Ambulant oder stationär arbeiten?

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Jenny1991

Gast
Hallo ihr Lieben,:wavey:

ich bin noch neu hier und bin momentan arbeitssuchend. Bin 23 Jahre und gelernte Sozialbetreuerin/Pflegefachhelferin mit 2-jähriger Ausbildung. Nun, ich war eigentlich nur stationär unterwegs in der letzten Zeit. Nun habe ich auch ambulant ein Vorstellungsgespräch gehabt und es war an sich sehr gut, aber ich zweifle, da ich irgendwie im Winter recht ein ******er bin und wenn dann noch was passiert auch Angst habe dann An****** zu bekommen. Es wäre keine 6-Tage-Woche, also keine 12 Tage arbeiten und 2 Tage frei. Fachkräfte arbeiten 10 Tage und haben 4 Tage frei und Hilfskräfte weiß ich noch nicht genau, aber keine 12 Tage.

Ist ein privater Pflegedienst mit überwiegend Fachkräften, 1 Arzthelferin und 1 Pflegehelfer und 1 wird halt noch gesucht. Man hat fast immer die gleiche Tour da man sehr auf Bezugspflege wert legt. Nun ist möchte ich einfach gerne eure Erfahrungen wissen. Wie arbeitet ihr in welchem Modell? Und wo? Stationär oder ambulant? Wie ist das mit den Dienstauto und wenn man im Winter wo ranfährt oder stecken bleibt? Habt ihr Bammel im Winter zu fahren? Wie sind die Schichtzeiten? Das Dienstbüro wäre 19km weg von mir, darf man das Dienstauto mal mit nach Hause nehmen?

Würde mich über Erfahrungen sehr freuen, da ich mir so unsicher bin. :cry1: Bin ein Mensch der gerne eigenständig arbeiten möchte und nicht ein Team hinter sich braucht, da ich gerne auch alleine arbeite ohne dass mir jemand irgendwie reinredet. Aber der Winter macht mir zu schaffen obwohl es eigentlich momentan nicht schlimm ist.
 
Hallo,

ich kann dir sagen wie es bei uns im ambulanten Pflegedienst ist. Wir bekommen ein Auto gestellt, also ich als 400€ Jobber, habe kein fest zugewiesenes Auto, ich nehme immer eins welches gerade da ist. Wenn ein Unfall passiert bist du erstens über deine gesetzliche Unfallversicherung versichert und bei Schäden am Fahrzeug bzw. bei anderen bist du durch deinen Arbeitgeber versichert, von daher mach dir keinen Kopf. Das Dienstauto dürfen bei uns nur die PDL sowie Teamleitungen mit Heim nehmen. Man hat bei uns aber auch die Möglichkeit es vertraglich zu regeln, dass auch du ein Auto Heim nehmen darfst, dann wird eine Pauschale festgelegt die dir vom Gehalt abgezogen wird. Muss man halt durchrechnen.

Im Bezug auf den Winter brauchst du dir auch keine Sorgen machen, Übung macht den Meister, wo wohnst du denn wenn ich fragen darf, dass bei euch ein so extremer Winter herrscht?

Ich selbst arbeite gerne im ambulanten Pflegedienst, ist mal ein bisschen Abwechslung und ich bin an der Basis. Vollzeit wäre das aber nix für mich, da ich gerne im Team arbeite. Du kannst ja auch nachfragen ob du mal hospitieren darfst um dir ein besseres Bild zu machen.
 
Hallo,
danke für deine liebe Antwort.

Also ich wohne ganz, ganz weit im Bayerischen Wald drin. Die Winter sind schon total mild geworden, es schneit kaum noch, aber wenn es schneit dann richtig und dann wird bei uns sehr, sehr übel schlecht geräumt. :(

Und durch das milde Wetter passiert halt häufiger Glatteis, was natürlich noch weniger prickelnd ist wie frischer schöner Schnee. Ja ich möchte es schon Vollzeit oder Teilzeit machen. Arbeitest du nebenbei dort? Bist du sonst stationär? Ich glaube ich stelle es mir vermutlich schlimmer vor als gedacht.:engel: Ja gut, aber man hört ja auch so viele schlimme Sachen wie Ausbeute, oft Krankheitsfälle, keine Zeit für den Patienten, miese Autos, und halt die 6-Tage-Woche, also 12 Tage arbeiten zwei Tage frei, das würde ich nie arbeiten.

Aber man hört schon viel schlechtes auch, wobei meine Zeit im Altenheim auch oft Stress und Hektik war. Teilweise Wochenende zu zweit für 28 Personen. PDL guckte immer nach und fand immer was zum Meckern, keine Zeit für die Menschen - musste immer sagen, dass ich keine Zeit habe, Frühstückswagen musste Punkt 9 Uhr wieder unten sein. Nur schnell, schnell Pudding gab es, der auch wie Wasser war und, und, und. Also da könnte ich auch viel erzählen :) und das war eine Caritas-Einrichtung. Also so viel schlimmer kann ambulant wohl nicht werden?
 
Jetzt erklärt sich mir auch deine „Angst“ vorm Winter, aber gerade da solltest du doch erprobt sein. Bei uns, in der schönen Pfalz, gibt’s sowas net sooo arg.

Ich selbst würde nicht unbedingt zu einem privaten Pflegedienst gehen, wobei es da auch teilweise erhebliche Unterschiede geben kann. Zur Zeit jobbe ich auf einer ökumenischen Sozialstation auf 450€ Basis und bin total zufrieden. Tarifvertrag mit Urlaub usw., Autos sind alle top gewartet und auch gut, wobei für mich das nicht so wichtig ist, Hauptsache sie fahren. Die Dienste kann ich mir selbst einteilen. Bei den Vollkräften ist es so, dass dort niemand geteilte Dienste machen muss, ggf. mal am Wochenende, aber ansonsten nicht, denn dafür sind wir Minijobber da um das Team zu entlasten, was mir auch sehr viel Spaß macht. Normalerweise arbeite ich im Büro und deshalb ist gerade das für mich eine gute Abwechslung und ja, man mag es kaum glauben, mein Ausgleich zur Arbeit. Ich muss auch gestehen, dass meine Tour nicht groß ist - 20 Patienten und insgesamt 12 km Fahrweg inkl. von Station und zurück, also hab ich da Glück gehabt.

Warum gehst du denn nicht in ein Krankenhaus?
 
Ja, ich bin im Winter noch nicht viel gefahren...

Aso, ja momentan sucht leider kaum jemand in unserem Umkreis, außer halt dieser, der hat aber einen guten Eindruck gemacht.

Ist ein relativ kleiner mit vielleicht 6 Angestellten und vielleicht mal 50 Patienten insgesamt. Also in der letzten MDK-Prüfung hatten die 37 Patienten.

Krankenhaus haben wir 3 im Umkreis von 10-30km aber leider suchen die einfach nicht. :( Initiativbewerbungen werden nach 2-3 Monaten wieder zurück gesendet.

Und ja, wir wohnen sehr ländlich und die nächste Autobahnanbindung ist auch 25-30km entfernt. Somit sehr schwer etwas gutes zu finden in der Nähe.

Ja, hospitieren wäre eine gute Idee. Bei uns ist es ja auch immer milder, wir hatten jetzt den ersten Schnee erst Anfang Januar! Aber dann halt ausgiebig mal einen Tag durchschneien, wobei früher sehr viel besser geräumt wurde. :( Heutzutage wird so schlecht geräumt, weil man überall einspart. Meistens regnet es, wobei es dann auch mal sehr glatt wird und schlecht gesalzen wird. Aber ich denke, man darf sich ambulant keine Gedanken machen, oder? Also keine Panik oder Hektik bekommen wenn es mal später wird beim Patienten? :|
 
Die Patienten kennen das. Sie sind froh und dankbar, wenn Du überhaupt kommst.

Einen guten Lacher bringt es immer, wenn ich zu den Patienten dann sage:

"Wir sind nicht die Bahn. - Wir fahren immer!"
 
Ich bin im Winter bei Blitzeis schon mit Spikes an den Schuhen zur Fuß zu den lebensnotwendigen Dingen hingelaufen. Da haben wir uns untereinander abgesprochen und uns nach Stadtteilen abgesprochen.

Auf dem Land ist es natürlich schwieriger, dort hilft man sich dann aber auch schonmal untereinander, wenn es soooo schlimm kommt. In der Regel sind die Kunden sehr verständig bei "Wetter". Die sind dann froh, wenn "ihrer" Krankenschwester nix passiert.

Um nix in der Welt möchte ich diese Zeit missen und eben gerade diese Katastrophen, in denen echter Teamgeist und Improvisation ein tolles Gefühl gemacht hat. ICH habe ambulante Pflege geliebt und denke noch immer wehmütig daran zurück.
 
Das ist auch gut ,ja... :lol1::lol1: Hihi.

Gut, Patienten schon, aber manche Pflegedienste drehen durch wenn man zu spät kommt, weiß ich von Bekannten. Ob es stimmt, keine Ahnung. Ich bin mir halt verdammt unsicher weil ich schon zweimal in nicht so guten Einrichtungen war, wobei eine war super bzw. die Station wo ich war, bis ich auf eine andere Station versetzt wurde. :(
 
Och, ich hatte nach 20 Jahren einfach die Nase voll von Wochenenddiensten, Rufdiensten, um 5 Uhr aufstehen, Wechseldienst, usw.

Obwohl mein Arbeitgeber toll war und ich es echt gut hatte, habe ich dann gekündigt und nachdem ich eine Weile PDL war, mache ich nun "nur" Qualitätsmanagement (und ein paar andere Sachen) ohne direkte Pflege. Ich will einfach keinen Stress mehr.

In der ambulanten Pflege ist es schwierig so eine Stelle ohne direkte Pflege zu bekommen, das wird ja meist so nebenher alles mitgemacht. Auch die PDL fährt oft noch mit und wenn es nur kurze Touren sind. Abgesehen davon wollte ich im Rahmen des Studiums auch noch mal was anderes sehen. Wer weiß was ich nachher mit dem Bachelor will, da habe ich mit Erfahrung ambulant und stationär das breitere Spektrum.
 
Ach so, ja, ist verständlich. Ja, ich bin nur Hilfskraft, möchte aber auch meinen Betreuungsassistenten nach 87B machen um später geregeltere Arbeitszeiten zu haben und vielleicht nur noch samstags arbeiten. Weil es bieten hier viele in meinem Umkreis an, teilweise nur von 8-17 Uhr von Montag-Freitag und Samstag gelegentlich. Das wäre auf Dauer und für später eine Alternative für mich. :) Aber ich bin noch jung und möchte noch Erfahrungen sammeln.

Ich habe noch eine andere Bewerbung ausstehen in der Tagespflege, aber der weiß noch nicht sicher, ob er jemanden einstellt... :cry1:
 
Hospitieren solltest Du allemal, bevor Du Dich in die ambulante stürzt/dort unterschreibst.

Da sind Entscheidungen zu treffen. Egal, ob Du Pflegefachkraft oder Pflegehilfskraft bist.

Wenn Du das nicht mit gutem Gewissen bejahen kannst (kann ich!), dann Vorsicht!

Schaue es Dir erst einmal an.
 
Das fängt meiner Meinung nach schon bei den „kleinen“ Dingen an. Letztens hatte ich eine Patientin mit 350er Zucker, im Krankenhaus hätte ich sie jetzt mit Rapid runtergespritzt und regelmäßig überwacht. In der ambulanten Pflege musst du dann selbst entscheiden was du machst, hast ja auch nicht immer einen Doc zur Stelle. Du musst halt wirklich auch das vertreten können was du dort machst, da kannst du nicht eben nochmal eine Stunde später vorbei fahren, um zu schauen, ob noch alles gut ist. Oder eben in deiner Freizeit nach dem Dienst.
 
Hallo,

danke für eure Meinungen! :roll:

Jetzt ist es aber komplett anders gekommen bzw. ich habe gerade eine E-Mail als Rückmeldung erhalten für ein Vorstellungsgespräch beim ambulanten Pflegedienst der für die Tagespflege eventuell noch jemanden braucht.

Wäre das nicht auch was schönes? Geregelte Arbeitszeiten? Nur Montag-Freitag, vielleicht mal Samstag? Oder wäre euch das zu langweilig?

Also ich fände das irgendwie besser wie ambulant oder stationär, kann mich überhaupt nicht entscheiden, könnte mich in den ***** beißen. :angryfire:

 
Liebe Jenny,

was Du schön oder langweilig findest, musst Du doch selbst wissen, das ist schließlich Geschmackssache.

Geh zu dem Vorstellungsgespräch und frag nach der Möglichkeit, für einen Tag oder wenigstens ein paar Stunden am Arbeitsplatz zu hospitieren. Dann hast Du einen Eindruck und kannst zumindest erahnen, ob Du Dich dort wohl fühlen kannst.
 
Ja, momentan ist es so schwierig. Die vom Pflegedienst wartet auf eine Antwort. Erst kam nichts von den Bewerbungen und dann soviel. :-) Habe jetzt bei der Tagespflege gefragt wie viele Stunden es wären, denn für 20 Wochenstunden wären 35 km einfach zu viel zu fahren. :) Mal schauen, wie es wird.
 
In der ambulanten Pflege hat man den Menschen als Ganzes, in seiner Umgebung, mit seiner Familie. Es ist eine wirklich ganzheitliche Versorgung.

Es entstehen intensive Beziehungen mit den Familien. Man hat ein Gefühl von Freiheit. Aber das ist nur etwas für Menschen, die alleine Verantwortung übernehmen können und wollen. Wenn man das will, ist die häusliche Pflege das Beste. Ich könnte mir jedenfalls nicht vorstellen, in einer stationären Einrichtung zu arbeiten. Ich liebe die ambulante Pflege - auch das Autofahren übrigens!
 
Ich fühle mich mit den gleichen Dingen auch sehr wohl! Ich mag es, Verantwortung für Patienten und Pflegeabläufe zu übernehmen und gestalten zu können, ich mag die Bindung zum Patienten und das Versorgen in seinem psychosozialen Umfeld.

Das Fahren ist schon manchmal eine Herausforderung, in diesem nicht endend wollenden Winter vor ein paar Jahren wurden hier die Straßen immer schmaler, die Einfahrten waren vollgeräumt, weil niemand mehr wusste, wohin mit dem Schnee und gerade im Spätdienst ab 17.00 Uhr wurde hier nur noch von einigen wenigen Bauern geräumt... (ja, wir wohnen sehr ländlich :) ). Man entwickelt ein Gefühl dafür! Und: ja! Die Patienten können damit leben, dass man bei schlechtem Wetter mal später ankommt und freuen sich, dass einem nix passiert ist!

Darüber hinaus kann ich ein Fahrsicherheitstraining empfehlen, in dem viele Situationen ausprobiert werden können. Für uns hat das der Arbeitgeber organisiert und die Berufsgenossenschaft bezahlt. Ich kenne Leute, die bei jedem neuen Privatauto gleich so ein Training machen, kostet so um die 80 Euro, kann man sich auch mal schenken lassen.
 

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