Umfrage zur Pflegekammer in Niedersachsen gestoppt

" Die Umfrage ist auch ohne die Panne nicht unumstritten, weil die alles entscheidende Frage nicht nur erst ganz am Ende der Umfrage kommt, sondern auch noch irreführend formuliert wurde. „Wünschen Sie sich für die Zukunft eine beitragsfreie Pflegekammer in Niedersachsen?“, lautet die Frage, die Kammergegnerin Sandra Barth, Pflegefachkraft aus Uelsen in der Grafschaft Bentheim, als Katastrophe bezeichnete. „Dadurch steht das angekreuzte Nein nicht mehr allein für unser eigentliches Anliegen, dass wir nämlich überhaupt keine Pflegekammer wollen – nicht nur keine beitragsfreie“, sagt Barth vor gut einer Woche im Gespräch mit dem Politikjournal Rundblick."

Sag ich doch, daß diese Umfrage ("Evaluation":roll:) kompletter Schwachsinn ist.
In jeder Hinsicht...
 
In dieser Form ist sie Schwachsinn, da geb ich dir recht. Aber mit den richtigen Fragen könnte man ein echtes Meinungsbild bekommen, von allen verkammerten Pflegekräften! Das halte ich noch immer für sinnvoll!
 
Wenn die Umfrage eine echte "Evaluation" sein soll und auch irgendeinen Sinn ergeben soll, dann wäre das einzig Sinnvolle, sie in ein paar Jahren nach Gründungsdatum durchzuführen, wenn die Pflegekammer Nds. sich eingespielt hat und ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen konnte - aber nicht so.

"Auch Zeit und Ruhe gab es bisher keine – schließlich stand die Kammer von Anfang an im Kreuzfeuer von Kammergegnern und politischen Vertreter/innen, die sich von diesen vereinnahmen ließen. Für den DBfK Nordwest ist klar: „Eine neue Institution ist logischerweise erst einmal mit sich selbst beschäftigt und nicht aus dem Stand heraus in der Lage, die entsprechende Außenwirkung zu entfalten. Sie braucht Struktur und Satzung, um arbeitsfähig zu sein. Das alles steht jetzt. Die Befragung kam zur Unzeit, weil sie den Arbeitsprozess wieder ins Stocken gebracht hat und zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine echte Evaluation gar nicht möglich ist.“

Deshalb fordert der DBfK Nordwest den sofortigen Stopp und einen Reset mit angepasstem Fragenkatalog frühestens in einem Jahr."

 
Warum erst in ein paar Jahren? Weil man hofft, dass sich die Mitglieder damit abfinden werden? Weil man denkt, dass die Wut der Gegner gegen eine zwangsweise Mitgliedschaft verraucht?

Ich gehe soweit mit, dass eine neue Organisation Zeit braucht sich zu etablieren und Strukturen aufzubauen um arbeiten zu können. In Niedersachsen hat sich der Kammervorstand jedoch mit soviel fragwürdigem Verhalten in Szene gesetzt, dass sich ein enormer Widerstand formiert hat.
Sie hat Vertrauen verspielt, das hat sie aber selbst zu verantworten!
Es geht meines Erachtens darum, dass scheinbar viele Mitglieder trotz repräsentativer Umfrage zuvor keine Pflegekammer wollen. Die Leute wollen auch nicht abwarten was eine Pflegekammer so tut!
Wenn es laut repräsentativer Umfrage eine Zustimmung gab , wird sich das ja bestätigen!
Deshalb ist die Evaluation mit folgenden Fragen doch ganz einfach.
1. Sind sie für eine Pflegekammer, ja oder nein?
2. Wenn sie gegen eine Pflegekammer sind, würden sie beitragsfreie Pflegekammer befürworten?
3.Würden sie eine Pflegekammer unterstützen, der sie freiwillig beitreten können?

Die Evaluation ist wichtig, weil die Pflegekammer ohne diese nie einen Fuß auf die Erde bekommen wird. Es ist mittlerweile die einzige Chance Ruhe zum Arbeiten zu bekommen, wenn die Pflegenden die Kammer denn tatsächlich wollen!
 
Das grundsätzliche Prinzip einer Kammer ist aber die Pflichtmitgiedschaft und die Selbstfinanzierug. Nur dadurch ist sie unabhängig von politischen Überlegungen und kann über das Bild des Berufes und die Ausbildung für ALLE bestimmen - sie ist keine Gewerkschaft, die auch für Nichtmitglieder positive Effekte hat.
Ohne Pflichtmitgliedschaft könnten AG versteckten Druck auf AN machen, um Die Kammermitgliedschaft zu boykottieren
 
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Stell dir vor, das Prinzip einer Kammer habe ich und auch viele andere Gegner durchaus verstanden!
Auch wenn die Kammer immer wieder propagiert, dass sie unabhängig sein will um die Interessen der Pflegenden zu wahren....., ich möchte die Organisation die meine vermeintlichen Interessen vertritt selbst wählen und nicht dazu gezwungen werden! Zumal ich für meinen Teil bezweifle, dass sie meine Interessen vertritt. Zumindest sehe ich beispielsweise bei der Pflegekammer RLP (die ja nun schon einige Jahre besteht) nichts, wofür ich eine solche Organisation brauche!
Aber ich wollte mit diesem Thread nur informieren, dass die Befragung in Niedersachsen gestoppt ist, nicht mehr aber auch nicht weniger!
Ich habe in diversen Threads meine Argumente mit euch ausgetauscht, von meiner Seite, und ich denke auch von Seiten der Kammerbefürworter, gibt es da keine Änderung!
Ich werde mich weiterhin gegen die Kammern positionieren und meine Kraft in die Verhinderung einer Kammer in meinem Bundesland einsetzen.
Aber ich brauche keine Belehrung was eine Kammer ist, was sie will und warum sie eine Zwangsmitgliedschaft für notwendig hält!
;):-)
 
"Unter Evaluation wird meist die Bewertung bzw. Begutachtung von Projekten, Prozessen und Funktionseinheiten (z. B. von Geräten, Objekten) sowie: Organisationseinheiten verstanden. (...)

Die Bewertung erfolgt durch den Vergleich der ermittelten Ist-Werte mit vorher explizit festgelegten, operationalisierten und begründeten Soll-Werten anhand festgelegter Indikatoren."


Quelle: Evaluation – Wikipedia

D. h., hier wird nicht mehr gefragt, ob die Mehrheit der Pflegekräfte (in Nds.) für oder gegen eine Kammer sind - dies wurde mehr als ausreichend bereits vor Jahren geklärt.
Sondern es wird ermittelt, ob die (in diesem Fall) Organisation Pflegekammer Nds. auch die Ziele erreicht, die man sich wünscht - zu diesem Zweck benötigt die Organisation Pflegekammer aber ausreichend Zeit, um diese Ziele auch erreichen zu können (und nicht, was Du unterstellst @ludmilla ).

Keinesfalls ist eine Evaluation da, um Gemotze und Nachtreten gegen in eindeutigen Befragungen erhobene Umfrageergebnisse zu legitimieren, bloß weil diese der unterlegenen Partei nicht passen! :wink:
 
D. h., hier wird nicht mehr gefragt, ob die Mehrheit der Pflegekräfte (in Nds.) für oder gegen eine Kammer sind - dies wurde mehr als ausreichend bereits vor Jahren geklärt.
Sondern es wird ermittelt, ob die (in diesem Fall) Organisation Pflegekammer Nds. auch die Ziele erreicht, die man sich wünscht - zu diesem Zweck benötigt die Organisation Pflegekammer aber ausreichend Zeit, um diese Ziele auch erreichen zu können (und nicht, was Du unterstellst @ludmilla ).

Keinesfalls ist eine Evaluation da, um Gemotze und Nachtreten gegen in eindeutigen Befragungen erhobene Umfrageergebnisse zu legitimieren, bloß weil diese der unterlegenen Partei nicht passen! :wink:

Schon tausendmal gehört Martin und dennoch stimmst du mich nicht um!
Dass sich gerade in Niedersachsen der Widerstand regt, ist ein deutliches Zeichen, dass die Zustimmung wohl nicht so eindeutig ist wie das Umfrageergebnis zu vermitteln scheint!
In meinen Augen ist und bleibt es zutiefst undemokratisch Menschen in eine Organisation zu zwingen, die sie nicht wollen und sogar ablehnen. Die Pflegekammern haben als Aufgabe eine qualitative Pflege für die Bevölkerung zu sichern! Das zu finanzieren kann nicht Aufgabe der Mitglieder sein! Wenn die Befürworter das wollen, dann macht es, aber ohne diejenigen, die das nicht bezahlen wollen.
Und bitte ohne ständig zu betonen, dass man die Interessen der Pflegenden vertritt! Weil das ist schlicht gelogen. Die Pflegekammer vertritt niemals die Interessen derjenigen, die die Kammer ablehnen und nur gezwungenermaßen Mitglied sind!
 
Darauf habe ich mich mit meinem Statement auch nicht bezogen! ;)
Ok, die Erklärung hattest Du aber zitiert. :-)

Aber wir werden sehen, wenn die Befragung nochmal bei allen Pflegekräften durchgeführt wird.
:weissnix:Die ist aber doch so katastrophal , daß sie gar nichts aussagt... sagt z. B. auch Kammergegnerin Sandra Barth.
 
Du überschätzt dich, wenn du glaubst mit den Begriff Evaluation erklären zu müssen!
Ich habe mich auf deine Meinung zu der Befragung bezogen, aber das hat mit einer Erklärung des Begriffs nichts zutun!:aetsch:

Ja die Art der Fragen ist katastrophal und wenigstens da sind sich Befürworter und Gegner der Kammer einig. Also gut dass die Befragung gestoppt wurde! Und Gelegenheit die Fragen so anzupassen, dass man klare Antworten geben kann!
 
Du überschätzt dich, wenn du glaubst mit den Begriff Evaluation erklären zu müssen!
Das denke ich nicht, denn es war offensichtlich nötig. 8-)
Ich habe mich auf deine Meinung zu der Befragung bezogen, aber das hat mit einer Erklärung des Begriffs nichts zutun!
Das war nicht meine Meinung, sondern Teil der Erklärung - ich habe schlicht die allgemein gehaltene Definition von Wikipedia konkret auf das Beispiel der niedersächsischen Pflegekammer übertragen. :wink1:
Ja die Art der Fragen ist katastrophal und wenigstens da sind sich Befürworter und Gegner der Kammer einig. Also gut dass die Befragung gestoppt wurde! Und Gelegenheit die Fragen so anzupassen, dass man klare Antworten geben kann!
Da hast Du sicher recht, daß die Fragen katastrophal sind.
Nur lese ich es nicht so raus, daß man die anpassen will, sondern nur die Datenpanne beheben.
Wenn ich mich irre, möge man mich korrigieren.
 
Deine Überheblichkeit wird auch mit den von dir so inflationär genutzten Smilys nicht witziger!

Ich habe nicht behauptet, dass man die Fragen anpassen wird, sondern nur dass man jetzt die Gelegenheit dazu hätte, wenn schon alle die Fragen katastrophal finden...
 
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Reaktionen: Martin H.
ich möchte die Organisation die meine vermeintlichen Interessen vertritt selbst wählen und nicht dazu gezwungen werden! Zumal ich für meinen Teil bezweifle, dass sie meine Interessen vertritt.

In irgendeinem Forum meine ich mal gelesen zu haben, dass Du gar nicht im pflegerischem Bereich tätig bist. Worüber regst Du Dich eigentlich so auf?
 
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe ... @ludmilla bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege.
Ludmilla ist gelernte Krankenschwester und ist irgendwann aus der Pflege geflüchtet, arbeitet aber noch im Gesundheitssektor. Nun fühlt sie (durch ihren "eigentlichen" Beruf), obwohl sie nicht mehr am Bett arbeitet quasi gezwungen Mitglied einer Kammer zu sein, die aus ihrer Sicht ihre Interessen nicht vertritt, bzw. vertreten kann.
 
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe ... @ludmilla bitte korrigiere mich, wenn ich falsch liege.
Ludmilla ist gelernte Krankenschwester und ist irgendwann aus der Pflege geflüchtet, arbeitet aber noch im Gesundheitssektor. Nun fühlt sie (durch ihren "eigentlichen" Beruf), obwohl sie nicht mehr am Bett arbeitet quasi gezwungen Mitglied einer Kammer zu sein, die aus ihrer Sicht ihre Interessen nicht vertritt, bzw. vertreten kann.
Na dann wäre ja alles gut. Ich hatte mal wieder die paranoide Vorstellung, dass sich Berufsfremde in unsere Angelegenheiten einmischen.
 
In irgendeinem Forum meine ich mal gelesen zu haben, dass Du gar nicht im pflegerischem Bereich tätig bist. Worüber regst Du Dich eigentlich so auf?

Ich bin gelernte Kinderkrankenschwester und tatsächlich vor mehr als 11 Jahren aus dem Job geflüchtet. Aber bei Gründung einer Pflegekammer, werde ich verpflichtet Mitglied zu werden, weil ich meinem jetzigen Job die Kenntnisse aus der Pflegeausbildung nutze. Das kann man so sehen, ist aber tatsächlich eher in sehr geringem Maß der Fall.
Deshalb bin ich wahrscheinlich noch ein bisschen mehr wütend, weil ich zum einen grundsätzlich gegen eine Pflegekammer bin und zum anderen nicht mehr in der Pflege arbeite und deshalb gar nicht durch die Kammer vertreten werden kann. Ich habe Null Patientenkontakt und arbeite nur im administrativen Bereich. Krankenhäuser betrete ich nur wenn ich selbst krank bin oder beruflich im Verwaltungsgebäude. Also sehe ich neben all der Kritik gegenüber einer Kammer keinerlei Grund Mitglied zu werden. Werde ich aber wahrscheinlich müssen...
 

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