Kollegin mit Alkoholfahne - Fachlicher Umgang

hallo ihr Lieben
ich habe vor einigen Jahren dasselbe im Pflegeheim mitgemacht. Die Mitarbeiterin war nicht nur morgens schon angetrunken sondern hat sich im Laufe des Tages auch bei den Getränken der Bewohner bedient. Die Heimleitung war informiert hat aber nichts unternommen, weil er dieser Kraft jede Schicht zusätzlich aufs Auge drücken konnte, denn dagegen hat sie sich nicht gewehrt.

Die Kollegen haben zwar gelästert aber auch weiter nichts unternommen.
Mir war das Risiko zu groß. Ich bin dann zuewrst mit einem vorbereiteten Zettel zur Heimleitung gegangen. Auf diesem Zettel stand das er persönlich die Verantwortung übernimmt für alle Fehler die dieser Kraft passieren. Das wollte er logischerweise nicht unterschreiben.:D
Dann habe ich gedroht den MDK anzurufen und er wußte es war keine leere Drohung.
Danach wurde sie dann Zwangsbeurlaubt. Ich habe noch eine Liste mit Ansprechpartnern und Selbsthilfegruppen im Büro gelassen.
4 Wochen später habe ich aus anderen Gründen gekündigt. Gleich danach war die Frau wieder im Dienst und versieht durstig wie eh und je, den Dienst. Aber das kann ich nicht nachweisen sonderen das wird mir nur zugetragen.
silverlady
 
Ich finde es allerdings irritierend, dass die Kollegin lallend im Zimmer sitzt, der Alkoholtest aber 0,0 ergibt?!
Wie passt das zusammen?
Man ist nicht innerhalb von 20min 3,8 auf 0,0 runter...
 
Alsooooooooooo bei uns ist der C2 Abusus auch ein gängiger Begriff!!!

Ansonsten wollt ich euch mal ewtas über einen meiner Kollegen schreiben.
Ich habe einen Kollegen der schon länger als 10 Jahre Alkoholabhängig ist, der regelmässig angetrunken zum Dienst erscheint oder auch mal verschläft im Suff. Die Theorie in den Handlungsmassnahmen einer Stationsleitung wirkt ganz toll, aber auch nur in der Theorie. Denn nach Aussage unsere Betriebsärztin ist ein Bierchen vorm Dienst nicht schlimm *lach* scheinbar ist dann ne Flasche Wodka oder nen Joint auch nicht der Rede wert.
Es ist sehr unangenehm von Patienten angesprochen zu werden das der Kollege nach Alkohol riecht und irgendwie steckt man in erklärungsnot... und wahrscheinlich befindet man sich auch auf ganz dünnen Eis, weil wenn wirklich was passiert ist man mit dran, wenn man es toleriert.
Also ich verfahre so das ich den Kollegen dirket anspreche und ihn auffordere heim zugehen...umgehend meine Leitung bzw die diensthabende PDL informiere. Konsequenzen hat das für die Person allerdings nicht.
 
Alsooooo... ich habe jetzt nicht alle Antworten gelesen. Entweder (wenn du einen guten Draht hast, hört sich nicht so an) sprichst du sie direkt an, aber auf die Gefahr hin dass du selbst mit rein rutscht und sie im Falle weiterer Schritte denkt dass du dahinter steckst.
Ich an deiner Stelle denke du solltest zu deiner SPL gehen, wenn sie/er fähig ist, oder zur KPL wenn du dahin mehr Vertrauen hast.
Falls ihr einen Suchtberater im Hause habt wende dich an ihn. Er kann über einen sogenannten Stufenplan (sollte es eigentlich überall geben mittlerweile) Absprachen treffen mit der Kollegin und dem Arbeitgeber, über z.B. Verwarnungen, evtl. Entgiftung/ Therapie etc.
Süchtige Kollegen bringen einen in große Bedrängnis, man will ja niemanden verraten, aber auch nicht die Patienten gefährden. Wichtig ist dass du mit geeigneten Leuten darüber sprichst (Vorgesetzter, Suchtberater,Betriebsarzt...), sonst machst du dich Co- Abhängig und das hilft keinem.
Ich hatte vor Jahren einem Kollegen, der regelmäßig eingeschlafen ist während Übergaben, langsam gearbeitet hat und oft zu spät kam und viele Dinge vergessen hat. Nach jahrelangem tolerieren durch Kollegen wurde der Stufenplan eingeschaltet, der Kollege war nicht bereit zur Mitarbeit und ist mittlerweile nicht mehr im Arbeitsverhältnis bei uns.
Ein anderer Kollege fiel durch ähnliches auf wie deine Kollegin, er hat mittlerweile erfolgreich seine Entwöhnung abgeschlossen und ist seit 7 Jahren nicht mehr aufgefallen. Erfreulicherweise...
Gerade im Suchtbereich fallen mir nicht mehr Kollegen auf, die Substanzabhängigkeiten haben als in andren Bereichne, aber die Zahl der Kollegen die eben solche decken ist meiner Meinung nach deutlich höher. Dabei sollten gerade wir Suchtbrummen es doch eigentlich besser wissen/ machen!:gruebel:
 
Hallo Elisabeth,
vielen Dank für die Links!
Im Grunde genommen sind wir schon alleine durch die Abteilungsleitung sehr gut informiert, aber es tut sich einfach nichts, da besagte Kollegin die Stufen auch wieder "hochklettern" kann. Irgendwie schafft sie es auch immer wieder.
Und für eine Abmahnung scheint es noch immer nicht zu reichen, da die Kollegin sowieso kaum noch anderes ausüben darf, außer Dienstzimmertätigkeiten und selbst da sorgt sie häufig für ein heilloses Durcheinander. Sie ist ja nicht immer so. Es gibt auch gute Zeiten, aber die werden leider immer seltener.
Viele Grüße
Sanne
 
Hallo Maniac,
tatsächlich saß sie lallend am Dienstzimmertisch und "versuchte" eine Akte abzuheften!
Ich holte mir eine weitere Kollegin hinzu und riefen dann die Abteilungsleitung an, die auch sofort erschien.
Laut Personalarzt hatte sie 0,0 Promille.
Ca 1 Stunde später erschien unsere Kollegin wieder wie ausgewechselt auf Station. Kein Lallen mehr, sie war wie immer. Trotzdem schickten wir sie nach Hause.
Wir können nur spekulieren und denken, das sie einen fokalen Anfall hatte.
Einen Generalisierten hatte sie bereits vor drei Jahren, deshalb musste sie auch zur Therapie, weil da erst die ganze Sache ins rollen kam.
Viele Grüße
Sanne
 
Vielleicht hat sie ja auch einen Beigebrauch, gibt ja auch Sachen die kurzweiliger sind.
Wenn sie krampft ist ja die Sucht schon manifest.
Leider sind bei stationären Entgiftungen schnelle Rückfälle sehr häufig, auch Tehrapien taugen ja nur soviel wie der Betroffene daraus macht.
Ich an deiner Stelle würde mich weigern mit ihr Dienst zu tun. Oder schriftlich festlegen dass du keine Verantwortung trägst wenn was passiert auf ihr Verschulden. Vielleicht könnt ihr im Team agieren?
Ich hatte auch mal einen Kollegen der mehrfach, eigentlich sogar dauerhaft, fahrlässig gearbeitet hat. Einmal hat er in meinem Beisein (wir hatten zusammen, also er und ich alleine, Dienst) und er hat einen desorientierten, agressiven Patienten mit frischem Herzinfarkt von Station gelassen, in Begleitung eines Besuchers, der merklich stark intoxikiert war, dies auch zugab, und noch sagte dass es gut sei dass er den Patienten mit dem Auto umher fahren würde, dann ginge es schneller.
Zum Glück ist nichts passiert, aber die Mitpatienten haben das natürlich mitbekommen und sich zu Recht beschwert. Ich hatte von allem nichts mitbekommen, weil ich gerade von Station zu einem Notruf war, er war also alleine.
Vor der KPL sollte ich mich dann rechtfertigen. Ich habe schriftlich gemacht dass ich mich aus dem und dem Grund weigere mit Kollegen X Dienst zu tun, schon gar nicht in Zweierbesetzung, und habe das auch durchgezogen. Ohne Konsequenzen, er hat weiterhin Mist gebaut, obwohl er eigentlich seit Jahren schon nur noch Bestellungen und Essensausgaben etc. machen durfte. Alle haben sich beschwert, keiner war konsequent. Ich hatte mich immerhin rausgezogen und somit nicht mehr so große Probleme, neben der Patienten auch noch den Kollegen zu beaufsichtigen. Mittlerweile ist er auf natürliche Weise ausgeschieden, sprich berentet.
 

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