Hallöchen,
also viel wurde ja schon genannt, zu Lagerung, Stress usw., möchte ich gar nicht mehr viel hinzufügen. Ein paar allg. Kleinigkeiten kann ich vielleicht noch beitragen. Apnoen und Frühchen sind ja grundsätzlich ein groooooooooooooooooßes Gebiet. Also, z.B. wenn ein Kind in der Hängematte nicht gut gelagert ist, dann kommt es zu deutlich mehr Apnoen. Wenn ein Kind am CPAP ohne Frequenzen viel "bimmelt", dann bringen oft ein paar Frequenzen über das Beatmungsgerät eine Besserung (in Apnoe-Episoden). Wir verwenden ab und zu eine "Babylog-Schaukel", d.h. wir schließen einen Infusionsmischbeutel (oder was sich sonst eignet) an ein Beatmungssystem an, lagern das Kind darauf und stellen das Gerät so ein, dass sich der Beutel in der Inspiration leicht hebt, bei einer niedrigen Frequenz von vielleicht 10/min. (hmmm hoffe es war ein bisserl verständlich

). Was auch immer wieder eine Besserung bringt, ist eigenartiger Weise der Wechsel zwischen Coffein und Theo (ist zwar keine Pflegesache, aber wir können ja darauf hinweisen). usw. usw. ...
der
Notfallplan:
ich würde ganz normal wie bei jeden anderen Notfall nach dem SSSS-ABC Schema vorgehen:
S
Sicherheit (sollte in der Klinik gegeben sein, außer es liegt eine blutige Nadel im Inku)
S
Stimulation (na klar, wird das Kind erst einmal stimuliert und das reicht ja in den häufigsten Fällen)
S
Schreien (nach Hilfe, nach Kollegen oder Arzt)
S
Strip (Kind entkleiden, das heißt freie Sicht auf Thorax)
A
Atemwege (Schauen ob die Atemwege frei sind, Erbrochenes könnte ja die Ursache für die Apnoe sein, wenn ja, dann Atemwege frei machen)
B
(Be)Atmung (manuelle Beatmung i.d.R. mittels Beatmungsbeutel, wenn noch z.B. ein Rachentubus liegt, ist auch dieser eine ideale Hilfe)
C
Circulation (stellt sich nach mind. 30 Sekunden effektiver Beatmung keine Besserung ein, d.h. das Kind wird nicht rosig, oder ist weiter bradykard, dann folgt die Cardio-Pulmonale-Reanimation nach Standard)
Das ist der universal Notfallplan ..., danach muss man sich Gedanken machen (war es ein einmaliges "Erlebnis" oder macht das Kind dauernd solche "unschönen" Sachen), und evtl die Therapie ändern lassen (z.B. Intubation, Medikamenten Anpassung, Infektionsabklärung, Abklärung Hirnblutung, usw.).
schönen Abend, die Arbeit ruft !
Das Ganze wirkt vielleicht jetzt kompliziert, aber der Ablauf dauert im Ernstfall nur wenige Sekunden. Aber ich denke wenn man sich ein bestimmtes Schema einfach fest einprägt, dann tut man sich leichter wenn es soweit ist und man schnell reagieren muss.