Pyoderma Gangraenosum

beatnik

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21.01.2007
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110
Ort
Bayern
Beruf
Krankenschwester
wir haben momentan im amb. dienst eine 90 jährige patienten mit o.g. diagnose. sie hat an beiden unterschenkeln diese ulzerationen, circa 10cm mal 6 cm groß, wundtiefe ca. 5mm. in der mitte der ulzera ist auch gutes granulationsgewebe zu beobachten (sehr rosig, keine fibrinbeläge), nur an den rändern ist eben noch viel fibrinbelag.
die patientin hat die offenen beine seit 2001, bei ihr wurde bereits einiges versucht (madentherapie, chirurgisches debridement, ultraschall), jedoch ohne erfolg.
momentan wird über eine vakuumtherapie mit der krankenkasse "verhandelt", allerdings befürchten wir, dass es nicht genehmigt wird wegen eben des hohen alters der patientin.
momentan wird mit einem hydrogel (NU - gel), gitter (adaptic) und kompressen verbunden, fixiert wird mit einer mullbinde. der verbandswechsel findet täglich statt. vorher wurde mit iruxol N verbunden.
die fibrinbeläge lösen sich mit dem hydrogel sehr gut, allerdings frage ich mich, ob es nicht evtl. auflagen gibt, mit denen das VW intervall hinausgezögert werden könnte oder ob dies bei dieser diagnose nicht so gut ist ein geschlossenes verbandssystem zu haben.
ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen...
 
Symptom: "offenes Bein"- was ist die Ursache, das Grundleiden? Wenn man stets nur versucht das Symptom zu heilen wirds wahrscheinlich nichts werden.

Wer hat die Diagnose gestellt? Pyodermia gagränosum ist ja eher eine sehr seltene Erkrankung. Sie zählt zu den Autoimmunerkrankungen.
DocCheck - Flexikon - Pyoderma gangraenosum

Elisabeth
 
die diagnose wurde in der uniklinik regensburg gestellt.
 
Hallo!
Ich habe heute eine Fortbildung zum Thema chronische Wunden besucht. Dort wurde gesagt, das man die Pyoderma Gangraenosum lokal mit Cortison behandeln kann. Im Vordergrung sollte aber die Schmerztherapie stehen, da die betroffenen Menschen meist starke Schmerzen haben. Oft heilt das ganze plötzlich ab, kommt aber oft auch wieder.
 
Moinsen
also ich spreche aus eigener Erfahrung, ich leide an einem PG und das seit 3 Jahren und das schlimmste was man bei diesen Wunden machen kann, ist daran herum zu schnippeln ( debridement,nekrosenabtragung, madentherapie etc)hab ich alles hinter mir, dadurch entseht dieses sog Pathergiephänomen
Gut sind regelm. Kürretagen und und granutlationsfördernde Wundauflagen z.B. Allevyn. Meine Hautärztin-eine echte Koryphäe- schwört darauf, zusätzlich das betroffene Bein mit einem Kompressionsverband zu wickeln.
LG Eulchen
 
Hallo Allerseits,
habe mich gerade angemeldet weil ich gleich einige Fragen habe!
Meine Frau (64) bekam vor ca.4 Wochen 2 Zähne gezogen, seitdem klagte sie über starke Kopfschmerzen.
Vor ca.3 Wochen zeigte sie mir unter der rechten Brust einen Flecken....2 Tage später sagte sie mir das auf der linken Brust jetzt auch ein Flecken ist....ein Tag danach auch auf der rechten Seite im Schritt.
Sie ist natürlich direkt zu Ihrer Hausärztin gegangen, die sie zu einem Hautarzt überwiesen hat! Jeden Tag Verbandswechsel!
Kurz und gut, am Montag ist meine Frau zur Uniklink Köln eingewiesen worden nachdem wir fast den ganzen Tag im Klinikum Leverkusen waren.
Dienstag ist meine Frau an Mastoiditis operiert worden und bis Sonntag soll sie in der HNO Klinik bleiben wo sie auch Kortison gegen PG vom Tropf bekommt, bevor sie dann für 2 Wochen in der Dermathologiebleiben muß!
Mir wird Angst und Bange um meine Frau, zumal im Internet und auch hier im Board von Amputieren die Rede ist!
Meiner Frau werde ich nichts davon erzählen was ich gelesen habe, aber vielleicht könnt Ihr mich ein bischen beruhigen
Vielen Dank im voraus
bis bald
Klaus
 
Hallo Klaus,

deine Situation bezw. die deiner Frau ist sicher sehr bedauerlich, wir wünschen Euch eine gute Wiedergenesung.
Das, was wir hier im Forum nicht leisten können und dürfen, sind Ferndiagnosen und Ferntherapien individueller Art. Diese Einschätzung der individuellen Krankheitssituation obliegt immer den vor Ort behandelnden und pflegenden Ärzten und Pflegekräften, da zuviele Einzelwahrnehmungen zur Gesamtbeurteilung notwendig sind.

Bitte habe Verständnis, wenn wir dir hier individuell nicht weiterhelfen können.

Alles Gute für Euch!
 
Hallo alle zusammen,
danke für die gute Genesung!
Wir überlegen woher das plötzlich kommen kann!
Wir sind im Dezember umgezogen und haben den größten Teil der Wohnungseinrichtung neu gekauft! (Komplett neues Wohnzimmer und Küche)
Vielleicht besteht ja irgendein zusammenhang darin.
Vielleicht sind es auch neue Handtücher!
Ich denke das man nichts ausser acht lassen sollte, um der Krankheit Herr zu werden.
Einige "wenige" Menschen vertragen eben einige "Stoffe" nicht!

Bis bald
Klaus
 
Hallo,

die Uniklinik Köln verfügt über ein vorbildliches Wundmanagement und ich persönlich bin sicher, dass Deine Frau in guten Händen ist.
Bitte vertraue dem Personal vor Ort.
Wie flexi schon schrieb, Ratschläge und Tipps in jeglicher Form sind hier fehl am Platz und können möglicherweise "nach hinten los gehen".

Das Moderatoren-Team wünscht allen Betroffenen gute Besserung.

LG
Trisha
 
hallo,

ich leide seit fast 2 jahren an einem pyoderma gangreanosum und war auch für drei wochen letztes jahr in behandlung in einer hautklinik in wiesbaden.

ich hatte es an beiden beinen. auch ich hatte keinerlei grunderkrankungen sondern es wurde durch ein minimaltrauma ausgelöst. ich bekomme cortison und immunspressivum.

mein arzt meinte heute zu mir, das würde alles zu lange dauern etc. und ich solle wieder ins kh oder in reha fahren. ich habe allerdings den eindruck, er weiß überhaupt nicht, um was für eine krankheit es sich handelt, der schreibt meine krankmeldungen usw. immer über einen normalen ulcus aus, obwohl das pg ja eine eigene kennnummer hat für die krankenkasse etc. .

ich nehme am trag zur zeit 10 mg cortison (gehe damit langsam runter, anfangsdosis lag bei 80 mg), und 8 azathioprin. als wundauflage bekomme ich seit drei wochen nun endlich collagen. ich habe seit mai keinen schub mehr gehabt und bin froh. das es doch kleiner geworden ist und die tiefe der wunde nicht mehr vorhanden ist.

wie kann ich denn meinem arzt überzeugen, das das kein normales ulcus ist und man auch einfach zeit braucht für die heilung???

über eine idee und alle weiteren beiträge bin ich dankbar. wenn ihr fragen habt, stehe ich gerne zur verfügung.

liebe grüße

sabine123
 
Hallo Sabine!

Wurde die Diagnose offiziell bestätigt z.b. mit einer Probeexzision und darauffolgendem histologischem Befund?
Wenn du dich bei deinem Hausarzt nicht gut betreut fühlst würde ich wechseln, Vertrauen ist enorm wichtig da die Behandlung eines Pyoderma gangraenosum sehr langwierig sein kann.
Die Spezialisten sind in der Regel Hautärzte, wie wärs wenn du dich nochmal in der Hautklinik vorstellst?
Gute Besserung wünsche ich dir.

LG Skuld:daumen:
 
hi liebe skulk,

ja, der befund wurde aufgrund einer op und eines histologischen befundes gemacht. ich war zum damaligen zeitpunkt patientin in einer hautklinik.

ich habe so das gefühl, das mein arzt sich dafür so überhaupt nicht interessiert und mich nur auf die psychoschiene abstempelt, selbst bei den schmerzen, die ich hatte, sagte er, die kämen wo anders her und nicht von der wunde am bein....(ich weiß doch, was und wo es mir weh tut oder etwa nicht???)

aber der hautarzt, bei dem ich vor der behandlung im krankenhaus war, naja, die haben mich so behandelt, da wurde das pyoderma innerhalb zwei wochen dreifach so groß....steckte wohl dann mitten im schub oder so...

vielen dank für deine rasche antwort....

liebe grüße

sabine123
 
Hallo nochmal!

Wie schon geschrieben, evtl. zweite Facharztmeinung einholen und ggf. nochmal in der Hautklinik vorstellen.
Die Erkrankung ist psychisch sehr belastend, man sollte eine gute Vertrauensbasis zu seinem Arzt haben und sich auch ernstgenommen fühlen.
Viel Glück und gute Besserung.

LG Skuld