Beatmung

Claire

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25.03.2003
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254
Ort
Aachen
Beruf
Gesundheits- und Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Hospiz + intensive Langzeitpflege
Funktion
Praxisanleiterin, Dokumentationsasistentin
Frage zu Beatmung

Hallo alle zusammen,

habe da mal eine Frage. Ich bin seit 2 Wochen auf einer neurologischen Intensivstation eingesetzt. Ist super interessant und man lernt echt viel dort.
Was mich allerdings noch ziemlich verwirrt sind die Beatmungsgeräte. Ich weiss zwar mittlerweile was der Unterschied zwischen CPAP und BIPAP ist, aber da hört es dann auch schon fast wieder auf.
Gut, ich muss nicht bis in`s Detail lernen damit umzugehen da ich die Geräte eh nicht bedienen darf, aber ich würde trotzdem gerne ein wenig mehr über die verschiedenen Formen der Beatmung wissen und zumindest die Grundlagen des Gerätes verstehen.
Weiss jemand von euch wo man Informationen findet die nicht zu sehr in`s Eingemachte gehen und wo man sich wenigstens ein Basiswissen aneignen kann? Wir arbeiten übrigens mit der Evita 4.

Lieben Dank schonmal im voraus, Gruss,

Claire
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

ich hab jetzt ne ganze Weile gegoogelt - habe aber nix gutes gefunden.

Könnte Bücher empfehlen, lohnt sich aber für Dich vermutlich nicht wirklich.

Vielleicht kann ja jemand anderes was beisteuern, aber leicht zu finden isses für mich irgendwie nicht.

Cys
 
Hallo

Mit welchen Buch arbeitet Ihr, ich kann dir das pflege heute empfehlen da steht sehr viel drinn.
Sonst sprech mit deiner Mentorin mal darüber oder frage ob es auf der Station ein Leidfaden für Schüler gibt die sind immer sehr hilfreich oder die Bibiothek im KH.
 
Hallo Claire!

Ich habe vor ein paar Jahren ein Praktikum in einem Schlaflabor für schlafbezogene Atemstörungen gemacht und dort einiges über den Umgang mit den von dir genannten Geräten gelernt. Vielleicht wäre es sinnvoll solch ein Schlaflabor um Infos zu bitten.
Viele Adressen findest du z.B. auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin.

Viel Glück bei deiner Suche!
Julia:wavey:
 
Hallo Leute,

"Das Beatmungsbuch"
Reinhard Larsen, Thomas Ziegenfuß
Beatmung - Grundlagen und Praxis
Springer-Verlag 3.Auflage 2004, 498 Seiten!


BIPAP (
biphasic positive airway pressure): ist eine druckkontrollierte Beatmung auf zwei Druckleveln (der untere nennt sich PEEP -positive endexpiratorisch Pressure = positiver Druck der nach der Ausatmung in den Alveolen verbleibt --> da findet dann der eigentliche Gasaustausch statt).
Der Vorteil dieser Beatmungsform ist, daß eine Spontantmung zugelassen und je nach Einstellung des Unterstützungdrucks (ASB) unterstützt wird.

CPAP (
[SIZE=-1]continuous positive airway pressure)[/SIZE]: Spontanbeatmung ist eine Form wo der Pat.selbst Luft holt! Der Patient entscheidet mit z.B. welcher Frequenz geatmet wird.
Ganz Einfach gesagt der Pat will Luft holen erzeugt dabei einen Unterdruck dieser wird von der Maschine erkannt und sie schiebt dann einen definierten Druck (Sauerstoff- Druckluftgemisch) nach, so daß ein adäquates Titalvolumen (6-8ml/kgKG) erreicht wird .

Die neusten Erkenntnisse zur Beatmungstherapie gehen zum CPAP, d.h. den Pat. so weit sedieren, das er kein Bewustsein und keine Schmerzen hat aber selbst Luft holt. Klingt schwierig ist aber in der Praxis gut umsetzbar, dank Diso und Sufenta!!

Hmmmm...... ich hoffe ich habe das jetzt gut rübergebracht!
:beten: Meine Ausbildung, wo ich solche Begriffe gepauckt habe und auch ordentlich wiedergeben konnte, ist doch schon eine Weile her!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wobei bei der Spontanbeatmung auch einzustellen ist wie lange der Pat Zeit hat um Luft zu holen. Sinkt er mit der Frequenz oder bleibt sein Atemzug aus macht die Mschine von alleine weiter und beatmet voll!
 
Moin,

der sog. 'Apnoe-Alarm' bzw. die 'Apnoe-Beatmung', die allerdings wieder beendet wird, sollte der Pat. wieder spontane Atemzüge machen.

Nicht zu vergessen ist auch der SIMV-Modus:

= synchronized intermittent mandatory ventilation

Einzustellen sind hier Frequenz und Hubvolumen, sowie ASB und PEEP.

Der Atemzyklus ist quasi so aufgebau, dass kurz bevor der machinelle Atemhub verabreicht würde eine Möglichkeit für den Pat. besteht, die Maschine zu triggern und somit den eingestellten Atemhub schon etwas früher zu erhalten. Dasselbe gilt auch für eine kurze Zeit nach dem Atemhub, in der der Pat. wiederum den nächsten eingestellten Atemhub bekommen kann. ( -> Erwartungszeitfenster )

Ist dieses Erwartungszeitfenster beendet, gibt es bis zum Nächsten eine sog. Spontanatemphase, in der der Pat das Volumen des Atemhubs selbst bestimmen kann.

Vorteil ist, dass ein Mindestatemvolumen gesichert ist, nachteilig ist, dass das Volumen auch bei Widerstand 'reingepumpt' wird, was wiederum zu Schäden führen kann.

Ergänzend zu CPAP kann man noch sagen, das es auch nichtinvasiv via Maske oder Helm genutzt werden kann, was bei gewissen Erkrankungen ( wie z.b. der exacerbierten COPD, Lungenödem ) durchaus von Vorteil ist, da mit der Intubation das Risiko für Pneumonien drastisch ansteigt.

Hoffe das alles ist verständlich und einigermassen richtig...hab's mit dem Erklären auch nicht so.

Cys

Edit: das Buch von Larsen/Ziegenfuss kann ich auch empfehlen...v.a. für jeden, der als Pflegekraft auf einer ITS arbeitet.
 
Moin, moin

Cystofix schrieb:
Moin,

der sog. 'Apnoe-Alarm' bzw. die 'Apnoe-Beatmung', die allerdings wieder beendet wird, sollte der Pat. wieder spontane Atemzüge machen.
Da muß ich etwas wiedersprechen, der Apnoemodus verschwindet nicht allein, sonder die Pflegekraft/der Arzt muß bei der Evita die Reset-Taste drücken! Beim Galileo vom Hämilton ist das nicht so einfach, da muß man wieder richtig dem Modus Spont wählen und einstellen/bestätigen!:x

Cystofix schrieb:
Nicht zu vergessen ist auch der SIMV-Modus
Ich will Dir nicht zu nahe treten aber diese Beatmungsform kann man getrost vergessen, da diese nicht mehr auf ITS verwendet wird.
Da es noch einen entscheidenden Nachteil hat: Der Pat. muß nicht selbst Luftholen, denn das Mindestvolumen wird ja gesichert, also schlecht für Weaning und die angestrebte Spontanbeatmung.

Die Apnoebeatmung ist meistens eine volumenkontrollierte Beatmung, wo Spitzedrücke enstehen, die nicht erwünscht sind! Also wenn Apnoeventilation angezeigt wird holt eine Arzt an die Maschine, der die Beatmungsmaschine den Pat. anpaßt. Bzw. wenn der Modus anspringt, weil abgesaugt wurde einfach die Reset - Taste drücken!

LG Tobias
 
Jo, kann auch sein,

hab lange keine EVITA mehr bedient - nutzen meistens den Benett 840 ( und auch den eher selten, da wenig Beatmungen )

SIMV beatmen tun wir auch nicht, nur in der Literatur wird es noch häufig genannt und deshalb hab ich's erwähnt.

Und zu nahe treten kann man mir eigentlich nicht...keine Sorge

Cys
 
Vielen lieben Dank für eure Antworten, das hat mir schonmal ein gut Stück weitergeholfen.

Ich kümmere mich zwar eh nicht alleine um beatmete Patienten, und ich würde sicher auch nie alleine eine Beatmungsmaschine bedienen, aber ich denke es kann sicher nicht schaden über grundlegende Dinge Bescheid zu wissen.
Denn wenn ich schon daneben stehe und zuschaue, möchte ich wenigsten verstehen können was gerade passiert.
Ich muss dazu sagen, ich habe eine hervorragende Mentorin, sie ist supergeduldig, erklärt alles und ist die beste die ich in meiner Schülerzeit bis jetzt an meiner Seite hatte, aaaber manchmal ist das für mich zuviel Input auf einmal.
Es gibt so viel neues zu sehen und zu lernen auf der ITS, da muss und möchte ich eben zuhuase manches nochmal nachlesen damit ich es besser verstehe.

Mal sehen, vieleicht schaue ich das ich irgendwoher ein gutes gebrauchtes Buch zu dem Thema bekomme, denn neu sind die ja leider ziemlich teuer. Gute Gelegenheit meine kleine Bibliothek zu erweitern, denn ich kaufe mir eh zu fast allem noch Bücher dabei :-).

Lieber Gruss,
Claire
 
Hallo zusammen

Arbeite seit Anfang Oktober auf einer pneumologischen Station in dem Krankenhaus, in dem ich auch gelernt habe. Auch wenn wir eine Lungenfachklinik sind, kannte ich diese Station bisher nicht, da keine Schüler auf ihr eingesetz werden.
Diese Station hat als Schwerpunkt Weaning ( Beatmungsentwöhnung )
Ich habe schon eine ganze Zeit versucht über das Internet, Infos zu Beatmungsgesäten zu bekommen, was sich als schwierig gestaltete.
Fand eure Infos hier jetzt sehr interessant.
Hab zwar in den drei Tagen schon viel neues auf der Station gelernt, allerdings wird es noch lange dauern, biss ich alle Respiratoren, die auf dieser Station verwendet werden, verstanden habe. Denn bei uns haben die meisten Pfleger und Schwestern mehr Ahnung von den Geräten als die Ärzte :-)
Obwohl wir eine peripher Station sind, haben wir zwei voll ausgestattete Überwachungsplätze ( Video, Monitoring ect )
Aber der Thread hier hat mir schon sehr geholfen.
Meine Frage zum Thema lautet nun : Cpap und BiPap habt ihr erklärt, allerdings gibt es ja auch noch VPap ??? Wer kann mir das denn noch erklären.
 
Moin cercarien,

ich kenne VPap zwar nicht, denke aber daß es ähnlich BIPAP oder CPAP ist, denn diese Begriffe haben Träger (Beatmungsmaschinenhersteller -Evita) und Co geprägt. Da es bestimmt eine Maschine ist, die nicht von Träger ist, muß auch die Bezeichnung anders sein, wegen Patent und so. Wir haben z.B. auch noch den Galileo von Hämilton und da heist BIPAP Duopap.
Frage Deine Kollegen ob VPAP eine kontrollierte oder assistierte Form ist.

LG Tobias
 
Beatmungsmaschinen

Hallo!
Wer fühlt sich bei euch auf den Stationen verantwortlich für die Beatmungsmaschinen? Gemeint ist damit, wer sie aufrüstet und den Check durchführt (Pflegepersonal oder ärztliche Kollegen)?
Liebe Grüsse!
 
Hallo Pperle,
ich kenne beides.
Derzeit bei uns üblich: Pflege

Schönen Tag
Narde
 
Hallöle...

Also bei uns ist die Pflege für Beatmungen komplett zuständig, da viele Ärzte erstens keine Einweisung in die Geräte haben und die jungen Assistenten keine Erfahrung usw. besitzen was überhaupt Beatmung angeht...
Wir beatmen ebenfalls mit Evita und Galileo...

Wenn ihr ein Übungsprogramm für die Maschinen sucht findet ihr bei Dräger auf der Homepage (www.draeger.com).
Die meisten Schüler die bei uns auf Station eingesetzt sind fragen auch häufig nach solchen Sachen, wir geben dann halt dieses Programm raus wo sie dran rumspielen dürfen. Um Beatmung explizit zu verstehen reichen die paar Wochen die sie auf ICU's eingesetzt sind eh nix, außer vielleicht ein paar Grundlagen. :o
 
Hallo zusammen,
arbeite seit Oktober auf einer ITS, versuch derzeit BIPAP zu verstehen...
wie oben beschrieben ist BIPAP eine druckkontrollierte Beatmung, wo man dazu atmen kann.. wo liegt dann der Unterschied zu SIMV... Bipap ist für mich irgendwie schwer zu verstehen bzw. nachzuvollziehen..
evtl. kann JMD: das noch mal einfach erklären...
 
Immer diese ganzen neuen Abkürzungen die dazu kommen.
Ich bleib bei S/T AVAPS
 

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