Wundbehandlung: Habt ihr eine Idee?

Akhran

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Krankenpfleger
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ambulante Pflege
Hi,

ich bin an der Behandlung eines Patientin beteiligt und komme nicht wirklich weiter....
Ältere Frau mit typischen Ulcus Cruris Venosum an den US

ein Bein ist unter Grassolind und Kompressionsverband komplett nach langer Zeit abgeheilt
das andere heilte sehr gut bis auf so ca. 0,5x0,5cm dann wird rund um den Wundbereich die Haut alles weiß (sieht wie Mazeration aus)
und lässt sich dann 1-3 Tage später komplett abheben und Wunde ist wieder 2-4cm groß aber kaum tief.
Dies passierte jetzt schon mehrmals.
Wunde sieht immer granulierend aus wie aus dem Lehrbuch und das unverständlichste es kommt kaum Flüssigkeit herraus also ist eine wirkliche Mazeration nicht möglich.
Behandlung auch hier findet mit Grassolind und Kompressionsverbänden statt 1xtgl.

Schonmal so etwas gesehen oder davon gehört?

mfg
 
Ich bin überhaupt kein Freund von diesen Fettgazen. Auf Abschürfungen oder Spalthautentnahmestellen vielleicht, aber beim Ulcus...Ich finde die Wunden "vermatschen" teilweise durch die Salbe. Vielleicht solltest du mal auf einen dünnen Schaum oder ein Hydrokolloid umsteigen und den Verband nicht täglich wechseln. Würde sonst mal einen Wundberater hinzuziehen. Ohne die Wunde zu sehen ist das schwierig zu sagen.
 
Wundmanager und gute chirurgische Praxis ist involviert.
und in der letzten Phase von Ulcus cruris habe ich damit gute Erfahrungen gemacht.
Wie gesagt Wunde sieht echt perfekt aus also granulierend auch dann sofort unter der abgehobenen Haut....
Es wurde auch vor kurzem die Gefäße überprüft und eine Ballondiletation vorgenommen...aber hat sich leider nix geändert.

Ein Schaumverband habe ich auch überlegt aber ohne wirklich Wundsekret seh ich da kein Anlass für.
Ein Hydrokolloid....das wäre noch eine Möglichkeit...werde ich mal ansprechen bei nächster Gelegenheit....

mfg
 
Hallo, ich habe gute Erfahrungen mit einer Silikonauflage gemacht statt Fettgaze. Vielleicht hilft das weiter.
 
bei uns auf station werden ulcus cruris meist "nur" mit ligasano und fixomull abgedeckt. laut dem exam. pflegepersonal scheint das in den meisten fällen gut zu helfen.
als dekubitusprophylaxe verwenden wir teilweise ligasano unterlagen an gefährdeten körperstellen.
 
Behandlung auch hier findet mit Grassolind und Kompressionsverbänden statt 1xtgl.

... Grassolind und dann? Was benutzt Ihr denn als Sekundärabdeckung? (Da ist doch bestimmt nicht nur Grasslind und dann Kompression drauf?)
Und kann es sein, das die weißen Ränder von der Vaseline kommen? Lassen sie sich lösen?

Vielleicht umsteigen auf engmaschig und Silikon ausprobieren und entsprechende Sekundärabdeckung mit Kompresse, Saugkompresse ausprobieren.
:wavey:
 
Was ist Ligasano und wie wirkt das auf Druck und Zeit als Ursachen des Dekubitus?

Elisabeth
 
Das A und O bei der Dekubitusprophylaxe ist die Bewegung....

was bei dieser pat. aber so gut wie unmöglich ist. sie hat das rechte bein gezwungener maßen dick verpackt in einer kramerschiene. das einzige was man bei ihr machen kann ich das kopfteil des bettes runtermachen, damit nicht so viel druck aufm steiß ist. aber da wehrt sie sich vehement dagegen.
und zwingen können wir sie schlecht?

@elisabeth: ligasano ist ein polyurethanschaumstoff. ich weiß leider nicht genau wie das funktioniert, werde ich am montag gleich mal fragen, aber scheint zu klappen!
ich denke halt dass es durch diese "löchrige" schaumstoffstruktuer druckentlastend wirkt und gut wundexsudat aufnimmt.
 
Es gibt auch Mikrolagerung.
Ist es eine Wundauflage oder eine Matratze?
 
Es gibt auch Mikrolagerung.
Ist es eine Wundauflage oder eine Matratze?

eine wundauflage natürlich. ich habe das vorher auch noch nie gesehn. wie "mikrolagert" man denn eine pat. die dies nicht will und zudem noch schwer zu bewegen ist?
 
Ist eine Wechseldruckmatraze vorhanden ? wenn nein, vllt erstmal diese Option betrachten und ggf. organisieren (wenn die Dame überhaupt noch entsprechend bewegt werden kann, so wie es klingt ja nicht wirklich )., wenn die Patientin noch fähig ist über ihrer eigenen Wünsche und Maßnahmen zu entscheiden--Beratung mit Unterschrift, ggf Ablehnungserklärung der Patientin einholen, wenn sie es partout nicht wünscht.(dient letzendlich auch eurer eigenen Sicherheit)
Was die Wundbehandlung betrifft, es gibt da eine vielzahl an saugfähigen Hydrokolloidverbänden, Schaumverbänden (z.b von Sorbion, Hartmann, smith& nephew etc.pp), dies aber halt sehr individuell. bestehen Allergien ( eine Patientin von mir reagiert auf fast alles, da sind nicht einmal silberhaltige Schaumverbände möglich).

Viel Erfolg!!
 
Ist eine Wechseldruckmatraze vorhanden ? wenn nein, vllt erstmal diese Option betrachten und ggf. organisieren (wenn die Dame überhaupt noch entsprechend bewegt werden kann, so wie es klingt ja nicht wirklich )., wenn die Patientin noch fähig ist über ihrer eigenen Wünsche und Maßnahmen zu entscheiden--Beratung mit Unterschrift, ggf Ablehnungserklärung der Patientin einholen, wenn sie es partout nicht wünscht.(dient letzendlich auch eurer eigenen Sicherheit)
Was die Wundbehandlung betrifft, es gibt da eine vielzahl an saugfähigen Hydrokolloidverbänden, Schaumverbänden (z.b von Sorbion, Hartmann, smith& nephew etc.pp), dies aber halt sehr individuell. bestehen Allergien ( eine Patientin von mir reagiert auf fast alles, da sind nicht einmal silberhaltige Schaumverbände möglich).

Viel Erfolg!!

oh diese pat. wäre gar nicht so unbeweglich wenn sie nur wollen würde.. zudem hat sie trotz starker schmerzmittel immer noch schmerzen im kaputten bein.
ich meine, sie zieht sich nicht mal alleine hoch, obwohl sie es kann. für eine einzige PP ist sie aber zu schwer.. im kopf ist sie aber soweit klar..
wüsste nicht wie man sie in einen stuhl oder auch nur in eine andere position kriegen sollte...
sie hat keine wechseldruckmatratze, ich weiß nicht warum, denn sie liegt schon länger da und wirds auch noch ne zeit. ich hab mich noch nicht getraut zu fragen, die antwort wäre warscheinlich weil es nur 5 dieser matratzen im ganzen haus gibt (übertrieben gesagt)
 
:gruebel: wieso hat sie eigentlich eine Kramerschiene bei ulcus cruris vernosum, nur mal so gefragt, man lernt ja gerne dazu.

Und wie kann ich es mir vorstellen: da liegt jemand, der keinen Bock hat sich zu bewegen und 2 PFK asten sich da ab, inkl. Steckbecken statt Toilette (-nstuhl)?

Und: Du bist in der Ausbildung! Trau Dich rihig zu fragen!
 
@Irgendeine- deine Aussage zum Schmerzempfinden der Pat. finde ich sehr gewagt. Hast du schon Akutschmerz und chron. Schmerz in der Ausbildung gehabt?
Und zum Hochziehen- du meinst doch hoffentlich nicht den Galgen, an dem sie sich hochziehen soll?

@Nordlicht- Bei einem Ulcus cruris venosum im Akutstadium hast ein entzündlich bedingtes Ödem, dass du erst mal beseitigen musst. Das geht nun mal am besten mit Hochlagern und kühlen. Hinzu kommt bei diesen Pat. der erlernte Karnkheitszugewinn. Da brauchst viel Fingerspitzengefühl. Mit "sie müssen aber" oder "nun haben sie sich net so" kommst da net weiter.

Elisabeth
 
:gruebel: wieso hat sie eigentlich eine Kramerschiene bei ulcus cruris vernosum, nur mal so gefragt, man lernt ja gerne dazu.

Und wie kann ich es mir vorstellen: da liegt jemand, der keinen Bock hat sich zu bewegen und 2 PFK asten sich da ab, inkl. Steckbecken statt Toilette (-nstuhl)?

Und: Du bist in der Ausbildung! Trau Dich rihig zu fragen!

so in der art.. ich meine, natürlich hat die frau schmerzen, aber wenn du siehst dass sie das am tag davor problemlos geschafft hat...
die kramker schiene hat sie wegen der (infizierten) anderen wunden um das bein ruhig zu stellen. der ulcus ist halt nur "blöderweise" auch an dem bein.

@elisabeth: was ist daran gewagt? ich weiß was sie an schmerzmitteln erhält und ich weiß dass sie ständig sagt sie hätte schmerzen.
ja ich meine den galgen. an dem sie sich all die tage vorher alleine hochgezogen hat. und gerade gestern sollte es nicht gehen.
im endeffekt hab ich sie mit ihrer unterstützung alleine hochgezogen.

aber ich lerne gerne dazu: wie soll ein pat. sich denn sonst alleine hochziehen? ich kenne es nur mit galgen und mit oben an der "stange" festhalten. wenn wir es machen, dann mit tragetuch.
 
Nochmal die Frage: hats du bereits in der Ausbildung etwas zum Thema Schmerz udn Schmerzempfinden gehabt? Mir erscheint es so, als wenn du hier von dir selber ausgehst. Ein fataler Fehler- vor allem im Umgang mit Pat., die chron. Schmerzen haben.

Hast du dich schon mal an den galgen gehängt und versucht hochzukommen? Ich hab dies oft mit Azubis udn Kollegen ausprobiert. Danach hat keiner mehr verlangt, dass schwerkranke und schmerzgeplagte Menschen sich daran im Bett nach oben bewegen sollen.

Wie bekommt man den Pat. nach oben? Gegenfrage: wie bewegst du dich nach oben? Wie eine Schlange? Oder bist du ein "Kissenbohrer" und Hüpfer"? Beobachte die Pat. was sie anbietet und unterstütze sie dabei.
Bedenke, dass der Bereich den sie zum Abstützen nimmt, nicht bewegt werden kann. Der freie Teil sehr wohl.

Hier mal sinnvol >>> der Selbstversuch: Bewege dich schlangenförmig nach oben indem du erst die eine Schulter nebts becken nach oben bringst, dann die andere. Beobachte, wie du das machst. Wo nimmst du Gewicht weg? Wo geht das Gewicht hin? Wo schaust du hin, wenn du nach oben willst? Welche Auswirkungen hat das auf deine Bewegungsmöglichkeit? Wie kannst du die Bewegung unterstützen? Wo solltest sinnvollerweise hinlangen und ziehen? ...

Warum habt ihr bisher noch nie was von Kinästehtik gehört?

Elisabeth
 
Mir fällt noch was ein. Hat die Frau bis dato Anzeichen eines beginnenden Dekubitus? Wenn nicht, dann führt sie genug Eigenbewgungen aus. Ein Wechseldruckmatratze wäer dann nur hinderlich. Sie reduziert bekanntlich die Beweglichkeit.

Elisabeth
 

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