Hallo liebe Forenmitglieder!
Lange habe ich mich hier nicht mehr aktiv gemeldet, doch nun brauche ich einen neutralen und dennoch hilfreichen Rat von euch....
Meine Lage ist derzeit sehr schwierig.....
Ich arbeite seit 2012 in einer forensischen Krisenstation für Drogenabhängige. Die Arbeit dort hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Zwar gab es hin und wieder sehr schwierige und belastende Phasen.... jedoch war das dank des tollen Teams immer gut zu händeln.
Zwischenzeitlich absolvierte ich die Psychiatriefachweiterbildung und freute mich, mein Wissen und meine Kenntnisse nun nur noch mehr in der Praxis umzusetzen.
Nur.... es kam ganz anders....
Aufgrund mir unverständlicher Gründen wurde vor knapp 2 Jahren die große Zwangsversetzungswelle auch bei uns eingeläutet.... im Jahr 2019 mussten 5 Kollegen die Station verlassen (größtenteils sehr erfahrene Vollzeitkräfte), dafür mussten andere Kollegen zu uns, alles Teilzeitkräfte, die nur bedingt Lust auf die Station hatten. Abgesehen davon wurde somit systemtatisch mind. 1 Stelle gestrichen.
Durch die Unzufriedenheit der Mitarbeiter kam es ab November 2019 zu einer Wechsel- und Kündigungswelle, woraufhin innerhalb von 5 Monaten nochmals 4 erfahrene und gute Kollegen (3 Vollzeit, 1 Teilzeit) die Station verlassen haben.... Hier wurden diese Stellen erst gar nicht neu besetzt.... sondern diejenigen, die übrig blieben, mussten sämtliche Tätigkeiten übernehmen.... Wir wurden teilweise alleine in den Dienst eingeteilt.... Krisenstation hin oder her..... Der Traum, mehr in Gruppen aktiv zu werden, konstruktive gute Therapiegespräche mit Pat. zu führen, Gruppen für die Pflege einzuführen etc. platzte wie eine Seifenblase....
Im Sommer 2020 wurden aufgrund von Beschwerden und freiwilligem (!) Einspringen (dadurch erhöhten sich die Überstunden extrem) neue Mitarbeiter eingestellt.... allerdings war zum guten Einarbeiten keine Zeit und keine Kraft mehr da.... es tat mir in der Seele weh (und tut es auch jetzt noch), wie das alles lief.....
Unsere Leitung hat versucht, alles zu kompensieren, hat Überstunden über Überstunden gemacht und ist jetzt (meiner Ansicht nach) seit über einem halben Jahr selbst mit den Nerven am Ende.... Es wird sich nicht mehr um die Mitarbeiter gekümmert, Probleme werden schön geredet oder einfach ignoriert.... Regeln werden ausgehebelt, bei Krisen wird nicht reagiert etc.
Die Patienten werden immer aggressiver, bedrohlicher..... da es eben keine wirklichen Konsequenzen mehr gibt....
Die Kollegen haben zu 80% keine Lust auf die Arbeit, die restlichen 20% (mich eingeschlossen) tragen gefühlt alles auf den Schultern, werden gerügt, wenn irgendetwas nicht erledigt ist, während der Rest sich auf dem Stand "war schon immer so, dass der nichts getan hat" regelrecht ausruht.....
Nach langem Kampf habe ich schweren Herzens letztes Jahr beschlossen, dass ich so nicht arbeiten will und werde die Station in wenigen Wochen verlassen und in ein motiviertes und gutes Team auf eine anderen Station wechseln.
Nur..... letzte Woche ist während einem extrem schlimmen Dienst in der Pause etwas passiert, das ich bisher nicht kannte.... ich habe geweint und gemerkt, dass ich nicht mehr kann..... Ich habe keine Lust mehr auf die Patienten, ich meide den Konflikt (der allerdings wichtig in diesem Bereich ist, um Grenzen aufzeigen zu können) und so weiter....
Nun habe ich mich für das WE krank gemeldet, merke aber trotzdem dass ich nach 4 Tagen nach wie vor aus dem ganzen Gedankenstrudel nicht herauskomme....
Da hilft es auch nicht, dass ich keine 20 Dienste mehr auf dieser Station arbeiten muss.....
Ich möchte Kraft und Energie für die neue Station haben, habe aber im Gefühl, wenn ich jetzt nicht bald die Reißleine ziehe, dann schaffe ich das nicht so wie ich das möchte....
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
Einfach zum Arzt? Mit Vorgesetzten nochmal reden und die psychische Sachlage schildern?
Ich war noch nie an diesem Punkt..... und hadere deshalb sehr mit mir selbst.....
Lange habe ich mich hier nicht mehr aktiv gemeldet, doch nun brauche ich einen neutralen und dennoch hilfreichen Rat von euch....
Meine Lage ist derzeit sehr schwierig.....
Ich arbeite seit 2012 in einer forensischen Krisenstation für Drogenabhängige. Die Arbeit dort hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Zwar gab es hin und wieder sehr schwierige und belastende Phasen.... jedoch war das dank des tollen Teams immer gut zu händeln.
Zwischenzeitlich absolvierte ich die Psychiatriefachweiterbildung und freute mich, mein Wissen und meine Kenntnisse nun nur noch mehr in der Praxis umzusetzen.
Nur.... es kam ganz anders....
Aufgrund mir unverständlicher Gründen wurde vor knapp 2 Jahren die große Zwangsversetzungswelle auch bei uns eingeläutet.... im Jahr 2019 mussten 5 Kollegen die Station verlassen (größtenteils sehr erfahrene Vollzeitkräfte), dafür mussten andere Kollegen zu uns, alles Teilzeitkräfte, die nur bedingt Lust auf die Station hatten. Abgesehen davon wurde somit systemtatisch mind. 1 Stelle gestrichen.
Durch die Unzufriedenheit der Mitarbeiter kam es ab November 2019 zu einer Wechsel- und Kündigungswelle, woraufhin innerhalb von 5 Monaten nochmals 4 erfahrene und gute Kollegen (3 Vollzeit, 1 Teilzeit) die Station verlassen haben.... Hier wurden diese Stellen erst gar nicht neu besetzt.... sondern diejenigen, die übrig blieben, mussten sämtliche Tätigkeiten übernehmen.... Wir wurden teilweise alleine in den Dienst eingeteilt.... Krisenstation hin oder her..... Der Traum, mehr in Gruppen aktiv zu werden, konstruktive gute Therapiegespräche mit Pat. zu führen, Gruppen für die Pflege einzuführen etc. platzte wie eine Seifenblase....
Im Sommer 2020 wurden aufgrund von Beschwerden und freiwilligem (!) Einspringen (dadurch erhöhten sich die Überstunden extrem) neue Mitarbeiter eingestellt.... allerdings war zum guten Einarbeiten keine Zeit und keine Kraft mehr da.... es tat mir in der Seele weh (und tut es auch jetzt noch), wie das alles lief.....
Unsere Leitung hat versucht, alles zu kompensieren, hat Überstunden über Überstunden gemacht und ist jetzt (meiner Ansicht nach) seit über einem halben Jahr selbst mit den Nerven am Ende.... Es wird sich nicht mehr um die Mitarbeiter gekümmert, Probleme werden schön geredet oder einfach ignoriert.... Regeln werden ausgehebelt, bei Krisen wird nicht reagiert etc.
Die Patienten werden immer aggressiver, bedrohlicher..... da es eben keine wirklichen Konsequenzen mehr gibt....
Die Kollegen haben zu 80% keine Lust auf die Arbeit, die restlichen 20% (mich eingeschlossen) tragen gefühlt alles auf den Schultern, werden gerügt, wenn irgendetwas nicht erledigt ist, während der Rest sich auf dem Stand "war schon immer so, dass der nichts getan hat" regelrecht ausruht.....
Nach langem Kampf habe ich schweren Herzens letztes Jahr beschlossen, dass ich so nicht arbeiten will und werde die Station in wenigen Wochen verlassen und in ein motiviertes und gutes Team auf eine anderen Station wechseln.
Nur..... letzte Woche ist während einem extrem schlimmen Dienst in der Pause etwas passiert, das ich bisher nicht kannte.... ich habe geweint und gemerkt, dass ich nicht mehr kann..... Ich habe keine Lust mehr auf die Patienten, ich meide den Konflikt (der allerdings wichtig in diesem Bereich ist, um Grenzen aufzeigen zu können) und so weiter....
Nun habe ich mich für das WE krank gemeldet, merke aber trotzdem dass ich nach 4 Tagen nach wie vor aus dem ganzen Gedankenstrudel nicht herauskomme....
Da hilft es auch nicht, dass ich keine 20 Dienste mehr auf dieser Station arbeiten muss.....
Ich möchte Kraft und Energie für die neue Station haben, habe aber im Gefühl, wenn ich jetzt nicht bald die Reißleine ziehe, dann schaffe ich das nicht so wie ich das möchte....
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
Einfach zum Arzt? Mit Vorgesetzten nochmal reden und die psychische Sachlage schildern?
Ich war noch nie an diesem Punkt..... und hadere deshalb sehr mit mir selbst.....