Schwanger - Kollegen fänden Beschäftigungsverbot besser...

eva-su

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Kardiologie
Hallo erstmal!

Ich hab schon in verschiedenen Beiträgen gesucht, bin aber nicht wirklich fündig geworden.

Mein "Problem" ist, dass ich in der 10-ten Woche schwanger bin. Meine Station inkl. Leitung und PDL wissen auch alle schon Bescheid, die Nachricht ist etwas gemischt aufgenommen worden.

Ich bin bis jetzt fit, hab nur kleinere SS-Beschwerden und arbeite zu 100%, heisst, ich manage meinen Bereich wie davor. Klar, ich schiebe allein keine Betten mehr oder lagere 200-Kilo-Patienten. Dabei werde ich von den Kollegen auch unterstützt.

Zu unserer Situation auf Station ist zu sagen, dass wir maßlos unterbesetzt sind, morgens zu dritt, mittags zu zweit für etwa 30 Patienten.

Heute meinte ein Kollege und Freund zu mir, dass im Team darüber gesprochen wird, ob es nicht besser wäre, wenn ich mir zu fortgeschrittener SS ein Beschäftigungsverbot aushändigen lassen würde.

Sie haben einfach Angst, dass ich quasi eine 100%-Stelle besetzt halte, obwohl ich nicht mehr 100% arbeiten kann. Falls ich "gehen" würde, würde meine Stelle ja ersetzt werden.

Ich kann das auch irgendwie nachvollziehen, bin aber gerade doch ziemlich vor den Kopf gestoßen... Eigentlich hatte ich vor, so lange zu arbeiten, wie es eben geht??!
 
Hallo.

Ich seh den Vorteil für den AG bzw. die Kollegen dabei nicht - Deine Stelle bleibt Dir ja erhalten, so dass im besten Fall ja nur eine Vertretung in Frage kommt. Da ihr ja nun aber eh schon unterbesetzt seid, scheint die Motivation (oder auch die Möglichkeit) des AG zur Neueinstellung eher gering ausgeprägt.

Wie auch immer: Das iss ja Dein Problem nun nicht. Wenn Du willst,geh arbeiten, wenn es nimmer geht, lass Dich krank schreiben. Und sei bei der Definition "nimmer" eher zu Deinen Gunsten großzügig!

Und: Glückwunsch :wink1:

DS
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wer garantiert Euch denn, dass ihr eine Vertretung bekämt, wenn noch jemand ausfallen würde? Ob das Du oder jemand anders bist. Ich fürchte, bei uns müssten wir dann eben mit einer Stelle weniger auskommen - der Markt ist leergefegt, Aushilfen sind nicht zu kriegen, der neu erstellte Springerpool fließt immer wieder in die Neubesetzung der freiwerdenden Stellen ein.
 
Kann ich tatsächlich nachvollziehen. Gerade wenn es knapp ist.


Wir haben im letzten Monat von 4(!) neuen Schwangerschaften erfahren. Die Nachbesetzung ist noch im Gange. (bisher erst 1/4) Aber es passiert.
 
Wenn du arbeiten gehst, muss dein AG auch eine separate Gefährdungsbeurteilung für Schwangere führen. In dieser ist dann klar definiert, was du darfst, und was nicht. Und wenn du mit den Aussnahmen der Gefährdungsbeurteilung noch voll arbeiten kannst seh ich da eigentlich kein Problem drin.

Auch meinen Glückwunsch
lg
 
hallo
wir hatten gerade dasselbe Problem, sogar unsere PDL sagte, die schwangere Kollegin solle sich ganz krank schreiben lassen, also rausnehmen, dann könnte er für Ersatz sorgen

wenn sie nur ab und zu mal wegen dieser und jener Sachen krank ist in der Schwangerschaft müssen wir es mit tragen

also im KH schwanger konnte ich ganz gut kompensieren, auch ohne Gewichtheben, aber jetzt im Altenheim, wenn ich das Alter hätte und schwanger werden wollte, wie das mit der Arbeit funktionieren sollte wüßte ich auch nicht----- Gott sei dank kommt für mich diese Frage nicht mehr

viele Grüsse
Bully
 
(Wie auch immer: Das iss ja Dein Problem nun nicht.)

Irgendwie wirds grad zu einem Problem für mich. Ich hatte das bisher nun gar nicht aus dem Blickwinkel betrachtet: dass es viel. für die ANDEREN besser sein könnte, wenn ich "ersetzt" werde.

Für mich würde Vertretung kommen, das hat die PDL schon im "Schwanger-Erstgespräch" gemeint.

Es geht auch nicht darum, was ich darf oder nicht - darüber weiß ich Bescheid und das Team auch.
Es ist auch kein Problem, dass ich manche Tätigkeiten nicht mehr (allein) mache. Ich bekomme Unterstützung, auch wenn die Zeit heftig knapp dafür ist. Es gibt auch keinen Neid oder böses Gerede, die meisten freuen sich wirklich für mich.
Deshalb dachte ich auch, dass ich noch lange arbeiten kann.

Jetzt stellt sich aber raus, dass die Kollegen aber auch Angst haben. Sie müssen einfach mehr leisten, da ich Dinge nicht mehr machen darf oder Unterstützung brauche. Das kostet viel mehr Zeit und Kraft. Die ich mit irgendwelchen anderen Aufgaben, die ich für sie übernehmen kann, nicht kompensieren kann.

Das Problem ist einfach, dass wir immer hart am Anschlag und oft auch drüber sind.

Wie schon gesagt, ich hab den Blickwinkel heute zum ersten mal mitbekommen und das alles belastet mich gerade sehr.

Ich kann das jetzt auch nachvollziehen, aber so lange daheim sein..da würd mir die Decke auf den Kopf fallen...zumal ich ja fit bin...

Sind Schwangere denn echt so ne Belastung?
 
Sind Schwangere denn echt so ne Belastung?


Da gibts alles. Bei manchen merkt man es kaum (außer wenn sie nicht unbedingt in das septische Zimmer wollen), andere sind sowas von demonstrativ schwanger....die lassen um Punkt 20:00 Uhr alles fallen und gehen, fassen alleine keinen Patienten mehr an und sind jeden zweiten Tag krank.

Also versteht mich nicht falsch - grundsätzlich denke ich, dass eine Schwangere im Schichtdienst (und sei es bloß FD/SD) nix und in nem Krankenhaus noch viel weniger verloren hat. Aber wenn sie denn unbedingt wollen, soll man sie auch lassen. Und diejenigen sind auch meist kaum krank und fallen auch nicht durch..."besondere Unbelastbarkeit" auf.

Also wenn Du unbedingt arbeiten willst, tu das.
Sprich das doch mal ggü. der SL und den Kollegen an.

DS
 
die lassen um Punkt 20:00 Uhr alles fallen und gehen, fassen alleine keinen Patienten mehr an

Es gibt wohl auch gute Gründe, warum Schwangere um 20.00 Uhr gesetzlich Feierabend machen müssen!

Bestimmt nicht, weil se keine Lust mehr auf Arbeit haben. Und wenn du das ein wenig abwürfig hinstellst, solltest du mal dein Verständnis für Schwangere überdenken. Oder biegst du dir gerne die Gesetzte wie du sie brauchst??? Wo kein Kläger, da kein Richter, wenn die Schwangere doch bis 22.00 Uhr möchte, soll sie doch???

lg
 
Da gibts alles. Bei manchen merkt man es kaum (außer wenn sie nicht unbedingt in das septische Zimmer wollen), andere sind sowas von demonstrativ schwanger....die lassen um Punkt 20:00 Uhr alles fallen und gehen, fassen alleine keinen Patienten mehr an und sind jeden zweiten Tag krank.

Dir wünschte ich mal Schwangerschaftsbeschwerden, vor allem die der Frühschwangerschaft! Eine Übelkeit die nicht schlimmer sein könnte, mit Übergeben frühs, mittags, abends und nachts. Durch die Hormonumstellung verursachte Stimmungsschwankungen sollten Deine Erfahrungen ebenfalls bereichern und nicht zuletzt könntest Du ein paar lähmende Kopfschmerzen vertragen.

Und dann möchte ich Dich in der Pflege arbeiten sehen. Schön mitgeschichtet, immer am Bett stehend. Egal ob infektiös oder nicht. Trotz extremer Geruchsempfindlichkeit und daraus folgender Übelkeit bei Patienten die Grundpflege ausführen. Dann und auch nur dann, kannst Du wieder solche Töne spucken!

Weisst Du eigentlich wie schlimm das ist? Das schlechte Gewissen sich (schon wieder) krank melden zu müssen? Die Leute denken dann: "oh man, die meldet sich ja jeden 2. Tag krank!" Nein! Man schleppt sich jeden 2. Tag hin, weil man ein schlechtes Gewissen hat!

Sorry, aber bei Deinem Post läuft mir extrem die Galle ins Hirn. Unsensibleres und taktloseres hab ich selten irgendwo gehört oder gelesen. Wir haben einen sehr schweren Job, der meiner Meinung nach einer Schwangern der es nicht gut geht, nicht mehr zugemutet werden sollte. Jede Frau ist anders und jede Schwangerschaft verläuft anders, darauf sollte viel mehr Rücksicht genommen werden!

Mel
 
wenn ich mir zu fortgeschrittener SS ein Beschäftigungsverbot aushändigen lassen würde. ...

Müsste sicher definiert werden- aber ich halte das durchaus für sinnvoll, die letzten Monate bei entsprechender Einschränkung ein solche Möglichkeit zu nutzen.
Ansonsten gebe ich dir recht: Schwangerschaft ist keine Krankheit und sollte auch net dazu gemacht werden.

Der AG kann befristet Personal einstellen ohne Mehrkosten zu haben, das die Kasse hier dann die Gelder zahlt. Wenn dem net so wäre würden wohl vor allem in der ambulanten Pflege viele Pflegedienste bankrott gehen.

Es braucht immer eine individuelle Entscheidung. der eine ist krank in der Schwangerschaft- so wie pepamels Beschreibung- der andere net. Und ich sehe ehrlich keine Indikation zu arbeiten, wenn man krank ist... es sei denn, man will sich selbst was beweisen.
Und ich glaube, selbst unsensible Kollegen müssten dies unterscheiden können.

@DerStudent - es wäre begrüßenswert, wenn man net nur in der Schwangerschaft den Dienstschluss einhalten würde. Vielleicht wäre dann der tatsächliche Personalmangel endlich mal spürbar.
Aber auch das haben wir ja in anderen Threads schon ausgiebig diskutiert.

Elisabeth
 
Jetzt mal langsam. Nicht alle gleich drauf :)

Es gibt sicher keinen rationalen grund., warum Schwangere um PUNKT 20:00 Dienstschluss haben. 20:15 wäre genauso vertretbar. Aber es IST nunmal so. Von daher steht es ihnen auch zu.

Das wollte ich nur loswerden...
 
Maniac, es gibt nur eine gesetzliche Vorschrift:
MuSchG_§8 schrieb:
§ 8 Mehrarbeit, Nacht- und Sonntagsarbeit
(1) Werdende und stillende Mütter dürfen nicht mit Mehrarbeit, nicht in der Nacht zwischen 20 und 6 Uhr und nicht an Sonn- und Feiertagen beschäftigt werden.
Fährst du auch bei Rot über die Kreuzung??
 
nicht in der Nacht zwischen 20 und 6 Uhr und nicht an Sonn- und Feiertagen beschäftigt werden

Ist da eigentlich die Sommer/Winterzeit mit berücksichtigt? ironie off

Das ist doch ne willkürliche politische Festsetzung.

Oder gibts da ne Begründung?

Aber Gesetz! Ist schon klar.
 
dann darf ich als schwester also nicht mehr sonn und feiertags arbeiten?
daß kein ND und nur bis 20.00 Uhr gearbeitet werden darf, wußte ich ja, aber das andere?

ist es nicht sogar sinnvoll sich in den ersten SS-Wochen krankschreiben zu klassen, da dort die Gefahr eines Abbruchs doch am größten ist?
Davor hätte ich am meißten ANgst, zumal wir bei uns auf der Neuro fast ausschließlich schwere fälle haben
 
Hallo neuroschwester,
geh zu deinem Gynäkologen(in), und lass dich da einschlägig in bezug auf deine persönliche Situation beraten. Beschreibe vor allem deine ständigen Tätigkeiten.
 
Ist da eigentlich die Sommer/Winterzeit mit berücksichtigt? ironie off

Das ist doch ne willkürliche politische Festsetzung.

Oder gibts da ne Begründung?

Aber Gesetz! Ist schon klar.

Es ist wahrscheinlich die gleiche Begründung sein, wie die nach der ab 20 Uhr Nachtzuschläge gezahlt werden. Und da würden alle laut schreien wenn ein Arbeitgeber erst ab 20:15 Uhr Zuschläge berechnen würde. Aber bei Schwangeren ist es dann Willkür?

@Neuroschwester84: An Sonn- und Feiertagen musst Du trotzdem arbeiten, da gibt es Ausnahmen fürs Krankenhaus.

Warum wird den schwangeren Frauen eigentlich das Leben so schwer gemacht? Warum wird ihnen doziert das es "Willkür" ist, wenn sie nur bis 20 Uhr abeiten müssen? Wisst ihr eigentlich wie schwer es ist seine Rechte durchzusetzen? Wie blöd man sich teilweise vorkommt? Und das nur weil man sich an die Vorschriften hält bzw. so arbeitet wie die SL einen einteilt?

Ich kann das echt nicht verstehen und es macht mich auch ein bischen traurig und bestürzt wenn ich so manche Beiträge hier lese.... Gott sei dank herrscht bei uns auf Station mehrheitlich eine andere Meinung!

Mel
 
@pepamel:
Aber bei Schwangeren ist es dann Willkür?

Nu mal langsam mit den jungen Pferden.

Das hab ich ja nicht behauptet.

Sondern die Fesetzung auf gerade eben 20Uhr, hätte auch 19:30 oder 20:30 sein können - oder?

Eine Festsetzung, die aus einem Verhandlungskompromiss besteht ist für mich willkürlich.

Du lieferst ja auch keine Begründung warum das jetzt gerade und ausgerechnet 20Uhr sein muss.

Keine Begründung = Willkürlich.

Keine Diskussion darüber, dass es Gesetz ist und der Schwangeren zusteht!

Man darf sich ja auch mal Gedanken machen über den Sinn verschiedener Vorschriften oder Gesetze wie z.B. auch dem JuschuG.

Da muss ich ich einen 17jährigen um 20Uhr nach Hause schicken, damit er dann pünklich um 22Uhr in der Disco sein kann - oder wie - Enschuldigung.
Aber ist halt so.
 

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