OP eines Angehörigen

Julia121990

Newbie
Registriert
04.09.2013
Beiträge
15
Beruf
Gesundheits-und Krankenpflegerin
Hallo Ihr Lieben,

mich würde es mal interessieren wie Ihr damit umgeht, wenn eine Euch nahestehende Person (Eltern, Geschwister, Partner usw.) in dem Haus wo Ihr arbeitet operiert wird?!

Geht Ihr mit in den Saal und wollt sogar selber instrumentieren?
Oder wollt Ihr mit dem Ganzen lieber nichts zu tun haben?
Habt Ihr schonmal eine Entscheidung getroffen und die hinterher bereut, dass Ihr es doch nicht anders gemacht habt?

Über einige Antworten/Erfahrungen würde ich mich sehr freuen :-)

LG
 
Bin schon 3x in der Situation gewesen.

Mit im Saal : aber immer !!
Instrumentieren: Auf keinen Fall !!

War bisher mit den Entscheidungen zufrieden.

LG Einer
 
Ja, ich begleite in die Narkose, lege selber aber nicht Hand an.
 
Meine Eltern und einer meiner Söhne wurden bei mir im OP operiert.
Ich habe sie vom Einschleusen bis in den Einleitungsraum begleitet. Wenn die Narkose begann bin ich gegangen.
Selber instrumentiert habe ich nie, ich war auch bei der laufenden OP nicht im Saal. Das ging mir zu nah.

Bei meinem Sohn wollte ich bei der ASK zuschauen, weil ich natürlich wissen wollte, was in seinem Knie los ist. Aber als ich sah, wie der Doc in die Haut schnitt, hat es mir die Beine weggezogen.
Da bin ich raus und habe im AWR auf ihn gewartet.
 
Habe bei meiner Tochter bei der Appendix am Tisch gestanden. Kein Problem - hatte eher den Eindruck, dass alle etwas besser auf Draht und Achtsamer waren! Der Chirurg hat einen Minischnitt gemacht und eine Intracutannaht gezaubert, die heute die OP fast vergessen macht!
 
Vielen Dank für eure Antworten :)
Wenn ihr nicht im Saal wart, habt ihr euch vorher mit euren Kollegen abgesprochen wer mit in den Saal geht?!
Habt ihr euch bestimmte Personen rausgepickt, zu denen ihr das meiste Vertrauen habt?
 
Hallo Julia,
War zwar immer im Saal dabei, habe aber trotzdem mir das restliche Team "zusammengestellt" :wink:
Ebenso bei meiner eigenen OP. Außer einmal: Da hat der Chefarzt den Assistenten zu OP Beginn abgelöst, als er mitbekommen hat, dass es ein MA-Angehöriger ist und hat selbst Hacken gehalten. Fand ich ne tolle Geste :up:.

LG Einer
 
also, wenn kleine kinder ( oder betreuungsbedürftige ältere ) betroffen sind ist es selbstverständlich, dass man als elterliche bezugs- und vertrauensperson zumindest solange dabei ist, wie es nötig zu sein scheint und es möglich ist.

ansonsten sehe ich die notwendigkeit eigentlich nicht gegeben !

warum sollte ich als pflegekraft da dabei sein ? weil ich das bedürfnis habe, durch beobachten eine art kontrollfunktion zu generieren, die sorgfältigeres arbeiten bedingt, die ansonsten nicht gegeben zu sein scheint ?
 
also, wenn kleine kinder ( oder betreuungsbedürftige ältere ) betroffen sind ist es selbstverständlich, dass man als elterliche bezugs- und vertrauensperson zumindest solange dabei ist, wie es nötig zu sein scheint und es möglich ist.

ansonsten sehe ich die notwendigkeit eigentlich nicht gegeben !

warum sollte ich als pflegekraft da dabei sein ? weil ich das bedürfnis habe, durch beobachten eine art kontrollfunktion zu generieren, die sorgfältigeres arbeiten bedingt, die ansonsten nicht gegeben zu sein scheint ?


Vielleicht einfach, weil derjenige, der begleitet wird, sich besser fühlt?

Warum denn nicht? Wenn doch diese Möglichkeit besteht.

Ich habe mit Mitte zwanzig eine Freundin bei ihrer ersten Hüft-TEP beigestanden. Und letzte Woche, zwanzig Jahre später, hat sie angefragt ob es mir dieses Mal auch möglich sei. Sie hätte sich damals so sicher gefühlt.

Nur weil es nicht notwendig ist, ist es doch nicht sinnlos oder überflüssig. Jeder Mensch hätte in so einer Situation gerne jemanden dabei. Und wenn ich es möglich machen kann, dann mache ich es möglich, weil dieser Mensch mir wichtig ist.
 
(...) Jeder Mensch hätte in so einer Situation gerne jemanden dabei (...).

na ja, ich kenne zumindest einen menschen der das nicht will..... und bin mir ziemlich sicher dass es davon wohl noch mehrere gibt !


(...) Und wenn ich es möglich machen kann, dann mache ich es möglich, weil dieser Mensch mir wichtig ist.

nicht alles was möglich ist, ist für alle beteiligten auch sinnvoll - damit meine ich in erster linie die, die die op durchführen. also wenn ich op-mitarbeiter wäre, könnte ich mich da schon ein bisschen gestört fühlen.... sicher nicht immer, aber sicher doch häufig...

aber ist alles eben meine ganz persönliche meinung
 
Hintergrund zu #5: meine Tochter war damals 18+ und selbst im Haus als KS-Azubine und daher wollte sie schon das Papps dabei ist! Sonst hätte ich mich verdrückt oder wär nach der Einleitung verschwunden...
 
nicht alles was möglich ist, ist für alle beteiligten auch sinnvoll - damit meine ich in erster linie die, die die op durchführen. also wenn ich op-mitarbeiter wäre, könnte ich mich da schon ein bisschen gestört fühlen.... sicher nicht immer, aber sicher doch häufig...

Als "betroffener":wink1: OP-Mitarbeiter kann ich dir Recht geben... und auch nicht.
Jeder Pflegemitarbeiter/Arzt, egal aus welcher Fakultät, ist in unserem OP als Gast willkommen. Er muss sich aber professionell verhalten,auch wenn sein Angehöriger operiert wird. Ein beobachtet werden stört bei uns keinen. Wir wollen jeden Patienten bestmöglich versorgen und haben bei "Zuschauern" daher keine Probleme.

Kann aber nur für unser Team sprechen. Hab auch schon von Häusern gehört, die pflegerischen "Besuch" grundsätzlich ablehnen.

LG Einer
 
Da der OP-Bereich immer etwas "mystisches" zu sein scheint, ist es doch ehrlich gesagt sehr selten, dass pflegerische Mitarbeiter als Gäste im OP sind, vor allem nicht, wenn Angehörige auf dem Tisch liegen.
Bei uns im OP habe ich das zumindest noch nicht erlebt.

Wir haben auch kein Problem mit Zuschauern, würden uns sogar oft mehr Interesse seitens der Pflege wünschen.

Für meine Angehörigen und auch für meine OP habe ich auch bestimmte Kolleginnen oder Kollegen aus dem jeweiligen Fachbereich für den Saal ausgesucht. Operateure waren (auch bei nicht privat versicherten Angehörigen) immer die Chefärzte oder der erste Oberarzt, selbst bei den Narkosen. Auch auf den Stationen hatten meine Angehörigen "Privatstatus".
 
Ich bin jetzt von Personal ausgegangen, das im OP , sei es Anästhesie oder OP-Pflege oder ärztliches Personal, arbeitet.
 
Ich eigentlich auch, aber da von pflegerischen Gästen geschrieben wird, gehe ich von Leuten aus, die nicht in diesem Bereich tätig sind.
Guten Rutsch ins neue Jahr!!
 
Frohes Neues ihr Lieben :)

Opjutti - wie haben es denn deine Kollegen aufgefasst, wenn du dir bestimmte Leute rausgepickt hast?
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass manche "verletzt" waren und sich "nicht gut genug" gefühlt haben!?

LG Jule
 
Hallo Julia,

da hast du einen falschen Eindruck.
Ich habe es immer als besondere Verantwortung gesehen, wenn ein(e) Kollege/-in mich gebeten hat, bei seinem/ihrem Angehörigen zu instrumentieren oder als Springer im Saal zu sein.

Es gab in der Vergangenheit und wird auch in der Zukunft darüber keine Neiddebatte geben, da in unserem OP ein sehr gutes Teamklima herrscht.
Und somit hatten und haben die Kollegen Verständnis dafür, dass man für seine Angehörigen entweder die Kollegen "seines Vertrauens" oder die mit der größten fachlichen Kompetenz für die OP aussucht.

Auch in meiner jetzigen Position als OP-Leitung kommen meine MA zu mir und stellen sich in solch einem Fall ihr Wunschteam zusammen. Zur Not werden sogar in Absprache mit den betroffenen MA Dienste getauscht.
Bis jetzt gab es nie Probleme oder Diskussionen deswegen.

Gutes neues Jahr!
 

Ähnliche Themen