Dekubitus Grad 1 - was nun?

HoneyBloom

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Hallo!

Sicher gibt es hier schon viele, viele Themen zum Dekubitus, aber ich interessiere mich für den individuellen Ablauf bei "Entdeckung" ;D
Gerne möchte ich einma in Erfahrung bringen wie genau ihr vorgeht, wenn ihr bei einem Pat (sagen wir mal am Kreuzbein) eine nicht wegdrückbare, gerötete, begrenzte Stelle findet.

Lagern? Doku? Arztinfo? PCV30?

Vielen Dank für eure Antworten :)
 
Doku, Patienten informieren, Lagerung "beginnen" (falls bereits getan: anderes Lagerungshilfsmittel/steiler&länger Seitenlage), Übergabe an den Kollegen.

Tada! ^^
 
Pat über Dekubitusprophylaxe beraten, Dekubitusprophylaxe sofort beginnen, Doku, Info an Kollegen. Beim I. Grad werden die Ärzte nicht informiert. Jedenfalls bei uns.
 
Wodurch entsteht ein Dekubitus? Was muss man machen, damit dieser net weiter voranschreitet? Welche Maßnahmen sind sinnvoll, damit das Gewebe sich erholen kann? Bei letzterem den Reperfusionsschaden beachten.

Mit dem Hintergrundswissen Kollegen und Pat. nebst Angehörigen aufklären. Gemeinsam einen indidviduellen Therapieplan erstellen.

Arzt über eingeleitete Maßnahmen informieren.

Verlauf dokumentieren.


Elisabeth

PS PC30V war eine Fangfrage- gelle?
 
Die bisherige Dekubitusprophylaxe evaluieren! Irgendwas muss sich im Vergleich zu vorher "nach" der Entdeckung ändern! ;)
 
Da ab 2012 der Deku I° im DRG-System nix mehr bringt: sofort verlegen

(ja das sollte makaber sein)
 
: sofort verlegen
Jepp, von links nach rechts und wieder zurück ;)

Will heißen: Entlasten. Außer dem schriftliche und fotographische Dokumentation.

Arztinfo idr erstmal nicht, es sei denn es ergibt sich.
Öl ? Nein!
 
Eine Kollegin von mir würde jetzt sagen: Zinksalbe drauf. Egal bei was, einfach Zinksalbe drauf!8O
pc30v: Würde ich nicht machen. Hab mit diesem ganzen Öl Zeug keine gute Erfahrung gemacht.
Wenn ein Deku 1. Grades entstanden ist, muss man sich überlegen, warum. Was ist falsch gelaufen dass dieser entstanden ist? Was muss ich also ändern. Dann natürlich Wunddoku, Arztinfo, lagern.
 
PS PC30V war eine Fangfrage- gelle?

All meine "Vorschläge" waren reine Hypothesen und hatten nichts mit meiner Meinung zu tun.
Ich selbst würde kein PCV30 nutzen, ich würde auch keinen Arzt informieren usw..
das sollten nur "Anreize" sein.

Der Hintergrund meiner Frage ist, dass ich als Schüler sehr viele verschiedene Handhabungen gesehen habe.
Von "ach, ja...egal" bis zu "Oh, ich sag Dr XY bescheid und hole mal ein Hydrocol-pflaster"
 
Also wir machen auf station sehr gute erfahrungen mit ölen.pc30v haben wir nicht wir mixxen unsre selbst, dass heisst olivenöl mit rosmarin minze lavendel oder zitrone...is meiner meinung eher umgekehrt patienten die nicht mindestens 4 mal am tag eingerieben werden entwickeln eher einen dekubitus.ausserdem riechts im zimmer angehmer die patienten fühlen sich wohler und es hat oft einen effekt(z.b belebend beruhigend etc.) zudem ist die oftmals trockene haut alter menschen mit öl besser gepflegt...
 
PC30V war als Hautschutzpräparat nicht schlecht (aber leider auch nicht besser als günstigere Mittel). Zur Hautpflege gern, als Therapie nicht zu gebrauchen.
 
Warum weiß Pflege eigentlich so wenig über die Ätiologie und die Pathogenese eines Dekubitalulceras? Denn anders lässt es sich net erklären, dass man immer noch die falschen Prophylaxe- und Therapieansätze verfolgt: salben und cremen.

Elisabeth
 
Warum weiß Pflege eigentlich so wenig über die Ätiologie und die Pathogenese eines Dekubitalulceras? Denn anders lässt es sich net erklären, dass man immer noch die falschen Prophylaxe- und Therapieansätze verfolgt: salben und cremen.

Elisabeth


Du solltest ein bisschen aufpassen , alle über einen Kamm zu scheren. Nicht jeder in der Pflege weiss davon nichts. Es gibt aber leider immer noch genügend, die tatsächlich keine Ahnung davon haben und sich dann auch noch zu fein dazu sind, jemand anderen um Hilfe zu fragen.
 
@BamBambsche :bussis:: Oder anders formuliert: Ich freue mich über jede Frage- denn wer fragt, der bemüht sich um Wissen! :flowerpower:
 
Du solltest ein bisschen aufpassen , alle über einen Kamm zu scheren. Nicht jeder in der Pflege weiss davon nichts. Es gibt aber leider immer noch genügend, die tatsächlich keine Ahnung davon haben und sich dann auch noch zu fein dazu sind, jemand anderen um Hilfe zu fragen.

Nun ist aber genug:

"Nicht jeder in der Pflege weiß davon nichts"?

Was möchtest du uns damit vermitteln?

"Es gibt aber leider immer noch genügend, die tatsächlich keine Ahnung davon haben und sich dann auch noch zu fein dazu sind, jemand anderen um Hilfe zu fragen.
"

Ich finde deine Ansage hier gelinde geagt, total unverschämt. Oder verstehe ich da gerade was falsch? :weissnix:
 
Ich verstehe nicht, warum du dich aufregst. :weissnix: BamBamsche hat lediglich Elisabeth gebeten, nicht alle über einen Kamm zu scheren. Und das es Leute in der Pflege gibt (Ausnahmen!!), die keine Ahnung haben, gibt es nun mal wie in jedem anderen Beruf auch.
 
Nun ist aber genug:

"Nicht jeder in der Pflege weiß davon nichts"?

Was möchtest du uns damit vermitteln?

"Es gibt aber leider immer noch genügend, die tatsächlich keine Ahnung davon haben und sich dann auch noch zu fein dazu sind, jemand anderen um Hilfe zu fragen.
"

Ich finde deine Ansage hier gelinde geagt, total unverschämt. Oder verstehe ich da gerade was falsch? :weissnix:

Ich glaube du verstehst hier irgendwas gewaltig falsch und bringt dementsprechen einen etwas unpassenden Ton an.... Ich habe Elisabeth gebeten, nicht grundsätzlich jeden, der in der Pflege arbeitet, über einen Kamm zu scheren. Denn wenn ich sage: Die Pflege weiss darüber so wenig, dann kommt das so an wie wenn man sagen will, der ganze Berufszweig hat davon keine Ahnung. Und das ist eben nicht so.Es gibt sehr viele Pflegende, die sehr viel Ahnung davon haben. Aber eben leider auch noch genügend, die davon keine Ahnung haben. Wenn ich mich z.b. mit dem Thema Wunde nicht so gut auskenne, dann darf ich mir aber auch nicht zu fein sein, jemanden um Hilfe zu bitten, der dieses Thema einfach super drauf hat. Und ich muss leider immer wieder erleben, das grad Kolleginnen, die schon viele viele Jahre arbeiten, sich von jüngeren nichts sagen lassen. Die ziehen ihr Ding durch, getreu dem Motto: Früher wurde es auch so gemacht. Und sowas kann ich einfach nicht verstehen.
Eigentlich sollte jeder in der Pflege sich regelmäßig fortbilden und wenn er das nicht macht, dann wenigstens auch die Kollegen zur Hilfe nehmen, die es machen und die dementsprechend eben auf dem neusten Stand der Dinge sind!
Also es tut mir leid, aber ich versteh nicht, warum du dich so aufregst ... Und ich glaube nicht, das mein Beitrag so geschrieben war, das man ihn falsch versteht.
 
Wenn ich mich z.b. mit dem Thema Wunde nicht so gut auskenne, dann darf ich mir aber auch nicht zu fein sein, jemanden um Hilfe zu bitten, der dieses Thema einfach super drauf hat.
Gehe wir noch einen Schritt weiter: Manche Pflegekraft hält es nach ihrem Examen leider nicht mehr für notwendig sich in irgend einer Form weiterzubilden. Pflege ist ein kontinuierlicher Entwicklungsprozeß. Insofern bedarf es sehr viel Eigeninitiative, um halbwegs auf dem Laufenden zu bleiben. Selbst die vom AG angebotenen Fort-und Weiterbidlungen werden von so mancher Kollegin dabei eher als lästig empfunden...Fachzeitschriften werden ungelesen weitergereicht und letztendlich beinahe Druckfrisch zurück ins Fach gelegt- joah, deshalb heißen sie dann wohl Fachzeitschriften.
Wissenslücken sind nicht das Dilemma sondern, dass sie ignoriert werden und - wie es BamBamsche auf den Punkt gebracht hat- sich Kollegen immer wieder dem Wissen anderer Kollegen verweigern.
 
Also entschuldige ich mich für die Verallgemeinerung: die Pflege und änder in: viele- um net zu sagen, ein großer Teil- Pflegekräfte haben keine Ahnung, wie ein Dekubitus entsteht. Das zeigt sich u.a. daran, dass man als Prophylaxe- und Therapiemaßnahmen immer noch salben und cremen empfiehlt.

Worauf ich meine Aussage stütze? Ich habe jahrelang Kurse zum Thema gegeben und dort als Einsteiger ein Spiel á la "Wer wird Millionär" verwendet. Es war eine Tafel Schokolade ausgelobt. Ich bin die niemals losgeworden. Was mich besonders erschreckt hat, wie schnell auch angeblich hochqualifizierte Fachkräfte aussteigen mussten.
Und wenn ich hier so manche Aussage in den einschlägigen Threads lese, dann scheinen es wirklich sehr, sehr wenige zu sein, die sich wirklich weiterbilden.

Dekubitusprophylaxe ist nun mal mehr als Skalen ausfüllen und detaillierte Standards á la 2 stdl. lagern auszuführen.

Und ich bin der Meinung: wir brauchen endlich eine Kammer, damit die von BB und HK beschriebenen Mißstände aufhören.

Elisabeth