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Anna456

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Azubi
Ich bin jetzt im 2. Ausbildungsjahr, mir gefällt dieser Beruf echt nicht mehr, ich hatte am Anfang sehr viel Freude - doch jetzt...

Seit meinen letzten Einsätzen die echt eine Katastrophe waren, will ich nur noch kündigen. 1. Es war unterbesetzt, 2. Ich war bei der Übergabe alleine, 3. Stress - 8 OPs bei einer Besetzung mit 2 Leuten (Examinierter & ich) und 9 Pflegefälle und den restlichen 5 Patienten Hilfestellung anbieten.

Ich mache mir seit einiger Zeit (nicht tagtäglich) Gedanken, was wenn ich Demenz bekomme oder im Bett liege und nichts tun kann oder wenn es meiner Familie so ergeht. Ich bin 23 Jahre alt, möchte mir keine Gedanken über eine Patientenverfügung machen. Meine Ansichten zur Welt haben sich auch stark verändert, wozu das alles wenn wir sowieso doch am Ende sterben.

Wieso soll ich mir etwas aufbauen wenn ich sowieso sterbe? Damals bevor ich den Beruf angefangen habe, hatte ich diese Denkweise nicht, ich möchte sie auch nicht haben. Wenn ich im Krankenhaus stehe kommen diese Gedanken auf.

Meine Frage an euch: habt ihr auch so ein Empfinden? Wie geht ihr mit der Situation um? Ich will am liebsten kündigen, doch ich hasse es etwas nicht zu Ende gebracht zu haben. Bis ich was neues finde bin ich schon im 3. Ausbildungsjahr. Dann ganz neu von vorne anzufangen möchte ich auch nicht.
 
Mit wem hast du bis jetzt über deine Gedanken gesprochen? Mit wem würdest du gerne über deine Gedanken sprechen? Wie soll konkret die Hilfe aussehen, die du suchst?

Elisabeth
 
Danke für deine Antwort erstmal. :)

Mit einer guten Freundin von mir, die auch in meinem Kurs ist, ihr geht es fast genauso. Mit meiner Mutter und ein paar Freunden von mir. Sie wissen jetzt nichts vom dem Gedanken vom Sterben. Ich wollte ein paar Erfahrungen hören was Ihr getan habt, wie es euch dabei ging oder ähnliches empfunden habt.
 
In Zeiten tiefer Depression und suizidalen Krisen hab ich mich auch oft gefragt, was für einen Sinn es macht sich etwas aufzubauen, wenn man am Ende doch stirbt.

Nun, es gibt keinen. Das Leben ist sinnlos. Aber ich kann mich ganz gut mit dem Gedanken anfreunden, dass wenn ich dann schon mal lebe, ich mir dieses auch so angenehm wie möglich gestalten kann.

Eine Kündigung wird dir nicht helfen, es ist sogar wahrscheinlich, dass du danach erst Recht alles als sinnlos empfindest. Ich denke es ist an der Zeit sich professionelle Hilfe zu suchen. Das muss nicht direkt ein Therapeut sein. Manchmal tun es auch schon ein paar Gespräche in einer Beratungsstelle.

Ob du jemals dement und ans Bett gefesselt sein wirst, wirst du nie wissen, bevor es nicht so weit ist. Du wirst aber auch nicht wissen, ob du in 70 Jahren noch lebst oder aber morgen vom Auto überfahren wirst. Es ist aber auch unwichtig. Nicht jeder Tag ist ein guter. Aber es ist nicht so, dass du da keinen Einfluss drauf hast. Wer weiß wann du den schönsten Tag deines Lebens erleben wirst?

"If you don't live for something, you'll die for nothing" Ich finde dieses Zitat sagt einiges aus.

Ich erzähle dir etwas schönes. Wir waren heute auf einer 35 Bettenstation 4 Examinierte (eine erst seit kurzem examiniert), 3 Schüler und eine FSJlerin im Dienst. Jeder konnte halbwegs in Ruhe seinen Arbeiten nachgehen. Mir wurden heute viele Dinge ruhig und gewissenhaft erklärt und gezeigt. Und das obwohl es sehr wuselig war und wir viele Neuaufnahmen hatten. Natürlich ist nicht jeder Tag so angenehm besetzt. Aber prinzipiell ist es im allgemeinen auf dieser Station nicht viel anders.

Ich schreibe dir das nicht, um dich neidisch zu machen, sondern um dir zu zeigen, dass es auch anders geht. Es ist nicht oft, aber es gibt auch solche Häuser. Natürlich haben wir dafür andere Sachen mit denen wir unzufrieden sind, wie z.B. 5,5 Tage-Woche.

Das was du äußerst kann sich in handfeste Suizidgedanken umwandeln. Und dann ist Schluss mit lustig, dann gehörst du in therapeutische Behandlung! Ich will dir keine Angst machen, aber ich habe sehr lange gewartet, solange bis es fast zu spät war. Dass ich noch lebe, hab ich glücklichen Umständen zu verdanken.

Glaub mir, ich bin nicht jeden Tag froh, dass es so ist. Aber an manchen anderen dafür umso mehr.

lg
 
Ganz lieben dank erst mal. :)

Ich möchte eins klar stellen, ich habe echt nicht die Absicht mir irgendwas anzutun. Ich finde, du hast auch recht mit den Dingen die du da geschrieben hast, man kann es nicht wissen.

Ich mag dein Zitat sehr gern, es hat etwas Wahres an sich. Von solchen Anleitungen träume ich auch, gibt aber kaum mehr welche, die einen richtig begleiten und anleiten. Ich möchte den Beruf nur erlernen und dann studieren. Deswegen brauche ich quasi ''Tipps wie ich das ganze aushalte''.
 
Irgendeine hat schon eine Vermutung angegeben, wo die Gedanken ihre Ursache haben könnten. Vielleicht suchst du dir jemanden, der so gar nix mit der Ausbildung zu tun hat und sprichst mit ihm darüber. Eine Beratungsstelle ist gar keine schlechte Idee. Wie steht es mit dem Hausarzt? Wäre der ein Ansprechpartner?

Aushalten im Sinne von Aushalten ist ein schlechter Gedanke. Man kann solche Gefühle nicht gut unterdrücken. Dafür braucht es eine immense Kraft. Und diese Kraft brauchst anderweitig eigentlich mehr.

Elisabeth
 
Ich bin unzufrieden mit dem was ich tue, dieses ganze Waschen morgens als hätte man eine Waschstraße aufgemacht. Dieses Bedrängen der Patienten die mobil sind "wollen sie sich nicht waschen?" Die Schülerin hilft ihnen, hallo er ist mobil, der Mann ist faul und ich soll ihm jetzt helfen?!

Meine Gedanken sind so entstanden, dass ich einfach einen Hass bekomme weil es so unterbesetzt ist, 6 Uhr morgens ist Übergabe, wir haben eine Übergabe um 7 Uhr gemacht, weil wir damit beschäftigt waren schmutzige Betten sauber zu machen und die anderen für die OPs vorzubereiten.

Ich hab das Gefühl, ich bin die einzige die nichts gelernt hat, aus meinem Kurs. Ich kann Betten aufbereiten und Patienten waschen, ich fühle mich wie eine Krankenpflegehilfe was nicht schlimm ist, aber wozu dann die 3-jährige Ausbildung?

Ich habe noch nicht einmal in diesem Einsatz die Kurven in der Hand gehabt, um einen Pflegebericht zu schreiben und den Pflegeplan neu zu evaluieren. Als ich dies tun wollte hieß es, lass es, druck es einfach aus.

Ich wurde gefragt, ob ich schon Katheter legen könnte? Ich hab dann gemeint, nein leider nicht. Ich dachte innerlich endlich, ich lerne etwas. Wenn es kommt, dann leg ich ihn selbst.

Mich begleiten diese Gefühle nicht jeden Tag, seit meinen zwei Einsätzen die ich hatte, haben ich diese Gedanken bekommen.

In diesen Einsätzen hatte ich auch eine Menge Probleme mit dem Personal. Die Schwester kennt meinen Namen, dennoch hat sie mich "Mädchen gerufen". Nachdem ich mich mit der Schwester gestritten habe, kam ihre Busen-Freundin dazu, die absolut nichts mit der Sache zutun hatte. Die fand es anscheinend toll, dass ich einen auf den Deckel bekomme und wollte auch ihren Spaß haben - sie kam auch dazu, um mir irgendwas zusagen.

Auf meiner jetzigen Station ist es genauso passiert. Ich höre wie eine über mich lästert und hab ihr ganz offen gesagt, du brauchst nicht hinter meinem Rücken über mich zu reden. Dann versucht sie mich mitten im Stationszimmer fertig zu machen, als dies nicht funktioniert hat, kommt noch eine andere dazu.

Ich habe das Gespräch so beendet das ich es ******e finde, dass ich 2 Leuten antworten muss, und das mitten im Stationszimmer, wo es jeder mitbekommen hat. Ich musste mir Sachen anhören, wie bspw. ich hätte doch "krank gemacht" und sonst was. Ich hab mich in der Schule beschwert und bin zur PDL gegangen.

Ich habe jetzt einen Termin bei einer Beratungsstelle.
 
Und das war gut so. Man, du hast echt ne **** Station erwischt. :( Bei uns im Haus gibt es auch 2 oder 3 solcher Katastrophenstationen. Da funktioniert nichts, und das Patientenklientel (innere) bringt es mit sich, dass 90% multimorbid sind.

So kann dieser Job auch keinen Spaß machen. Wenn wir mal viele A3-Pt. und jeder 4 Patienten morgens gewaschen hat, dann frustriert mich das auch nach Tagen. Sonst hätte ich auch Altenpfleger oder Krankenpflegehelfer werden können, um es mal überspitzt zu sagen.

Wenn ein Patient sich nicht waschen will (und er mündig ist), dann ist das sein Ding. Wenn er es allein kann, sowieso.

Eine ähnliche Situation wie du im Stationszimmer hattest, hatte ich auch. Ich war 3 Wochen auf der Station und nie hat irgendwer gesagt, dass meine Arbeit nicht zufriedenstellend sei. Und ganz zum Schluss hab ich dann eine mega schlechte Bewertung gekriegt und wurde von dem ganzen Team zur Sau gemacht. Ich stand da und hab nur noch geflennt. Obwohl ich gute Noten hatte, musste ich diesen Einsatz wiederholen. Was hab ich drüber geschimpft. Und das ist mir noch einige Male passiert.

Sieh es doch mal so. Wenn eh "alle" hinter deinem Rücken reden, dann kannst du auch dreist sein. Frag bei allen Untersuchungen, ob du mitmachst. Sag, dein Kursleiter hätte euch die Aufgabe gestellt, in dem Einsatz mindestens z.B. einen BDK zu legen, einen ZVK zu ziehen, eine Drainage zu ziehen, usw.

Müsst ihr keine schriftlichen Anleitungen abgeben? Wir müssen das, und sogar auf miesen Stationen ist das ein prima Druckmittel.

Wenn die Schwester dich nochmal "Mädchen" ruft, antworte ihr (und guck dich dabei am besten nochmal um ;)): "Meinst du mich? Ich heiße XY." Und das sagst du konsequent bis sie es sich merkt/merken will. Alternativ kannst du sie natürlich auch Mädchen/Frau/Urinkellnerin nennen. (Wobei du dir damit wahrscheinlich noch weniger Freunde machst).

Sei dreist. Setz dich neben sie, wenn sie in den Kurven schreibt. Frag alles nach. So doof es auch klingt, aber manchmal verbessert es die Situation wenn man sich ein bisschen dumm stellt. Auf die Frage "Hast du schon mal einen BDK gelegt?" antworten: "Also ich durfte schon mal assistieren, aber ich wäre froh wenn du mich dabei nochmal überwachen könntest!"

Nicht sagen "Das und das ist so", sondern "du hör mal ich hab da gestern so was gelesen/im Fernseher gesehen, kannst du mir das vielleicht genauer erklären?"
Versteckte Schmeicheleien mögen viele.

Zu der Sache mit dem Pflegeplan. Sag doch einfach, dass ihr das aber in der Schule können müsst und du es deshalb jetzt machen würdest. Nicht machen willst, sondern du wirst es tun.

Ich hab auch keine Ahnung was meine aktuelle Station von mir denkt. Manchmal denke ich "Hey, die finden dich eigentlich ganz kompetent" und dann wieder "Naja, die denken bestimmt ich bin doof".
Aber nun ja.

Ich würde nicht gleich alles an den Nagel hängen. Auch nicht nach der Ausbildung. Es gibt in der Pflege Möglichkeiten den "Waschstraßen" zu entfliehen, z.B. orthopädische Reha, Psychiatrie etc.

Gib dem ganzen eine Chance. Mach deine Ausbildung zu Ende und hospitiere in den verschiedensten Kliniken und Fachbereichen. Ich würde hier kleinere Häuser bevorzugen, da diese oft familiärer sind.

Ich finde es gut, dass du in eine Beratungsstelle gehst. Darf ich fragen welche/für was?

lg
 
In dem Haus wo ich arbeite, habe ich die zwei schlimmsten Stationen erwischt. Ich verstehe was du meinst, ich hab alles getan was sie mir gesagt haben, versucht es ihnen so angenehm wie möglich zu machen und dann diese Beurteilung die echt schlecht war. Habe ich das richtig verstanden, du musstest den Einsatz wiederholen?! Ach du ******e?! Hahah, Urinkellnerin.

Das hat mir auch eine Freundin geraten sich dumm stellen. Ich habe auch schon gemerkt, dass sie selbstbewusste Personen nicht mögen. Mir wurde auch schon gesagt "du denkst, du kannst alles" - da hast du recht, echt dumm stellen. Ich habe schon diese Art versucht, nur würgen die mich andauernd ab.

Langsam geht es mir am Po vorbei was sie von mir denken, sie sollen sich totreden aber so lang ich nichts mitbekomme interessiert es mich nicht. Ich hab mich sehr für den Beruf interessiert, habe damals auch ein Praktikum gemacht das 4 Jahre her ist. Es war jetzt nicht in dem Haus wo ich meine Ausbildung mache. Aber es war dort ordentlich besetzt gewesen.

Ich will ganz aus dem Beruf raus... die Bedingungen, dass ich mit einem Bein im Knast bin und diesen Stress möchte ich mir nicht geben, ich kann nicht 40 Jahre so weiter leben. Ich brauche die Ausbildung als Sprungbrett fürs Studium. Daher bitte Tipps wie ihr es aushalten tut, jetzt beginnt erstmal die Schule. Dann habe ich erstmal Außeneinsätze, also nicht im Krankenhaus.

Also, ich habe mich jetzt mit dem Arbeitsamt im Verbindung gesetzt - mal schauen, was die mir raten.
 
dass ich mit einem Bein im Knast bin

Kennst Du jemanden der mit beiden Beinen im Knast war ? Ich bis heute nicht. Bin nun im 39. Berufsjahr inklusive Ausbildung.

Mir ist ein einziger Fall bekannt, wo eine Krankenschwester zu 4 Jahren verurteilt wurde. Aber es wurde mir auch nur von einem Rechtsanwalt erzählt. Es gab darüber nie eine Pressemeldung.
 
Ich denke, die Entscheidung ist bereits gefallen. Für manche ist es einfach nicht der richtige Beruf. Das sollte man akzeptieren. Leider befürchte ich, dass das das Amt anders sieht. Aber vielleicht hat die TE ja Glück und gerät an einen menschlichen Mitarbeiter.

Elisabeth
 
Hallo Nachtfan,
ich kenne zum Glück niemanden, aber rechtlich gesehen ist es aber möglich, dass er dich und das Haus verklagen tut. Die Frage ist dann anscheinend, wie fahrlässig man gehandelt hat, damit es zu einem Prozess kommt.
 
Ich denke, die Entscheidung ist bereits gefallen. Für manche ist es einfach nicht der richtige Beruf. Das sollte man akzeptieren....Elisabeth

Akzeptieren, eigentlich - ja.

Ich habe ja auch keine Vorstellung davon, was es mit mir machen könnte, die Ausbildung Gesundheits- und Krankenpflegerin eigentlich "nur" als Sprungbrett für höheres zu benutzen. Meinen Beruf habe ich gelernt, weil ich ihn dauerhaft ausüben wollte.

Deswegen habe ich gewisse Zweifel ob der Blick auf das nächste Ziel ausreicht, um den Widrigkeiten zu trotzen, die die Ausbildung (doch leider häufig) beinhaltet. Ich will diese Widrigkeiten nicht klein reden, weil ich das Dilemma sehe, es mir Sorgen macht. Sorgen mit Blick auf die Zukunft.

Wir haben im Haus 2 Stationen, wo es trotz etlicher Interventionen und Strukturveränderungen nicht wirklich besser wird, jeder kennt sie, auch die Azubis - sehr schnell. Und ja, da muss man dann durch, durch so einen Einsatz. Weil es davor/ danach - anders läuft, kann man sich damit arrangieren. Wenn das Grundsätzliche weiter da ist. Zweifel haben viele, im Verlauf. Man erhält zunehmend Einblick, man erlebt Leid, Elend, Sterben, den Tod.

Wir selber, Patienten, Angehörige erleben Hoffnungslosigkeit, Ohnmacht, Wut, Ärger, Trauer, Verlust. Man macht sich, logisch, Gedanken darüber wo man selbst demnächst/ im Alter stehen könnte, ob einen nicht früher oder später eine Erkrankung völlig aus der Bahn werfen wird, Abhängigkeit, vorübergehende/dauerhafte Pflegebedürftigkeit. Damit werde ich an jedem einzelnen Arbeitstag konfrontiert. Mal mehr, mal weniger.

Das ist mein Beruf. Menschen mit Krankheiten. Krankheiten die ich selbst wirklich nicht haben möchte. Aber ob ich das jetzt will oder nicht - es wird sie trotzdem weiter geben. Die Themen Krankheit & Tod werden gerne ignoriert, verdrängt. Auch in der eigenen Familie. Darüber kann man tatsächlich nicht mit jedem sprechen.

Wo das arbeiten am Limit nur noch zu Lasten der Schwächsten geht, den Azubis - muss das angegangen werden, auch als Azubi muss man nicht alles hinnehmen. Da sehe ich auch die Schule in der Verantwortung, wenn sie darüber informiert wird.

Ständig nett zu sein um zu gefallen - ist keine Lösung. Ich habe auch selbst nicht das Bedürfnis von jedem gemocht werden, wozu auch. Allerdings - muss ich mit jedem zusammen arbeiten können. Darum muss ich mich bemühen, immer wieder.

Wie was gesagt wurde, verstanden wurde - heikles Thema. Kann man ja auch völlig daneben liegen, als Unbeteiligter, Außenstehender.
 
Also danke für deine Antwort! :)

Zweifel haben viele, im Verlauf. Man erhält zunehmend Einblick, man erlebt Leid, Elend, Sterben, den Tod.

Wir selber, Patienten, Angehörige erleben Hoffnungslosigkeit, Ohnmacht, Wut, Ärger, Trauer, Verlust. Man macht sich, logisch, Gedanken darüber wo man selbst demnächst/ im Alter stehen könnte, ob einen nicht früher oder später eine Erkrankung völlig aus der Bahn werfen wird, Abhängigkeit, vorübergehende/dauerhafte Pflegebedürftigkeit. Damit werde ich an jedem einzelnen Arbeitstag konfrontiert.

Genau das ist es was du mir aus der Seele raus schreibst. Ich hatte bis jetzt insgesamt im ersten Lehrjahr 4 Einsätze und in meinen beiden ersten Einsätzen bin ich gut zurecht gekommen. Damals war alles neu für mich, wahrscheinlich wurde ich hier auch begleitet und angeleitet. In meinen letzten Einsätzen war es so sehr anstrengend, es hat mich körperlich und seelisch mitgenommen. Ich war von meiner Tätigkeit so genervt, dass ich mir "Gedanken" gemacht habe, von denen ich immer Abstand genommen habe bzw. die ich nie an mich ran gelassen habe.

Wo das arbeiten am Limit nur noch zu Lasten der Schwächsten geht, den Azubis - muss das angegangen werden, auch als Azubi muss man nicht alles hinnehmen. Da sehe ich auch die Schule in der Verantwortung, wenn sie darüber informiert wird.

Ständig nett zu sein um zu gefallen - ist keine Lösung. Ich habe auch selbst nicht das Bedürfnis von jedem gemocht werden, wozu auch. Allerdings - muss ich mit jedem zusammen arbeiten können. Darum muss ich mich bemühen, immer wieder.

Wie was gesagt wurde, verstanden wurde - heikles Thema. Kann man ja auch völlig daneben liegen, als Unbeteiligter, Außenstehender.

Ich bin nicht die einzige aus meinem Kurs die Probleme hatte, da ist eine Mutter von 3 Kindern (sie kann nicht so gut deutsch aber versteht es wenn man langsam spricht) auf der Neugeborenen-Station und ihr wurde gesagt, sie soll doch den Beruf abbrechen, da ihr deutsch so schlecht sei, und sie nicht für den Beruf geeignet wäre. Ich weiß nicht als was die Auszubildenden hier gesehen werden, aber menschlich ist es nicht. Egal wie überfordert man ist. Wir haben schon mit der Schule gesprochen und die PDL ist informiert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und was hat die Schule gesagt? Die müssen doch da eingreifen. Wenn ich das so lese kann ich mich ja glücklich schätzen... Bei uns kümmert man sich sehr gut um solche "Problemstationen".

Aber an der Schule, an der ich vorher war, war es genauso wie bei dir. Ich wurde immer nur kritisiert und schlecht gemacht. Ich hatte auch Zweifel. Dann habe ich die Schule gewechselt und nochmal von vorne angefangen. Es war das Beste was ich tun konnte.
 
Die Schule hat sich dies jetzt angehört und mal schauen was passiert. Meine Mutter und Freunde raten mir auch den Betrieb zu wechseln, ich habe Angst bei einem Wechsel den Anschluss zu verlieren.

Hast du jetzt komplett neu angefangen?
 
Ich hatte die Ausbildung 2011 schon mal angefangen und jetzt 2012 nochmal. Krankheitsbedingt bin ich ein halbes Jahr ausgefallen, weswegen ich nun wieder im Mittelkurs eingestiegen bin.
 
Wie war es für dich? War der Einstieg schwer für dich, also sprich: Einstieg in die Schule?
 
Es war wie gesagt das Beste was ich tun konnte. Der Einstieg fiel mir überhaupt nicht schwer. Im Gegenteil, ich hatte den anderen gegenüber sogar deutliche Vorteile. Meine vorherige Schule war allerdings auch in einem anderen Land. Hier gefällt mir die Ausbildung auf jeden Fall besser.

Der Einstieg jetzt nach dem halben Jahr war schon schwierig. Aufgrund einiger Medikamente, die ich nehme, bin ich körperlich oft extrem müde, was natürlich eine Katastrophe für den Frühdienst ist...
 
Ich bin gerade sooooo nah dran alles hinzuschmeißen! Habe keine Lust mehr. Wenn ich daran denke, ich muss morgen arbeiten, könnte ich nur heulen! Normale Menschen haben Weihnachten + Silvester frei. Ich hab entweder oder frei. Ebenso an Ostern + Pfingsten. Dazu die ganzen praktischen Prüfungen bei denen man sich zum Affen machen muss. Ich wünsche mir einfach einen geregelten Ablauf... wo ich von 8 bis 17 Uhr arbeite und fertig. Ich möchte gerade einfach nur ein geregeltes Leben, ein tolles Team in der Arbeit...
 

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