Erster Doktor der Pflegewissenschaft

Elisabeth Dinse

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Erster Doktor der Pflegewissenschaft in VallendarMarkus Mai aus Trier entwickelt ein neues Verfahren zur Einschätzung des Sturzrisikos von Patienten im Krankenhaus und erhält Doktorwürde.

Vallendar, 18.10.2010


Die Pflegewissenschaftliche Fakultät der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar (PTHV bei Koblenz) hat vier Jahre nach Aufnahme des Lehrbetriebs nun erstmals den Titel eines Doktors der Pflegewissenschaft (Dr. rer. cur.) vergeben. Im Rahmen des diesjährigen Fakultätsfestes wurde Markus Mai aus Trier für seine Dissertation zum „Sturzrisiko von Patienten im Krankenhaus“ damit geehrt.
...
Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar: Erster Doktor der Pflegewissenschaft in Vallendar

Nun bin cih ja eher ein "Feind" jeglicher Skalen udn so hat mich diese Doktorarbeit neugierig gemacht.
Zum privaten Kaufen etwas zu teuer. Aber eine Kurzbeschreibung ist zu haben: http://www.pthv.de/fileadmin/user_upload/PDF_Pflege/Kurzfassung-Diss_-Mai.pdf.

Und wie sieht sie nun aus, die neue Skala? Hier wird sie verglichen mit anderen Skalen: http://www.kk-koblenz.de/bk_trier/M...f?WSESSIONID=ef627a5e325a9d57e41ef3af6d66ee79 . Die Schlussfolgerungen des Beitrages teile ich übrigens net.

Elisabeth
 
Meinst Du die Antworten auf die Frage: Brauchen wir ein Sturzrisiko-Assessment? Was hast Du gegen die einzuwenden?
 
Ich habe genrell was gegen den Einsatz von Skalen um das unterschiedliche Bildungsniveau zwischen den Pflegekräften zu überwinden. Man kann nur etwas wahrnehmen und bewerten, wenn man das entsprechende Fachwissen dazu hat.
*grübel* Wahrscheinlich ist deshalb dies Mai-Skala so ausgelegt, dass man gänzlich ohne tiefergehendes Wissen ein Risiko erkennen kann. Bloß dann stellt sich die Frage: braucht es überhaupt noch eine Ausbildung, wenn man eh alles per Assessments machen kann?

Elisabeth

PS Mai-Skala findest auf Seite 20 im Link.
 
Elisabeth, ich bin mit Skalen allein sicher auch nicht glücklich. Aber ich kann ihren Sinn auch nicht ganz von der Hand weisen. Als Methode, um auf eventuelle Risikofaktoren aufmerksam zu machen, finde ich sie ganz brauchbar. (Dass viele Skalen nie wissenschaftlich überprüft wurden, ist mir bekannt.)

Eine reine Erfahrungseinschätzung, ohne die Kriterien benennen zu können, kann ich gegenüber Dritten belegen, noch kann ich meine eigenen Erfahrungen an andere weitergeben. Es gibt angeblich Automechaniker, die können nach jahrzehntelanger Berufserfahrung am Fahrgeräusch eines Wagens erkennen, was damit nicht stimmt. Sowas ist bewundernswert. Aber wenn ich mit meinem Wagen zum TÜV will und der Mechaniker sagt: "Für mich klingt es, als sei alles in Ordnung." - da hätte ich dann doch weniger Vertrauen in sein Urteil. Da wär's mir lieber, wenn er verschiedene Messungen durchführt.
 
Ist der Titel Dr. rer. cur. neu? Was es bedeuten soll ist mir klar, ich finde die bezeichnung auch super, hab das aber noch nie vorher gehört oder gelesen, weiß da jemand was?
 
Ja, das ist Doctor rerum curae = Doktor der Pflegewissenschaft
...ist jetzt keine Seltenheit...die Charité verleiht den zB auch seit längerem schon
 
Wäre es vielleicht möglich, weitere Pflegedoktoren nebst ihren Doktorarbeiten hier aufzuführen?

Elisabeth
 
Unter Dr. rer.curae kann ich in dem Link nix finden. Wie ist das Zauber-/Suchwort?

Elisabeth
 
@ Elisabeth:

versuchs doch mal hier: DissOnline, DissOnline - Home

oder hier: OPUS-Metasuche

Einige Dokumente sind aber nicht frei zugänglich (zB auch die Diss von Markus Mai). Eventuell hast du ja aber Zugang zu einer Nationalbibliothek oder Unibibliothek, oder dein Arbeitgeber hat über Rechner am Arbeitsplatz Zugang zu den entsprechenden Servern (zB in Unikliniken).

Gruß spflegerle
 
Mir geht es ganz bewusst nur um den Titel: Dr.rer.curae. Das auch andere eine Hochschulstudium abgeschlossen haben mit einem alternativen Doktortitel, ist mir bekannt.

Elisabeth
 
Gefunden per Google:
Dr. rer. cur.Thomas Fischer"Entwicklung eines Instruments zum Assessment von Schmerzen bei alten Menschen mit schwerer Demenz"

Prof. Dr. rer. cur. Maik H.-J. WinterDie ersten Pflegeakademiker in Deutschland: Eine explorative Untersuchung zu Arbeitsmarktperspektiven im Altenpflegebereich und zum Kenntnisstand über den allgemeinen Berufsverbleib“

Wer kennt noch weitere?

Elisabeth
 
Sorry, aber mir ist jetzt ganz und gar nicht klar, worauf Du hinaus willst. An sämtlichen Hochschulen gibt es mittlerweile "Pflegedoktoren".
Was bringt es, diese zu sammeln?
An meiner Hochschule haben einige ihren Ph.D. in GB gemacht - allerdings noch in den Neunzigern. Wieder andere sind gerade dabei, zu promovieren oder haben dies auch in Deutschland getan.
Ich denke nicht, dass man hier jeden promovierten deutschen Pflegwissenschaftler aufführen kann. Die Frage ist ja auch - zumindest stell ich sie mir - zu welchem Zweck?
Wenn ich Dissertationen oder andere wissenschaftliche Publikationen lesen möchte, dann suche ich die in den üblichen Suchmaschinen (nein, nicht Google :gruebel:)
Vielleicht ist die Überschrift von dem Thread hier ein wenig irreleitend, man kann ihn durchaus so verstehen, dass es hier jetzt den allerersten Doktor der Pflegewissenschaft gibt...dem ist natürlich nicht so; es ist der erste Doktor der Pflegewissenschaft der Uni Vallendar.
 
Warum net mal aufzeigen, dass Pflegewissenschaften sich oft mit Themen beschäftigt, die gar net soweit von der Praxis entfernt liegen?

Ich finde, die aktuelle Info ist gut geeignet, auch mal diese Seite aufzuzeigen. Und um net ins uferlose zu kommen, eine Reduzierung auf den Titel: dr.rer.cur. vorzunehmen erscheint mir in diesem Zusammenhang durchaus sinnvoll.

Elisabeth
 
Hallo,

ich würde mich nicht so am Titel aufhängen...an der Universität Witten/Herdecke promovieren seit Jahren viele Pflegende; natürlich zu pflegerelevanten Themen. Verliehen wird der Titel "Dr. rer. nat."..

Ich denke, dass die Inhalte der Dissertationen entscheidend sind, nicht ob es ein Dr. Phil; Dr. rer. nat. oder ein Dr. "Something" ist.

Ausserdem:
Die Programme werden sowieso nach und nach auf den PHD umgestellt.
 
Das ist mir durchaus bekannt. Aber: Ich finde es schon einen Fortschritt, das Kind endlich beim Namen zu nennen. Ein Mediziner schließt auch net mit einem Dr.phil ab und arbeitet dann als Chirurg.

Warum muss Pflege den Umweg nehmen. Und wenn ich ganz ehrlich bin: ich bin neugierig, ob sich die Dissertationsthemen von denen mit Dr.phil u.ä. unterscheiden. Wenn ich die von Mai und Fischer ansehe, habe ich zumindest den Eindruck.

@Lille gibt es eigentlich eine Datenbank, die ausschließlich pflegerelevante Dissertationen im deutschsprachigen Bereich enthält? dann hätte man ja alle im Überblick.

Elisabeth

PS Die erste promovierte Hebamme hat übrigens als Dr. rer. medic abgeschlossen. Scheint auch näher zu liegen als Dr. rer.nat.
 

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