verenalgo6
Aber warum sollten einige Pat. ihre Psychose nicht "einfach durchleben" dürfen?
Hallo und danke für das Feedback, und deine Frage bringt es auf den Punkt - warum sollten Patienten ihre Psychose nicht durchleben dürfen. Genau darum, finde ich , geht es.
Nur die Frage ist, haben wir in der psychiatrischen Versorgung solche Strukturen, die das ermöglichen. Ich glaube, dass man die ambulante Versorgung aus bauen muss ist klar, mit blick in die Zukunft, da viele Studien einen massiven Anstieg der psychiatrischen
Erkrankungen prognostizieren. Aber auch das drohende neue Abrechnungssystem in der Psychiatrie sehe ich skeptisch, bezüglich der Patienten die keine Medikamente nehmen wollen.
Danke auch für die Literatur Tips, da schau ich mal. Ich kann Interessenten auch diverse Werke von Erich Fromm empfehlen, da auch Erich Fromm das Thema was ist krank und was nicht beleuchtet und ich finde die Antwort höchst bestechend.
Auch beim Thema Autonomie gibt es Schwierigkeiten. Wenn ein Pat. auf einer chirurgischen Station schmerzen hat aber keine Medikamente nehmen will, was dann, oder Patienten die aus religiösen Überzeugungen keine OPs machen, dies wird toleriert.
Und nur weil jemand Stimmen hört oder halluziniert soll er Pillen nehmen, auch mit Zwang???
Ich denke hier betreten wir ein breites Feld, aber wir arbeiten doch mit dem gesellschaftlichen Auftrag, und diesen muss man kritisch beleuchten.
Es gib eine Vielfalt von Therapien und die medikamentöse Therapie nimmt im Akutbereich eine Monopolstellung ein und fast alles dreht sich darum, also um die Medikamente. Bei der Aufnahme erfährt man oft das Medikamente abgesetzt wurden aus vielen verschiedenen Gründen.
Also ich lasse den Patienten die Wahl was die Einnahme angeht

, die Patienten sollen selber entscheiden was ihnen hilft oder was nicht.
Ich wünsche mir Chancen, nicht Sicherheiten. Albert Schweitzer