Gibt es bei euch einen Abschiedsraum?

Sr.House

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Hallo hab mal wieder ne Frage wie es bei andern so im Hause aussieht. Und zwar ist es bei uns so, wenn wir merken, dass ein Patient präfinal ist und geklärt ist dass keine weiteren Maßnahmen stattfinden werden legen wir einen solchen Patienten in ein Einzelzimmer. Dort können die Angehörigen dann auch wenn sie möchten Tag und Nacht bei dem Patienten bleiben. Allerdings ist das nicht immer möglich (weil die Station voll belegt ist).

Oft ist es leider so, dass wenn ein Patient verstorben ist und in einem Mehrbettzimmer gelegen hat(weil kein Einzelzimmer frei war), dann müssen wir diesen verstorbenen Patienten in unser Stationsbadezimmer oder in unsere Abstellkammer legen(Pat. muss ja noch ein paar stunden auf station bleiben).Das finde ich schon sehr entwürdigend,aber wenn dann noch Angehörige vorbeikommen um noch einmal den Patienten zu sehen und ich dann mit denen in ein Badezimmer oder in ne abstellkammer gehen muss, dann ist das echt schlimm.:down:
 
Hallöle,


im Seniorenheim haben wir eh und je wenig Doppelzimmer und in der Regel wird aus einem Doppelzimmer dann vorübergehend ein Einzelzimmer gemacht. Für den Aufenthalt nach dem Tode haben wir dort einen Extraraum mit entsprechenden Ambiente.

Gruß
Dennis
 
Hallo,
bei uns gibt es sowas leider auch nicht. Wenn wir frühzeitig absehen können, dass ein Pat. im Sterben liegt, dann machen wir das Einzelzimmer frei, solange da keine infektiösen oder ebenfalls präfinalen Patienten liegen. Wenn er im 3-Bett-Zi. liegen bleiben muss, stellen wir einen Sichtschutz auf. Wenn möglich (wie z. B. im Einzelzimmer) dürfen die Angehörigen rund um die Uhr bleiben. Zur Not haben wir auch schon ein 3-Bett-Zi. gesperrt. Aber unser neuer Chefarzt hat da was dagegen (die Kohle, die ihm da entgeht...)!

Bei uns müssen die verstorbenen Patienten nur noch ca. 1 Stunde (max.) auf Station sein. Wenn es im Zi. nicht geht, legen wir sie ins Arztzimmer (obwohl offiziell verboten - genauso wie Stationsbad). Neben dem Kühlraum haben wir einen Aufbahrungsraum, da können die Angehörigen, falls gewünscht, Abschied nehmen.

Es war mal geplant, ein Sterbezimmer einzurichten, aber daraus ist bis heute nichts geworden. Wir warten und warten...
Ich finde es schade. Gerade im Rahmen der ganzen Zertifizierungen, die alle Häuser nach und nach machen lassen wäre es doch ein Pluspunkt, wenn man für Angehörige eine angenehme Umgebung schaffen würde, um von sterbenden Abschied zu nehmen...
 
Hallo und Guten Morgen..

leider gibt es bisher auch in unserem Haus keinerlei Möglichkeit, einen präfinalen / verstorbenen Patienten "aufzubewahren", als in einem Einzelzimmer, sofern die Möglichkeit besteht, oder er verbleibt eben in dem Zimmer, in dem er sonst auch liegt.

Wobei dann gerade im Mehrbettzimmer mit Sichtschutz gearbeitet wird und auch geschaut wird, dass da nicht unbedingt "fitte" Pat. und ein präf. Pat. zusammenliegen.
Meistens wird dann nochmal umgeschoben..

Oft standen die Pat. dann auch mal im Arztzimmer..

Ein sog. Abschiedszimmer haben wir immer noch nicht, obwohl nach dem Umbau des Hauses jede Station eines bekommen sollte.
Dies fiel mal wieder anderen Massnahmen zum Opfer :( ...

Ich bin jetzt auch gerade mal wieder dran, dass wir wieder ein "Sterbeleitbild" ins Haus geben, um überhaupt mal einen Standard wieder zu haben, und z.B. neuen Kollegen oder solchen, die nur Teilzeit arbeiten, die Möglichkeit zu geben, sich einen Überblick zu verschaffen, wie mit präfinal.Pat. oder auch Verstorbenen umzugehen ist.

Und im Anschluss daran wird hoffentlich unser Stationsbad, was eh nicht genutzt wird, endlich umgebaut und als Abschiedszimmer eingerichtet (wobei der Raum schon wieder für andere Sachen, also sprich neue Duschen gedacht ist :( ..)

Manchmal frage ich mich eh, ob Sterben im KH /AH nicht zum Thema gehört oder heutzutage immer noch verschwigen werden muss, dass in soclehn Häusern gestorben wird!

Die Öffentlichkeit nimmt solche Neuerungen, also zum Beispiel die Einrichtung eines Sterbe-/Abschiedszimmers immer gut auf, so bisher meine Erfahrung.

LG, Nic
 
Hallo,

ich arbeite auf ITS und bei uns gibt es einen Abschiedsraum und mit einer Tür verbunden auch ncoh ein Angehörigen Besprechungsraum.
Der Abschiedsraum ist in warmen tönen gestrichen und hat einen Deckenfluter wo man das licht je nach beleieben einstellen kann weder eswas heller oder etwas gedimmter.
Aus dem Besprechungsraum kann man direkt dort rein gehen in dem B.raum stellen wir Getränke für die Angehörigen hin und es stehen dort Stühle und ein Tisch und so wie sie es möchten können sie von den einen raum in den andern gehen oder sie lassen die Tür einfach auf.

Gruß Tinag.
 
Gut zu wissen dass es woanders auch nicht wirklich besser aussieht, mit ein paar Ausnahmen natürlich.

Lustig dass es auch bei manch anderen Stationsbadezimmer gibt die nie benutzt werden ;-)
 
Oh je...
Mir wird ganz anders, wenn ich höre.dass bei Euch Patienten auf Dreibettzimmern sterben müssen und im Badezimmer und im Arztzimmer "gelagert" werden...
Das ist ja nicht nur für den sterbenden Patienten entwürdigend, sondern auch für die Mitpatienten nicht schön.

Bei uns bekommen praefinale Patienten immer ein Einzelzimmer. Das wird immer irgendwie möglich gemacht, und wenn sie auf andere Stationen ausgelagert werden.

Wenn sie verstorben sind, kommen sie in unseren Verabschiedungsraum. Der ist allerdings auch noch recht neu. Dis ist ein heller freundlicher Raum, wo es Kerzen und wenn gewünscht ein Kreuz und Gebetbuch gibt und wo sich die Angehörigen verabschieden können... Von dort wird er dann nach 2oder 4h (bei Morphingabe) in den Leichenkeller gebracht, wo es übrigens auch noch nen Extraraum für Muslimische Patienten gibt, wo sie ihre rituellen Waschungen durchführen können.

Der Verabschiedungsraum ist auch von aussen gekennzeichnet, ob er frei ist, oder ob jemand drin liegt.
Wenn dies der Fall ist, werden dei Patienten auch noch in ihrem Zimmer gelassen, damit sich Angehörige verabschieden können... Dann bleibt das Zimmer halt so lange (max 5h) gesperrt.
 
Hallo,
was Steffi hier schreibt hört sich ja beneidenswert an. Bei uns war mal angedacht, die Stationsbäder umzufunktionieren, da nur die Duschen genutzt werden. In den 6 Jahren, wo ich auf meiner Station bin, wurde noch NÍE ein Patient gebaded! Aber es scheint wichtiger zu sein, dass am Ende des Jahres die Aktionäre zufrieden sind, an die Patienten und Angehörigen (und damit auch an das Image der Klinik) denkt keiner.

Finde es wirklich schade, dass Abschiedsräume die Seltenheit sind!
 
hallo ihr,

bei uns gibt es zum glück eh nur noch doppelzimmer, und dann gibt es eigentlich kein problem bei der schaffung eines einzelzimmers. Im haus gibt es einem Abschiedsraum in dem sich die angehörigen dann von dem bereits verstorbenen verabschieden können. d. h. er verstirbt im einzelzimmer und wird dann erst in den abschiedsraum gebracht.
 
Bei uns gibt es neben der Leichenhalle einen kleinen Abschiedsraum, der aber kaum genutzt wird. Die ersten drei Stunden nach Eintritt des Todes verbleibt der Patient auf Station und wird in ein Einzelzimmer gelegt. Meistens ist es aber so, dass präfinale Patienten bereits im Vorfeld alleine liegen und die restlichen Betten auf dem Zimmer gesperrt werden.

Viele Grüße,
Lichtenberg
 
Hallo,

bei uns auf Station ist es eher selten, dass jemand eine Weile im sterben liegt (wenn dann sterben die Patienten bei uns, weil die Reanimation erfolglos war).
Wenn es aber abzusehen ist, dass ein Patient versterben wird, dann wird ein Einzelzimmer geschaffen (haben eh nur 2 Bett - Zimmer) und die Angehörigen können rund um die Uhr bei dem Patienten bleiben.
Wenn der Patient verstorben ist, werden alle Zgänge und Reddons und ähnliches gezogen, der Verstorbene wird noch mal gewaschen und gebettet und bekommt dann meist eine Blume in die Hände.
Können die Angehörigen nicht gleich kommen und das Zimmer wird wieder benötigt, wird der Verstorbene in unser Ausbahrungszimmer (ist bei uns auf ITS) gebracht und dort können die ANgehörigen in Ruhe Abschied nehmen.
 
Hallo!

Bei uns im Haus ist das selbstverständlich das ein Sterbender in ein Einzelzimmer verlegt wird. Für den Abschied der Angehörigen wird alles ordentlich hergerichtet, eine Kerze, ein Kreuz und Blumen... Im Keller gibt es auch einen hergerichteten Abschiedsraum, eben wenn ein EZ auf Station nich möglich ist.
Auf Wunsch der Angehörigen kann ein Pfarrer geholt werden. Also alles so wie es sein muss.


lg Krissi
 
Leider ist es nicht immer möglich, einen "Sterbenden" in ein Einzelzimmer zu legen. Grade dann nciht, wenn man eh schon zugeschoben hat. So tarurig es ist und so entwürdigend es sein mag, aber manchmal bleibt keine andere Möglichkeit, als das Bad zu einem Abschiedsraum um zu funktionieren... Ich habe aber auch die Erfahrung gemacht, dass die meisten Angehörigen dafür Verständnis hatten.

Auf meiner Station, gibt es eh nur 2 oder 1 Bettzimmer. Wir haben 10 Planbetten, aber 14 Betten stehen zu Verfügung. Meist ist es machbar, dann "umzuschieben"...
Und wenn absehbar ist, dass der Pat. in den nächsten Stunden bzw. Tagen geht, wird den Angehörigen auch ermöglicht 24h zu bleiben...
 
Nach Möglichkeit Einzelzimmer für den Verstorbenen und die Angehörige. 2h bleibt er ja auf Station. Danach gehts entweder in die Prosektur, oder, wenn noch Angehörige später kommen wollen, in den Verabschiedungsraum des Hauses.

Ein Raum, stilvoll eingerichtet, aber auch religiös orientiert, mit Kühlung in dem die Angehörigen ein letztes Mal Abschied nehmen können. Von da kann ihn dann auch der Bestatter abholen...

(Eng wirds nur wenn da schon einer drin ist, wie letzte Nacht *hust*
 
Hallo, bei uns wird das ähnlich gehandhabt... Falls mögl. in ein Einzelzimmer(heißt bei unseren Pat. und Angehörigen auch schon immer: Das Sterbezimmer!), falls nicht arbeiten wir mit Trennwänden, klappt sehr gut---aber dann gehts ab in einen schließbaren Durchgang vor unsere Umkleidekabine oder eben ins Bad---wie bei so vielen Kliniken wie ich lese...
Kann man nur hoffen man stirbt mal zu Hause!!!

Interessantes Thema, Gruß von Mir:daumen:
 
Ich arbeite ja in einem Altersheim und wir haben nur 4 Doppelzimmer, der Rest hat Einzelzimmer. Somit haben wir auch das Problem einer Umverlegung nicht.
Unsere Verstorbenen werden von uns gerichtet und in ihrem Zimmer aufgebahrt, die Angehörigen haben jederzeit die Möglichkeit sich zu verabschieden.
Die Abholung wird immer auf abends gelegt, je nach Sterbezeitpunkt liegt der Verstorbene unter Umständen noch einen weiteren Tag bei uns. Ausgesegnet wird dann im Zimmer und die Angehörigen verabschieden mit dem Personal und den Mitbewohnern, die das wünschen den Verstorbenen, wir begleiten den Sarg bis ans Auto und warten, bis dieses vom Hof gefahren ist.
Soll heissen, jeder wird von uns genauso herzlich verabschiedet, wie er willkommen geheissen wird. Fand das Ritual am Anfang etwas seltsam, mittlerweile finde ich es aber sehr schön, auch die Angehörigen erwähnen das immer wieder, wie würdevoll die Verabschiedung gelaufen ist.

Gruß Schreiberling
 
hi!

ich hoffe eine zukünftige HEP ist hier auch willkommen ;-)

also als ich mal ein praktikum in einwem krankenhaus gemacht hab, erfuhr ich das es den sogenannten "Raum der Stille" gibt. Da wurde ein sterbender hingebracht. Der Raum wurde hergerichtet (Kerzen, Kreuz...etc.). Der Raum machte seinem Namen alle Ehre und so hatten die Angehörigen Zeit, sich in Ruhe zu verabschieden.
Ob es bei uns sowas gibt weiß ich nicht. Aber es lässt sich ja herausfinden.



lg
melli
 
Hallo,

auf der Station, auf der ich derzeit bin, haben wir keinen Abschiedsraum.
Präfinale Patienten, werden bei uns einzeln gelegt, dass Sie ungestört mit Ihren Angehörigen sein können..

Sollte der Patient schon versorben sein, haben wir eine Aussegnungshalle, die aber nicht schön ist!!
 
Bei uns werden Sterbende auch in Einzelzimmer gelegt, sollte das wegen der Belegung nicht möglich sein haben wir noch einen Patientenaufenthaltsraum der recht schön eingerichtet ist. Da können Sterbende und ihre Angehörige gut untergebracht werden
 
Bei uns bekommen praefinale Patienten immer ein Einzelzimmer. Das wird immer irgendwie möglich gemacht, und wenn sie auf andere Stationen ausgelagert werden.

Finde es aber nicht so toll, wenn Sterbende noch zwischen den Stationen umerhegeschoben werden.

Wir haben vor kurzem die Station umgebaut. Die Ärzte bildeten sich unbedingt ein Besprechungszimmer zusätlich zum Arztzimmer ein. Dieses wurde aber nie genutzt, da Befund- oder Aufklärungsgespräche bei uns sowieso in der Ambulanz gemacht werden. Also haben wir es zu einem Palliativzimmer umgestaltet. Mit einem zweiten Bett drinnen, können sogar Angehörige hier bleiben. Außerdem haben wir drinnen einen Radio (mit beruhigenden CD's), Zimmerbrunnen, extra Licht zum dämmen, sämtliche Bücher (von Bibel bis zu Musik- und Gedichtsbüchern), einem Verabschiedungsbuch (zum Selbstgestalten für Angehörige oder Personal), usw. und sogar mit Balkon.

Alle Angehörigen haben sich bis jetzt bedankt, dass sie die Möglichkeit hatten, die letzten Stunden bei ihren Liebsten zu verbringen. Oft begrüßen es die Angehörigen, wenn sie auch bei pflegerische Tätigkeiten einbezogen werden (Essen eingeben - soweit noch möglich, Mundpflege usw.). Auch nach dem Tod führen sie oft gerne mit uns rituelle Waschungen durch, bei denen es nicht um die Sauberkeit, sondern ums Verabschieden geht.

Finde, dass dies oft noch eine gute Erinnerung für die Familie bzw. Freunde ist und für uns eine schöne Erfahrung.

Schade, dass das nicht überall möglich ist.
 

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