In der Rettungsstelle wird nun mal nach Dringlichkeit behandelt und nicht nach Reihenfolge - das hat unsere Arzthelferin leider noch nicht verstanden. Es kam auch schon vielfach vor, daß sie Patienten aufgenommen hat und keinem Bescheid gesagt hat.
Die administrativen Tätigkeiten, wie Chipkarte einlesen, Labor eingeben übernehmen wir. Auch die Abrechnung machen die Schwestern. Das finde ich auch gut so. Die Schwester, die während der Behandlung dabei war, weiß auch am besten, was gemacht wurde. Es funktioniert einfach besser, wenn sich jeder um seinen Patienten kümmert, und zwar von der Chipkarte einlesen bis zum Verlegen auf Station. Dadurch kommt es zu weniger Verwechslungen und Fehlern.
In Thüringen arbeiten zum Teil auch Rettungsassistenten in Rettungsstellen. Das scheint auch ganz gut zu funktionieren. Kann jetzt jedoch nicht aus eigener Erfahrung sprechen, da bei uns noch keine Rett.-Ass. arbeiten.