Bachelor in Pflege und der Arbeitsmarkt

mat

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Hallo!

Ich möchte evtl. ab WS 05/06 Bachelor in Pflege an einer FH studieren.

Da ich immer wieder in den Medien auch von Fachleuten höre, dass es

für Bachelor Absolventen zur Zeit kaum Bedarf auf dem Arbeitsmarkt gibt,

frage ich mich schon ob ich damit anfangen soll.

Freue mich auf euere Meinung!
 
Hallo Mat,

momentan ist es auf dem Arbeitsmarkt noch schwierig für Pflegende mit BA oder MA Abschluss. Der Arbeitsmarkt ist aber sehr massiv im Wandel begriffen und wird sich den Abschlüssen anpassen. Der BA ist auf jeden Fall günstiger zu beurteilen. Darauf kannst du auch in der Zukunft aufbauen.

Cheers

Ingo :wink1:
 
Hallo Ingo,

mein Problem ist, ich hab eine feste Zusage für die Ausbildung zum
Ges.- und Kra.pfleger, kann aber auch studieren und weiss wirklich
nicht was ich machen soll. Vielleicht kannst du mir meine
Entscheidung etwas erleichtern.
Wäre echt super!
 
Hallo Mat,

an welcher FH ist denn das Studium? Einige FH bietet eine Kombination von BA Abschluss mit praktischer Ausbildung an. Das ist m.E. einer einfachen Ausbildung vorzuziehen, daraus läßt später mehr machen. :daumen:

Ingo
 
Hallo!

Als Vollzeitstudium wäre mir Fulda am liebsten, da es nicht so weit weg ist
(ca. 95 min Fahrzeit). Habe allerdings noch keinen Studienplatz, da die
Bewerbungsfrist erst Mitte Juni abläuft.

Brauche ich denn für ein berufsbegleitendes Studium einen Ausbildungsvertrag
an einer Klinik am Studienort?

Grüße
 
Hallo Mat,
wenn man mal außen vor lässt, dass die allgemeine Arbeitsmarktsituation momentan eher bescheiden ist, ist ein Bachelor Abschluss super! In der Pflege wird ja immer mehr akademisiert, wenn die Einrichtungen also die Wahl haben zwischen jemandem mit Weiterbildung und jemandem mit Studium wird zukünftig wohl immer mehr die Entscheidung auf den Hochschulabgänger fallen.
Gegen den Bachelor an sich ist nichts einzuwenden. Das Bachelor/Master-System wird im Zuge der internationalen Anerkennung immer mehr eingeführt, und im Gegenzug die Diplomstudiengänge abgeschafft.
Was für einen Bachelor in der Pflege möchtest Du denn machen, Pflegepädagogik, Pflegewissenschaft oder Pflegemanagement? Ich studiere Pflegepädagogoik im Diplomstudiengang, den gibt es bei uns (hfs-esslingen) jetzt aber auch nur noch als Bachlor. Auch den Managementstudiengang gibt es bei uns als Bachelor, allerdings gibt es da auch noch die Weiterbildung, die es für Lehrer für Pflegeberufe ja seit dem neuen Krankenpflegegesetz nicht mehr gibt.
Grundsätzlich halte ich es auf jeden Fall für sinnvoll, wenn Du vor dem Studium eine Ausbildung im Pflegebereich machst wenn Du auch hinterher in diesem Bereich -als was auch immer- arbeiten möchtest. Bei uns ist die Ausbildung + mind. 1 Jahr Berufserfahrung Zugangsvoraussetzung, bist Du sicher, dass Du an Deiner Wunsch-FH auch ohne Ausbildung studieren kannst? Kann ich mir gar nicht vorstellen! Ich fänd´s auch komisch, denn sinnvoll ist das nicht!
Aber wie auch immer, Ausbildung und Bachelor-Studium ist auf jeden Fall besser als Ausbildung und Weiterbildung. Noch überschneiden sich Diplom und Bachelor, da entscheiden sich vielleicht einige lieber für "das gute alte Diplom", aber wenn Du fertig bist sieht das vielleicht schon wieder ein bisschen anders aus.
Es ist ein langer Weg, aber er lohnt sich!
Viel Erfolg!
Anika
 
Hallo Anika,

danke für deine Antwort.
Bin mir sicher, dass man Pflege (Bachelor of science) in Fulda ohne vorherige
Ausbildung studieren kann.
Ich weiss nur nicht ob ich im Oktober mit der Ausbildung anfangen soll oder
doch lieber Risiko und studieren (hab ja noch keinen Studienplatz...)
So sieht es aus.
Grüße
 
Mach die Ausbildung

Hallo Mat,
auf jeden Fall die Ausblidung machen!!! Das ist meine Meinung! Ich konnte noch nie die Leute ausstehen, die über irgendetwas reden ohne wirklich zu wissen, was da eigentlich Sache ist! Die Entscheidung kann Dir wohl keiner abnehemen, aber ich kann mal von mir berichten.
Wenn ich in Berlin Medizinpädagigik studierten würde, was auch ohne Ausbildung geht, und das machen würde was ich jetzt grade mache (Praxissemester an einer Krpfl-Schule->Unterrichten, Erfahrungen sammenln), würde ich sicher dumm da stehen! Pädagogik ist sicher was anderes als das was Du willst, aber trotzdem kann es sein, dass Dich dann mal jemand was fragt zum praktischen Pflegealltag, was sagst Du dann? Dir fehlen ohne Ausbildung Zusammenhänge, Du wirst die Belange der Pflegenden nicht verstehen, nicht nachvollziehen können, weil Du einfach nicht weißt wie die Praxis aussieht! Die Leute stellen Fragen, und Du wirst sie nicht beantworten können. Theoretische Inhalte kann man lernen, das ist nicht schwierig, aber was "Pflege" in der praktischen Umsetzung wirklich bedeutet, das muss man erleben, fühlen, selber machen,... finde ich, auch wenn sich das jetzt ein bisschen beschränkt anhört. Von den Pflegenden wirst Du meiner Erfahrung nach nicht viel mehr als Unverständnis und Ablehenung ernten. Jedenfall hättest Du die von mir wenn ich noch auf Station arbeiten würde, weil was weißt Du denn schon von Pflege...?
Und wenn das Studium auch nur ein bisschen so verläuft wie bei mir, dann werden viele Vorlesungen auch von Beispielen aus der Praxis leben. Du könntest ohne Ausbildung keine Beispiele bringen, Du kannst nur nachmachen was die anderen Dir vormachen, aber Du wirst es nicht wirklich verstehen oder nachempfinden können was in den Leuten vorgeht! Warst Du zufällig Zivi auf Station? Dann hättest Du wenigstens einen kleinen Einblick, aber selbst das finde ich zu wenig, denn als Examinierte ist es nochmal ganz schön anders!
Wenn ich nochmal vor der Wahl stünde, würde ich auf jeden Fall wieder die Krankenpflegeausbildung machen, und auch mit dem Studium habe ich mir genau mein Ding ausgesucht. Was ich noch ändern würde: Ich habe zwei Jahre Berufserfahrung nach dem Examen in zwei Fachbereichen gesammelt, das ist für mein Empfinden zu wenig! Zwei Jahre ist gut, aber auf jeden Fall würde ich mehrere Disziplinen durchlaufen wollen, weil das Wissen und Arbeiten als Schüler ein ganz anderes ist als das als Examinierte, mir fehlt da schon einiges, und nachlesen ist einfach nicht dasselbe...
Ups, so viel geschrieben! Also meine Meinung: mach die Ausbildung! So ein Ausbildungsplatz ist GOLDWERT, vor allem da es momentan eh nicht so einfach ist. Und mit abgeschlossenem Examen kann man sich wunderbar noch was dazuverdienen. Ich arbeite nebenher in einem Altenpflegeheim. Es war mir immer ein Graus, aber die Erfahrung finde ich sehr wertvoll, man kommt nicht so raus aus der Praxis, Spaß macht es auch (das Heim ist echt echt super, die Bewohner sind spitze) und vor allem stimmt die Kohle, denn vom BaföG lebt es sich nicht so fürstlich! Die haben mich mit Kusshand genommen weil ich eben ein Krankenpflegeexamen hab.
Einziger Nachteil: Es dauert! Ich bin fast 29 wenn ich fertig bin! Aber das ist mir egal, es ist das was ich will!
Würde mich freuen was von Dir zu hören wenn Du Dich entschieden hast!
LG Anika
 
Hallo Anika,

danke für die ausführliche Antwort!

Ich kann gut verstehen, was du meinst, du musst aber

wissen, dass man im Studiengang Pflege sehr viel Praxis-

unterricht an Kliniken hat. Mit erfolgreichem Abschluß kann

man nach den 6 Semestern in einem weiteren Jahr an

einer BFS den Krankenpflegertitel nachholen.

Ich denke aber, ich werde doch lieber die Ausbildung machen.

Grüße!
 
Und nochmal ich

Servus,
hab grad mal reingeschaut auf die Homepage von der FH-Fulda, puhhh... Jetzt versteh ich Dich ein bisschen besser, aber ich kann nur bei meiner Meinung bleiben! Inhaltlich ist das Studium überhaupt nicht mit der Krankenpflegeausbildung zu vergleichen, aber auch nicht mit den Pflegestudiengängen (Wissenschaft, Pädagogik, Management). Das ist so ein Kuddelmuddel irgendwie! Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, auch bezogen auf die späteren Tätigkeitsbereiche, machst Du eben statt der Krakenpflegeausbildung eben einfach das Krankenpflegstudium und die Aufgabenfelder sind nach Abschluss dieselben!. Wenn das wirklich so ist, ist das Studium Schmalspur! Zu wenig Praxisorientierung, zu wenig/fehlende theoretische Inhalte für die Arbeit,... Ich finde es ein bisschen merkwürdig. Aber vielleicht ist es ja auch ein neuer Trend, den ich noch nicht mitbekommen habe, weil ich ja grad ein bisschen raus bin hier an der Schule aus den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Hmm. Keine Ahnung! Aber von diesen kombinierten, dualen oder berufsakademischen Studiengängen bin ich eh nicht so überzeugt, da lernt man angeblich in drei Jahren dasselbe wie in drei Jahren Ausbildung + 8 Semestern Studium, das kann ich ja nicht wirklich immer so glauben...
Komisch, komisch...
LG Anika
 
Servus,
ich hab gestern Abend nochmal ein bisschen genauer das FH-Fulda-Studium Pflege angeschaut. Da gibt es zwar auch die Praktika, aber es ist einfach nicht vergleichbar mit denen in der Ausbildung, weder in den Inhalten noch im Umfang. Und in den nächsten Jahren wird Dich kaum eine Krankenpflegschule als "Quereinsteiger" aufnehmen, auch nicht mit Studium, weil alles anders wird, alles im Umbruch ist, die Schulen zusammengelegt und viele geschlossen werden, und eingespart wird ohne Ende. Zwei von unseren Examensschülerinnen wollen als Quereinsteiger die Kinderkrankenpflegeausbildung noch zusätzlich machen, die kann man um bis zu zwei Jahre verkürzen wenn man schon ein Examen hat, aber die haben Null Chance, kein Schule nimmt sie auf. Die Situation an den Pflegschulen ist momentan echt etwas streng...
Oh man, mir fallen noch tausend Sachen dazu ein, aber ich glaub, Du bist schon gebeutelt genug von mir :)
VLG
 

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