Kollegin mit Alkoholfahne - Fachlicher Umgang

Hallo zusammen,
das Thema Sucht ist ein ganz schwieriges Thema. Bei uns gibt es Suchtberater, die speziel fortgebildet worden sind, und als Ansprechpartner dienen. Betroffene Mitarbeiter können sich diese selber aussuchen, und mit denen das weitere Procedere besprechen. Bei uns wird ebenfalls der Stufenplan angewendet, dieser ist zusätzlich in eine Dienstanweisung eingebunden.

Ich bin nach dieser Dienstanweisung verpflichtet, nicht Dienst fähige Mitarbeiter nach hause zuschicken, und einen Suchtberater einzuschalten.

Bei fragen zu dieser Dienstanweisung einfach Pn an mich schicken

Gruss Rocke
 
Wir haben auch solche Ansprechpartner, die den süchtigen dann beraten.
Vor kurzer Zeit hat sich ein Kollege offen als Alkoholiker geoutet " geoutet ".
Er war bis jetzt nie auffällig, hat aber gespürt, dass es so nicht weitergehen kann.
Das Team wurde von ihm selbst imformiert, er wird jetzt eine Entziehungskur machen, und wir hoffen alle, daser es schafft.
Als sofortige Konsequenz läßt man ihn nicht mehr in die Nachtwache, das wurde mit PDL und Betriebsarzt so abgesprochen.

lg tochter46
 
nach seeeeeeehr langer zeit eine antwort zu diesem thema.

kollegin ist immer noch nicht wieder zurück auf station.

wir wissen auch nicht, wie es ihr geht, wie der weitere verlauf ihres dienstes sein wird.
 
Anscheinend gibt es das Problem doch häufiger...hatte vor ca 2 Jahren auch so einen fall - bei mir war es eine gute Freundin und gleichzeitig Arbeitskollegin. Ich hatte vermutet, das sie trinkt - aber im direkten Gespräch mit ihr verneinte sie - sowie die Eltern. Nachdem sie dann im Dienst nachweislich nicht arbeitsfähig war , hab ich auch alles über die Stationsleitung laufen lassen. Das Unangenehme ist - das man danach schriftlich eine Stellungnahme schreiben muss. Nach 2 langen Klinikaufenthalten (dazwischen hatte sie 2 Wochen zur Wiedereingliederung gearbeitet und war wieder betrunken zum Dienst erschienen) ist sie jetzt versetzt worden in eine andre Stadt.Ich persönlich finde es höchst gefährlich, zumal sie nach dem 1. Klinikaufenthalt nur 2 Wochen durchgehalten hat...aber es ist nun mal so.
 
tja, noch heimtückischer als den C2 abusus im dienst find ich den missbrauch von anderen mitteln.

da kann man den anderen halt nicht "riechen", sondern muss/sollte es anders heraus finden.

wenn ich bedenke, wieviele pflegekräfte allein in der psychiatrie abhängig sind von irgendwelchen benzodiazepinen oder schmerzmitteln - das ist schon heftig.
 
Nicht nur Pflegekräfte...auch Ärzte greifen in Schränke , die nicht für den "Eigengebrauch" bestimmt sind. Aber ich denke Abhängigkeiten gibt es überall - und ich mein jetzt alle Berufsgruppen. Das Problem ist immer - wie verhalte ich mich? - es fällt schon schwer jemand "anzuschwärzen" aber die andre Seite ist - derjenige gefährdet Menschen, wenn er/sie nicht Herr der Sinne ist.
 
tja, noch heimtückischer als den C2 abusus im dienst find ich den missbrauch von anderen mitteln.

da kann man den anderen halt nicht "riechen", sondern muss/sollte es anders heraus finden.

wenn ich bedenke, wieviele pflegekräfte allein in der psychiatrie abhängig sind von irgendwelchen benzodiazepinen oder schmerzmitteln - das ist schon heftig.

Sorry aber es geht hier nicht um c2 abusus.
Wenn du Alkohol meinst ist es wenn dann C2-H5-OH...
 
Sorry aber es geht hier nicht um c2 abusus.
Wenn du Alkohol meinst ist es wenn dann C2-H5-OH...

Was meinst du damit?

C2-Abusus ist durchaus ein gängiger Begriff für die Beschreibung der Alkohol-Sucht

Und hier ging es natürlich darum!?
 
Ja aber C2 gibt es nicht als Alkohol.
C2 eine chemische Formel. Und wenn man Alkohol meint, dann muss man schon C2-H5-OH schreiben!
 
Achja, wie hieß das Thema?

Richtig: Kollegin mit Alkoholfahne - Fachlicher Umgang
 
Anscheinend gibt es das Problem doch häufiger...
wikipedia schrieb:
4,3 Millionen alkoholabhängige Menschen in Deutschland, darunter 30 Prozent Frauen. Weitere etwa 5 Millionen konsumieren Alkohol in riskanter (suchtgefährdeter) Weise.
(wikipedia)
Das sind 5 Prozent AlkoholikerInnen und 6 gefährdete. Da das ziemlich quer durch die Bevölkerung geht, kommen da einige KollegInnen zusammen.

Da sollte es eigentlich in jedem Betrieb einen Maßnahmenkatalog geben, was passiert, wenn eineR damit auffällt. Es gibt viele Hilfsmöglichkeiten, das Problem in den Griff zu kriegen.
 
ein maßnahmenkatalog ist schön und gut, aber den hat man nicht zur hand, wenn einem das

1. zum ersten mal passiert
2. dann auch noch zu beginn der wache
3. man sowieso wusste, dass diese kollegein "gedeckt" wurde, bzw. dass gehofft wurde, dass sich das bessern würde (es gab schonmal einen vorfall in der vergangenheit!)
4. der betriebsrat davon kenntnis hatte
5. man nicht weiß, die eine kollegin mit diversen maßnahmen umgehen kann


die realität schaut anders aus als die theorie die in katalogen/büchern steht!
 
Nun, mit decken ist niemandem geholfen, schon gar nicht dem Alkoholiker. Dann geht man ganz normal den Dienstweg. Spätestens die Pflegedirektion weiß, was zu tun ist. Es geht ja nicht darum, wen anzuschwärzen, sondern zu helfen.
 
Nun, mit decken ist niemandem geholfen, schon gar nicht dem Alkoholiker. Dann geht man ganz normal den Dienstweg. Spätestens die Pflegedirektion weiß, was zu tun ist. Es geht ja nicht darum, wen anzuschwärzen, sondern zu helfen.



tja, die pflegedirektion wusste ja schon längst bescheid ... und hat somit die mit ihr arbeitenden pflegekräfte gefährdet und die kollegin GEDECKT!
 
Das ist fatal. Korrekt hätte ich gefunden, die Kollegin zu einer Therapie zu verpflichten.
 
Das ist fatal. Korrekt hätte ich gefunden, die Kollegin zu einer Therapie zu verpflichten.


tja, sie wurde nach dem vorfall mit MIR zu einer therapie verpflichtet.

aber auch nur, weil endlich jemand die klappe "im dienst" aufgemacht hat. und es nicht totgeschwiegen hat.

traurig traurig.
 
Möchte gerne mal wieder diesen alten Thread hervorholen,
denn auch bei uns gibt es das Problem "Alkoholabusus am Arbeitsplatz"!

Dieses Thema besteht, seit ich vor 7 Jahren auf der Station anfing.
Damals wurde es noch von den Kollegen totgeschwiegen, heute geht es der betroffenen Person so schlecht, dass sie kaum noch Verantwortung übernehmen kann, da fahrlässiges Arbeiten, Unkonzentriertheit und ständige Abwesenheit vom Arbeitsplatz vorrangig sind.
Zwei Therapien wurden von ihr zwar beendet, allerdings nur zum Entzug, ohne an den Gesprächen teil zunehmen.
Der Rückfall war vorprogramiert.
Die Leitungen sind informiert, es finden wöchentliche Gespräche mit ihr statt, es läuft nach dem besagten Stufenmodell, allerdings kann sie die Stufen wieder "heraufklettern" und somit dauert es und dauert es, bis sich etwas ändert. Und es ändert sich nichts!

Inzwischen sind wir soweit, dass niemand mehr Mitleid mit dieser Kollegin hat, da sie natürlich nicht einsichtig ist, damalige Hilfsangebote ausschlug und wir uns nicht zu Co-Abhängigen machen lassen.

Nun wird versucht, sie durch schlechte Beurteilungen irgendwann entlassen zu können, hört sich unfair an, ist mir schon klar, aber das Arbeiten mit ihr geht so nicht weiter.
Aus vielen Bereichen wurde sie bereits wegen ihrer mangelnden Konzentration herausgezogen, einen appalischen Neuzugang mussten wir an Hand seines beschrifteten Zahnbechers identifizieren, da unsere Kollegin lallend im Dienstzimmer saß.
Durch die hinzugezogene Abteilungsleitung wurde beagte Kollegin zum Personalarzt gefahren, aber der Alkoholtest ergab 0,0 Promille. Also käme noch ein fokaler Anfall in Fage, generalisiert gekrampft hatte sie bereits vor drei Jahren.

Jetzt ist sie wieder für eine Woche krank geschrieben, auf der einen Seite sind wir wütend, auf der anderen Seite sehr erleichtert.
Obwohl als Krankheit anerkannt, aber wie lange soll es so noch weitergehen? Wieso dauert es so lange bis sich etwas tut?
Unserer Abteilungsleitung sagte ich letztens schon, wegen jeder gerauchten Zigarette auf Station sollen wir abgemahnt werden, aber "saufen" ist erlaubt! Als Antwort kam nur: Haben sie die Kollegin schon mal beim trinken erwischt?

Hat jemand Erfahrungen, wie lange es dauert einen süchtigen, nicht einsichtigen Kollegen entlassen zu können?
Viele Grüße
Sanne
 

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