Pausenablösung Nachtdienst

topses

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Hallo zusammen,

ich habe eine rechtliche Frage zu unserer geplanten Pausenablösung.

Wir sind eine 32 Betten-Station (Endoprothetik) und wurden bis jetzt von einer anderen Station, die zu zweit sind, für 45 Minuten abgelöst.

Ab November ist von der PDL ein Testlauf von 2 Monaten geplant (Betriebsrat hat anscheinend mal wieder zu allem Ja und Amen gesagt :cry: ), dass wir uns mit unserer Nachbarstation gegenseitig ablösen. Die Nachbarstation ist ebenfalls eine Endoprothetik, aber privat. Je nachdem wieviel Einzelzimmer die haben, schwankt die Patientenzahl, meistens aber über 20. Beide Stationen sind mit jeweils einer Kraft besetzt.

Die Stationen befinden sich zwar auf der gleichen Ebene, aber räumlich getrennt (anderer Gebäudeflügel). Es sollen nun die Stationen jeweils für 2x30 Min (Nachtdienst wird verkürzt, dass die 30 Min. ausreichen :cry: ) zusammengeschaltet werden, damit jeweils eine Pflegekraft seine Pause machen kann. Sprich, die jeweilige Station ist für 30 Minuten nicht besetzt, sondern nur durch die Klingelanlage mit der anderen verbunden. Stürzt z.B. ein Patient, der alleine liegt, und nicht klingeln kann, hat der leider Pech gehabt. Rufe von der anderen Station würde man nicht hören. Gut, es sind zwar "nur" 30 Minuten, aber auch da kann was passieren.

Ist das rechtlich überhaupt OK?
Gibt es irgendwas schriftliches, was man der PDL vorlegen kann? :deal:

Ich finde es zum Ko..., wie inzwischen mit Patienten und Krankenpflegepersonal umgegangen wird. Für mich ist dieser Testlauf inakzeptabel, weil es imho schon gefährliche Pflege ist. Eine ganze Station ohne jegliche Besetzung, sorry, absolut inakzeptabel.

Ausserdem ist bei uns öfters soviel los, dass man eh keine Zeit hat, auf die andere Station zu rennen, wenn es dort mal klingelt.

Danke schon mal für eure Antworten.
 
Die Pausenablösung durch die Nachbarstation mit zusammengeschalteter Klingelanlage gibt es auch in meinem Betrieb. Die Besetzung ist durch jeweils andere Kollegin gewährleistet.

Eine hundertprozentige Sicherheit wird es ohnehin nie geben. Auch bei einer kleineren Station höre ich nicht immer unmittelbar, wenn ein Patient stürzt o.ä., das kommt darauf an, wo ich mich in diesem Augenblick befinde.

Nutzt den Testlauf. Dokumentiert, wenn es nicht möglich war, eine Pausenablösung zu gewährleisten, weil zu viel zu tun war, schaut, wie ihr den Ablauf auf den verkürzten Nachtdienst anpassen könnt. Ihr habt es noch nicht ausprobiert, also werdet ihr den Arbeitgeber nicht davon überzeugen können, dass es nicht funktioniert, auch wenn ihr jetzt dieser Ansicht seid.
 
Bei uns gibts nichtmal ne Pausenablösung. Wir müssen immer ran wenn wer klingelt oder irgendwas ist, egal ob man grad versucht Pause zu machen und was zu essen oder nicht...
 
@-Claudia-
Vielen Dank für deine Antwort. Dies werden wir mit Sicherheit auch tun. Und es wird sicherlich oft vorkommen, dass wir die Klingeln auf der Nachbarstation nicht abdecken können. Meine Hoffnung ist, dass dann einige privat Versicherte beim Chefarzt richtig Rabatz machen, dann hat sich die Sache evtl. relativ schnell erledigt :lol:.

@sunjah
das wäre mir sogar lieber, keine Pausenablösung. Es wäre 45 Minuten mehr Arbeitszeit oder zumindest 45 Min Bereitschaft. Aber da haben die lieben Raucher- und andere Kollegen nicht mitgemacht.
Und in der Pause essen, dass es da bei den ersten drei Bissen klingelt, ist Standard bei uns. Würde ich jedesmal ne Million drauf wetten, dass es da klingelt, bräuchte ich schon längst nicht mehr arbeiten.
 
es ist aber schon klar, dass eine Klinik gesetzlich verpflichtet Pause zu gewähren?. Mit Angabe des Pausenzeitpunktes?
Es ist schon klar, dass die Pausenregelung ein Arbeitnehmerschutzgesetzt ist?
 
Hi
Arbeitgeber muss einen Pausenkorridor vorgeben-> gesetzlich Vorgeschrieben. Er kann durchaus verlangen dass sich 2 Stationen gegenseitig ablösen. Dies muss als Dienstanweisung geschehen. Der Betriebsrat ist da in der Mitbestimmung.
Bin ich der Meinung dass dies Patientengefährdend ist, teile ich meine Bedenken schriftlich mit. In den Nächten in denen ich der Meinung bin dass es aufgrund von Patientengut, Arbeitanfall etc. nicht möglich ist Pause zu nehmen bzw. abzulösen, schreibe ich dies an die PDL und notieren mir die entgangene Pause als Plus im Dienstplan. Sollte mir dieses Plus nicht gewährt werden, schriftliche Nachricht über die Patientengefährdende Dienstanweisung an PDL,Cherarzt,Betriebsrat etc.
Dann- einfach Pause nehmen bzw. ablösen, die Verantwortung liegt beim Arbeitgeber. Wer auf Nummer 100% gehen möchte, fragt nach beim Anwalt, Gewerkschaft usw.
Alesig
 
Bei uns ist es grundsäztlich so, dass im Nachtdienst nur eine Schwester für beide Stationen der Ebene verantwortlich ist. Im Tagdienst sind die beiden Stationen jeweils von mind. einer Examinierten besetzt. Dies bedeutet im Nachtdienst bei einer vollen Belegung 36 Patientinnen.
Häufig gibt es auch keine Pausenablösung und man rennt die ganze Nacht von einer Station auf die andere und wieder zurück! Alles nicht so prickelnd. In einigen Nächten müsste man sich theoretisch mindestens zweiteilen, wenn auf beiden Stationen gleichzeitig ein Schwesternruf geht! :nurse::knockin:
 
das wäre mir sogar lieber, keine Pausenablösung. Es wäre 45 Minuten mehr Arbeitszeit oder zumindest 45 Min Bereitschaft. Aber da haben die lieben Raucher- und andere Kollegen nicht mitgemacht.

Muss das mal pushen.

Wie bekommt man Kollegen dazu, die Pause zu vertreten? Wir haben auch nur 30min. und leider sucht unsere Pausenablöse ständig nach Gründen, nicht zu kommen. Ihr Bereich wird durch eine andere Kraft so lange abgedeckt. Ich mag nicht auf meine Pause verzichten. Sie steht mir zu und ich bekomme es ja auch nicht bezahlt. Verschenke also quasi meine 30min. Wie geht ihr mit solchen Kollegen um? Ein Problem kommt noch hinzu: Auch alle anderen Kollegen sagen, daß man genug Zeit hat sich in den 10h auszuruhen. Aber das ist keine Pause.

Vielen Dank für eure Antworten. :-) Falls es hier falsch ist, dann bitte verschieben.
 
Wie bekommt man Kollegen dazu, die Pause zu vertreten? Wir haben auch nur 30min. und leider sucht unsere Pausenablöse ständig nach Gründen, nicht zu kommen. Ihr Bereich wird durch eine andere Kraft so lange abgedeckt. Ich mag nicht auf meine Pause verzichten. Sie steht mir zu und ich bekomme es ja auch nicht bezahlt. Verschenke also quasi meine 30min. Wie geht ihr mit solchen Kollegen um?
Stationsleitung ansprechen. Wenn die Pausenablösung vereinbart ist, wäre das Verhalten der Kollegin als Arbeitsverweigerung zu werten.
 
Stationsleitung ansprechen. Wenn die Pausenablösung vereinbart ist, wäre das Verhalten der Kollegin als Arbeitsverweigerung zu werten.

Das weiß ich. Nur, genau dieses "ank***" möchte ich eher vermeiden. Vielleicht gibt es andere Möglichkeiten?! Ein Gespräch führte zu nichts. Ganz im Gegenteil. Sie hat dem Chef mitgeteilt, dass ich ja keine richtige Pause machen würde. Er hat ihr daraufhin erklärt, dass die Pausengestaltung mir obliegt. Ist aber alles, was ich ihr auch schon mitgeteilt habe. Die anderen Kollegen sind über meine "Frechheit" leider auch sauer. "Frechheit", wie ich mir erdreisten kann, auf meine Pause zu bestehen, da es ja immer so war, dass man genügend Zeit in der Nacht hätte, sich auch mal für eine halbe Stunde hinzusetzen. Die wollen das einfach nicht verstehen.
 
Schau doch mal nach, wie "Pause" definiert ist: man kann die Arbeitsstelle verlassen. Kann man das Nachts? Nein, wenn man allein ist. Sich "mal hinsetzen" ist auch Bereitschaft, denn jederzeit kann die Klingel losgehen. In diesem Fall ginge eine Pausenzeit von vorne los ab dem Moment, wo du Dich wieder hinsetzt.

Habt Ihr einen Betriebsrat? Sprich das Thema an.
 
Wenn das Gespräch unter den Kollegen nicht fruchtet, sehe ich keine andere Möglichkeit, als eine "höhere Instanz" hinzuzuziehen. Deine Argumente interessieren die Pausenablösung ja offensichtlich nicht.
In diesem Fall ginge eine Pausenzeit von vorne los ab dem Moment, wo du Dich wieder hinsetzt.
Pausen dürfen laut Gesetz in 15-Minuten-Abschnitte unterteilt werden, also stimmt das so nicht ganz.
 
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Warum nicht? Eine Unterbrechung der Pause ist unabhängig von der Länge. Wenn ich keine Möglichkeit habe, die Pause ungestört zu nutzen, ist es keine Pause mehr, sobald sie durch Arbeit unterbrochen wird.
 
Die Ruhepause während der Arbeitszeit

"Unverzichtbar ist allerdings, dass jedenfalls bei ihrem Beginn auch die Dauer der Pause bekannt sein muss. Eine Arbeitsunterbrechung, bei deren Beginn der Arbeitnehmer nicht weiß, wie lange sie dauern wird, ist keine Pause (Urteil des BAG vom 29.10.2002, Az.: 1 AZR 603/01)." = Klingelei

"Auf die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestruhepausen kann der Arbeitnehmer nicht einfach verzichten.

Der Arbeitgeber muss diese Pausenzeiten gewähren und dementsprechend auch durchsetzen. Ein Verstoss gegen diese Verpflichtung stellt für den Arbeitgeber gem. §§ 22, 23 ArbZG eine Ordnungswidrigkeit bzw. Straftat dar."


 
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Mir ist bekannt, und auch jedem anderen bei uns, wie die Pause auszusehen hat (Teilung auf 15min., etc.) Der BR weiß es auch. Es geht darum, dass man bei uns keine Pausenvertretung machen möchte, weil wir etwas ab vom Schuss sind und niemand den Weg auf sich nehmen möchte. Deshalb wird nach Gründen gesucht (viel zu tun, etc.) habe ja nichts dagegen, wenn mal gesagt wird, dass man keine Lust hat, aber angelogen zu werden gefällt mir nicht, ich kenne den anderen Bereich auch und weiß, dass dort selten um die Uhrzeit wirklich mal was zu tun ist. Der Arbeitgeber gewährt uns die Pause. daran liegt es also nicht.
 
Wenn dein Arbeitgeber das nicht schafft, das durchzusetzen, würde ich mir auf jeden Fall jede nicht genommene
Pause als Arbeitszeit aufschreiben.
Und mich dann konsequent immer wieder an den Betriebsrat wenden.
Dass du damit bei manchen Kollegen aneckst, wirst du nicht vermeiden können.
 
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Bei uns ist die Pause Nachts auch immer wieder ein Thema, man muss seine Ablösung einfordern und sich dann dummer Kommentare anhören. Eine Leitung hat mich mal angeblafft, daß ich es meiner Ablösung nicht zumuten könne sie alleine auf Station zu lassen, schließlich sei die nur Hilfskraft und hätte keine Ahnung, ich müsse für Rückfragen zur Verfügung stehen.Schließlich sei es für sie schon Pause wenn sie sich mal kurz was zu Essen ziwschen die Zähne schieben könne. Bei so viel Dummheit ging dann mein Temperament mit mir durch und ich meint ganz freundliche: dann hast du ja wohl ganz viel Pause-Nachts. Ihr fragender Blick wurde von mir beantwortet mit: bei deiner Rubensfigur. Was soll ich sagen, seitdem habe ich keine Probleme mehr mit der Ablösung, nur noch meine Kolleginnen.
Alesig
 
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Das weiß ich. Nur, genau dieses "ank***" möchte ich eher vermeiden. Vielleicht gibt es andere Möglichkeiten?! Ein Gespräch führte zu nichts. Ganz im Gegenteil. Sie hat dem Chef mitgeteilt, dass ich ja keine richtige Pause machen würde. Er hat ihr daraufhin erklärt, dass die Pausengestaltung mir obliegt. Ist aber alles, was ich ihr auch schon mitgeteilt habe. Die anderen Kollegen sind über meine "Frechheit" leider auch sauer. "Frechheit", wie ich mir erdreisten kann, auf meine Pause zu bestehen, da es ja immer so war, dass man genügend Zeit in der Nacht hätte, sich auch mal für eine halbe Stunde hinzusetzen. Die wollen das einfach nicht verstehen.

Also entweder oder, du musst mal konsequent sein und ihr das echt so sagen, ob sie es darauf anlegt, wegen Arbeitsverweigerung Ärger zu kriegen, aber das ist mal wieder typisch Pflege! Sie blockt ab, du machst nichts, wie soll sich da was ändern, merkst du selbst, oder?:rocken:
Ich nehme nichts hin, was ich verändern kann reagiere so, dass man mir nicht schaden kann zahle pünktlich die Rechtsschutzversicherung und bin in der Gewerkschaft. Wenn unser Berufsstand was verändern will müssen alle an einem Strick ziehen und nicht jeder aus der Reihe tanzen. Ich ziehe mein ding durch, was die Kollegen dazu sagen ist mir egal, ich arbeite auf Intensiv und da ist es meist möglich eine Pause zu nehmen und wenn nicht wird gleich ein Zettel geschrieben. Einmal wollten die Raucher das nicht und am nächten Tag wollte ich eben nicht, dass die rauchen gehen, war Schichtleitung und da mussten wir alle durch...:freakjoint:
 

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