"stern TV"-Experiment: "Plötzlich alt"

Elisabeth Dinse

Poweruser
Registriert
29.05.2002
Beiträge
19.809
Beruf
Krankenschwester, Fachkrankenschwester A/I, Praxisbegleiter Basale Stimulation
Akt. Einsatzbereich
Intensivüberwachung
Das große "stern TV"-Experiment: "Plötzlich alt" Was geschieht mit jungen Leuten, wenn sie plötzlich das Leben alter Menschen leben müssen? Wenn sie sich von einem Tag auf den anderen mit Einschränkungen und Demütigungen, die das Alter mit sich bringt, konfrontiert sehen? Wie verhalten sie sich, wenn sie vier Tage in einem simulierten Seniorenheim verbringen? ...
stern TV: 3-Wochen-Vorschau der TV-Serie

...
Es gibt die Schlafräume der Bewohner und einen Aufenthaltsraum, in dem die „Senioren” gerade auf ihr Mittagessen warten. Es gibt Bilder von röhrenden Hirschen an den Wänden und alte Stehlampen in den Zimmern.
...
Die Probanden spielen keine Rollen. Sie erleben mit Hilfe von Simulationsanzügen am eigenen Leib, wie sich hohes Alter auswirken kann
...
Zum Anzug gehört etwa eine Weste, die die Schulterflexibilität begrenzt. Handmanschetten, Arm- und Kniegelenkschienen schränken die Beweglichkeit ein und bewirken einen Kräfteverlust. Ein Gehörschutz reduziert das Hörvermögen, eine Brille die Sehschärfe. So kann der Zustand eines Menschen mit Herzproblemen oder nach einem Schlaganfall simuliert werden. Neu auch für Scherf: die Langzeitwirkung des Anzugs. „Bisher haben wir ihn höchstens drei, vier Stunden am Stück eingesetzt.”

Die Laborsituation an der Uni ist erschreckend realistisch. Sie geht so weit, dass nachts Schreie vom Band abgespielt werden. Es gibt einen Bettlägerigen. Ein personeller Engpass in der Pflege ist eingeplant. Und Christian Müller-Hergl vom Dialogzentrum Demenz spielt die Rolle eines Demenzkranken in der Tagespflege: „Gedächtnis weg, Biographie weg.”
...
Uni Witten/Herdecke: Alt sein auf Probe - Witten - DerWesten
Ich interessier mich eigentlich nicht für SternTV- aber beim durchzappen war da auf einmal Fr. Bienstein. Häh? Was macht die zu so später Stunde in einem solchen Programm? Das hat mich neugierg gemacht und ich bin hängen geblieben. Bereut habe ich es nicht.

Aber es ist dies der richtige Weg? Ich denke ja, denn kommt der Berg nicht zum Propheten dann muss der Prophet zum Berg.

Wer den Beitrag gestern verpasst hat:
Wdhg.: Samstag, 13.03.2010, um 03:50 Uhr (RTL)

Die nächsten Sendetermine:
Mittwoch, 17.03.2010, um 22:15 Uhr (RTL)
Wdhg.: Samstag, 20.03.2010, um 03:30 Uhr (RTL)

Mittwoch, 24.03.2010, um 22:15 Uhr (RTL)
Wdhg.: Samstag, 27.03.2010, um 04:05 Uhr (RTL)

Mittwoch, 31.03.2010, um 22:15 Uhr (RTL)


Elisabeth
 
hallo
ich habe die Sendung gesehen und finde sie super spannend. Die Erfahrungen die die Personen gemacht haben und wie sie diese erklären einfach total super. Aber auch erschreckend was ältere Menschen durchmachen müssen :( Jeder der die Möglichkeit hat sollte da mal reinschnuppern :daumen:
 
Hm ich fand das nicht so toll. Die eine hat sich ja gewigert nen Urinbeutel sichtbar beim Shoppen mit sich herum zu tragen. Angeblich wollten sie ihr ja mal zeigen wie sich alte Leute damit fühlen in der Öffentlichkeit. Aber ehrlich gesagt hab ich noch nie jemanden gesehen der außer im Krankenhaus damit sichtbar durch die Gegend läuft, auch keine alten Leute. Die Leute die im wirklichen Leben einen tragen müssen, verstecken ihn auch immer irgendwie. Sei es unter der Kleidung oder in einer Tragetasche.

Alt wird man noch früh genug, desshalb muß man meiner Meinung nach nicht solch ein Expirement mitmachen. Man nimmt im Alltag doch schon automatisch Rücksicht auf alte Menschen oder nicht? Oder würdet ihr nem gebrechlichen Menschen die Tür vor der Nase zuknallen oder sie im Bus stehen lassen? Also ich nicht...
 
Naja ich kenn genug "Jugendliche" bzw. die Generation nach mir, die schonmal die Älteren blöd anmachen oder einfach ignorieren.. ist also nicht verkehrt, so ein Experiment mal zu machen.
 
Ich finde dieses Experiment auch eher unrealistisch. Man kann vielleicht erahnen wie sich manch alter Mensch fühlt- wissen kann man es nicht. Siehe den Urinbeutel. Mir ist ebenfalls niemand bekannt, der einen Urinbeutel, der eigentlich in den operativen Bereichen Anwendung findet, in der Öffentlichkeit nutzt.

Wenn man bösartig wäre, dann könnte man sagen, man wollte dem mondänen Wesen mal zeigen wo es lang geht und es brechen. In diesem falle wären wir wieder hart an der Realität. Denn das scheint ja nicht so selten vorzukommen. Aber das war wohl von den Pflegekräften nicht beabsichtigt... hoffen wir mal.

Wenn man schon solche "Experimente" macht, dann sollte man möglichst nahe an der täglichen "Routine" bleiben. Und da fand ich den Dementen schon weit besser. Obwohl der wohl von den alten Herrschaften eher ausgegrenzt wird, weil er sich nicht zu benehmen weiß.

Elisabeth
 
Ich denke, dass Thema dahinter ist "Umgang mit Scham"...
Inkontinenz ist etwas, was viele alte Leute betrifft.
Der Probandin wurde ja auch angeboten, alternativ eine Inkontinenzhose zu tragen.
 
Ich finde dieses Experiment sehr interessant, vorallem finde ich es toll das eine angehende Ärztin unter den Probanden ist. Sie wird in ihrer Zukunft sicherlich mehr Verständnis für Alte und Kranke aufbringen können.
Ob es nun realistisch ist oder nicht ist da nicht unbedingt das Thema. Die Menschen haben erfahren wie es ist sich nicht selbst so bewegen zu können, wie sie es sonst konnten. Wie es ist für einfachste Dinge hilfsbedürftig zu sein. Sicherlich wäre es noch spannender, wenn die Probanden in einem realen Heim gelebt hätten.
 
Ins Alter wächst man rein - ganz natürlich.
Eine Krankheit oder eine Behinderung lernt man im Laufe der Zeit annehmen - es gibt hier unterschiedliche Stadien und Etappen, ähnlich dem Sterbeprozeß.
Deshalb kann man es meiner Meinung nach nicht vergleichen, wenn ein junger Mensch von nun auf jetzt einen alten Menschen simuliert. Da fehlt die geistige und psychische Reife und Entwicklung, die ein alter Mensch durchgemacht hat.
LG blauwolf
 
Generell fand ich das Experiment sehr interessant und auch lehreich.
Erschreckend nur, wie plötzlich z.B. der Besuch von Kindergartenkindern zum Tageshöhepunkt werden kann.
Ich kenne es aus dem täglichen Pflegealltag (LEIDER!).
Man ist froh, wenn man bis Mittag alle Bewohner gewaschen hat, nebenbei Visiten, Telefonate etc. Die bereits "abgefertigten" Bewohner ziehen sich auf ihr Zimmer zurück oder werden im Aufenthaltsraum "abgestellt". An guten Tagen kommen dann für max. 2h Ergotherapeuten oder Demenzbetreuer.
Gleichzeitig muß man dann den Angehörigen erklären, warum kein engmaschiges Angebot gewährleistet ist.
Erlebt ihr das auch so?
Ich empfinde es einfach nur als schrecklich.

Gruß Mariken
 
Hallo!

Ich finde das Experiment gar keine schlechte Sache. Sicher kann man darüber diskutieren, ob es nun realistisch ist oder nicht. Es gibt auch nur die Möglichkeit eines Einblickes, wie man sich fühlen könnte, plötzlich alt und gebrechlich zu sein. Sicher haben auch einige "alte" Menschen Zeit sich an die Situation zu gewöhnen, aber hmm jung sein schützt auch vor Gebrechen nicht.

Mal eine paar Fragen:

Wie fühlt man sich als junger oder alter Mensch, wenn man plötzlich aufgrund von Unfall oder Erkrankung ganz oder teilweise "außer Gefecht" gesetzt ist?

Reicht einem ein "Bein- oder Armbruch" nicht, um festzustellen, wie schnell man auf fremde Hilfe angewiesen ist, welche ATL´s eingeschränkt nur noch möglich sind und ist heilfroh, wenn man wieder komplett am öffentlichen Leben teilnehmen kann - ohne um Hilfe bitten zu müssen?

Freut sich nicht jeder, wenn er nach einer fetten Virusgrippe endlich wieder das langweilige Bett verlassen kann?

Ist es nicht jedem Single, der alleine lebt, unangenehm zu fragen, ob jetzt Freund XY mal für einen einkaufen kann, weil man mit Fieber vorübergehend ans Bett gefesselt ist?

Schlaganfälle, Herzinfarkte, Autounfälle treffen auch junge Leute. Dann steht man pötzlich mit einer bettlägerigkeit und möglicherweise schwersten Behinderung da. Muss sich von jetzt auf gleich an eine neue Situation anpassen und naja.... Mich würde eher wundern, wenn jemand nicht nach 2 Tagen Bett depressiv wird! Ich finde, dass die Resignation, der Frust und vor allen Dingen die Langeweile völligst normale Verhaltensweisen sind und
das auch bei alten Menschen.

Egal wie schnell oder langsam körperlicher oder geistiger Zerfall auftreten. Es ist immer mit Einschränkungen verbunden und damit um Hilfe bitten zu müssen, für Dinge, die man irgendwann alleine konnte. Es taucht leider immer wieder das schlechte Gewissen auf, dass man jemandem zur Last fällt. Man fängt an sich zurückzuziehen, weil man nicht immer erwarten möchte, dass Freunde und Familie Rücksicht auf einen nehmen. Man lebt in en Tag hinein und kämpft einfach nur, ihn einigermaßen über die Runden zu bringen. Man hofft, dass es am nächsten Tag vielleicht einen Hauch besser geht und man selber den Haushalt geschmissen kriegt, bevor man endgültig im Dreck erstickt. Man will nicht ständig um Rücksicht bitten müssen, weil man wieder sagen muss. Tut mir leid, aber heute kann ich nicht mit, ich schaffe es einfach nicht. Damit beginnt eine mehr oder weniger schleichende Isolation.

Von daher... ein Hoch auf das "Experiment", welches doch eindrucksvoll deutlich machen kann, wie Menschen mit plötzlichen Einschränkungen sich fühlen können!

Beste Grüße

Jumanji
 
Gegenfrage: wie stellst du dir einen optimale Situation in so einer Einrichtung vor? Alle Bewohner sitzen beisammen und ratschen? Man ergeht sich in den Gängen und besucht sich? Zum Essen finden sich alle einträchtig wieder zusammen?

Welche Bedürfnisse hast du? Möchtest du ständig action um dich herum? Wie geht es dir, wenn du dich mal nicht so fühlts? Magst du dann ständig Kontakte?
Stell dir vor, du siehst und hörst schlecht- wie würde es dir dann gehen in einer Gemeinschaft, die sich versucht zu unterhalten udn du verstehst nur dei Hälfte?
Stell dir vor, alles wird gemacht. Hört sich toll an. Aber was machst du dann mit deiner Zeit? Du bist ev. schlecht zu Fuß und hats weitere Einschränkungen. Wie bringst du dann den Tag rum?

Ich glaube, den Mythos der aktivierenden Pflege im Alter sollte man langsam mal begraben. Alte Menschen haben andere Bedürfnisse als wir jungen Menschen es ihnen ständig einreden wollen. Vielleicht wäre es mal nett, die Betroffenen zu befragen und zu Wort kommen zu lassen.
Ich glaub, der Laie nennt das Empathie, wenn man sich Bedürftigen si zuwnedet, dass man die Bedürfnisse des anderen las handlungsleitfaden annimmt.

Ich habe übrigens abgeschaltet, als Fr. Bienstein erklärte, dass es Studien gibt, die nachweisen, dass 2stdl. lagern einen Dekubitus verhindere. Da war bei mir die Schmerzgrenze erreicht. Man muss sicher mediengerecht auftreten, die eigene Kompetenz aber verleugnen, finde ich persönlich rufschädigend.

Elisabeth
 
Hallo,

Frau Bienstein sagt, mindestens 2 stündlich....aber Pflegekräfte müssen anhand des Risikos einschätzen, ob es auch in anderen Intervallen (öfters) notwendig sein kann.

Kannst Du Dir nochmal anhören:

http://www.stern.de/tv/sterntv/fina...ts-das-ende-einer-schweren-reise-1555278.html


Ich schätze ihre Kompetenz, Dinge adressatengerecht zu vermitteln sehr! Bedenke: das Publikum besteht aus Laien, die weder um das Problem noch um die Maßnahme wissen....
 
Ist falsch. Denn es gibt keine einzige Studie, die dies belegen würde. Ist auch net möglich, weil die menschliche Natur keine Uhr in ihren Gefäßen hat, die besagt, nach 120 min verursache ich eine Gewebsschädigung. Es gibt durchaus Leuts, die bei entsprechender Nutzung von Hilfsmitteln länger in einer Postion verharren können und keinerlei Schäden davon tragen...genauso, wie es Menschen gibt, die eigentlich alle 5 min umgelagert werden müssten um eine Gewebsschädigung zu vermeiden.

Hier werden dem Laien falsche Tatsachen vorgegaukelt um das beliebte 2stündliche Wecken in Pflegeeinrichtungen zu begründen. Keine feine Art. Hat so ein bischen was von:... das haben wir schon immer so gemacht- hier: das hat Florence schon belegt.
Was hat sie belegt? Das sie den Saal innerhalb von 2 Stunden drehen konnte? Was wenn der Saal ehedem kleiner gewesen wäre? Würden wir dann heutzutage unter Umständen alle 75 min wecken zum umdrehen? Oder bei einem größeren Saal wären wir alle 240 min unterwegs?
Ich bezweifle, dass Fr. Nightingale eine Cross-Over-Studie durchgeführt hat um ihre Beobachtungen zu belegen. Diese dürften auch heute an der Ethikkomission scheitern. Und mit gesunden Probanden kann man halt keine solche Studien machen.

Elisabeth
 
Hallo,

nun....dann kannst Du Dich ebenso gut am Wort "lagern" aufhängen, da der Hauptfokus auf der Postions- und Bewegungsunterstützung liegen sollte.

Ja, Frau Bienstein dikutiert in Stern TV nicht den State of the Art hinsichtlich der individuellen Einschätzung des Bewohners etc.
Ich denke aber, dass die Absicht dieses "Lagerns" eine ganz andere war...und eben den Teilnehmern das Gefühl der nächtlichen Störung vermitteln sollte.
Also das es um die Tatsache ging, "dass" es durchgeführt wird und weniger um eine pflegewissenschaftliche und fachpraktische Diskussion zum "wie".

Spannend wäre es jedoch zu erheben, inwieweit in der Praxis tatsächlich der "Abschied von Florence Nightingale" stattfindet...und individuell am Patienten ausgerichtete Mikrolagerung stattfindet.
 
Na ich denke, nach dieser "ofiziellen" Aussage aus dem Munde DER Pflegewissenschaftlerin in D schlechthin wird sich gar nichts ändern. Im Gegenteil. Hier haben dei Befürworter des 2 stdl. Positionswechsels Wasser auf ihre Mühlen bekommen. Den MDK wirds besonders freuen. Hat er doch eine neue "fundierte" Möglichkeit angebliche Pflegemängel zu ahnden.

Lieber Herrgott. lass mich nie alt werden und in die Hände von Pflegewissenschaftlern fallen.

Elisabeth
 
Elisabeth,
Warum bespricht Du diese Tatsache nicht einfach direkt mit der betreffenden Person?
Ich denke, dass sie Dir am besten erklären kann, warum sie sich im Fernsehen für diese Aussage entschieden hat.
Ob es nun Absicht, Nachlässigkeit oder eine "unglückliche Formulierung" war, wird sie Dir besser erklären können ...wir können hier lediglich Mutmaßungen anstellen.

Also: Schreib ihr eine Mail, in welcher Du ihr Deine Bedenken schilderst.
 
Hallo Elisabeth,


um auf deine Fragen einzugehen? Selbstverständlich rede ich mit meinen Patienten über ihre Bedürfnisse! Selbstverständlich suche ich den Dialog und gehöre nicht zu der Kategorie Schwester, die nur „wäscht, putzt und bügelt“. Mir sind die Wünsche von den Patienten wichtig – auch wenn man nicht alle erfüllen kann! Wenn ein alter Mensch nach einem Apoplex wieder laufen lernen möchte, warum sollte man dann auf „aktivierende Pflege“ im Alter verzichten? Weil du das überflüssig findest und der Meinung bist, dass alte Menschen lieber im Bett bleiben? Es ist nicht alles Gold was glänzt und ich habe mit meinen Fragen auch nicht bezwecken oder sagen wollen, dass alte Menschen den lieben, langen Tag beschäftigt sein müssen. Trotzdem habe ich etwas gegen „Altenverwahranstalten“, wo die Leute nur „gelagert und aufgehoben“ werden.


Zudem bin ich der Meinung, dass genau so ein Beitrag wie im Stern insgesamt das Auge der Bevölkerung stärkt und Empathie gegenüber unseren Alten und Gebrechlichen Mitmenschen stärkt. Genauso wie so ein Experiment in meinen Augen das Bewusstsein für Einschränkungen (das Wort Behinderung mag ich immer noch nicht) stärkt, die ja durchaus auch in jungen Jahren auftreten können.


Und mit Verlaub.... ich weiß, wie es ist mit Einschränkungen zu leben. Schließlich habe ich selber mehr als genug davon und mein Leben mutiert nicht selten um einen Kampf ums überleben und es ist wahrlich nicht einfach, wenn man sich mit 31 Jahren Gedanken machen soll, ob man seinen Beruf weiter ausüben kann oder nicht und Ärzte, Freunde und Arbeitskollegen von „beantrage mal bitte einen Schwerbehindertenausweis und überlege, ob du nicht vielleicht Rente beantragst.


Du schreibst so viel von Empathie, versuche selbige doch auch mal gegenüber anderen Forenmitgliedern zu zeigen, die vielleicht mal anderer Meinung sind als du und nicht immer nur verletzend zu stänkern! Du bist genauso wenig der Nabel der Welt, wie ich oder irgendein anderer Mensch!


Gruß Jumanji
 
Mit Einschränkungen lebe. Ich glaube niemand kann sich das so richtig vorstellen bevor es einen nicht selbst betrifft. Alt, krank und gebrechlich werden immer die anderen. Es liegt wohl in der Natur des Menschen, dies so zu sehen. Ich denke, es hat auch was mit Eigenschutz zu tun.

Fernsehbeiträge sind wenig geeignet dieses zu durchbrechen. Man sieht es, fühlt sich bestätugt- es sind die anderen... und geht zur Tagesordnung über. Auch ein laie hat wohl mitbekommen, dass viele Aspekte eher sehr weit hergeholt sind. Siehe die Aktion mit dem postop. Urinsammelbeutel.

Unsere „Altenverwahranstalten“, um mal deine Bescgreibung zu nehmen, haben einen gravierenden Nachteil: sie orientieren sich (meist) zu sehr am KH. Individkualität ist auch kaum möglich, wenn man den Bewohner-Pflegekraftschlüssel ansieht.
Die Bevölkerung sieht in den Pflegeeinrichtungen auch nichst anderes als eine Grundversorgungsmöglichkeit. Nicht umsonst haben soviel Leute davor Angst. Das Schlimmste, was sie wohl am meisten abschreckt, die Aufgabe der eigenen Autonomie. Andere bestimmen den Tagesablauf, was gut ist und was nicht.

Womit soll man sich beschäftigen in der vielen Freizeit. Ich erinner mich an eine Gespräch mit einer Kollegin, dei darüber klagte, dass die alten Leute immer nur rumsitzen. Ich fraget sie, warum man die alten Damen z.B. nicht an der Küchenarbeit beteiligen kann? Das ist etwas, was sie kenne, wo sie lange Jahre Spitzenkräfte waren. Antwort: nein, das geht nicht aus hygiensichen Gründen. Auf mein Argument: In D werden die Kartoffeln immer nich abgekocht- kam nur: das ist aber der Hygienestandard, der das verbietet.

Müsste beid er Beschäftigung nicht erst mal geschaut werden, was der Mensch zuhause gemacht hat? Müsste man nicht da anknüpfen und versuchen dieses nachzugestalten?

Es soll Menschen geben, die mit Geselligkeit wenig anfangen können. Müssen die jetzt umlernen?

Wenn du dir Bilder aus der dörflichen Umgebung aus alten Zeiten anschaust, dann sitzen vor den Häusern alte Menschen. Die sitzen da und beobachten das Triben auf dem Hof, in der Straße. In den Städten siehst du diese Leute am Fenster. Was ist daran schlecht?
Wenn du eine Oma, einen Opa hats, der vielleicht schon über 85 ist, dann frage ihn mal, wie seine Großeltern gelebt haben und was ihnen wichtig war.

Empathie erwarten Menschen, die pfelgebedürftig werden. Und Empathie ist nicht selten die kleine Geste und auch das Zurücknehmen der eigenen Vorstellungen.

Elisabeth
 
Hallo,

also ich fand den Beitrag sehr gut, in großen und ganzen hat das Projekt "Plötzlich alt" viele Aspekte wiedergegeben die sich in Alten und Pflegeheimen abspielen

@ Elisabeth ich finde schon das viele Pflegebedürftige beschäftigt werden möchten ich habe die Erfahrung gemacht das wirklich nur sehr wenige die Ruhe genießen.

..... mmmhhh und bei uns durften die Bewohner auch kochen, backen ect.

Lieben Gruss :lol:
 

Ähnliche Themen