Wieviel lernt man über Notfälle in der Ausbildung?

Fire83

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08.10.2005
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Hi,
ich mache zur Zeit eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger (3.Sem). Mich würde interessieren, wieviel ihr so zum Thema Notfälle in der Ausbildung gerlernt habt.
Ich hab nämlich das Gefühl, dass wir viel zu wenig dazu lernen. Wir hatten bisher zwei Lernsituationen zu dem Thema einmal 14 h knapp unter Erste Hilfe Kurs Niveau.
Inhalt: Reanimation ohne Hilfsmittel und ganz oberflächlichen Folienunterricht zu Verbrennungen, versch. Verletzungen und Helmabnahme.

2. Lernsituation: 8h verschiedene Schockarten, akutes Abdomen und Besichtigung eines Rettungshubschraubers und der Notaufnahme.

Im dritten Ausbildungsjahr noch eine Lernsituation (6h) mit dem Schwerpunkt Reanimation.
Meine Vorstellung was ich noch lernen müsste:
Beatmung mit Maske/Beutel
evtl. weitere Hilfsmittel zur Beatmung z.B. Güdeltubus
Assistieren bei einer Reanimation
z.B beim Intubieren
Ablauf einer Reanimation durch den Arzt Defi, Medikamente

So was meint ihr, sollte ich das während meiner Ausbildung noch lernen? Oder vielleicht sogar noch mehr?
Vielen Dank für eure Antworten

Alex
 
Hallo..

Wir hatten im 1. Lehrjahr auch nur die Erste-Hilfe-Stunden, und im 3. Lehrjahr kam dann nochmal ein 8-Stunden-Rea-Tag, bei dem wir pausenlos Gummipuppen knutschen durften, bis uns die Lippen bluteten.
Ausserdem lernten wir mit dem Intubationsbesteck umzugehen und des anzureichen, sowie die H-L-Wiederbelebung/:lovelove: -:kloppen: (Druck-)Massage.

Wenn man mehr wissen will, dem empfehle ich die RD-Schiene mitzumachen.
Oder man fragt auf Intensivstationen, ob man da ein ACLS-Training (ACLS-Advanced Cardia Life Support) mitmachen kann...

LG,Nicole
 
Fire83 schrieb:
So was meint ihr, sollte ich das während meiner Ausbildung noch lernen? Oder vielleicht sogar noch mehr?
Na ja, kommt drauf an. Ich denke, dass Du im 3. Semester noch keinen Einsatz auf der Intensivstation hattest. Da lernt man halt auch viel über Notfallmanagement. Und da bist Du halt dann auch wirklich nur zum lernen. Das ist ganz gut, versuche da viel mitzunehmen. Stelle da auch Deine Fragen. Ich denke nicht, dass ihr in der Ausbildung lernt einen Patienten mit Beutel zu beatmen, zu intubieren oder ähnliches. Das sind eher Dinge, die man im Intensiveinsatz (bzw. Intubation auch in einem evtl. Anästhesieeinsatz) lernt.
Ist für die Normalstation jetzt nicht so relevant.
WICHTIG ist, dass ihr die BLS (Basic life support) lernt und auch könnt. DAS ist entscheidend. Alles andere kommt, wenn man in einem entsprechenden Bereich arbeitet.
 
Fire83 schrieb:
Im dritten Ausbildungsjahr noch eine Lernsituation (6h) mit dem Schwerpunkt Reanimation.
Meine Vorstellung was ich noch lernen müsste:
Beatmung mit Maske/Beutel
evtl. weitere Hilfsmittel zur Beatmung z.B. Güdeltubus
Assistieren bei einer Reanimation
z.B beim Intubieren
Ablauf einer Reanimation durch den Arzt Defi, Medikamente

Alex

Hallo Alex,

das Wichtigste an einer Reanimation sind die Basic's, kannst du diese nicht richtig anwenden ist der Rest meist ohne grossen Erfolg.
Also lerne die Grundlagen, in deinem Intensiveinsatz siehst du sicher auch Reanimationen, da hast du dann die Gelegenheit deine AnleiterInnen mit Fragen zu löchern.
Für den Ablauf einer Reanimation gibt es (theoretisch) Richtlinien, die du auch hier im Forum nachlesen kannst.
Den Umgang mit dem Güdeltubus lernst du mit Sicherheit auf einer Intensivstation, dies ist auch kein grosses Geheimnis.

Alles andere hat Mobitz schon geschrieben.

Schönen Tag
Narde
 
Bis auf das endotracheale Intubieren (bzw. Assistenz) hatten wir die angesprochenen Themen im Mittelkurs. Im Unterkurs war auch nur Reanimation dran (aber inkl. AmbuBeutel). Intensiv-Einsatz hat 2/3 unseres Kurses jetzt im Oberkurs. Der Rest hat Ambulanz.
 
cooles video - macht echt spass:D
 
Ich bin auch immerfür Basics :klatschspring:
Wenn man die Bascis nicht weiß, was nützt dir dann z.B. das Intubieren.

Nach meiner Meinung waren aber selbst die Basics in meiner Ausbildung viel zu kurz.
Reanimation an der Puppe hatte ich gerade mal nur an 2 Tagen geübt.
Wenn es hoch kommt, dann vielleicht gerade mal ne viertel Stunde und das Simulieren der Reanimation in "Ruhe".

Was mir fehlt, ist das Simulieren der Stresssituation.
Man kann NIE eine reale Situation simulieren. Das ist mir klar.
Das kenn ich auch vom Kampfsport und Kampfkünsten :lol1:.

Aber wie geil ist das, wenn man gerade zum Unterricht kommt und gerade da erwartet man ja keinen Notfall.
Und bum sagt der Lehrer: Reanimationssituation.
Er spielt dann den verängstigten Angehörigen und sagt hastig was der Person (hier die Puppe) fehlt.
Bsp: "Mein Vater atmet nicht mehr". Mehr Infos erhält man nicht.
So dann schauen wir mal wie der (noch) Schüler auf diese Situation reagiert. :lol1:

Wenn ein Angehöriger einen Pfleger fragt, was Divertikel sind und der Pfleger das net weiß :weissnix:.
Naja ist etwas peinlich, schließlich ist das Basicwissen.
Mehr passiert aber nicht.

Basics im bezog auf Notfälle muss man im warsten Sinne des Wortes im Schlaf können.
Da gehört kein "Wie geht das nochmal?"
Es kann Menschenleben kosten.

Und dieses Wissen in einer realen Situation unter Stress abzurufen, wo jede Sekunde zählt...

Nunja...jeder Mensch reagiert auf Stress ganz unterschiedlich :wink:
 
Ich finde auch das die Basics sitzen müssen. 2 Tage für Reanimation ist doch gar nicht so schlecht. Wir hatten 2 Doppelstunden mit 28 Leuten und einer Puppe :-(. Während meines Zivildienstes haben wir in der Ausbildung Notfallsituationen anhand von Fallbeispielen geübt. Die Patienten waren geschminkt haben geschrien und wenn man Mist gebaut hat sind sie auch mal Bewusstlos oder reanimationspflichtig (dann gings an der Puppe weiter) geworden. Dabei bin ich teilweise ganz schön ins schwitzen gekommen. Ich könnte mir Vorstellen so auch in der Pflegeausbildung Notfallsituationen zu trainieren.
 
hallo@all


ich bin jetzt im 4.sem. und in unserer schule müssen wir alle 6monate rea-übungen an high-tec-puppen durchführen,alle notfall-medis aus dem ff aufsagen(wirkung,nebenwirkung,...) inkl. dosierung usw und mit den geräten umgehen können.
wir stellen dann notfallsituationen nach und unsere lehrer beobachten uns (teilw. wird auch mal gefilmt),danach wird ausgewertet.

ich find diese art von praktischer übung sehr gut. musste auch mal jmd. auf station reanimieren und dem rea-team medis aufziehen und habe mich durch die übungen vorher sicher gefühlt!!!!
 
hallo@all


ich bin jetzt im 4.sem. und in unserer schule müssen wir alle 6monate rea-übungen an high-tec-puppen durchführen,alle notfall-medis aus dem ff aufsagen(wirkung,nebenwirkung,...) inkl. dosierung usw und mit den geräten umgehen können.
wir stellen dann notfallsituationen nach und unsere lehrer beobachten uns (teilw. wird auch mal gefilmt),danach wird ausgewertet.

ich find diese art von praktischer übung sehr gut. musste auch mal jmd. auf station reanimieren und dem rea-team medis aufziehen und habe mich durch die übungen vorher sicher gefühlt!!!!

Bin sprachlos.
Ich wünschte ich hätte so eine Ausbildung genossen.
Du bist im 4.Sem?
Machst du das duale System?
 
werde in einem integrativen kurs ausgebildet.... die kikras haben auch im diff.-unterricht nochmal rea von Früh- und Neugeborenen....weil die ja auch in den drei jahren der ausbildung oft auf unsere neo müssen....
 
Hallo,

wir hatten im Einführungsblock sowas wie ein Erste Hilfe Kurs,
etwas später kamm dann Intubieren, nen haufen Notfallmedikamente.
Wäre aber schön wenn wir noch mehr lernen würden.

LG Pflegeschüler1988
 
Hallo,

ich bin im zweiten Semester und wir hatten nun als Unterrichtseinheit 16 h Erste-Hilfe-kurs und sollen nun wirklich einen Notfall im Krankenhaus erkennn und beherrschen könnnen. Finde ich nicht gut, da erstmal viel zu früh ind er Ausbildung und der Erste-Hilfe-kurs war wirklich nur auf Autounfälle und Unfälle zu Hause gerichtet, nicht auf Notfälle im Krankenhaus.

Aber ich weiß, dass wir im dritten Jahr nochmal nen Rea-Tag haben. Ansonsten haben wir ja noch nicht wirklich Krankheitslehre gehabt.

Liebe Grüße Sandra
 
Hallo ihr Lieben..

mich würde so nebenbei mal interessieren, wie des bei euch mit den Semestern geht *Kopf-Kratz*. Ich kenn nämlich nur die "normale Ausblidung mit den 3 Jahren.. bei uns gab es keine Semester.

Wir hatten im ersten LJ übrigens eine komplette Unterrichtseinheit EH,
und vor Beginn der Einsätze im 3.LJ hatten wir nochmal einen kompletten 8 Std.Tag Rea.
Hinterher hatten alle blutige Lippen vom Beatmen der Puppen, da wir dies sowohl mit als auch ohne Ambubeutel geübt haben.
Und dennoch hatten wir nen Heidenspass und wurden bestens auf alle Situationen vorbereitet.

So long, einen schönen Abend noch.

LG, Nic (Trainerteam Reanimationsschulungen)
 
Hi,
Meine Vorstellung was ich noch lernen müsste:
Beatmung mit Maske/Beutel
evtl. weitere Hilfsmittel zur Beatmung z.B. Güdeltubus
Assistieren bei einer Reanimation
z.B beim Intubieren
Hi du, is ja ganz witzig, wir hatten gestern und heute, insgesamt 16 Stunden DRK- Erste Hilfe Kurs und bei uns kam das alles dran, obwohl es ja wirklich ziemlich unralistisch ist, eine Beatmungsmaske im Auto rumzuschleppen (bin aber am überlegen mir eine zu holen...)
Was mich en bissle aufgeregt hat, war dass ich im April mit der Ausbildung angefangen hab und gestern bzw heute erst Erste Hilfe Kurs war, ich mein immerhin bin ich schon ein halbes jahr im Dienst. Hab glück, dass ich zwecks Auto vor zwei Jahren Kurs gemacht hab, aber wir haben auch noch unter 18-jährige, bzw. 50-Jahrige, wo so einen Kurs entweder noch gar nicht oder vor längerer Zeit gemacht haben!!!
Lg francis
 
Wir hatten einen 6 Wöchigen Erste Hilfe Kurs bei einem Rettungsassistenten mit einer Abschlussprüfungzu Beginnder Ausbildung. Zwei mussten dabei ein team bilden und diverse Notfälle wurden nachgestellt. Der Herr war zudem auch die Leute "geschminkt" um es realer werden zu lassen.

Später gab es jedes Jahr eine Auffrischung.
 
Ich kann mich erinnern das in meiner Grundausbildung das Thema Reanimation recht grossen anteil hatte. Wir hatten so einige Rea-übungen und hatten sogar eine prüfung an einer Puppe abzulegen. Die Pflegekräfte müssen sich zudem jedes jahr einem Mega-Code Training unterziehen.

Ich denke für Pflegekräfte auf Normalstationen reicht es aus, wenn sie die Basis-Massnahmen durchführen können. Die Intubation des Patienten solllte dann doch schon durch das Rea-Team erfolgen. So eine massnahme ist nicht ohne und kann durchaus ganz schön in die Hose gehen.. Es ist ja nicht mit den Tubus anreichen getan. Medikamente zur relaxierung, sedierung müssen gegeben werden, in den meisten Fällen muss eine Crush-Intubation erfolgen.
 
In Deutschland ist das nicht Aufgabe der Pflege...
 

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