Pflege 2010

Elisabeth Dinse

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Krankenschwester, Fachkrankenschwester A/I, Praxisbegleiter Basale Stimulation
Akt. Einsatzbereich
Intensivüberwachung
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Notstand beim Pflegepersonal
Düsseldorf. Lange Arbeitszeiten, Überbelastung und häufig ein Wust an Bürokratie statt Zeit zu haben, sich um die Patienten zu kümmern: Wegen der unattraktiven Bedingungen gehen Krankenhäusern und Alteneinrichtungen die Pflegekräfte aus.

Deshalb mussten die privaten Marseille-Kliniken am Volksgarten kürzlich erst eine Station schließen und die Patienten auf andere Häuser verteilen. Am Uni-Klinikum mussten mehrfach Operationen verschoben werden, weil nicht genügend Pfleger im Dienst waren. „Die Stationen sind häufig so knapp besetzt, dass eine patientengerechte Versorgung unmöglich ist“, mahnt Verdi-Sekretär Stefan Röhrhoff an.

Im Teufelskreis
Die Gewerkschaft wisse aus Schilderungen von Beschäftigten, dass Pflegekräfte wegen permanenter Unterbesetzung bis an ihre physischen und psychischen Grenzen und darüber hinaus arbeiten. „Das führt fast zwangsläufig zu Erkrankungen, was die Abwärtsspirale in den Pflegebereichen noch weiter nach unten schraubt“, so Röhrhoff.

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Caritas und Diakonie klagen über unnötig viel Bürokratie in den Altenheimen. So würden fast 40 Prozent der Arbeitszeit für Dokumentationen, Organisation und Absprache draufgehen. Das sind laut Caritas-Chef Roland Vogel „übertriebene Anforderungen“, die zu Lasten der Betreuung gingen.
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Gesundheit: Notstand beim Pflegepersonal - Düsseldorf - DerWesten

Elisabeth
 
Interview: 'Frau Merkel muss Pflege zur Chefsache machen'

Daraus folgendes Zitat:

Meurer: Wenn "Pflegenotstand" bedeutet, dass pflegebedürftige Menschen im Moment nicht mehr versorgt sind, wäre das ein Missverständnis. Wir haben einen eklatanten Fachkräftemangel und wir werden daher in Zukunft nicht mehr Menschen versorgen können, wenn wir nicht gegensteuern.

Derzeit wird der Begriff Pflegenotstand sehr unterschiedlich interpretiert. Einrichtungsträger behaupten nach wie vor - wie hier Herr Meurer- dass die Versorgung derzeit gesichert ist. Fragt sich nur auf welchem Niveau. Die andere Verwendung des Begriffs bezieht sich sehr wohl auf den Ist-Zustand. Demnach reichen die Personalschlüssel in der stationären Altenpflege für eine angemessene Versorgung nicht aus. Die Klagen über die schwierigen Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals finde ich nach wie vor nicht so relevant, wie die Folgen dieser Arbeitsbedingungen für die BewohnerInnen der Heime selbst.

Das der aktuelle Pflegenotstand von praktisch allen Parteien geleugnet werden kann (Stichwort: Volksverdummung) liegt auch an dem Unvermögen der Träger, dieses Dilemma auf den Punkt zu bringen. Auf der einen Seite Jammern sie über die Rahmenbedingungen, auf der anderen Seite singen sie das (Werbe-)Lied von der ach so tollen und menschenwürdigen Versorgung in ihren Einrichtungen. Warum also sollte sich etwas ändern?
 
Hallo,
vielleicht sollte man das pauschale abwerten unserer Einrichtungen sein lasssen. Fakt ist doch, dass es fabelhaft schöne Einrichtungen gibt, in denen nicht nur die Patienten, sondern auch das Personal zufrieden sind.
Mittel- und langfristig sollte aber ehrlich betrachtet werden, dass die derzeitigen Ausgaben für Altenpflege nicht mehr reichen werden. Auch hier denke ich müssen die Prozesse und Strukturen schnellstens überholt werden. Zu glauben, dass aber unsere eigene Altesversorgung einmal qualitativ genauso gut sein wird, ist nicht klug.
Meiner Meinung nach müssen auch in Zukunft die gut ausgebildeten Pflegekräfte ein Gehalt beziehen müssen, von dem man leben kann.
Es fehlt an Ehrlichkeit!!!!!!!!!! hallo ihr unverantwortlichen Politiker, sagt doch dem Volk, das die finanziellen Mittel in Zukunft nicht mehr ausreichen und die Qualität weiter sinkt--- Feiglinge seit ihr alle mit einander.
jimmy
 

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