- Registriert
- 01.09.2005
- Beiträge
- 315
- Ort
- Neubiberg
- Beruf
- Fachkrankenpfleger für Nephrologie und A+I
- Akt. Einsatzbereich
- Fachkrankenpfleger für Nephrologie (DKG)
- Funktion
- Klinikdialyse
Hallo @ all!
Ich denke, dass die bisher fehlende, offizielle, DKG- anerkannte Fachweiterweiterbildung zur Fachpflegekraft der Notaufnahme aus politischen Gründen (Kosten) bisher nicht aktuell ist. Aber vielleicht auch, weil wir Betroffenen bisher unsere Arbeit und dafür benötigten Qualifikationen nicht ausreichend dargestellt haben.
Aus diesem Grund habe ich mal angefangen ein Curriculum für die Fachweiterbildung "Zentrale Notaufnahme" (allerdings ohne die DBFK Ausbilungsinhalte zu kennen) und möchte sie euch hier zur Diskussion stellen.
Besonders freuen würde ich mich, wenn sich auch Lehrer, PDL oder Pflegedirektionen daran beiteiligen würden.
Präambel
Die Tätigkeit in der zentralen Notaufnahme eines Krankenhauses erfordert im besonderen Masse fachliche und soziale Kompetenzen vom Pflegepersonal.
So müssen die besonderen medizinischen uns sozialen Probleme der NotfallpatientInnen und deren Angehörigen beachtet und auf sie eingegangen werden.
Zum einem die medizinische Problematik,wenngleich nicht immer lebensbedrohlich,
durchaus Ängste, Betreuungs- und Beratungsbedarf, bei Patienten und Angehörigen produziert.
Auch die langfristigen Folgen einer Erkrankung z.B. die Frage nach Arbeitsfähigkeit, Pflegebedürftigkeit, Kinderbetreuung, Planung von Urlauben usw. werden von den Klienten thematisiert.
Ebenso kommt der Notaufnahme als Schnittstelle zwischen Umwelt (Gemeinde/Stadt) und der Organiastion "Krankenhaus" eine hohe Bedeutung zu.
Sie ist die "Visitenkarte" des Hauses.
Die Ausbildung von Krankenpflege und Rettungsdienstpersonal verläuft in Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern (z.B. Holland) nicht einheitlich, so dass die Akzeptanz der jeweils anderen Berufsgruppe nicht immer gegeben ist.
(Anmerkung des Verf. Ich fahre selbst seit 15 Jahren nebenbei Rettungsdienst und kenne beide Seiten gut!)
Bisher ist der Umgang mit den Anforderungen einer Notaufnahme eher durch Erfahrungswissen der "alten Hasen" an jüngere KollegInnen vermittelt worden, oder sie handeln nach der Devise "Fehler machen Klug".
Analog zu den bereits bestehenden Fachweiterbildungen sollen die benötigten Ressourcen gezielt erlernt und geübt werden, um die von den Patienten erwartete
und von Kostenträgern und Gesetzgeber geforderte Qualität zu erreichen, zu erhalten und zu verbessern.
Vision
Alle Pflegekräfte in den Notaufnahmen sind ausgebildete RettungsassistentInnen und sind während ihrer Arbeitszeit mehrere Tage pro Monat im Rettungsdienst tätig.
Der Benefit liegt im besseren gegenseitigem Verstehen und erweiterung des Aufgabenspektrums der Pflege und der möglichkeit in alarmfreien Zeit das Team der Notaufnahme zu verstärken und Spitzenbelastungen abzufangen.
Mission
Die Fachpflegekräfte der Notaufnahme sind RettungssanitäterIn und fährt in dieser Position ca. 3 mal pro Monat.
Sie soll Handlungskompetenzen auch ohne Anwesenheit eines Arztes erhalten.
Diese sind u.U. auch in der Notaufnahme erforderlich, wie z.b. bei mehreren Notfällen gleichzeitig oder in kleineren Häusern, wo nicht immer ein Arzt anwesend ist.
Themen und Inhalte
Innere Medizin:
Anatomie/Physiolgie
Herzerkrankungen
Herzinfarkt (Hospitation Herzkatheterlabor)
Reanimation (ACLS-Training mit Halbautomatischer Defibrillation)
Bluthochdruck
COPD
Niereninsuffizienz und Dialyseverfahren (Hospitation Dialyse)
Neurologische Notfallbilder (Cerebrale Blutungen auch aus Neurochirugischer Sicht)
Embolien und Trombosen
Lebererkrankungen incl. Hepatitis
Diabetes mellitus
Psychiatrische Notfallbilder und Akuttherapie, einschließlich Alkohol- und Drogenabusus
M.Alzheimer und Demenzsyndrom
Hämatologische und onkologische Erkrankungen
Tauchunfälle
Chirugie:
Frakturen
Pflege: Immobilisationstherpie (Gipsverbände und Schienen bzw. Tutoren)
Polytrauma Megacoderaining ATLS
Schädel-Hirntrauma
Thoraxtrauma
Akutes Abdomen und Bauchtrauma
prä- und postoperative Pflege
Urologie:
Nierenkolk und Nierensteine
Infektionen
Harnverhalt
Prostataerkrankungen
Anästhesie:
Narkoseverfahren und Schmerztherapie
Hospitation OP und Aufwachraum und Schmerzambulanz
Gynäkologie:
Gynäkologische Blutungen
Entzündungen, Zysten und Endometriose
Besonderheiten bei Schwangeren (medikamentöse Therapien)
Schwangerschaftserkrankungen wie Eklamsie und HELLP-Syndrom
Extrauterinschwangerschaft
Infektiologie:
Meningitis, Malaria, Hepatitis,TBC,HIV bzw. AIDS
Kinderkrankheiten im Erwachsenenalter
Tropenkrankheiten (Gelbfieber,Parasiten)
hochkontaktiöse Erkrankungen wie SARS,Vogelgrippe,Ebola
Pflege: Barrier-Nursing
Dermatologie:
Allergien, Psoriasis, Geschlechtskrankheiten
Verbrennungen
Rechtskunde:
Haftungsrecht, Betreuungsrecht, Strafrecht ( Fixierung von Patienten), Garantenstellung, Vertragsrecht Patient - Krankenhaus, Arbeitsrecht
Psychiatrie:
Angststörungen, Depression, Alkohol- und Drogenmissbrauch,
Psychosen
Pädiatrie:
Besondereiten bei Kindern als Notfallpatienten
So, das waren meine ersten Überlegungen zu diesem Thema, muß natürlich noch ausdifferenziert werden.
Warte gespannt auf Eure Kommentare und Anregungen!
Bis dann!!
Werner
Ich denke, dass die bisher fehlende, offizielle, DKG- anerkannte Fachweiterweiterbildung zur Fachpflegekraft der Notaufnahme aus politischen Gründen (Kosten) bisher nicht aktuell ist. Aber vielleicht auch, weil wir Betroffenen bisher unsere Arbeit und dafür benötigten Qualifikationen nicht ausreichend dargestellt haben.
Aus diesem Grund habe ich mal angefangen ein Curriculum für die Fachweiterbildung "Zentrale Notaufnahme" (allerdings ohne die DBFK Ausbilungsinhalte zu kennen) und möchte sie euch hier zur Diskussion stellen.
Besonders freuen würde ich mich, wenn sich auch Lehrer, PDL oder Pflegedirektionen daran beiteiligen würden.
Präambel
Die Tätigkeit in der zentralen Notaufnahme eines Krankenhauses erfordert im besonderen Masse fachliche und soziale Kompetenzen vom Pflegepersonal.
So müssen die besonderen medizinischen uns sozialen Probleme der NotfallpatientInnen und deren Angehörigen beachtet und auf sie eingegangen werden.
Zum einem die medizinische Problematik,wenngleich nicht immer lebensbedrohlich,
durchaus Ängste, Betreuungs- und Beratungsbedarf, bei Patienten und Angehörigen produziert.
Auch die langfristigen Folgen einer Erkrankung z.B. die Frage nach Arbeitsfähigkeit, Pflegebedürftigkeit, Kinderbetreuung, Planung von Urlauben usw. werden von den Klienten thematisiert.
Ebenso kommt der Notaufnahme als Schnittstelle zwischen Umwelt (Gemeinde/Stadt) und der Organiastion "Krankenhaus" eine hohe Bedeutung zu.
Sie ist die "Visitenkarte" des Hauses.
Die Ausbildung von Krankenpflege und Rettungsdienstpersonal verläuft in Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern (z.B. Holland) nicht einheitlich, so dass die Akzeptanz der jeweils anderen Berufsgruppe nicht immer gegeben ist.
(Anmerkung des Verf. Ich fahre selbst seit 15 Jahren nebenbei Rettungsdienst und kenne beide Seiten gut!)
Bisher ist der Umgang mit den Anforderungen einer Notaufnahme eher durch Erfahrungswissen der "alten Hasen" an jüngere KollegInnen vermittelt worden, oder sie handeln nach der Devise "Fehler machen Klug".
Analog zu den bereits bestehenden Fachweiterbildungen sollen die benötigten Ressourcen gezielt erlernt und geübt werden, um die von den Patienten erwartete
und von Kostenträgern und Gesetzgeber geforderte Qualität zu erreichen, zu erhalten und zu verbessern.


Alle Pflegekräfte in den Notaufnahmen sind ausgebildete RettungsassistentInnen und sind während ihrer Arbeitszeit mehrere Tage pro Monat im Rettungsdienst tätig.
Der Benefit liegt im besseren gegenseitigem Verstehen und erweiterung des Aufgabenspektrums der Pflege und der möglichkeit in alarmfreien Zeit das Team der Notaufnahme zu verstärken und Spitzenbelastungen abzufangen.


Die Fachpflegekräfte der Notaufnahme sind RettungssanitäterIn und fährt in dieser Position ca. 3 mal pro Monat.
Sie soll Handlungskompetenzen auch ohne Anwesenheit eines Arztes erhalten.
Diese sind u.U. auch in der Notaufnahme erforderlich, wie z.b. bei mehreren Notfällen gleichzeitig oder in kleineren Häusern, wo nicht immer ein Arzt anwesend ist.
Themen und Inhalte
Innere Medizin:
Anatomie/Physiolgie
Herzerkrankungen
Herzinfarkt (Hospitation Herzkatheterlabor)
Reanimation (ACLS-Training mit Halbautomatischer Defibrillation)
Bluthochdruck
COPD
Niereninsuffizienz und Dialyseverfahren (Hospitation Dialyse)
Neurologische Notfallbilder (Cerebrale Blutungen auch aus Neurochirugischer Sicht)
Embolien und Trombosen
Lebererkrankungen incl. Hepatitis
Diabetes mellitus
Psychiatrische Notfallbilder und Akuttherapie, einschließlich Alkohol- und Drogenabusus
M.Alzheimer und Demenzsyndrom
Hämatologische und onkologische Erkrankungen
Tauchunfälle
Chirugie:
Frakturen
Pflege: Immobilisationstherpie (Gipsverbände und Schienen bzw. Tutoren)
Polytrauma Megacoderaining ATLS
Schädel-Hirntrauma
Thoraxtrauma
Akutes Abdomen und Bauchtrauma
prä- und postoperative Pflege
Urologie:
Nierenkolk und Nierensteine
Infektionen
Harnverhalt
Prostataerkrankungen
Anästhesie:
Narkoseverfahren und Schmerztherapie
Hospitation OP und Aufwachraum und Schmerzambulanz
Gynäkologie:
Gynäkologische Blutungen
Entzündungen, Zysten und Endometriose
Besonderheiten bei Schwangeren (medikamentöse Therapien)
Schwangerschaftserkrankungen wie Eklamsie und HELLP-Syndrom
Extrauterinschwangerschaft
Infektiologie:
Meningitis, Malaria, Hepatitis,TBC,HIV bzw. AIDS
Kinderkrankheiten im Erwachsenenalter
Tropenkrankheiten (Gelbfieber,Parasiten)
hochkontaktiöse Erkrankungen wie SARS,Vogelgrippe,Ebola
Pflege: Barrier-Nursing
Dermatologie:
Allergien, Psoriasis, Geschlechtskrankheiten
Verbrennungen
Rechtskunde:
Haftungsrecht, Betreuungsrecht, Strafrecht ( Fixierung von Patienten), Garantenstellung, Vertragsrecht Patient - Krankenhaus, Arbeitsrecht
Psychiatrie:
Angststörungen, Depression, Alkohol- und Drogenmissbrauch,
Psychosen
Pädiatrie:
Besondereiten bei Kindern als Notfallpatienten
So, das waren meine ersten Überlegungen zu diesem Thema, muß natürlich noch ausdifferenziert werden.
Warte gespannt auf Eure Kommentare und Anregungen!
Bis dann!!
Werner