Sterbehilfe: Pro und Kontra?

Kathrin19

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Wie ist eure Meinung zum Thema Sterbehilfe ???

Stark umstrittenes Thema aber es würde mich interessieren.

LG Kath
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen ! :wavey:

Ich denke auch, dass dies ein sehr umstrittendes Thema ist !

Ich persönlich kann mich auch nicht für Pro ODER Contra entscheiden! :-?

Stelle ich mir vor, dass ich später im Kh liege, nur noch an Geräte gefesselt und keine Chance z.b. wieder auf zu wachen oder wieder eine normales Leben zu führen etc...naja dann wäre wohl auch so manch einer von uns froh....!

Auf der anderen Seite...wie geht es dabei meinen Angehörigen ?
Da stelle ich mir wieder die Frage wie es wäre, wenn einer meiner Verwandten um Sterbehilfe bitten würde! Wie würde es mir in dieser Situation gehen ?

Jedoch ist es für diese Person bestimmt eine Erlösung, genauso würde ich ja auch denken, wenn ich nur noch an Geräte gefesselt wäre.

Ihr merkt sicher, dass ich mir selber nicht ganz einig bin! :thinker:
Mich interessiert sehr, was andere darüber denken...hoffe es kommen noch viele Beiträge zu dem Thema!
Ich denke Sterbehilfe hat Vor- und Nachteile!

LG Sonnenblume :flowerpower:
 
Hallo!

Ich muss eine Erörterung schreiben die sich auf das Thema sterbehilfe bezieht. Das einzige Problem ist, dass ich keine Vor und Nachteile weiß :weissnix: . Ich hoffe also, dass ihr mir da weiterhelfen könnt.

Bitte so bald wie möglich zurückschreiben.
 
Hallo zusammen!
Zu dem Thema gibt es bereits `nen ausführlichen geschlossenen Thread mit dem Titel "Aktive Sterbehilfe-moralisch vertretbar?", in dem bereits vielfältigste Meinungen geäußert wurden.
Hätte gerne was Neues beigesteuert, aber ich würd´mich nur wiederholen.
LG, amabilis
 
Hallo ihr,

Dikutiert wurde ja zu dem Thema schon sehr viel, auch in anderen Threads.
Aktuell beschäftigt mich das Thema gerade sehr. Dazu folgender Film-Tip:
Ich habe gestern im Fernsehen den Film "Das Meer in mir" gesehen und bin immer noch tief beeindruckt.
Es geht um Ramon Sampedro, der nach einem Badeunfall querschnittsgelähmt ist (Tetraplegiker) und seit 27 Jahren von seiner Schwägerin gepflegt wird. Vor Gericht versucht er das Recht zu erstreiten Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. (wahre Geschichte)
Auf jeden Fall ist der Film uneingeschränkt zu empfehlen.
Man ist gefesselt von der Geschichte, den eindrucksstarken Bildern, den großartigen Schauspielern, der atemberaubenden Musik, der dramaturgischen Umsetzung und vor allem eben dem Thema.
Neben dem Thema Sterbehilfe wird aber auch überzeugend eingegangen auf alles was das Leben ausmacht: Liebe, Familie, Freundschaft, Schicksal und eben die Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod und dem Tod seines Nächsten...
Fest steht, dass ich mir den Film nochmal ansehen werde und ihn weiterempfehle als großartigen europäischen Film zum Nachdenken und Mitfühlen.:daumen:

LG panki
 
Zuletzt bearbeitet:
Sterbehilfe, egal ob aktiv oder passiv, ist Totschlag, wenn nicht sogar Mord.
Der Tod eines Menschen wird früher herbeigeführt, weil vermutet wird, dass der Patient das so will. Dass der Patient unter Depressionen leiden könnte oder seinen Willen seit einer abegeben Patientenverfügung geändert haben könnte, wird nicht akzeptiert.
 
Sterbehilfe, egal ob aktiv oder passiv, ist Totschlag, wenn nicht sogar Mord.
Der Tod eines Menschen wird früher herbeigeführt, weil vermutet wird, dass der Patient das so will. Dass der Patient unter Depressionen leiden könnte oder seinen Willen seit einer abegeben Patientenverfügung geändert haben könnte, wird nicht akzeptiert.

Bei der passiven Sterbehilfe wird der Tod nicht herbeigeführt!

Bist du Krankenpfleger(in), evt auf ner palliativ? Oder Angehöriger?

Bis jetzt hast du nur zwei Beiträge geschrieben, die jeden alten(!) kranken(!) Menschen, der sich aufgrund vieler Schicksalsschläge und einem, in seinen Augen(!), nicht mehr lebenswerten Leben, sehnlichst wünscht das Leben würdevoll zu verlassen, ins Gesicht treten.

Welchen Background hast du, wenn ich fragen darf?
 
@maniac- mit deiner Aussage würde sich eine Therapie bei Altersdepression erübrigen.
Wann kann ein Leben nicht mehr lebenswert sein? Welche Beeinträchtigungen berechtigen zum aktiven Ableben?

Elisabeth
 
Wann kann ein Leben nicht mehr lebenswert sein? Welche Beeinträchtigungen berechtigen zum aktiven Ableben?

Das ist nicht der Punkt.

Der Punkt ist, das jeder über sich selbst frei entscheiden und verfügen kann!

Und wenn ICH der Meinung bin, irgendwelche Angehörige oder Ärzte sollen bitte ihre Finger von mir lassen, da ich jetzt 5 Jahre bettlägerig war und mein Leiden genug genossen habe, dann hat das bitte auch Jeder zu akzeptieren!

Alles andere ist Nötigung und Folter!
 
Sterbehilfe, egal ob aktiv oder passiv, ist Totschlag, wenn nicht sogar Mord.
Der Tod eines Menschen wird früher herbeigeführt, weil vermutet wird, dass der Patient das so will. Dass der Patient unter Depressionen leiden könnte oder seinen Willen seit einer abegeben Patientenverfügung geändert haben könnte, wird nicht akzeptiert.

Hallo zusammen, jetzt muss ich mich doch nochmal einklinken.....
Da kann ich mich Maniac nur anschließen.
Was hier NICHT AKZEPTIERT wird ist der Wunsch nach einem würdevollen Tod!
Stattdessen erhalten Patienten oft eine qualvolle Leidensverlängerung, keine Lebensverlängerung.
An was darf denn heutzutage noch gestorben werden? Ich red hier z.B. von schwerstpflegebedürftigen Menschen ohne Lebensqualität die seit Jahren regungslos vor sich hinvegetieren. Pneumonie- Antibiose, Nahrungsverweigerung-PEG, Ileus-OP, das lässt sich unendlich fortsetzen....
Da geht´s um falschverstandene Nächstenliebe, finanzielle Vorteile, rechtliche Absicherung, aber nicht um das Beste für Schwerkranke oder an ihrem Lebensende angekommene Menschen.
Da vervollständige ich den Satz von Maniac noch:
Bei der passiven Sterbeholfe wird der Tod nicht herbeigeführt, sondern das Sterben akzeptiert.
 
Und wo wird die grenze gezogen?
Wer Bestimmt, das das Leben nicht mehr Lebenswert ist, wenn der Patient selber es nicht mehr kann? Und ist sich der Patient bewusst, wenn er sagt "Ich will nicht mehr", was das bedeutet?
Durch ebensolche Argumentationen, dass das Leben nicht mehr Lebenswert ist, passieren solche Fälle wie in Sonthofen.

Sterbehilfe ist Totschlag und auch so zu bewerten.

Was ist an einem Tod würdevoll?
Dass ein Mensch auf einer Palliativstation erstickt weil er durch Absetzen von Antikoagulantien Lungenembolien schießt?
Oder an einer Sepsis verstirbt, weil er keine Antibiose mehr bekommt?

Nur schmerzfrei sterben heißt nicht, würdevoll zu sterben.
Der Tod ist dreckig, ekelhaft und sicher nicht voller Würde
 
Bei der passiven Sterbehilfe wird der Tod nicht herbeigeführt!

Bist du Krankenpfleger(in), evt auf ner palliativ? Oder Angehöriger?

Bis jetzt hast du nur zwei Beiträge geschrieben, die jeden alten(!) kranken(!) Menschen, der sich aufgrund vieler Schicksalsschläge und einem, in seinen Augen(!), nicht mehr lebenswerten Leben, sehnlichst wünscht das Leben würdevoll zu verlassen, ins Gesicht treten.

Welchen Background hast du, wenn ich fragen darf?

Ich bin Krankenpfleger UND Angehöriger
 
Der Tod ist dreckig, ekelhaft und sicher nicht voller Würde


...du sagst es! Aber das wird nicht besser wenn man diesen Vorgang noch künstlich verlängert, im Gegenteil.
Sterben ist halt meist nur in der Schwarzwaldklinik idyllisch, deswegen muss man´s trotzdem akzeptieren wenn die Natur ihren Lauf nimmt...und sollte nicht versuchen diesen Prozeß aufzuhalten wenn keine Aussicht mehr auf Lebensqualität besteht. Und jetzt geht die Diskussion wieder los: was ist lebenswertes Leben?

Dazu sagt der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte:

[FONT=&quot]„ Angesichts des zwiespältigen Fortschritts der Medizin und der Verlängerung der Lebenserwartung, fragen sich immer mehr Menschen, ob sie denn bei zunehmendem körperlichen oder geistigen Verfall dazu gezwungen werden könnten, in einem Zustand weiterleben zu müssen, den sie mit ihrer eigenen Identität nicht in Übereinstimmung bringen könnten“[/FONT]
 
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Dazu sagt der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte:

[FONT=&quot]„ Angesichts des zwiespältigen Fortschritts der Medizin und der Verlängerung der Lebenserwartung, fragen sich immer mehr Menschen, ob sie denn bei zunehmendem körperlichen oder geistigen Verfall dazu gezwungen werden könnten, in einem Zustand weiterleben zu müssen, den sie mit ihrer eigenen Identität nicht in Übereinstimmung bringen könnten“[/FONT]
Und wie hat der Gerichtshof darauf geantwortet?
 
Und wo wird die grenze gezogen?
Wer Bestimmt, das das Leben nicht mehr Lebenswert ist, wenn der Patient selber es nicht mehr kann?

Das geht ja nunmal leider schlecht. Keine Verfügung, keine Sterbehilfe.
Sollte jeder früh genug dran denken.
Und ist sich der Patient bewusst, wenn er sagt "Ich will nicht mehr", was das bedeutet?
Wofür haben wir psychologen?

Dass ein Mensch auf einer Palliativstation erstickt weil er durch Absetzen von Antikoagulantien Lungenembolien schießt?
Muss man nicht.
Warum liegt der Mensch auf der Palli?`Wird noch eine Grunderkranknung geben ausser dem Embolierisiko
Oder an einer Sepsis verstirbt, weil er keine Antibiose mehr bekommt?
Ist das Qualvoll, wenn schmerzfrei?

Und falls ja, ich denke allein der Gedanke, dass durch diesen letzten Weg endlich die Erlösung kommt, wird darüber hinweghelfen.
Wie war das noch: Lieber ein Ende mit Qualen als Qualen ohne Ende...?!
Der Tod ist dreckig, ekelhaft und sicher nicht voller Würde
Sagst du, aber lass das doch die betreffende Person (und damit meine ich weder Angehöriger, noch Pflegekraft, noch Arzt, noch Presse, sondern den Patienten!!) selbst entscheiden!!
 
Hallo,

würde weder das eine noch das andere als die Lösung sehen.
Hatte meinen letzten Einsatz im Hospiz, nun bin ich auf der interdisziplinären inneren ITS. Es ist ein krasser Gegensatz.
Grundsätzlich sollte niemandem verboten werden, selbst zu entscheiden, wann er sterben will und wann nicht, alles andere ist Bevormundung der Person.
Welche Lebensqualität hat ein 30 Jähriger Patient mit amyotroper Lateralsklerose der nur noch atmen kann? Sedierung, Schmerzprophylaxe, liebevolle Pflege, alles schön und gut, wir waren selbst noch nicht in der Situation und können nicht wissen wie sich der Mensch da fühlt.
Es muss den Leuten die Möglichkeit gegeben werden sich zu töten.
Ob der Tod dreckig ist, weiß ich nicht.

SG Martin
 
Liegt es nicht vielleicht auch daran, dass unsere Gesellschaft suggeriert, dass nur ein aktives und dynamisches Leben ein lebenswertes Leben ist.

ALS- was bleibt? Ich sehe da immer den Sänger von Stern Meißen vor mir.
Mitte des Jahres 2000 trifft Fißler ein schwerer Schlag - er erkrankt an ALS, einer Art Multipler Sklerose. Anfangs ignorierte er seinen Zustand "Ich hielt mich nur für überarbeitet", aber schon Ende des Jahres verschlechterte sich dieser, er konnte die Gitarre nicht mehr halten und sein neues Album vorerst nicht mehr beenden. Trotzdem tritt er weiterhin selbst im Rollstuhl auf, zuletzt am 17.04.2005 mit Stephan Trepte und Werther Lohse und den "Geschichten vom Sachsendreier" im Neu Helgoland am Müggelsee und am 20.04.2005 anlässlich der Release-Party seiner zweiten Solo-CD in der Wabe in Berlin.

Nach einer Lungenentzündung geht es mit seiner Gesundheit rapide bergab. Am 14. Mai 2005 titelte die Bildzeitung reißerisch „Todes-Drama um Stern Meißen“, aber der Kämpfer Fißler stand wieder auf. Leider wird man ihn aber nicht wieder auf der Bühne erleben können, die Krankheit hat nun auch seine Stimmbänder erreicht. Ein Trost dafür, wenn auch nur ein kleiner, auf seinen beiden CD „... und immer unterwegs“ und „Was bleibt“ ist uns sein Gesang und sein exzellentes Gitarrenspiel erhalten geblieben. Reinhard Fissler
Wie entstehen solche Unterschiede in der Wertschätzung des eigenen Lebens und in der Annahme des eigenen Schicksals.

Es gilt der Satz: nicht dem Leben Tage geben, sondern den Tagen leben. Und da sind wir gefragt als Pflegekräfte... aber auch als Menschen. Wenn meine Körpersprache sagt: so würde ich nicht leben wollen, warum stirbt der nicht endlich- wird das nicht Auswirkungen haben auf sterbenskranke Menschen?

Elisabeth
 
Fakt ist ja leider, daß Betroffene sich meist nicht mehr zum Thema äußern können. Normalerweise habe ich auch eine ziemlich klar umrissene Vorstellung zu dem Thema. Aber einmal habe ich eine Frau kennengelernt, die litt an Aphasie Dysphagie, hatte PEG und DK, war immobil, links bis zum halben OS amputiert und rechts schwere Nekrosenbildung von Fuß bis US. Es kam zu einer Sepsis, sie wurde im Kh auch rechts beinamputiert, die AVK war so schlimm, daß man schließlich auch noch den kompletten re Arm abnehmen mußte. Das alles spielte sich über einen Zeitraum von 4 Monaten ab. Ich finde, in solchen Fällen ist es entschuldbar, über aktive Sterbehilfe NACHZUDENKEN, oder?
 
Ich finde, jeder hat das Recht, für sich zu entscheiden, ob und unter welchen Bedingungen er weiterleben möchte oder nicht.
Und eine solche Entscheidung sollte respektiert und akzeptiert werden.
Ich bin gegen aktive Sterbehilfe, weil ich dabei ein großes Missbrauchsrisiko sehe, aber wenn jemand darum bittet, lebensverlängernde Maßnahmen in einer bestimmten Situation zu unterlassen ( sei es persönlich oder über eine Patientenverfügung ), dann finde ich es regelrecht unmenschlich, sich darüber hinweg zu setzen !
Es ist schon richtig, daß man als Aussenstehender nicht nachvollziehen kann, ob ein Leben lebenswert ist oder nicht, aber darum geht es auch nicht.
Der Betroffene selbst kann es (und im Zweifelsfall ein naher Angehöriger vielleicht auch).
Außerdem ist das, was für den einen noch lebenswert ist, für den anderen schon lange inakzeptabel und umgekehrt... die Menschen sind halt verschieden.
 

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