Hilfskräfte in der Dialyse

PrinceHenry

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Wer kann mir weiterhelfen? Oder hat Erfahrungen mit Hilfskräften in der Dialyse?
Konkret geht es um folgendes: unsere Chefs möchten, dass ungelernte Hilfskräfte ohne jegliche medizinische oder pflegerischer Ausbildung am Patienten arbeiten. Damit ist nicht nur gemeint Essen zu reichen, Betten zumachen , RR zu messen, Maschinen auf- und abzubauen sondern auch Patienten zu punktieren und an Kathetern zu arbeiten.
Unsere Ärzte begründen dies damit, dass sie Arbeiten delegieren dürfen. Dann frage ich mich aber wozu es spezielle Ausbildungen gibt's zum Krankenpfleger, Arzthelferin?
Kennt sich dort jemand mit aus? Gibt es Richtlinien? Oder gar gesetzliche, rechtliche Vorschriften?
 
Gibt es Richtlinien?

Ja, es gibt den Dialysestandard. Ist aber auch nur eine Empfehlung, kein Gesetz.

http://www.dgfn.eu/index.php?eID=tx...hash=78c88f6bb80285c1faae7e74b1ebfd3f41489727

Echt unglaublich was manchen Ärzten einfällt um noch mehr Kohle zu scheffeln...Würde mich nicht wundern wenn die ebenso wie in Aurich Patienten behandeln die gar nicht dialysepflichtig sind...
Ermittlungen wegen unnötiger Blutwäsche | NDR.de - Regional - Niedersachsen
 
Also wer ne Maschine aufrüstet kann aber doch gleich auch Punktieren. Im grund sollten die Tätigkeiten nur von Fachkräften (halt irgend eine entsprechende Ausbildung) oder dem Patient selber ausgeführt werden.

Wer steht dafür gerade wenn etwas passiert? Vorallem bei hoch Morbiden Patienten? Hier kann man je nach Patient bei nem Fehler vom exitus ausgehen.

Ich muss bei Gastdialysen jedesmal ruhig bleiben wenn irgend ein ****** vom Personal verzapft wird. Da korrigiere ich dann selber da ich wenigstens weiß was ich tue.

Geiz ist Geil.
 
Es gibt nur einen Grund für diese (in meinen Augen kriminelle) Art der Patientengefährdung: ungelernte Hilfskräfte sind noch billiger als Arzthelferinnen (die von ihrer Ausbildung her nach meiner Meinung an der Dialyse eigentlich auch als ungelernte zählen müssten)
Wenn das alles so einfach wäre, frage ich mich, wofür es noch Dialysefachschwestern / Pfleger gibt?

(Ironiemodus an) Wenn das alles so einfach wäre, könnte man das ganze Fachpersonal gleich ganz einsparen. Jeder Patient bekommt eine Maschine nach Hause und eine Beschreibung, wie alles zu handhaben ist!
Noch billiger wre es allerdings, man liesse die Patienten einfach sterben. Dann kosten sie wenigstens kein Geld! (Ironiemodus aus)
 
hay,ich weiß nicht ob es da richtlinien gibt.aber in unserer gemeinschaftspraxis arbeitet eine ehemalige hifskraft( die bei uns nur abdrücken u zu arbeiten machen) jetzt bei uns schwestern mit.gelernt hat sie auch was gaaaaanz anderes.aber es war halt personalmangel u mußte schnell gehn.und sie mal den wirtschaftlchen aspekt,sie bekommt wahrscheinlich nicht den selben lohn wie eine exam.schwester.haben wir wieder schön gespart u können uns noch einen anderes dickes auto kaufen!!!
 
Mit der in Kürze (1. Juli) kommenden Senkung der Sachkostenpauschale in der Dialyse wird sich die Quote an Hilfskräften in der Dialyse meiner Einschätzung nach noch mal erheblich erhöhen. Ich sehe auch auf den ersten Blick nichts was dagegen spricht. Die Arbeit kann man auch nach einem Monat Kurs ordentlich machen, 3 Jahre Pflegeausbildung braucht es dafür nicht. Denkt mal zurück, wie viel Prozent der Ausbildung ihr in der Dialyse für die tägliche Arbeit überhaupt noch braucht. Offenbar sind durchaus auch Nephrologen dieser Meinung.
Pflegefachkräfte mit generalisierter Ausbildung werden dafür im Krankenhaus dringend gebraucht und kommen da ja auch leicht unter, wenn auch bei häufig ungünstigeren Arbeitszeiten und Gehalt.
 
Ich sehe auch auf den ersten Blick nichts was dagegen spricht. Die Arbeit kann man auch nach einem Monat Kurs ordentlich machen, 3 Jahre Pflegeausbildung braucht es dafür nicht.

Ich kann alles und jeden für irgendwas anlernen und damit die Arbeit "ordentlich" machen lassen. Doch gibt es über den Punkt *Stell die Maschine ein, stech dort die Nadeln rein. Viel Spass, wenn was ist, ruf an.* noch eine Menge mehr, die man können MUSS, um das Überleben des Patienten garantieren zu können.

Denkt mal zurück, wie viel Prozent der Ausbildung ihr in der Dialyse für die tägliche Arbeit überhaupt noch braucht.

Patientenbeobachtung, und zwar professionelle, lernt man nicht in ein paar Wochen und mit der richtigen sozialen Einstellung.
Die tägliche Arbeit kann man fast immer auf niedrigen Niveau laufen lassen. Und vieles läuft "nebenher", ohne das es wen auffällt...
Das macht übrigens Professionalität aus, wenn man es so aussehen lässt, es wäre einfach.

Nur wer würde z.B. die Feuerwehr abschaffen, und von Ungelernten machen lassen, weil ja die Häuser nicht jeden Tag Feuer fangen?
 
Der letzte Beitrag von yoyoyoyo macht doch schön deutlich, wo so mancher Mediziner unsere Arbeitsleistung und unsere Kompetenz so ansiedelt.

Vor 20 Jahren durfte ich mir mal von einem Chefarzt anhören: " Das was Sie hier machen, können auch die Affen aus dem Zoo."
Augenhöhe mit den sogenannten Experten ist noch ziemlich weit entfernt. Man sieht hier doch sehr deutlich, dass sich im grundlegenden Denken noch nicht viel getan hat.
 
...Die Arbeit kann man auch nach einem Monat Kurs ordentlich machen, 3 Jahre Pflegeausbildung braucht es dafür nicht. Denkt mal zurück, wie viel Prozent der Ausbildung ihr in der Dialyse für die tägliche Arbeit überhaupt noch braucht....

Ohja....sagt wer ??? Jemand der offensichtlich NULL Ahnung von Dialyse hat... Man, man, man...solche Aussagen... *kopfschüttel*

Die Patienten werden sich sicherlich sehr gut betreut fühlen, wenn ihnen eine ungelernte Hausfrau mit "Monatskurs Dialyse" zwei Nadeln in den frischen Shunt jagt oder bei einem RR-Abfall, bei Hochdruck, bei Krämpfen, bei Arrhythmien, bei BZ-Abfällen, bei Vene para, bei Demerskatheter thrombosiert, bei Blutleck, bei Hyperkaliämie, bei Hypocalcämie, bei Kreislaufstillstand, bei Shuntverschluss usw. erstmal nachfragen muss was zu tun ist....(und das sind nur einige Beispiele in der Dialyseproblematik, für die eine ordentliche Ausbildung sinnvoll ist).

Wenn das alles so einfach wäre, könnte ich als erfahrene Dialysekraft auch den Job unseres Nephrologen machen. Und das wenige, was ich noch nicht weiss, kann er mir ja in 4 Wochen beibringen....Wozu überhaupt noch Fachausbildungen ???
 
Es mag euch nicht gefallen, aber die Fachkraftquote in der Dialyse wird sinken. Eure Argumente wären genau so auch im Krankenhaus anwendbar, und wen finden wir da häufig allein am Krankenbett? Praktikanten, Bufdis, KPHs etc. Schichten mit einer Fachkraft und 3 Hilfskräften? Alles schon dagewesen.
Warum ausgerechnet die Dialyse jetzt der Bereich sein soll in dem 50% Fachkräfte nicht vollkommen ausreichen ist mir unklar. Krankenhauspatienten sind oft in schlechterem AZ.
Eure standespolitische Meinung ist natürlich nachzuvollziehen, aber Inhaber/Leiter einer Dialysepraxis ist nun mal häufig Arzt/Ärztin. Und wenn der/die sich in einer gefühlten ökonomischen Zwangslage sieht, gibt's halt weniger Fachkräfte. An der Bushaltestelle habe ich gerade einen Anwerbungszettel für das lokale KfH Nierenzentrum gesehen (Würzburg, Grombühl). Gesucht werden 450 € Hilfskräfte. Get over it.
 
Gegen HILFSkräfte ist ja auch gar nichts einzuwenden ! Es gibt genug Arbeiten für die wir FACHkräfte eigentlich zu teuer sind. Aber bitte nicht für An- Abschluss und Überwachung der Patienten !!!
 
aber wie soll man da qualitätssicherung betreiben? das ist doch ein schlechter scherz
 
An der Bushaltestelle habe ich gerade einen Anwerbungszettel für das lokale KfH Nierenzentrum gesehen (Würzburg, Grombühl). Gesucht werden 450 € Hilfskräfte. Get over it.


Warum nicht, im KfH schliessen die Hilfskräfte schliesslich keine Patienten an ! Wir haben auch immer FsJler zur Hilfe.
 
wir finden gar keine hilfskräfte,wenn die schon dialyse hören...wir hatten 3 bewerber u davon war keiner "gut".jetzt suchen wir eine schwester,8 bewerber hatten wir,1 einzige davon ist gelernte krankenschwester.ich bin gespannt welche wir einstellen.
 
Als Patient verliert man so ja das vertrauen in die Medizin wenn man manche sachen ließt.

Ich hab mitleid mit den Patienten die darauf angewiesen sind. Ich ändere meine Parameter selber wenn da irgend ne Hilfskraft irgend ein quatsch Eingestellt hat. Zum glück trifft das nur bei Urlaubsdialysen zu da ich ansonsten alles selber mache.
 
Hallo yoyoyoyo,

Es mag euch nicht gefallen, aber die Fachkraftquote in der Dialyse wird sinken. Eure Argumente wären genau so auch im Krankenhaus anwendbar, und wen finden wir da häufig allein am Krankenbett? Praktikanten, Bufdis, KPHs etc. Schichten mit einer Fachkraft und 3 Hilfskräften? Alles schon dagewesen.
Warum ausgerechnet die Dialyse jetzt der Bereich sein soll in dem 50% Fachkräfte nicht vollkommen ausreichen ist mir unklar. Krankenhauspatienten sind oft in schlechterem AZ.
Eure standespolitische Meinung ist natürlich nachzuvollziehen, aber Inhaber/Leiter einer Dialysepraxis ist nun mal häufig Arzt/Ärztin. Und wenn der/die sich in einer gefühlten ökonomischen Zwangslage sieht, gibt's halt weniger Fachkräfte. An der Bushaltestelle habe ich gerade einen Anwerbungszettel für das lokale KfH Nierenzentrum gesehen (Würzburg, Grombühl). Gesucht werden 450 € Hilfskräfte. Get over it.

Ich bin mir sicher das bisher kein Bufdi oder Praktikant in der Gefäßchirurgie eine OP an mir durchgeführt hat.
Ebenso wenig bei anderen bereichen wo Aktiv auf den Körper des Patienten eingewirkt wird. Wieso soll das dann Umbedingt in der Dialyse sinnvoll sein?
 
Ich bin mir sicher das bisher kein Bufdi oder Praktikant in der Gefäßchirurgie eine OP an mir durchgeführt hat.
Ebenso wenig bei anderen bereichen wo Aktiv auf den Körper des Patienten eingewirkt wird. Wieso soll das dann Umbedingt in der Dialyse sinnvoll sein?

Merkwürdige Unterscheidung. Jede Pflege wirkt aktiv auf den Körper ein. Eine falsche Medikamentengabe oder ein unsteriles Arbeiten kann im Zweifel den Patient auf der Krankenhausstation genauso umbringen. Nur weil ihr Nadeln in die Hand nehmt und komplizierte Geräte habt? Oha.
Dialyse ist nun auch nicht gerade mit Gefäßchirurgie zu vergleichen.
 
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