Ablehnen von Tätigkeiten

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GuK
Hallo liebe Gemeinde,

ich bin wieder im Stationswahnsinn angekommen. Wäre interessant, über Anregungen und Tipps :) Vielen Dank vorab schonmal!

Ich bin seit kurzem von ITS wieder auf peripher + Stroke - non certified - gewechselt. Ich bin einerseits froh wieder mehr Pflege machen zu können und mit Patienten zu arbeiten die nicht tief sediert und beatmet sind aber was ich vergessen hatte war, wie wenig Zeit man für die eigentliche Arbeit hat, weil man: Den halben Tag Betten putzen muss, oder weil man trotz Überwachungsstation + Anwesendheitspflicht z.B einen selbstgefälligen Anruf von der MRT Dame bekommt, man solle doch jetzt ! den Patienten zum Kontroll CT bringen. Als ob Sie mir vorgesetzt wäre... Es ist erstaunlich und verblüffend zu merken, was man auf manchen Normalstationen eigentlich alles für einen ****** macht für den man keine Zeit hat und die meisten Pflegekameraden auf Station zu allem ja und amen sagen, wehrlos sich klein halten, vor dem Arzt mundtot sind aber im Dienstzimmer explodieren. Was ist bloß los!? Warum hat die Peripherpflege so wenig Selbstwert und Selbstbewusstsein!?

Ich persönlich kann nur von mir aus sagen, das ich mir das nicht antun werde und ich weder eine Kraft zur Bettenaufbereitung bin, noch ein Transportdienst wenn es einen im Haus gibt, noch den roten Teppich ausrolle für Ärzte und ihnen ihren ****** hinter her trage. Man muss sich das mal vorstellen. Da ruft die Oberärztin im Stützpunkt an und meint Schwester X solle ihr die Aufklärung zu sich ins Zimmer bringen! Die saß 10 Meter entfernt. Und die Schwester macht es auch noch. Also entweder habe ich was bei Arztassistenz falsch verstanden oder Sie. Das Thema putzen und wischen ist auch so ein Thema. Warum sollte ich Betten putzen für einen Neuzugang!? Wer sagt und wo steht das ich als Krankenpfleger das zu machen habe!? Im Krankenpflegegesetz, in der Stellenbeschreibung!? Ich habe dafür keine Zeit!


Man muss so langsam ein Zeichen setzen und lernen "Nein" zu sagen!

Wie handhabt ihr das!?

Vielen Dank schonmal

Lg
 
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überwachungspatienten brauchen auch während dem transport/diagnostik eine überwachung, zumindest bei und werden diese pat. deshalb nicht vom regulären transportdienst gefahren sondern von Fachpersonal, was auch gut so ist..
 
Tätigkeitsfremde Arbeiten müssen nicht erledigt werden, sofern es keine konkreteren Regelungen im Arbeits- oder Tarifvertrag gibt. Bei der Frage, was tätigkeitsfremde Arbeiten sind, ist ein Blick auf die Stellenbeschreibung nützlich, auch der Betriebsrat kann helfen. Da du aber generell unzufrieden dort scheinst, empfiehlt sich ein Wechsel.

P.S.: Ich seh es ähnlich wie du. Wer sich als PK zum Assistenten des Assistenten machen lässt, braucht sich nicht beschweren.
 
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überwachungspatienten brauchen auch während dem transport/diagnostik eine überwachung, zumindest bei und werden diese pat. deshalb nicht vom regulären transportdienst gefahren sondern von Fachpersonal, was auch gut so ist..

Das Problem ist hierbei, das es nicht nur einen Überwachungspflichtigen auf Station gibt. Überwachungspflichtig im Sinne von Monitoring. Wenn ich alleine 6 Betten betreue und einen vital stabilen Fußgänger ohne Symptome eine Etage höher transportieren soll aufgrund Rö-Th oder sonst was.... im Rollstuhl und dafür den kompletten Laden alleine lasse, ist das nicht das, was ich unter eine vernünftigen Prioritätensetzung verstehe und vorab grob fahrlässig. Das Problem ist nur. Wer macht es dann, wenn ich es nicht mache !? Es ist alles so schwammig....


Lg
 
Tätigkeitsfremde Arbeiten müssen nicht erledigt werden, sofern es keine konkreteren Regelungen im Arbeits- oder Tarifvertrag gibt. Bei der Frage, was tätigkeitsfremde Arbeiten sind, ist ein Blick auf die Stellenbeschreibung nützlich, auch der Betriebsrat kann helfen. Da du aber generell unzufrieden dort scheinst, empfiehlt sich ein Wechsel.

P.S.: Ich seh es ähnlich wie du. Wer sich als PK zum Assistenten des Assistenten machen lässt, braucht sich nicht beschweren.

An die Stellenbeschreibung dachte ich auch schon. Die Stellenbeschreibung exisitert leider nicht mehr, wie ich gemerkt habe. BR wäre eine gute Idee.

Ich will das alles noch klären, solange ich noch in der Probezeit bin


Lg
 
dass scheint ja dann eher ein strukturelles/personelles problem zu sein.
 
Mich beschäftigen im Moment ähnliche Probleme, nur in der ambulanten Intensivpflege.

Pflegen, Kochen, putzen, Krankengymnastik übernehmen, alle Anweisungen der Betreuerin nach deren Wünschen ausführen... Manchmal komme ich mir wie ein moderner Haussklave vor...

Der Auftrag meines AGs an mich lautet laut Stellenbeschreibung Grund- und Behandlungspflege, abschließende Aufzählung.

Ich lehne seit ein Paar Tagen gegenüber der Betreuerin folgedne Tätigkeiten ab:
* Putzen der Wohnung, inkl. Küche und Bad
* Putzen der Rollstühle und des Bettes
* Kochen und zubereiten von Mahlzeiten, NICHT verabreichen derselben.
* Therapeutische Mitarbeit bei meiner Meinung nach fragwürdigen Behandlungen (Bioresonanz, Radionik, Esotherik, Schüssler Salze, etc.)
* Bewegungstherapie die über unserer Tätigkeit als Pflegefachkräfte hinausgeht.
* Was ich leider (meiner Meinung nach) nicht ablehnen kann ist die Medikamentengabe, obwohl sie der ärztlichen Verordnung widerspricht...

Die Stimmung hier ist seitdem extrem angespannt, die Betreuerin wirft mir/uns nun schlechte Pflege etc. vor...

Alle aufgezählten Tätigkeiten wurden von den PKs die vor mir hier waren ohne zu murren übernommen, was ich nicht verstehen kann. Auch wenn wir in der ambulanten Intensivpflege jede Menge Zeit zur Verfügung haben, sind es trotzdem tätigkeitsfremde Aufgaben.

Wenn wir nicht endlich anfangen "NEIN" zu sagen und uns auf unsere Kernaufgaben konzentrieren, werden bis in alle Ewigkeit ALLE anderen Berufsgruppen und jeder mit dem wir zu tun haben auf uns herab blicken und uns als moderne "(Haus)Sklaven" behandeln.
 
medikamentengabe die der ärztlichen vorgabe widerspricht???

dass wäre das erste was ich unterlassen würde..

Die Hausärztin hat ein Medikament 0,5mg von 1/2-0-1/2-0 auf 1-0-1/2-0 erhöht.
Die Betreuerin lehnt diese "Behandlung" im Namen des Patienten ab...
was sollen wir nun machen? Jeder hat das Recht eine Behandlung abzulehnen...
also geben wir weiterhin 1/2-0-1/2-0
 
Die Hausärztin hat ein Medikament 0,5mg von 1/2-0-1/2-0 auf 1-0-1/2-0 erhöht.
Die Betreuerin lehnt diese "Behandlung" im Namen des Patienten ab...
was sollen wir nun machen? Jeder hat das Recht eine Behandlung abzulehnen...
also geben wir weiterhin 1/2-0-1/2-0
Dann soll die Betreuerin das Medikament verabreichen, oder mit der Hausärztin eine Abänderung des Medikamentenplanes absprechen. Ohne ärztliche Anweisung dürfen wir keine Medikamente geben, oder hab ich noch nicht mitbekommen, dass Betreuer neuerdings Medizin studiert haben und Ärzte sind?
 
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Hallo syncmenü,

wie sieht es rein rechtlich für dich aus, wenn du jemanden zu oder abholst von der Radiologie und es passiert etwas mit einem Patienten auf deiner Station, der gerade dringend deiner Hilfe bedarf (Wünsche, Bedürfnisse, Notsituation).

Diese Sachlage kläre so schnell wie möglich (nur weiß ich im Moment nicht, an wenn du dich da wenden musst), es geht hier um deinen Beruf und deine Absicherung.

Es grüßt

pepita - sheep
 
Ich lehne seit ein Paar Tagen gegenüber der Betreuerin folgedne Tätigkeiten ab:
* Putzen der Wohnung, inkl. Küche und Bad - würde ich auch nicht machen.
* Putzen der Rollstühle und des Bettes - das schon eher, in der stationären Pflege mach ich ja auch die Betten, desinfiziere die Toilettenstühle etc.
* Kochen und zubereiten von Mahlzeiten, NICHT verabreichen derselben. kommt darauf an. Tee, Kaffee, Kakao hab ich immer gekocht, ebenso Essen erwärmt. In der Palliative Care wird auch häufig versucht, den Patienten Essenswünsche zu ermöglichen: Ich koche Griesbrei oder Pudding oder haue ein Ei in die Pfanne. Wir sind froh über jede Kalorie, die wir in die Patienten bekommen.
* Therapeutische Mitarbeit bei meiner Meinung nach fragwürdigen Behandlungen (Bioresonanz, Radionik, Esotherik, Schüssler Salze, etc.) - Schwierig. Wenn der Arzt wüsste, dass solche Maßnahmen angewendet werden, und denkt, dass sie nicht schaden, sehe ich da jetzt weniger Probleme, gerade was z.B. die Einnahme oder Verabreichung von Schüssler Salzen oder Globuli angeht.
* Bewegungstherapie die über unserer Tätigkeit als Pflegefachkräfte hinausgeht. - als da wären? Lymphdrainage o.ä. kann und darf ich nicht, dazu braucht es eine gesonderte Ausbildung. Aber warum soll ich nicht nach Anleitung durch die Physio bestimmte Übungen mit dem Patienten wiederholen?
 
* Beim putzen, meine ich wirklich putzen im Sinne von Hauswirtschaft, nicht desinfizieren (was ganz klar zu unserem Beruf gehört)
* Beim Kochen ebenso im sinne von Hauswirtschaft. Mein Patient ist normal ernährt und bekommt zusätzlich zur oralen Ernährung Sondenkost.
* Bei den Schüssler Salzen sehe ich jetzt auch nicht das eigentliche Problem, aber ich für meinen Teil lehne Bioresonanz und Radionik, etc. ab und sehe es auch nicht als teil meines erlernten Berufs. Wenn jemand meint er braucht das, bitteschön, aber dann soll er (oder seine Bertreuerin) das auch selbst machen...!?
* Bei den Bewegungsübungen habe ich in der Zwischenzeit mit der KG sprechen können, die uns ausdrücklich davon abrät diese auszuführen, da sie aus ihrer Sicht nicht ganz auf die leichte Schulter zu nehmen sind und somit ihr (also der KG) vorbehalten sind.
 
Hallo Smutjes,

Nebentätigkeiten im Haushalt des Patienten / Klienten müssen schriftlich manifestiert werden. Es geht hier um die rechtliche Absicherung.
Ich meine das auch Beatmungspatienten Reiningungsfachkräfte zu stehen (wie genau das geregelt ist, entzieht sich meiner Kenntnis).

Nur was ist im Notfall, wenn es dem Patienten schlecht geht und du demjeningen helfen musst? Und zum Beispiel das Fett in der Pfanne anfängt zu brennen und du den Patienten reanimieren musst. Was dann?
Ich weiß ich stelle hier ein Horrorszenario dar. Nur müssen solche Situationen, m. E. abgeklärt sein.
Warum? Weil wir dafür haftbar gemacht werden können und wir müssen rechtlich gut abgesichert sein.

Die Sache mit den Medikamenten, kläre in einen 3 Gespräch (der behandelnde Arzt, die Betreuerin und Du) ab.

Es grüßt Dich

pepita - sheep
 
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Dein Horrorszenario ist ein guter Argumentationsansatz... Danke.

Natürlich stehen einem Patienten nach SGB XI auch hauswirtschaftliche Leitungen zu.
Nur eben nicht durch die PKs sondern durch hauswirtschaftliche Kräfte.

Damit möchte ich nochmal auf den Punkt anspielen, nur weil wir es können
Patienten zum Kontroll CT bringen
die Aufklärung zu sich ins Zimmer bringen!
heißt das noch lange nicht, das es auch unser Job ist das zu tun.
 
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Hallo Smutjes,

kannst Du mir bitte sagen in welchen Rahmen (welcher Stundensatz), einen Beatmungspatienten die häuslichen Leistungen zu stehen?

Es grüßt Dich

pepita - sheep
 
Die Frage ist schwierig zu beantworten und passt hier leider nicht ins Thema.
 
Hallo Smutjes,

Sorry ich habe erst jetzt Deine Beitrag, um 13.30 Uhr gelesen.

zu 1.*: Ich sehe das Putzen, als eine Gefahrenquelle für eine Pflegefachkraft. Es besteht eine Sturzrisiko.
Ich sage es so, wie es mir schon im Altenheim (1992) selbst passiert ist. Der Boden frisch gewischt, ich bin ausgerutscht und habe mir eine Hüftprellung zu gezogen.

zu 3.*: Solche Tätigkeiten stehen m. E. nicht in der Stellenbeschreibung und können von dem / der Betreuer/ in gerne selbst durchgeführt werden.

zu 4.*:Wir dürfen aufgrund unsere Ausbildung, weder KG noch Lymphdrainage durchführen. Wir können höchstens assistiere Bewegungsübungen mit dem Patienten / Klienten durchführen.
 
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Dein Horrorszenario ist ein guter Argumentationsansatz... Danke.

Natürlich stehen einem Patienten nach SGB XI auch hauswirtschaftliche Leitungen zu.
Nur eben nicht durch die PKs sondern durch hauswirtschaftliche Kräfte.
Leider wird diese Arbeit immer wieder den Pflegekräften aufs Auge gedrückt. Das spart dem AG den zusätzlichen Einsatz von hauswirtschaftlichen Kräften. Vermutlich wird aber die Hauswirtschaft zusätzlich zur Pflege abgerechnet.

KG durchführen? Ein klares Nein, ich kann mich nicht daran erinnern, als KG ausgebildet worden zu sein.
Versicherung? Ein großes Problem, wenn man neben der Pflege z.B. hauswirtschaftliche Arbeiten macht. Was geschieht wenn ich beim Gardinen abnehmen von der Leiter falle?
 

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