Hallo, tja will die Verwirrung mal auflösen..
Ich bin gebürtige Erfurterin...
Und was hat die Puffbohne mit Erfurt zu tun?
Erfurt ist wohl den meisten unter dem Begriff Blumenstadt bekannt. Dieser Begriff wurde umso stärker geprägt, als Erfurt zur Stadt der IGA - der Internationalen Gartenbauausstellung der sozialistischen Länder (heute ega Erfurt) erwählt wurde.
Nur wenige Besucher wissen, dass Erfurt bereits seit Jahrhunderten eine Stadt des Gartenbaus war. Rund um Erfurt wurden neben Blumen auch Nutzpflanzen angebaut.
Goethe kannte Erfurt schon als Stadt des Gartenbaus. Der Dichter, der 88 Tage in Erfurt verbrachte und hier auch auf Napoleon traf, übersandte mehrmals seiner Charlotte vom Stein nach Weimar Blumen und Geschenke aus Früchten.
Es wurde um Erfurt auch eine besonders große Bohnenart angebaut - die so genannte Puffbohne. Die Puffbohne (Vicia faba), dicke Bohne oder Saubohne, wie sie je nach Land und Region genannt wird, ist eine uralte Kulturpflanze.
Sie stammt aus dem Mittelmeergebiet und wird heute überall angebaut. Aus den noch unreifen Samen entstehen viele Gerichte, z. B. „Schusterjungs“ oder diverse schmackhafte Aufläufe.
Das wichtigste Anbauland ist heute China, wo 90 % der Weltproduktion erzeugt werden. In Europa wird die Bohne besonders in Deutschland, Großbritannien und Italien angebaut.
Puffbohnen gehören zur Gruppe der Leguminosen (Schmetterlingsblütler). Ihr Eiweißgehalt liegt bei 20 % und ist damit höher als der von Erbsen. Die Leguminosen besitzen in Zusammenarbeit mit den Knöllchenbakterien die Fähigkeit, Stickstoff aus der Luft zu sammeln. Bei genauem Betrachten entdecken wir an der Wurzel kleine Verdickungen, die Knöllchen – dies sind die Stickstoffsammler.
Die gesamte Pflanzenfamilie der Schmetterlingsblütler wird heutzutage viel zu wenig beachtet. Früher gehörten Bohnen, Klee und Lupinen zu den goldenen Pflanzen des Gartenbaus und der Landwirtschaft, die einer Auszehrung der Böden entgegen wirkten. Ihre kleinsamigen Verwandten, unter den Begriffen „»Pferdebohne“ oder „Ackerbohne“ bekannt, sind nur etwa erbsengroß und dienen als Viehfutter oder Gründüngung.
Die Pflanze hat einen kahlen, vierkantigen Stängel. Sie wird bis zu 120 cm hoch und ist sehr standfest.
Sie war schon im Mittelalter ein wichtiges und beliebtes Nahrungsmittel der Erfurter. Sie gedieh auf den fruchtbaren Böden und im milden Klima des Erfurter Beckens besonders gut.
Die Erfurter verehrten ihre prächtige und nahrhafte Bohne so sehr, dass sie nur grüßend an einem Puffbohnenfeld vorübergingen und stets einige Bohnen bei sich trugen, um sie aus der Tasche zu essen.
Aus diesem Grunde tragen die Erfurter noch heute ihren Spitznamen: Erfurter Puffbohne.
„Nur in Erfurt ist gut wohnen; aber wisst Ihr auch - warum?
Rings um Erfurt blüh’n Puffbohnen; unser Stolz und Gaudium.
Fragt in Pommern, fragt in Schwaben, solche Bohnen sie nicht haben…“
heißt es in einem Erfurter Gärtnerlied von Wilhelm Schütz aus dem Jahre 1837. Und so verwundert es nicht, dass die Puffbohne bis heute das Maskottchen der Stadt ist.
Also wie du siehst hat dies nichts mit einem Puff zu tun *gg*
LG DIana