System bei Kurzinfusion durchspülen?

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Liebe Mitglieder,

laut der Hygiene unseres Hauses dürfen Infusionssysteme nach der Zubereitung einer iv-Antibiose nicht sofort durchgespült werden, sondern erst am Patientenbett. Ich halte es für gefährlich, eine "undurchgespülte" Infusion ins Zimmer zu tragen, zweitens ist das Fluten des Infusionsschlauches vor dem Anhängen ein Zeitkiller.
Gibt es für dieses Procedere einen theoretischen Hintergrund? Hat jemand vielleicht Literaturhinweise hierzu?
Vielen Dank vorab!
Aurelia
 
Wo soll denn da der Sinn sein?

Es ist sicher gemeint das die fertige Infusion nicht ewig vorher vorbereitet werden soll, sondern erst patientennah.
Aber im Zimmer? Wozu?
Halte ich für Unsinn :-)

Deine Gegenargumente sind natürlich auch schwach ;-)
1. Es ist nicht gefährlich ein leeres System ins Zimmer zu tragen, denn das wird ja so vorgegeben und jeder weiß das. Davon ab hast du das Ganze doch in der Hand und füllst direkt das System - und hängst es nicht erst mit leerem System ins Zimmer und gehst wieder.
2. Ist es kein Zeitkiller. Der zeitaufwand ist ja derselbe.
 
Hallo Aurelia,

deine Argumente sind für mich auch nicht nachvollziehbar. Du hängst doch nur das an, was du selbst vorbereitet hast, nehme ich mal an. Somit weisst du, dass das System noch nicht entlüftet wurde.
Ist der Zeitfaktor im Zimmer wirklich höher als im Arbeitsraum? Kann ich mir nicht vorstellen.

Liegt es vtl. auch daran, dass es einfach neu und ungewohnt ist, es auf eine andere Art zu machen?
Welche Begründung hat dir die Hygieneabteilung angegeben, dass es anders gemacht werden soll? Normalerweise wird dies stichhaltig begründet.

Sonnigste Grüsse
Narde
 
Ist der Zeitfaktor im Zimmer wirklich höher als im Arbeitsraum?

Der Zeitfaktor wahrscheinlich nicht... aber es erhöht sich der Patientenkontakt. Vielleicht ist dies das eigentliche Problem.

Elisabeth
 
Hallo Narde,

begründet wurde dies mit einer möglichen Verkeimung im durchgespülten System. Ganz unabhängig von meinen persönlichen Bedenken (hier im Forum herrscht ein rauhes Lüftchen!) würde ich nur gerne wissen, ob das in anderen Häusern ähnlich gehandhabt wird und wie die dann dort die Argumentationsweise ist. Mir fällt es leichter, neue Dinge anzunehmen, wenn ich weiß, warum sie nötig sind.

Viele Grüße,

Aurelia
 
Hallo Aurelia,

ich handhabe es aus den gleichen Gründen - der Verkeimung so wie es bei euch sein soll.
Durch das Spülen, gelangt die Flüssigkeit ausserhalb des Systems - wo etwas rauskommen kann, kann auch etwas reinkommen.
Ich stecke das System auch erst im Zimmer in die Flasche - nach vorheriger Desinfektion des Stopfens.

Liebe Grüsse
Narde
 
Liebe Mitglieder,
eine Infusion oder sonstige I.V - Medikamente dürfen erst kurz vor der Applikation gerichtet werden (max. 1 h vorher). Die Infusion muss unter sterilen Kautelen zubereitet werden. Demzufolge ist es ungünstig die Infusion im Patientenzimmer anzustechen und das Schlauchsystem zu entlüften. MFG
 
Wieso gehts im Pat.zimmer nur unsteril?

Elisabeth
 
das würde mich auch mal interessieren!

bei uns lautet die offizielle begründung folgendermaßen:
wenn man die inf. im reinraum richtet, wird sie meist wieder "hingestellt" wodurch der filter des systems angeblich außer funktion gesetzt wird.

ich richte inf. immer am patientenbett und muß sagen das ich damit sehr gut zurecht komme und keinerlei nachteile (schon gar nicht im bezug auf zeit) erkennen kann.
im rahmen von joint commission müssen wir schon aufgrund der patientensicherheit sämtliche medikamente direkt beim patienten richten.
 
ich machs so: im schwesternzimmer, vorher wischdesinfektion der fläche (klar und händedesinfektion),infusionsständer bereitstellen,infusion fertig machen,flaschen beschriften und ins die zimmer bringen.entlüften kann man doch auf der arbeitsplatte,kann ich doch danach wieder wegwischen.. oder am waschbecken,aber dann ohne das entstück des schlauches ins becken zu legen!!!
 
ich richte inf. immer am patientenbett und muß sagen das ich damit sehr gut zurecht komme und keinerlei nachteile (schon gar nicht im bezug auf zeit) erkennen kann.
im rahmen von joint commission müssen wir schon aufgrund der patientensicherheit sämtliche medikamente direkt beim patienten richten.


1.frage: wohin hälst du den schlauch beim entlüften im patientenzimmer?
2.frage: wieso wegen patientensicherheit direkt am patienten? regulär soll doch sowieso alles beschriftet werden im schwesternzimmer was gestellt wird. könnte doch ebenso passieren, dass ich mit den falschen medis in ein falsches zimmer/zum falschen patinten laufe?
 
unsere systeme stoppen automatisch wenn die lösung das ende erreicht hat, somit benötigen wir kein abwurf etc. für die flüssigkeit.

joint commission ist ein spezielles qualitätssiegel aus amiland und darin sind unter anderem patientensicherheitsziele und die dazu gehörigen maßnahmen enthalten. wir gehen mit kurve und medikament/-e zum patienten, fragen nach seinem namen und vergleich diesen mit seinem armband und kurve und dann geht das medikamente richten etc. los. hört sich umständlich und etwas seltsam an, aber es kam dadurch tatsächlich unter anderem zu deutlich weniger medikamentenfehlern etc. und wenn man den ablauf erstmal drin hat, gehts auch recht zügig. sprich es sind vorgaben von den obersten der obersten und wer sich daran nicht hält, muß mit den konsequenzen rechnen ... bei uns im haus.
achso: die wollen halt auch das der patient direkt sieht was er bekommt und wie es "hergestellt" wird.
hoffe deine frage ist damit wenigsten etwas beantwortet. :)
 
ahso! ja super, die schlauchsysteme hätte ich auch gerne;-)
doch verstehe ich mit der kommision, klingt gut.
 
Hallo,

ich kenn des aber nur so dass man infusionen unmittelbar vor aplikation richtet in reinen arbeitraum unter einhaltung der hygiene wie flächendesinfektion und sterile arbeitweise etc...
 
1. Die i.v. Antibiose nicht direkt zu bestücken bzw. den Infusionsschlauch nicht sofort zu entlüften hat u.a. auch die Begründung dahinter, dass es manche i.v. Antibiosen gibt, die sich nicht gleich auflösen (vorallem am Boden).
2. Grundsätzlich richtet man jegliche Infusionen, Perfusoren, Boligaben, die i.v., s.c. erfolgen maximal eine Stunde vorher
3. Eine saubere Arbeitsfläche sowie die Händedesinfektion und ggfs. Mundschutz mit Handschuhen (bei bestimmten Medikamenten, wie z.B. Ampho B) sind grundlegende Vorraussetzungen
4. Die Gefahr einer Verwechslung kann durchaus gegeben sein, wenn man Infusionen und Co draussen richtet.
5. Bevor allerdings keinerlei Arbeitsfläche, keinerlei Desinfektionsspender sowohl als auch kein Infusionsständer und Co im Zimmer vorhanden sind - ist das " richten" als Solches im Arbeitsbereich z.B. "draussen" empfehlenswerter.
 

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