Pflegewissenschaft und dann?

little_cat

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Hallo zusammen!

Ich studiere Gesundheits- und Pflegewissenschaften, habe zuvor keine Krankenschwesternschule u.ä. gemacht. Nach diesem 3jährigen Bachelorstudium stehen mir viele Wege offen. Ich kann den Master anschließen und darin mich auf Management, Forschung oder Pädagogik spezialisieren. Da ich keine praktischen Erfahrungen habe bin ich mir nicht sicher ob ich die Krankenschwesterschule zusätzlich machen soll. Ich möcht gerne in die Forschung gehen. Was meint ihr dazu? Gibt es viele Jobangebote in diesem Bereich? Wie finde ich Stellen in diesem Bereich? Im Internet?

Danke im voraus
 
Hallo,

dazu weiss ich nicht wie die gesetzliche Lage in AT aussieht.....
In DE kannst Du in die Lehre an einer Krankenpflegeschule nur mit einem pädagogischen Studium + einer pflegerischen Ausbildung. Im Management eines ambulanten PD brauchst Du die Pflegeausbildung; in einer Klink wird es vorausgesetzt- ob dieses zwingend erforderlich ist kann ich nicht sagen.
Jobs in der Wissenschfat sind im kommen...allerdings sin dda die Konditionen nicht immer gut (oft nur halbe Stellen).

Aber wie gesagt, frag auf jeden Fall nochmal nach den genauen Rahmenbedingungen in AT.
 
Hallo Little Cat

du must nicht umbedingt eine Ausbildung haben, um nach dem Studium in die Forschung zu gehen. Ich habe selber an der EFH in Darmstadt studiert. Ich weiß von einigen Kommulitonen, dass diese z.B. als Stady nurse oderim Klinischen Monitoring arbeiten. Die Stellen sind meist in den Zeitungen und auf den Jeweiligen Webseiten der Krankenhäuser und Pfarmafirmen gelistet.

MFG

Lixtig
 
@lillebritt:
In DE kannst Du in die Lehre an einer Krankenpflegeschule nur mit einem pädagogischen Studium + einer pflegerischen Ausbildung.
das stimmt so nicht. Was ist mit den Med. Päds., die haben auch keine pflg. Ausbildung? Prinzipiell kann ich alles Unterrichten, nur nicht Pflege. Für was ich zugelassen werde entscheidet die Schulaufsbehörde.

Ääähm, ich unterstelle, das es ein pädagog. Studium ist.
 
Hallo,
unterrichten kann ich je nach Bundesland wahrscheinlich sogar alles...es geht um die Anrechung als hauptamtliche Lehrkraft. Da gibt es einfach normative Vorgaben, die eben eine fachliche und pädagogische Eignung (explizit gefordert ist ein pädagogischer Hochschulabschluss) fordern.
Neben den für die staatliche Zulassung der Schule geforderten Lehrkräften (1:15) mit diesen VOraussetzungen kann man selbstverständlich auch andere Dozenten auf dem Stellenplan haben....werden aber eben nicht angerechnet.

Bei uns in Hessen ist man da z.B. sehr streng!
 
Erstmal finde ich es sehr vernünftig, das du ne Ausbildung im Anschluß an das Studium in Erwägung ziehst.

Hochstudierte Leiter von Krankenhäusern und Pflegediensten (die noch nicht mal wissen, was für menschliche Bedürfnisse die Patienten haben, die noch nie in der Praxis einen Menschen leiden und genesen gesehen haben) haben wir leider schon, und diese finde ich äussert ungeeignet. Auch wenn du in die Forschung gehst finde ich das ohne Praxis einfach nur daneben.

Warum hast du Pflegewissenschaften studiert? Und vor allem, warum ohne vorher die Ausbildung zu machen?

lg
 
Wir wissen nichst über die Inhalte des BA-Studiums- welches übrigens net Pflegewissenschafften sondern Gesundheits- und Pflegewissenschaften heißt.

Wo rührt eigentlich bloß diese Angst vor der Akademisierung der Pflege her? Vielleicht weil damit sichtbar wird: Pflege sollte eigentlich net die eierlegende Wollmilchsau sein, die sich gern als Mädchen für alles mißbrauchen lässt.

Aber vielleicht liegts auch daran, dass Pflege dem Handwerk mehr Aufmerksamkeit schenkt (siehe "Waschprüfung"). Und viele Tätigkeiten in der Pflege werden intuitiv getan auf der erworbenen Erfahrung. Ob die Interpretation dieser Erfahrung richtig ist, liegt einzig und allein im Auge des Betrachters.
Fachkompetenz wird in der Pflege eher als Bedrohung wahrgenommen. Es ist vielerorts sogar unerwünscht. Man möchte nicht, dass die eigenen Rückschlüsse in Frage gestellt werden. Ist übrigens menschlich. Das eigene Weltbild bietet Sicherheit.

Wie machen das eigentlich die Psychologen? Die studieren das Fach doch auch ohne vorher eine einschlägige (welche wäre das eigentlich?) Ausbildung gemacht zu haben. Die Therapeutenausbildung dient der Spezialisierung.

Elisabeth
 
Hochstudierte Leiter von Krankenhäusern und Pflegediensten (die noch nicht mal wissen, was für menschliche Bedürfnisse die Patienten haben, die noch nie in der Praxis einen Menschen leiden und genesen gesehen haben)

Nix für Ungut, aber diese Aussage ist schon sehr undifferenziert, findest du nicht?
Die Ausbildung ist sicher kein Garant dafür ein besserer Lehrer oder auch Pflegeforscher zu sein.

Gruß Mary
 
Es hat niemand was gegen die Akademisierung, im Gegenteil, finde ich sogar wichtig und lobenswert.

Daneben ist es nur, Pflege vom Sessel aus zu betreiben. Natürlich, benötigt man Leute die führen. Aber jeder der führt, sollte mal geführt worden sein. Wenn nicht, wissen wir ja wohin das führt, oder :mrgreen: ?

Im übrigen sind die Psychologen gerade deshalb so erfolgreich bei Ihren Sitzungen, weil Sie praktisch keine Ahnung davon haben, was in den Köpfen Ihrer Patienten vorgeht. Stichwort Rückfälle.

Und bevor du wieder den nächsten Vergleich ziehst: Warum müssen Ärzte den vorher ein praktisches Jahr machen, bevor die auf die Menschheit losgelassen werden? Lernen die an der Uni nicht genug, Pflegewirte hingegen schon?

Oder ist es in der Pflege soweit schon egal, ob da jemand praktisch Ahnung hat oder nicht? Hauptsache die Qualitätsanforderungen werden umgesetzt, egal auf welchem Sessel die sich ausgedacht wurden?

Ausbildung ist wichtig und nützlich aber ohne Praxis nichts wert.
 
Das praktische Jahr der Ärzte ist Teil des Studiums, genau wie die Pflegepraktika Teil des pflegerischen Studiums sind (zumindest in den Studiengängen, die mir bekannt sind). Ein Pflegeakademiker ohne vorherige Ausbildung hat sicher nur eine geringe Pflegeerfahrung, aber nicht gar keine.

Ein Arzt, der direkt nach dem Studium in die Forschung geht, hatte auch nur vergleichsweise wenig Kontakt zu Patienten. Deswegen ist er in der Forschung nicht unbedingt untauglich.

Leute, jeder BWL-Student hat Praxisanteile. Die heutigen Studiengänge geben sich Mühe, nicht mehr so realitätsfern zu sein wie oft behauptet.
 
Mit begleitender Praxis könnte so ein Studiengang Sinn machen...

Versteh ich nur nicht, warum viele Studierte nach dem Studiengang immer noch so realitätsfremd sind.

Zitat: "Es kann nicht sein, dass die Dokumentation der Marke der Zahnpasta wichtiger ist als eine ordnungsgemäße Mund- und Zahnpflege"

Presseportal: bpa - priv. Anbieter sozialer Dienste - Pflege: Zeit für die pflegebedürftigen Menschen steht im Vordergrund, nicht die Dokumentation für den MDK

Mal Schauen ob die Weiterentwicklung mit den praxisfremden oder praxisfernen Studierten in eine hochqualitätive oder relatiätsfremde Pflege führt.

lg
 
Als ob die MDK-Gutachter Pflegewissenschaftler wären...
 
Zumindest waren auch Pflegewissenschafter an der Erstellung der Transparenzprüfungskriterien und der allgemeinen Prüfkriterien beteiligt. Oder bin ich da fehlinformiert? Haben nur in der Pflege ausgebildete und Praxiserfahrene Kräfte sich diesen Schwachsinn ausgedacht?

mit zynischem Gruß
 
Zunächst kann ich hier mal Elisabeth inhaltlich voll zustimmen.

Des weiteren verstehe ich die ganze Aufregung nicht, denn das was hier geschildert wird, mit evtl. fehlender Praxis trifft ja erst evtl. in 10 oder 20 Jahren zu. Derzeit sind aber 99% der Studenten/Absolventen vorher mehrere Jahre in der Praxis gewesen und haben vorher die Ausb. zur GuK oder AP absolviert.

Ergo wenn ich der Argumentation folge, müsste doch derzeit alles super gut sein, da fast alle Pflegemanager und Pflegepädagogen viele Jahre praktische Erfahrung haben. Die herkömmlich ausgebildeten Lehrer f. Krpflg. und PDLs sowieso.

Wenn wir mit dem jetzigen Führungspersonal nicht zufrieden sind, kanns an der fehlenden Praxis eigentlich nicht liegen?
 
Den jetzigen Führungskräften wird vorgeworfen, dass sie schon seit längerem aus der eigentlichen Pflege raus sind und deswegen keine Ahnung haben. Den neuen wirft man zur Abwechslung vor, sie wären noch nie in der Pflege gewesen.

Hacken Handwerker u.ä. eigentlich auch so auf ihren "weltfremden" Chefs rum, oder sind's mal wieder nur wir?
 
Hacken Handwerker u.ä. eigentlich auch so auf ihren "weltfremden" Chefs rum, oder sind's mal wieder nur wir?
Doch, tun sie auch...

Zitat eines aus der Klinik: Da gehen sie 15 Jahre in die Schule, kapieren aber nicht, dass sich das nicht so verlegen lässt in der Praxis wie auf dem Papier.
Alter des Handwerkers: ca. 25 bis 30 Jahre alt.
 
Im übrigen sind die Psychologen gerade deshalb so erfolgreich bei Ihren Sitzungen, weil Sie praktisch keine Ahnung davon haben, was in den Köpfen Ihrer Patienten vorgeht. Stichwort Rückfälle.

*fg* Dies dürfte ein Selbstschuss sein. Die von dir angesprochenen Psychotherapeuten machen eine praktische Ausbildung im Anschluss an ein Studium- wahlweise Medizin oder Psychologie.
Psychologie ist übrigens mehr als nur Therapie. berufsberatung.ch - Studium, Beruf und Arbeitsmarkt

Und bevor du wieder den nächsten Vergleich ziehst: Warum müssen Ärzte den vorher ein praktisches Jahr machen, bevor die auf die Menschheit losgelassen werden?
*gggg* Auch hier solltest du dich auf den neuesten Stand bringen. Der AiP wurde vor mehr als 5 Jahren abgeschafft: Arzt im Praktikum ? Wikipedia

Ausbildung ist wichtig und nützlich aber ohne Praxis nichts wert.
Das trifft fürs Handwerk völlig zu. Da stellt sich sogar die Frage: wozu ne 3jährige Ausbildung. Für die Grundpflege dürfte wahrscheinlich ein Jahr völlig ausreichen. Und für den Bereich brauchst ja die meisten MA.

Vielleicht magst dich ja mal hier belesen: http://www.pflege-paedagogik.com/docs/16_Konzepte_Curricula/Pflege_neu_denken_Sonderdruck.pdf . Nun sind 85 Seiten vielleicht ein bischen viel- ab S. 58 gehts um Ausbildung.

Wenn wir mit dem jetzigen Führungspersonal nicht zufrieden sind, kanns an der fehlenden Praxis eigentlich nicht liegen?
Woran wohl dann? *gggggggg*

Elisabeth
 
Zitat von Elisabeth Dinse: *gggg* Auch hier solltest du dich auf den neuesten Stand bringen. Der AiP wurde vor mehr als 5 Jahren abgeschafft: Arzt im Praktikum ? Wikipedia
Das stimmt so aber nicht, das praktische Jahr ist immernoch fester Bestandteil des Medizinstudiums...

Ich stehe der Akademisierung mittlerweile kritischer gegenüber, da mir in dem halben Jahr in der FH (Bachelor Pflege) überhaupt nicht überzeugend vermitteln werden konnte, warum die Pflege an sich akademisiert werden sollte.

Wenn man will kann man aus allem eine Wissenschaft machen.
 
PJ und AIP sind aber unterschiedliche Dinge.

Das AIP wurde abgeschafft, das PJ ist geblieben.
 
Dann entschuldige ich mich für den Denkfehler.

Elisabeth
 

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