Arbeitslosigkeit unter Akademikern

jok5030

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Hallo Kollegen !!
Ich hab heute durch Zufall nen Artikel in "Die Welt" gelesen,wonach die Arbeitslosigkeit unter Akademikern 2009 wieder,wie schonmal 2001,stark gestiegen ist undzwar von 17.000 im Januar auf 167.000 im Dezember . Außerdem leben wohl immer mehr Akademiker von HartzIV und 2009 galten 60.000 als "arm" .
Wie ich das gelesen hab,fielen mir spontan einige Diskussionen zum Thema Studium hier im Forum ein und die Meinungen so mancher Akademiker hier dazu,welche durchweg besagten,mit Studium alles besser wird .
Nun,nach dem ich diesen Artikel gelesen hab,frag ich mich natürlich,warum dann soooooo viele Akademiker arbeitslos sind und sogar von HartzIV leben müssen ?? Was ist da schief gegangen ?? Und ist es vielleicht sogar möglich,daß ein Studium diesen "Abstieg" noch beschleunigt ?? Was meint Ihr,haben die besagten arbeitslosen Akademiker falsch gemacht ??
 
Hallo Narde !! Die Statistik ist ja ganz gut,gibt aber keine Auskunft darüber,welche Faktoren zu Arbeitslosigkeit bei Akademikern führen. Die üblichen,wie Betriebsschließungen oder allg. wirtschaftliche Lage treffen ja nicht zu,so daß ja eigentlich nur der Bedarf als Grund bleibt. Deshalb ging mir so durch den Kopf,ob nicht manche Leute nur um des Studierens Willen studieren,ohne sich Gedanken über ihre berufliche Zukunft zu machen. Ich selbst hab noch nicht studiert,so daß ich mir zur Zukunftsplanung eines Studenten kein Urteil erlauben kann,denke aber doch,daß man doch bestimmt mit Blick auf seine eigenen Chancen ein Studium anfängt und das Für und Wider abwägt. Verstehst,worauf ich hinaus will ??
 
Hallo,

wahrscheinlich meisnt Du diese veröffentlichung:

Wirtschaftskrise: Arbeitslosigkeit unter Akademikern stark gestiegen | Wirtschaft | ZEIT ONLINE

Wenn man diese genauer liest, dann findest Du dei Antwort auf dEine Frage:
Der starke Anstieg der Arbeitslosigkeit ist auf die Wirtschaftskrise zurück zu führen; betroffen sind empfindliche Branchen in Deutschland, die während der Krise massive Einbuße hatten.

Aber: die Anzahl der arbeitslosen Akademis ist gering, wenn ich die Grundgesamtheit der Erwerbslosen (knapp 5 Millionen) dagegen betrachte! Du musst diese Zahlen also vor dem Gesamtkontext interpretieren...

http://www.sueddeutsche.de/jobkarriere/634/336483/text/

Zitat:
Man dürfe aus diesen Zahlen nicht die falschen Schlüsse ziehen, sagt die Soziologin Franziska Schreyer vom Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), "ein Studium lohnt sich immer noch". Sie verweist auf die vergleichsweise niedrige Arbeitslosenquote der Akademiker von vier Prozent: "Die Hochqualifizierten tragen immer noch das mit Abstand niedrigste Risiko, den Job zu verlieren."


 
Und ist es vielleicht sogar möglich,daß ein Studium diesen "Abstieg" noch beschleunigt ?? Was meint Ihr,haben die besagten arbeitslosen Akademiker falsch gemacht ??
:rofl:
4% Arbeitslosenquote gegenüber 7-8% im Bevölkerungsdurchscnitt kann sich doch sehen lassen.
Trotzdem ist auch die beste Ausbildung keine Garantie für einen Job, die Chancen sind auch abhängig vom gewählten Studienfach. Mathematiker, Informatiker und Ingenieure sind sicher gefragter als Ägyptologen.
Selbst die magische "40" als Altersgrenze (aus dem SZ Artikel von Lillebrit) kann man nicht verallgemeinern: ich war mit 40 als fertiger Akademiker Berufseinsteiger, und bin auch sehr gut (und ziemlich sicher) untergekommen. Aber auch da gibt es natürliche Unterschiede. In unserem bornierten Gesundheitssystem wird wohl keiner einem frisch examinierten Mediziner > 40 eine Chance geben :)
Die üblichen,wie Betriebsschließungen oder allg. wirtschaftliche Lage treffen ja nicht zu,so daß ja eigentlich nur der Bedarf als Grund bleibt.
warum treffen die nicht zu?
 
Hallo,

eine Jobgarantie - wie es sie vielleicht noch vor 30 Jahren gab- gibt es heute eben nicht mehr. Auch Pflegekräfte können arbeitslos sein...denn es spielen einfach viele Faktoren mit rein. Wer ortsgebunden ist, hat generell immer schlechtere Karten als ein ortsunabhängiger AN.
Wer als Frau mit hoher Qualifizierung ein Erziehungsjahr oder eine Teilzeitstelle anstrebt, der hat eventuell ein Problem...gerade in der Forschung kann man nicht mal eben so 3 Jahre aussteigen.

Ich denke, dass Motivation, Offenheit für Neuerungen, eine gewisse geistige Flexibilität sowie permanente eigene Fort - und Weiterbildung die Anforderungen an die heutigen Arbeitnehmer sind.
Lebenslanges Lernen eben.

Und warum ein Studium den Abstieg fördern soll, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.
:rofl:
 
Naja, ich habe da eine seltsame Meinung - auch als Akademiker sollte man sich nicht über das Geld definieren.

Ein Examinierter zählt auch zu den Akademikern - und was die u.U. an Vergütung bekommen, ist ein Witz.
 
natürlich sollte man sich nicht alleine über das Geld definieren (funktioniert ja im sozialen DL-Bereich auch nicht, siehe Sozialpädagogen), aber natürlich sollte ein Akademiker im Schnitt ein höheres Einkommen haben.
Immerhin ist die Ausbildung länger und idR auch ansruchsvoller, und sowas muss honoriert werden
warum ein Examinierter zu den Akademikern zählt, ist mir nicht ganz klar
 
@Lillebrit : War ja auch als Frage in den Raum gestellt,ob es denn möglich ist,daß es nach dem Studium den Berg runter geht. Hintergrund dieses Gedankens war lediglich,daß ich bei Kollegen,welche studiert haben,eigentlich immer nur zwei Gründe dafür gehört hab,nämlich a) weg vom Bett und vom Schichtdienst und b) das liebe Geld. Daher wäre es doch nicht auszuschließen,daß so ein beschränkter Gedankengang vor dem Studium eben zum Abstieg nach dem Studium führt. Sicher,es sind nicht so wahnsinnig viele Akademiker arbeitslos,aber einige,167.000,sind es und das,obwohl hier im Forum bei entsprechenden Threads einige Akademiker meinten,erst mit Studium sei man auf der sicheren Seite und es werde nun alles besser.
@Anja.F : Krankenschwester-/Pfleger ist mit Sicherheit kein akademischer Beruf bzw. keine akademische Ausbildung,zumindest in D nicht,dazu mußt schon nach Britannien auswandern.
 
...obwohl hier im Forum bei entsprechenden Threads einige Akademiker meinten,erst mit Studium sei man auf der sicheren Seite und es werde nun alles besser.
das hat so aber keiner gesagt (in den entsprechenden Threads). Ich zitiere mich mal exemplarisch:
ch habe hier niemanden gelesen, der die Meinung vertreten hat dass man nach dem Studium "was besseres ist". Was anderes ist man allerdings (und meistens auch ein anderer Mensch -- alleine durch die Erfahrung des Studiums).
Auch ich bin Verfechter der Meinung dass einem nach einem absolvierten Studium alle Wege offen stehen, immerhin sprechen die Zahlen der arbeitslosen Akademiker im Vergleich zu Nicht-Akademikern da eine deutliche Sprache.
Das mit dem "Abheben": ja, das gibts. Ich kenne aber auch viele arrogante nicht-Studierte -- da würde aber nie jemand auf die Idee kommen zu sagen dass die Ausbildung Schuld an der Arroganz ist. Nur bei Akademikern, die sind natürlich immer und überall durch ihr Studium arrogant geworden.
zu dieser Aussage stehe ich nach wie vor, kann aber auch nicht erkennen dass da steht dass man nach dem Diplom/Bachelor/Master eine Jobgarantie hat. Die gibts nämlich nicht.
 
Hallo,

ich erkenne in Deinen Gedankengängen keine logische Stringenz.
Was mir allerdings auffällt ist, dass Du jeden Menschen verurteilst, der nicht direkt "mit der Hand am Patienten" ist.
Es gab schon immer Bereiche der Pflege, die zwar nicht mehr mit dem direkten pflegepraktischen Kontext zu tun haben, aber dennoch notwendig sind, um die Arbeit am Bett erst zu ermöglichen.
Es gab also auch vor 30 Jahren schon PDLs, Lehrer für Pflegebrufe etc.
Was damals allerdings sowas wie " ein Auffangbecken für berufsunfähige Pflegekräfte" und mit tlw. fragwürdig kurzen WBs zu erreichen war, ist heute ein akademischer Zweig der Pflege.

Wer also junge Menschen zu GuKPs heranbilden möchte oder aber die Verantwortung für die Leitung übernimmt, dessen Weg führt unweigerlich über eine Hochschule.
Diese Entwicklung macht in meinen Aúgen absoluten Sinn, und ich kann nichts verwerfliches daran finden, dass sich jemand für diesen Weg entscheidet.

Für mich persönlich ging es nach dem Studium nicht "bergab".
Ich hatte diverse Jobangebote, meine Einkommenssituation hat sich verbessert, ich habe deutlich mehr Handlungs- und Gestaltungspielräume und kann auch meine Freizeit besser planen.

Darüber hinaus gibt es auch in höheren Etagen wichtige Posten, die von Pflegeakademikern zu besetzen sind.
Absolventen von pflegewissenschaftlichen Studiengängen sitzen eben auch mal in Gremien auf Bundesebene, beim IQWiG oder sind als Hochschulprofessoren beratend tätig.
Ja, auch auf diesen Ebenen wird Pflege gesteuert! Und mir ist es wohler, wenn da oben Leute aus der Pflege sitzen....und nicht nur BWLer oder Ärzte!

Wie minilux schon sagte: es gibt keine Jobgarantie.
Ob man nach dem Studium beschäftigt wird, hängt auch maßgeblich von persönlichen Faktoren ab.
Aber: man hat danach mehrere Möglichkeiten!
 

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