Teilzeitkräfte als Lückenfüller?

Alesig, das stimmt ja auch, da stimme ich dir voll und ganz zu. Einspringen sollte für den Notfall gedacht sein, und nicht als mehr oder weniger Dauerlösung, egal wieviel Prozent man angestellt ist. Zum Glück ist das bei uns so der Fall. Meist decken die Leute die an dem Tag da sind das ab und man holt nur dann jemand aus dem frei, wenns gar nicht anders geht (wenn z.b. der Spätdienst allein ist, statt zu 3. Mit 2 Personen kann man das schaffen aber nicht allein.) Wenn jetzt im Frühdienst statt 5 Leuten nur 4 sind, ist es zwar stressiger, aber dann werden eben manche "unwichtigen" Aufgaben an dem Tag nicht gemacht, dann muss eben nicht jeder vom Pflegepersonal mitgehen zur Chefarztvisite. Die muss er dann allein machen. Deswegen würden wir und unser Chef niemals jemand aus dem Frei holen, und genau so sollte es sein.
Und da es eben so wenig bei uns vorkommt, ist es dann auch kein Problem wenns mal so ist. Dann sind Teilzeit wie auch Vollzeitkräfte bereit, einzuspringen. Weil man weiss, ok , das ist ne Ausnahme. Ausserdem bekommen wir Steuerfreie Zuschläge fürs Einspringen :aetsch:
 
...Deshalb ärger ich mich,wie bambamsche auch,lediglich über die Kollegen,die ihre Kinder bei jeder sich bietenden Gelegenheit als Grund für Dienstablehnung-oder tausch angeben und die versuchen,auch ihren Urlaub auf diese Weise zu bekommen.

Es steht jedem MA frei sich genauso zu verhalten. Das eine kinderlose Vollzeitkraft dies net tut kann man wohl kaum der Teilzeit arbeitenden Mutter anlasten.

Elisabeth
 
Es steht jedem MA frei sich genauso zu verhalten. Das eine kinderlose Vollzeitkraft dies net tut kann man wohl kaum der Teilzeit arbeitenden Mutter anlasten.
Du hast völlig Recht. Jeder schaut auf sich und versucht die Dienste zu bekommen, zu tauschen oder ähnliches wie er/sie es braucht, bzw. überlegt bei Tauschwunsch von anderen ob es passt, unabhängig ob dieser Tauschwunsch von einem Elternteil kommt oder nicht.

Es ist in der Tat nicht das Problem der arbeitenden Eltern, dass die kinderlosen Kollegen sich evtl. moralisch irgendwo unter Druck gesetzt fühlen, weil andere meinen, dass ein Wunsch von arbeitenden Eltern wichtiger ist und/oder sie zur Dienständerung gebeten werden, weil doch sonst das Kind unversorgt ist, ein Termin nicht wahr genommen werden kann...ect.
So weit so gut und alles in bester Ordnung, wenn eine STL dann noch einen DP schreibt, der alle Wünsche gleichberechtigt behandelt, bei Wunschüberschneidungen das Los, die Reihenfolge oder was auch immer fair und gerecht ist entscheiden lässt, dann hätten wir paradiesische Verhältnisse.

Eine wirklich schöne Vorstellung und vielleicht für alle eine Perspektive sich nicht mehr zu ärgern.
Auf der anderen Seite könnten dann auch die Jammereien der TZ-Kräfte aufhören, sie müssten immer einspringen, sie können es ebenso entscheiden.

Irgendwie gefällt mir diese Perspektive, ist leider leichter geschrieben als angnommen und umgesetzt für Viele. Nicht unbedingt die Mehrheit kann damit umgehen, dass andere denken er/sie sei unkollegial, auch wenn es faktisch überhaupt nicht stimmt?
 
Bisher fand ich deine Post´s fast immer sachlich und objektiv. Aber ich in diesem Thread bist du sehr unnachgiebig und aggressiv.

ABER:
Wir können doch stolz darauf sein, es geschafft zu haben und ein bißchen Verständnis für die anderen aufbringen.:freakjoint:

Hallo opjutti,
tut mir leid,wenn ich so erscheine,tatsächlich ist es aber nicht so gemeint.
Weißt,ich bin jetzt seit gut 13 Jahren SL (im August sind's 13). In diesen 13 Jahren waren es bisher niemals kinderlose VZK,kinderlose TZK,400,-Euro-Kräfte oder Azubi's,die sich aufgrund ihrer zu pflegenden Oma,eines Umzugs,Renovierung,Todesfall usw., über Dienste oder nicht gewährtes Wunschfrei oder Urlaubsverschiebung beklagt haben,sondern immer VZK's oder TZK's mit Kindern,egal welchen Alters !
Mein(e) Kind(er) hier,mein(e) Kind(er) da...ich kann hier nicht und ich kann da nicht und das Beste von allem : "Wer keine Kinder hat,kann überhaupt nicht mitreden!" :wut:.
Ein Kollege pflegt zuhause seinen Vater und hat den Pflegedienst nach seinem Dienstplan eingetaktet,kostet zwar mehr,diese Flexibilität des PD,aber er nimmt's in Kauf. Schlag das mal ner Mama mit nem 10jährigen Kind vor,die lyncht Dich ! Verstehst Du,was ich meine ?
Und dies erlebe ich seit Jahr und Tag,ich hab's mit verschiedenen Führungsstilen versucht,mit Teamgesprächen,mit PDL-Gesprächen,mit Wunschbuch und und und...es bleibt irgendwie alles beim Alten und eben deswegen erscheine ich wohl auch so stur.

opjutti,klar können wir stolz darauf sein,unsere Kinder erfolgreich erzogen zu haben und glaub mir mal,ich bin stolz auf meine Jungs !
Aber wieso zum Kuckuck soll Kindererziehung heutzutage anders oder schwieriger sein,als zu unserer Zeit ? Kinder sind Kinder,Kinder machen Arbeit,kosten Nerven,Kinder wachsen,werden groß und Kinder sind das Wundervollste der Welt,aber es ist reine Privatsache und ich kann von Kollegen doch nicht erwarten,daß sie auf mich vermehrt Rücksicht nehmen,bloß weil ich jetzt Mutter bin !
Die emanzipierte Frau von heute regt sich über das Klischee "Die Frau gehört an den Herd und ist für die Kinder da und der Mann geht arbeiten " auf,aaaaaber wenn sie selber Mutter ist,muß ihr jeder Kollege auf ihrer selbstgewählten Arbeit diese abnehmen,weil sie Kind und Arbeit nicht koordiniert kriegt :schraube:. Um was anderes geht's doch hier nicht !
 
Das ist meine Meinung, ich verstehe es nur nicht das Teilzeitkräfte bei uns an fast allen Feiertagen und Wochenenden frei haben.
Klar sind Teilzeitkräfte auch vollwertige Kollegen, aber ich denke schon dass sie auch gerade bei der Urlaubsplanung den Vollzeitkräften den "Vortritt" lassen sollten.
Als Beispiel: Dieses Jahr sind die Urlaubstage in den Sommermonaten fast alle auf die TZ-Kräfte entfallen, daher haben nur wenige VZ-Kräfte ihren Sommerurlaub bekommen.
So auch ich, ich musste meinen Jahres(!) Urlaub im Mai nehmen und hab erst im November bzw Dezember Urlaub.
Des weiteren bin ich der Meinung dass sich ja eine TZ-Kraft ja eh viel mehr Spielraum hat was das Frei-Planen angeht.


Eine Teilzeitkraft ist nicht minder vollwertiger zu betrachten, als eine Vollzeitkraft. Eine Teilzeitkraft ist nicht ohne Grund nur Teilzeitkraft. Eine Teilzeitkraft hat bestimmt ihre guten Gründe, wieso sie nur Teilzeitkraft sein kann z.B. familäre Verpflichtungen oder aus Interesse einen anderen Teilzeitjob. Dies ist vollkommen legitim.

Um Vollzeitkräfte zu entlasten ist eine Teilzeitkraft garantiert nicht da, denn wie schon erwähnt - diese wird ihre guten Gründe haben!
Um Vollzeitkräfte zu entlasten, aber u.a. auch Teilzeitkräfte (z.B. Überstunden sind dort häufiger zu finden) ist so jemand wie ich z.B. da. Eine Freiberuflerin, die nicht an das Arbeitszeitgesetz gebunden ist und sofort einsetzbar ist ohne Einarbeitung.

Deine Einstellung zu Teilzeitkräften ist nicht up to date und vollkommen engstirnig. Sorry.
 
Hallo, ich bin Teilzeitkraft im Nachtdienst und bei uns sind es zwei Dinge die zum tragen kommen.

Teilzeit UND das im Nachtdienst weil ich auch für meine Familie da sein möchte. So ist auch mein Gehalt und später meine Rente.

In der Pflege ist das Arbeitsgesetz seeehr dehnbar, egal ob Voll- oder Teizeitkraft.

Von einer GLEICHstellung kann in unserer Klinik keine Rede sein.

Teilzeitkräft werden gerne in den Spätdiensten, Freitage, Wochenende und an Feiertage eingeplant. Im Vergleich zu den Vollzeitkräften leisten sie da deutlich mehr und nicht anteilmäßig (besonders die Nachtdienstgruppe). Das liegt an der Betriebsstruktur.

Obwohl wir im Dienst voll unsere Arbeit leisten haben wir aber sonst keine vollen Rechte. Informationen, Fortbildungen......, bevorzugt werden Vollzeitkräfte.

Besonders schlimm ist die Einstellung zum Nachtdienstpersonal. Die haben es ja vieeeeellll ruhiger, sie sind faul..., aber uns "frei"willig unterstützen will kaum einer aus dem Tagdienst.

Ein gewisser Stamm ist da, wurde allerdings reduziert von 4,5 Stellen = 7 Personen, davon 6 Teilzeitkräften, auf 3,7 Stellen = 5 Personen, davon 3 Teilzeitkräften, nur in der Urlaubszeit und bei Krankheitsfällen wird es eng.

Nur eine Kraft hat einen Vertrag für "nur" im Nachtdienst, alle anderen Kräfte (auch Tagdienstler) haben keine fest geschriebenen Arbeitsverträge.

Besonders deutlich wird es bei den eingeführten Bereitschaftsdiensten,
17,5 Stellen besetzen die Tagbereitschaft, 3,7 Stellen die Nachtbereitschaft, also wird für die Nachtbereitschaft Unterstützung gebraucht. "Eigentlich" logisch, aber nicht bei uns.

Der Schrei nach Gleichheit (von den Vollzeitkräften, "wenn dann alle gleich") besteht darin das Voll - und Teilzeitkräfte die gleiche Anzahl von Bereitschaftsdiensten leisten sollen. Sie tun es aber nicht, geschweige denn in der Nachtrufbereitschaft.

Keiner ist dafür zuständig, weder das Personal noch die PDL, Personalrat, geschäftlich Klinikleitung, ärztliche Klinikleitung...

Dazu passt das Buch horizontale Feindseligkeit unter Pflegenden beenden:

Verlag Hans Huber - Fachverlag für Psychologie, Psychiatrie, Medizin, Pflege, Gesundheit

Ich denke oft, "wir" von der Pflege werden für bestimmte Machtspielchen benutzt und manche merken es noch nicht mal.

Voll- und Teilzeitkräfte, Tag- oder Nachtdienstler, vollkommen schnuppe.

T (toll) E (ein) A (anderer) M (machts).

Claudia B.