Zu wenig Pfleger/Pflegerinnen?

mäusjen

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20.02.2012
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Beruf
Gesundheits- Krankenpflegerin
Akt. Einsatzbereich
Unfallchirugie
Heeey ihr Lieben :)

wollte mal eine Umfrage an euch machen, wie sieht's in euren Kliniken und Krankenhäusern aus??
Meint ihr (wie ich) das wirklich sehr viele junge Menschen besonders Mädchen, eine Ausbildung zu Gesundheits-und Krankenpflegerin beginnen wollen, oder ist bei euch Pflegekraft mangel...

Also bei uns gehen im mom. die Praktikantinnen ein und aus... Die Anforderungen sind auch sehr hoch... besonders mit den Noten...
Grüß'chen :)
 
Das es ein Pflegenotstand gibt ist ja nix neues mehr, alleine in einer Klinik im meinem Nachbarort sind über 60 Stellen frei.
Erkläre mir doch aber bitte, warum sich besonder Mädchen/Frauen für die Ausbildung entscheiden sollten. Meiner Nasicht nach braucht die Pflege mehr Männer um auch ein, wie soll ich es sagen "emotionales Gleichgewicht" auf der Station zu schaffen, falls du verstehst was ich meine.
 
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Erkläre mir doch aber bitte, warum sich besonder Mädchen/Frauen für die Ausbildung entscheiden sollten.
Das würde mich auch interessieren.

Meiner Nasicht nach braucht die Pflege mehr Männer um auch ein, wie soll ich es sagen "emotionales Gleichgewicht" auf der Station zu schaffen, falls du verstehst was ich meine.
Korrekt! Wobei jetzt sicher wieder das Arguement kommt, dass Männer genauso lästern und zicken können. :)
 
Das es ein Pflegenotstand gibt ist ja nix neues mehr, alleine in einer Klinik im meinem Nachbarort sind über 60 Stellen frei.
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Dürfte regional sehr unterschiedlich sein. z.B. "Plattes Land" vs. Ballungsgebiet. "nach Tarif zahlend" vs. schlechter Haustarifvertrag.

Elisabeth
 
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Erkläre mir doch aber bitte, warum sich besonder Mädchen/Frauen für die Ausbildung entscheiden sollten.
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Dass die Pflege seit Jahren, wie auch derzeit ein von Frauen dominierter Beruf ist, ist wohl unumstritten. Demnach kann man davon auszugehen, dass sich mehr weibliche, als männliche Mitmenschen für diesen Beruf entscheiden und sich soetwas nich schlagartig ändern wird.
 
Regionale Unterschiede sind sicher vorhanden. Aber wenn man's bundesweit sieht: Die Zahl der Arbeitslosen unter den Pflegekräften beträgt weniger als ein Prozent. Und laut Pflegethermometer haben die Pflegekräfte in den Krankenhäusern Überstunden im Wert von 15.000 Vollzeitstellen erbracht.

Meines Erachtens ist die Umfrage unnötig. Es gibt die Statistiken längst, und der Pflegepersonalmangel ist deutlich herauszulesen.

Was die Anzahl der Bewerber angeht - die geht seit Jahren kontinuierlich zurück, und die geburtenschwachen Jahrgänge werden das noch verstärken. Außerdem sind Ausbildungsplätze im fünfstelligen Bereich abgebaut worden.
 
Dass die Pflege seit Jahren, wie auch derzeit ein von Frauen dominierter Beruf ist, ist wohl unumstritten. Demnach kann man davon auszugehen, dass sich mehr weibliche, als männliche Mitmenschen für diesen Beruf entscheiden und sich soetwas nich schlagartig ändern wird.

Logisch und bei den Arbeitsbedingungen und der Bezahlung wird sich dass auch net ändern. Aber genau da liegt ja der Hase im Pfeffer. Wären mehr Männer in der Pflege, hätten wir auch bessere Arbeitsbedingungen und einen höheren Lohn. Ich wage mal die Aussage, dass Männer eher dazu bereit sind für ihre Belange auf die Gasse zu gehen als Frauen.
 
Joerg, da stimme ich Dir zu.
Es ist ja nach wie vor so, das Frauen im Durchschnitt deutlich weniger verdienen, als Männer. Das liegt daran, dass sie sich weder anständig organisieren können, noch mit breiter Brust auftreten können, bei Verhandlungen.
 
Die Ungleichbehandlung der Frau bezüglich Bezahlung und Position, hat sicher noch mehr und tiefergehende Gründe.
Nur weil die Pflege in D eine Berufsgruppe ist die sich alles gefallen lässt, heißt das im Umkehrschluss nicht, dass diese Problematik an der Unfähigkeit der Frau liegt.
 
Hallo, es ist und bleibt (für mich) ein guter Beruf.
- Ich habe die Kombi: sitzen, laufen, rennen, stehender Arbeit im Wechsel.
- Ich arbeite körperlich und geistig.
- Ich habe mit unterschiedlichen Altersgruppen zu tun.
- Ich habe mit unterschiedlichen Berufsgruppen zu tun.
- Ich bin eigenverantwortlich für meine Arbeit und ich arbeite im Team (naja, je nach Team halt, aber möglich ist es :wink1:).
- Ich kann wegen der relativ variablen SCHICHTzeiten (woanders geht es auch mit unterschiedlichen Arbeitszeiten) Beruf und Familie bereinbaren.
- Arbeit bekomme ich immer (unter welchen Voraussetzungen steht auf einem anderen Blatt).
...., ehm,....
:gruebel:

Es wird NIE besser, sondern anders.
Es liegt mit an uns und an das zukünftige Personal.

LG
Claudia B.
 
Die Ungleichbehandlung der Frau bezüglich Bezahlung und Position, hat sicher noch mehr und tiefergehende Gründe.
Nur weil die Pflege in D eine Berufsgruppe ist die sich alles gefallen lässt, heißt das im Umkehrschluss nicht, dass diese Problematik an der Unfähigkeit der Frau liegt.


Ja, warum lässt sich Pflege denn alles gefallen? Liegt es nicht doch hauptsächlich am Naturell vieler Frauen. Wobei ich hier nicht sagen möchte, dass es keine starken Frauen gibt, die nicht für ihre Rechte kämpfen. Das liegt mir sehr fern, nur leider sind solche Frauen in der Pflege eher seltener zu finden. Auch hier gibt es Gott sei Dank Ausnahmen, aber leider viel zu wenige. In den Kliniken liegt der Organisationsgrad in den Gewerkschaften bei unter 10%! Von diesem Prozentsatz bekomme ich aber auch nicht alle bei einem Arbeitskampf vor die Tür (der Pat. könnte ja leiden!). Wie soll sich also was ändern? Nur durch kämpfen erreicht man was und damit schließt sich der Kreis meines Posting.
 
Hm- im TVöD kann ich keine Unterscheide feststellen bezüglich der Entlohnung Mann/Frau. Oder habe ich da was übersehen? Auch Mindestlähne in den verschiedenen Branchen sind net am Geschlecht orientiert- lediglich am Wohnort. Hohe Arbeistlosgigkeit in der Region (um mal net OST/WEST zu nehmen)= geringerer Mindestlohn.

Und leider ist die Flexiblität des Einzelnen eingeschränkt. Net jeder steht auf Fernbeziehungen. Und so ist es eben auch möglich den daheim bleibenden niedrigere Löhne zu zahlen, schlechtere Arbeitsbedingungen zu bieten.

Elisabeth
 
Joerg, da stimme ich Dir zu.
Es ist ja nach wie vor so, das Frauen im Durchschnitt deutlich weniger verdienen, als Männer. Das liegt daran, dass sie sich weder anständig organisieren können, noch mit breiter Brust auftreten können, bei Verhandlungen.
Nee, das liegt eher daran, weil Viele ihre Kerle nicht dazu bewegen können, sich anständig für Familie,Haushalt und Kinder zu engagieren, und deshalb Teilzeit gehen müssen.
Selbst wenn der Mann der Kollegin weniger Stundenlohn als die Kollegin bekommt, ist es doch meistens sie, die ihre Stunden reduziert.

Im Endeffekt suchen sich die Frauen solche Kerle aber selber aus, und die Kolleginnen sagen sogar: ich wollte gar nicht, dass mein Mann mehr zuhause ist als ich, selbst wenn er einen niedrigeren Stundenlohn als ich bekommt.

Mein Konzept einer Partnerschaft wäre es nicht, aber die Mehrheit will das so, und darum verdienen Frauen, praktisch freiwillig, durchschnittlich weniger, bei gleicher Ausbildung und Berufsfeld.
 
@F_M - das meinte ich nicht, ich meinte das es grundsätzlich ein Gefälle zwischen den Gehältern gibt und es gibt auch heute noch Berufe und Stellenanzeigen, in denen unterschiedliche Gehälter für Männer und Frauen gezahlt werden.

@Elisabeth - das stimmt soweit, historisch gesehen ist die Krankenpflege ein Frauenberuf und ich glaube, wenn es ein Männerberuf wäre, gäbe es höhere Gehälter, denn in den Jahren, als es "uns" gut ging, Ende der 70´er als Beispiel, hätten sich Männer (die natürlich organisiert gewesen wären) sich höhere Basislöhne erkämpft.

Frauen sagen : "Ach ja, im Großen und Ganzen bin ich ja zufrieden mit meinem Gehalt. XY verdient viel weniger als ich." (liest man hier ja auch dauernd)
Männer sagen:" Es ist ok - aber XY verdient viel mehr als ich. Ich will das auch!"
 
Ja, warum lässt sich Pflege denn alles gefallen? Liegt es nicht doch hauptsächlich am Naturell vieler Frauen.

In anderen Ländern ist Pflege auch organisiert. Liegt das an einem höheren Männeranteil?

Naturell gefällt mir hier auch nicht. Als würde es in der weiblichen Natur liegen, sich nicht zu wehren. Diese Frauen haben eben verinnerlicht was die Gesellschaft wohl von Frauen zu erwarten scheint. In der Natur liegt so ein Verhalten sicher nicht.
 
@F_M - das meinte ich nicht, ich meinte das es grundsätzlich ein Gefälle zwischen den Gehältern gibt und es gibt auch heute noch Berufe und Stellenanzeigen, in denen unterschiedliche Gehälter für Männer und Frauen gezahlt werden.
Zeige mir bitte Beispiele wo Frauen und Männer, bei gleicher Position und im gleichen Beruf, bei 100%-Stelle, unterschiedlich verdienen.

Der Gehaltsunterschied liegt daran, dass Frauen oft Branchen wählen, die nunmal weniger verdienen. Ein Ingenieur verdient nunmal mehr als ne Pflegerin. Und eben an der sehr viel häufigeren Teilzeitarbeit bei Frauen.
Dass dann daraus geringere Karrierechancen erwachsen, ist doch auch erstmal normal, und nicht auf die unterdrückerischen Kerle in den Chefetagen zurückzuführen.
 
@F_M Kann ich nicht, da ich alte Stellenanzeigen, in denen so etwas steht nur lese und nicht aufbewahre und auch Statistiken in Tageszeitungen, Stern, Spiegel oder ähnlichen Blättern nicht dokumentiere. Aber ich kann lesen und mir fällt so etwas auf, wenn ich es lese.
 
@F_M Ich habe doch noch was gefunden, war ganz leicht .

http://www.welt.de/wirtschaft/article1902985/Warum_Frauen_weniger_als_Maenner_verdienen.html

Unter anderem wird es natürlich mit der Berufswahl und den Teilzeitstellen begründet, aber es steht dort auch, das Frauen für gleiche Arbeit oft weniger Geld verdienen. Im 3. (?) Absatz?:

„Und drittens werden Frauen in Unternehmen ganz einfach schlechter bezahlt als Männer“, sagt Schleicher. Wissenschaftlichen Berechnungen zufolge bekommen Frauen bei gleicher Arbeit im gleichen Beruf mit gleicher Erfahrung im Durchschnitt immer noch zwölf Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. „Selbst in Praktika bekommen Frauen weniger Geld“, sagt BWP-Präsidentin Schleicher. Rational ist das nicht zu erklären.
 
Und warum verdient ein ungelernter Chemiearbeiter mehr als ich? Bekommt höhere Schicht- und Wochenendzulagen? Wenn ich sehe, was ein Bekannter verdient, im obengenannten Bereich, da werde ich blass vor Neid.

Jaja, jetzt kann irgendjemand sagen, es stünde mir frei, in einem Chemiewerk zu arbeiten. Bla....
Aber geht es nicht um´s Prinzip?
 
Das Prinzip ist, dass sich Frauenberufe seit jeher unter Wert verkaufen, weil man es der inneren Überzeugung wegen macht.
Männer machen es auch der inneren Überzeugung wegen, verkaufen sich aber besser.

Eine Station voller Männer, würde im Streikfall nur noch die allernötigsten ärztlichen Interventionen mitmachen, und die Personalanzahl auf Nachtdienst-Niveau reduzieren. Versuch das mal mit Frauen durchzuziehen. Ist keine Wertung, aber man fühlt sich halt dann zu sehr dem Patienten verpflichtet, und vergisst darüber die Eigeninteressen. Ist aber wie der Rettung, immer erst an den Selbstschutz denken.

Ich hab mal ne Schicht auf ner größeren ITS mit ausschließlich Männern erlebt, nicht dass ich Männer im Privaten präferiere ^^, aber im Beruf finde ich könnte es noch mehr geben.
 

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