News Stern-Bericht über Pflegenotstand in der Pflege

Naja, ich denke es ist auch ein Unterschied, wie gestreikt wurde. Bitte korrigiert mich jetzt, wenn ich falsch liege, aber beim Streik des PP hat sich am KH-, AH-, PD-, usw. betrieb nichts geändert. Es wurde doch genauso reguläres Programm gefahren. Gestreikt haben die, die frei hatten (ist doch irgendwie irrsinnig). Also hat es auch niemanden "weh" getan. Vergleichbar mit dem Antiopernballdemos - interessiert auch niemanden wirklich.

Anders war es bei den Ärzte-, Eisenbahnern- oder Lehrerstreiks. Bei den Ärzten war nur Notfallbetrieb, ergo passte das den Leuten nicht, weil sie mit ihren Wehwehchen warten mussten. Bei den Eisenbahnern hatten die Menschen das Problem selbst nicht mehr von A nach B zu kommen oder Wartezeiten von einigen Stunden in Kauf zu nehmen. Bei den Lehreren wussten die Eltern plötzlich nicht mehr wohin mit ihren Kindern. Genauso wird es bei den Erziehern sein. Die Gesellschaft pocht eher darauf deren Forderungen nachzugeben, da sie selbst durch Streiks Nachteile hatten.

Wurde beim PP-Streik auf Notfallversorgung umgestellt? Nein. Das Pflegepersonal selbst würde aufschreien, wenn heute mal keine Betten gemacht werden, keine Anamnesen und Pflegepläne geschrieben werden, kein Kaffee ausgeteilt wird, die Ärzte alleine Visite gehen müssen, usw.
Irgendwie kommt es mir vor, unsere Anwesenheit in der Arbeit ist wichtiger, als die der Ärzte :mrgreen:.

Gruß,
Lin
 
In Baden-Württemberg wurde 2006 "richtig" gestreikt, mit Streikbüros und Notfallbesetzung und allem drum und dran. Wurde von den Patienten und Angehörigen unserer Station - mit anderen hatte ich keine Gelegenheit zur Diskussion - auch verständnisvoll aufgenommen. Wenn sie's mal live sehen, geben sie ja meistens zu, dass unsere Arbeit anspruchsvoll ist und wenig gewürdigt wird.

Allerdings ist die Pflege im gemeinsamen Streik des öffentlichen Dienstes damals in der Berichterstattung ziemlich untergegangen, sehr viel mehr Leute haben sich über den gleichzeitigen Streik der Müllabfuhr aufgeregt.
 
:knockin:Das ist leider die Realität!!
:nurse:
 
(...)
Die Erzieherinnen kommen deshalb in die Medien, da sie streiken. Ein Streik der ziemlich arge Folgen für die Eltern haben kann, und deshalb so brisant ist. Aber die Erzieherinnen tun SELBST was dafür.
(...)


Wie die Erzieherinnen ihren Streik organisiert und durchgeführt haben entzieht sich meiner Kenntnis. Aber " arge Folgen für die Eltern " suggeriert mir, dass " die Eltern " auf sehr unangenehme Weise erfahren mussten, wie wichtig die Existenz dieses Berufes ist. Diese unangehmen, ja schmerzhaften Erfahrungen müssten theoretisch auch die Leute machen, die unseren Beruf in Anspruch nehmen ( müssen !!!), was hiesse, dass jemand wirklich leiden oder sogar sterben müsste, weil wir in diesem Augenblick des Streikes auf drastische Weise klarmachen, dass die Menschen uns bräuchten.
Um der Gesundheit und des Lebens Willen !!!!!
Nur können wir diese Art Generalstreik ( ALLE Pflegekräkte in Deutschland gehen für bsw 2 Wochen nicht mehr zum Dienst !!! ) sowohl moralisch wie juristisch niemals durchführen.
Was bleibt?
Ein Streik an dem nur diese teilnehmen können, die gerade nicht im Dienst gebraucht werden ( Urlaub, frei und krankgeschrieben )

Erfolgsaussichten?
Gering, da nur wenig Durchschlagskraft verdeutlicht werden kann !!!

Ergo:
Wir können im Grunde überhaupt nicht sinnvoll und wirklich effektiv streiken
Es zeigt sich malwieder, dass immer nur andere was für uns tun sollen.
Glaubt ihr wirklich, dass, wenn Medien eine Kampagne für "Pflegepersonal am Limit" (o.ä.) starten, sich das Blatt wendet?

Nun, es würde sich zumindest nix zum Schlechteren wenden......

Sich mit dem Regenwald oder gar mit notleidenden Tieren am Polarmeer zu vergleichen, ist wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen .
Tiere und Bäume können sich nicht wehren, und da ist es absolut berechtigt.

Ich habe nicht direkt vergleichen wollen !!! ( Zumindest war dies nicht meine Absicht ) - habe lediglich an Beispielen aufzeigen wollen, dass Zeitschriften sehr wohl Hilfs- Kampagnen aller möglichen Colour ins Leben rufen und sich dadurch von ihrem eigentlichem Ziel ( Berichterstattung !
obwohl auch fraglich erscheint, dass dies heutzutage als alleiniges Ziel einer Zeitschrift zu definieren ist ) wegbewegen. Denn dies geschieht tagtäglich in der Medienlandschaft !!!!

WIR können SELBST etwas tun. Und das kann man durchaus erwarten.
Wartet doch nicht ewig auf die gute Fee, die Euch irgendwann aus der Meckerecke raus holt...
LG
Trisha
Hier schreibe ich mal ganz bewusst provokant: Offenbar kann die Pflege dies nicht !!!! Denn sonst würden sich doch Pflegekräfte mal effektiv zur Wehr setzen, oder ????
Oder aber geht es den Meisten doch noch zu gut und sie hören sich selbst bloss gern jammern ?????
 
Ja, Tante Doll,

leider ist dem so.
Wir kommen via unsere Firma mit jährlich rund tausend Menschen aus der Pflege aus den unterschiedlichsten Bereichen in Kontakt.
Unsere Erfahrung zeigt, dass leider noch zu viele lieber im stillen Kämmerlein meckern (oder draußen hinter vorgehaltener Hand), als dass sie selbst etwas tun, dass sich irgendwann mal was ändert.
Wie gesagt, viele scheinen echt abzuwarten, bis die gute Fee kommt und mit ihren Zauberstab eine bessere Situation herbei führt.

Unser Land braucht mehr engagierte und mutige Pflegekräfte.
So lange das nur einzelne sind, wird das nichts.

Allerdings gebe ich zu, muss es jemanden oder etwas geben, was auch die hartnäckigsten Pflegekräfte aus der Meckerecke lockt.
Mein persönliches Fazit: noch geht es allen scheinbar gut...

Ärzte hatten damals während ihres Streiks Praxen geschlossen, es wurden nur noch Notfälle behandelt. Und sie kamen schließlich zu ihrem Ziel, mehr oder weniger...

Ich kann leider nicht verstehen, warum soll DAS nicht auch in der Pflege gehen?
Es muckt keiner auf! Das "bisschen" Demo in Berlin, das war lediglich ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Was dabei rum kam, ist ein schlechter Witz. Sonst nichts.

LG
Trisha
 
Hallo Trisha,

ich stimme dir zu, doch wenn dann Unterstützung von den Medien kommt, ist es den Leuten auch nicht recht, da sind dann schnell Worte wie Volksverhetzung im Anzug.

Siehe hier: http://www.krankenschwester.de/forum/pressebereich/23010-stunden-ohne-behandlung-krankenhaus.html

oder:
http://www.krankenschwester.de/forum/pressebereich/22788-geben-endlich-ruhe.html

Im Jammern sind viele immer ganz vorne, wenn du sie dann fragst, warum änderst du die Situation nicht, habe ich schon häufig die Antwort bekommen: "Es müsste jemand was für uns machen"

Sonnigste Grüsse
Narde
 
Auch sehr häufig im Umlauf:
" Wieso soll ich mich da engagieren? - es ändert sich ja doch Nix ! " :mrgreen:
 
Beim streiken nur eine Notbesetzung und das mal für 1 Woche, das würde bestimmt schon reichen......... aber halt bundesweit :knockin:
Aber unsere liebe Gewerkschaft organisiert lieber ordentliche Streiks für andere Berufsgruppen, wie wir ja schon feststellten!
LG Inti38
 
darf ich mal hören für was ihr konkret streiken wollt? Was sind die Forderungen?

btw: bei den Erzieherinnen schlägt die anfangs positive Stimmung langsam ins negative um (sowie bei den Lokführern vorletztes Jahr auch)
 
Minilux, willst Du uns jetz auf`s Glatteis führen ????

frei nach dem Motto:
" wie will jemand streiken, wenn er gar nicht weiss wofür ? " :gruebel:
 
nein, ist keine Fangfrage. Mich interessiert nur ob es um "Gesundheitsschutz" gehen soll wie bei den Erzieherinnen
 
Interessant, dass nach über 24 Stunden immer noch Niemand auf Deine Frage antwortet.
Fast so als könnte man nicht darauf antworten......

Und so wurde indirekt doch noch eine Fangfrage draus :mrgreen::mrgreen::mrgreen:
 
Hallo
ganz konkret, ich will mindestens die ECHTE Inflationsrate jedes Jahr ausgeglichen bekommen, d.h. konkret eine Lohnsteigerung jährlich in Höhe der Diäten....!!!!!!!!!!! Aber zuerst mal will ich auch 20% mehr Lohn, das haben wir auch verdient! Habn ja die letzten Jahre Minus gemacht, wäre mal ein ausgleich!
Dazu Schluss mit diesem irrwitzigen Hin und Her Gehüpfe in den Schichten (Dienstplan!). D.h. konkret Abschaffung der letzten Neuerungen des Arbeitszeitgesetzes!
Und beibehalten des 13. Monatsgehaltes, Urlaubsgeldes.
Nach Fortbildungen einen deutlichen Lohnunterschied zu nicht weitergebildeten Kolleginnen. Wofür macht man das sonst? Und wenn jemand den Meisterbrief macht ist das ja auch so....
Das wäre doch mal ein Anfang:knockin:
Sorry schneller gings nicht ab und an muss ich arbeiten....
 
Wo arbeitest DU denn? Ich hatte noch nie ein dreizehntes Monatsgehalt (und das im angeblich so großzügigen öffentlichen Dienst).

Welche Neuerungen hat denn das Arbeitszeitgesetz zu bieten?
 
hallo Claudia
im öffentlichen Dienst, offensichtlich habe ich noch einen SO alten Vertrag dass mir das noch zu steht
UND die Frage lautet ja auch wofür man streiken will/würde und das habe ich aufgeschrieben.
WAS hast DU dazu beizutragen?
Das neue Arbeitszeitgesetz kannste selber nachlesen.... das ist mir echt zu mühseelig und als Stationsleitung sollte dir das bekannt sein ;-)
LG Inti38
 
d.h. konkret eine Lohnsteigerung jährlich in Höhe der Diäten....!!!!!!!!!!!
hääh??
Aber zuerst mal will ich auch 20% mehr Lohn, das haben wir auch verdient!
ist das dein Ernst?? Ich meinte die Frage durchaus Ernst, aber das scheinen eher Wunschträume zu sein.

D.h. konkret Abschaffung der letzten Neuerungen des Arbeitszeitgesetzes!
streiken gegen ein Gesetz?? ernsthaft??

alles in allem bestätigen die Antworten meine Befürchtungen :)
 
Ich bin auch absolut intis Meinung!!!!!
Auch ich hatte(!!!!!) ein 13. Monatsgehalt! Und ich hatte Urlaubsgeld! Wir helfen schon sparen, wann gehen die Politiker mal mit gutem Beispiel vorran!!
 
im öffentlichen Dienst, offensichtlich habe ich noch einen SO alten Vertrag dass mir das noch zu steht
ich bin auch im öffentlichen Dienst mit einem uralten Vertrag (habe schon meine Inventarnummer bekommen, kann nur noch verkauft, nicht mehr entlassen werden) bekomme aber dennoch kein 13. Gehalt sondern nur eine Sonderzahlung an Weihnachten, gemäs TVÖD - du scheinst einen AT-Vertrag zu haben, du glückliche und konntest dir das selbst aushandeln.