Katheter verstopft immer wieder

togesch

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Kinderkrankenschwester
Akt. Einsatzbereich
Pflegefachkraft in einer Fachpflegeeinrichtung für körperlich und geistig mehrfach behinderte Mensch
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Praxisanleiterin
Hallo!
Wir haben einen Bewohner, der seid ca 6 Mon eine suprapubische Fistel, der Katheter hatte anfangs einen Durchmesser von 16CH, mittlerweile sind wir bei 24 CH. Auf Anraten der urolog. Ambulanz trinkt der Bew. 3Liter/Tag (Tee und Wasser). Zusätzlich wird der Urin angesäuert, er bekommt Furadantin wegen rezidivierender HWI. Mittlerweile sollen wir tgl den Katheter mit NaCl-Lsg anspülen, und trotzdem verstopft er 1-2x/Woche.
Habt Ihr noch hilfreiche Ideen?
Danke, togesch
 
ist ein antibiogramm gemacht worden?
 
Wie geht ihr mit den Verstopfungen um? Muss immer gleich der Katheter gewechselt werden?
Canephron® wurde in der Ärztezeitung im August 2012 erwähnt zur unterstützenden Behandlung von HWI, auch zur Rezidivprophylaxe, das wurde in Studien bestätigt.
Und natürlich der Einwand von eisenbarth, das wäre sehr wichtig.
 
gibt es zu canephron studien?

habe, ergänzend, aktuell pharmastudien über senföle bei HWI gelesen; zwar alles pharmawirtschaftlich gesponsort, aber dennoch sehr interessant.


wie auch immer:

wenn das antibiogramm resistenzen für nitrofurantoin zeigt, ist die wahrscheinlichkeit, dass es ausschließlich an der wahl des falschen antibiotikums hängt, sehr² hoch.
 
Wodurch verstopft der Katheter? Immer noch Auskristallisierungen trotz Ansäuerung?
 
meinst du mit "kristallbildung" hier biofilme?
 
Ich meinte die Griesbildung durch Phospatsalze. Die soll doch (u.a.) durch die Ansäuerung verhindert werden?
Oder bin ich auf dem falschen Dampfer?
 
puh, gute frage. wenn man nach nierensteinen geht, kann es in 10% der fälle zu calciumphosphatsteinen kommen. ich könnte mir vorstellen, dass eine ansäuerung da eine kristallbildung verhindern könnte. leider weiß ich auch nicht, welche anderen phosphate im urin eine wesentliche rolle spielen, die auf säuren reagieren und zur kristallbildung ... neigen.

ich denke aber, dass mit einer ansäuerung des harns das vermehrungsoptimum der jeweiligen path. keime verlassen werden soll, zu deren ungunsten. und manche keime sind ja in der lage, biofilme zu erzeugen, sicherlich auch insbesondere um vorhandene kristall(isationskeim[e]) herum. und bislang bin ich immer davon ausgegangen, dass dieser weißliche, schmierige grieß (meinen wir denselben?) hauptsächlich aus proteinen bzw. bakterienstoffwechselprodukten (biomatrix halt) besteht.
vor dem hintergrund glaube ich nicht, dass man über die löslichkeit was machen kann.


würde mich schon interessieren, ob ich da vllt aufm falschen dampfer bin.
 
Ja, wurde durchgeführt, danach wurde das Furadantin als Prophylaxe nach der Initial-Antibiotikatherapie empfohlen
 
wird der fisteleingang steril bzw. antiseptisch versorgt?
 
Wenn ich einen Katheter ziehen muss, schneide ich ihn grundsätzlich auf, um zu sehen, was ihn verstopft hat.
In den meisten Fällen ist es ein relativ grobkörniges Gries, da genügt schon 1 cm und nichts geht mehr.
Urin ist ja eine salzsuppe und was da möglicherweise bei welchem ph-Wert ausfällt müßte ich auch recherchieren.
Das bei einer schleimigen Konsistenz (z.B. Eiweiß) bei regelmäßiger Spülung der Katheter so verstopft, dass man ihn ziehen muss?
 
Ja, lt AVO reinigen wir mit Oktenisept, um den Fisteleingang herum wird Oktenillingel gemacht, bevor der Verband angelegt wird. Die Einstichstelle ist gut abgeheilt, derzeit keine Rötung, keine Sekretbildung. VW findet Mo, Mi, Fr statt und bei Bedarf. Mittlerweile hat der Bewohner (geistig und körperlich Schwerbehindert) sich gut an den SPK gewöhnt und manipuliert auch nicht mehr daran.
Der Urinbeutel wird 1x/Woche gewechselt, die Spülungen erfolgen ebenfalls unter antiseptischen Vorgaben.
 
ok, gibt es denn dann hier relevante diagnosen?
 
Warum wurde der Katheter gelegt?
Sind Erkrankungen im Bereich Niere/Blase bekannt? Hier geht es nur um Entzündungen?
Was bewirkt ggf. den Verschluss? Organisches oder anorganisches Substrat?
Kontinuierlicher Ablauf gewährleistet?
..
Elisabeth
 
Notwendig wurde der SPK wegen einer Prostatahyperplasie und Überlaufblase.
Weitere Diagnosen:
Epilepsie, schwere Intelligenzminderung, frühkindlicher Hirnschaden, Auto- und Fremdagressive Verhaltensstörungen, z.n. MRSA-Infektion der oberen Atemwege (erfolgreich saniert), kompensierte Herzinsufiziens
Folgende Medikation:
Lamotrigin 75mg-75mg-100mg
Omeprazol 40mg-0-40mg
Furadantin 100mg
Levomepromazin 50mg-50mg-100mg-150mg
Valproat 1500mg-0-1800mg
Furosomid 40 mg
Doxepin 25mg-0-25mg
Novalminsulfon 25Trpf - 0 -25 Trpf
Macrogol 1 Beutel

Der Propf im Katheterschlauch besteht aus körnigem Material (spürbar beim Verreiben zwischen den Fingern), das in organischer Masse (Epithelflocken/Eiweißflocken ?) eingebettet ist.
 
Ist das mal durch Urologen abgeklärt worden? Könnte sich schlimmstenfalls ja auch um neoplatische Zerfallsprodukte handeln! Aberwill hier keine teletherapeutischen und -diagnostischen Spekulationen beginnen....
 
Es zeigt sich mal wieder, dass es eben nicht reicht nur an den Symptomen rumdoktern zu wollen. Und um gezielt therapieren zu können, braucht es eine saubere Diagnose und dei kann nun mal nur ein Mediziner stellen. Ergo: Urologen zu Rate ziehen und ev. eine Zwietmeinung einholen.

Elisabeth
 
Es zeigt sich mal wieder, dass es eben nicht reicht nur an den Symptomen rumdoktern zu wollen. Und um gezielt therapieren zu können, braucht es eine saubere Diagnose und dei kann nun mal nur ein Mediziner stellen. Ergo: Urologen zu Rate ziehen und ev. eine Zwietmeinung einholen.

Elisabeth

...so isses :daumen: !!!
 
wer hat an symptomen "herumgedoktert"?
 
Fragtest du nicht nach dem Dampfer? Ob du auf dem richtigen unterwegs bist?

Elisabeth
 

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